SWOB III, Schacht3 geht nicht

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Martin
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SWOB III, Schacht3 geht nicht

Beitrag von Martin »

hallo alle,

habt ihr einen Tip?
Ein im Schacht3 eingeschobener Anzeigeverstärker bringt keine Linie.
Da er vier Schächte hat ist das nicht tragisch, ich wills aber reparieren.

lG Martin
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Re: SWOB III, Schacht3 geht nicht

Beitrag von Martin »

ein Forum voll ratloser Gesichter :hello:

Der dicke Wobbler ist aber auch selten, kein Wunder.
Wie fängt man so ein Problem an?

1.) Ursachenforschung.
Im Lin-Log Einschub war ein Tantalelko defekt, dadurch wurde die -16V Betriebsspannung kurzgeschlossen. "zufällig" saß der betroffene Kanal auchnoch im Schacht C :mrgreen:
Handbuch, Band2, sagt dazu "Strombegrenzung setzt ein bei 3,3A". Also schnell ne Vermutung her: Da ist irgendwas in der -16V Leitung zwischen Schacht und Netzteil, und dieses Irgendwas hält alles aus aber keine 3,3A :mrgreen:

Nachweisführung:
Vergleichsmessen der Steckbuchsenleisten in Schacht B (der ist OK) und Schacht C (um den gehts) speziell: -16V

2.) Handbuch, Band2, Schaltpläne studieren.
Dokument ist er klasse, wirklich alles (ausgenommen natürlich die vier Kabelstränge der Schächte...)
Blockschaltbild: Schacht A+B gehen zu Komparator1, Schacht C+D zu Komparator2.

3.) Schaltplan Komparator2, speziell die Gegend wo Schacht C angeschlossen ist. Da ist nichts verdächtiges.
Nebenher entdeckt: Eine "Schaltung die nur aus drei Steckleisten besteht die mtieinander verdrahtet sind. In dieser sitzt in der -16V Leitung oder Leiterbahn, eine Drossel, Also 16V rein, durch die Drossel, und gleich wieder raus.

4.) Dieses Ding nun suchen, Drossel lokalisieren und auf Durchgang prüfen :bier:

Fortsetzung folgt.

lG Martin
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Re: SWOB III, Schacht3 geht nicht

Beitrag von Martin »

Guten Morgen.

Fortsetzung.

Die -16V Versorgung wars nicht, ebenso sind die +12 und auch die 260V in beiden Schächten anwesend.
Dafür fand ich aber eine +7,25V und eine +7,1V die im intakten Schacht D da ist und im Schacht C fehlt.

Laut Plänen gibt es keine weitere Versorgungsspannung, erst Recht keine 7,2V. Es muß sich somit um die beiden von X bis Y Spannungen handeln mit denen per einschubeigenem Poti die Strahlposition und / oder - Helligkeit eingestellt wird.
Das würde bedeuten Strahl ist dunkel und / oder im vertikalen Abseits.

Da HF Messgeräte immer angst davor haben die HF würde in den Kabelbäumen rumvagabundieren und vor allem da wo sie nichts zu suchen hat, wimmeln sie von Abblockkondensatoren.
Somit neuer Verdacht: Ein C hat diese Steuerspannung kurzgeschlossen, und weil ein Widerstand davorsitzt hats keiner gemerkt :wink:

5.) die Leitung wird nun verfolgt, per Plan und im Gerät. Mal schaun was ich finde.

Fortsetzung folgt.

lG Martin
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Schlappmacher
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Re: SWOB III, Schacht3 geht nicht

Beitrag von Schlappmacher »

Hallo Martin,

tja, wie üblich, viele Mitleser, aber leider keine Beteiligung... :roll:

Mach mal weiter, Dein Vorgehen ist wie üblich absolut logisch. Die vergleichenden Messungen mit den anderen Schächten brachte ja schon gute Erkenntnisse. Hast Du mal das "verdächtige" Signal mit dem Oszi untersucht, wie schaut der zeitliche Verlauf aus?

Ich bin bei ähnlichen Problemen so oft auf problematische Kontakte, Verbinder und Kabelanschlüsse gestossen; dass ich inzwischen sehr "pingelig" diese untersuche, radikal mit Spiritus, Kontaktreinigern etc. sauber mache und auch mit der Lupe examiniere. Zu oft war's eine schlechte oder unzuverlässige Verbindung; eine eher simple Ursache, die komplexe Fehlerbilder hervorrief.

Viel Erfolg,

Der Schlappmacher
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Martin
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Re: SWOB III, Schacht3 geht nicht

Beitrag von Martin »

die besagte 7,2v...

ich hab einfach mal einen Einschub aufgemacht, bn4247202 Anzeigeverstärker mit DC in...
um zu schauen was an diese 7v wohl angeklemmt sein könnte. Hat man das raus hilft wieder der Schaltplan weiter.

DA IST NICHTS DRAN :bier:

also stufe ich das erstmal als für Normalbetrieb nicht wichtig ein und verdächtige nun den zuständigen Komparator.

der muß nun mal mit einem Röhrentek untersucht werden, das Handbuch empfiehlt 545A, der steht hier,passt also prima :mrgreen:

lG Martin
Walterh
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Re: SWOB III, Schacht3 geht nicht

Beitrag von Walterh »

Hallo Martin

Bitte weiter so - auch und gerade als "Gegengewicht" zu Threads wie "Bitte löschen"......

Wir sind doch hier in einem Technik-Forum und Deine Beiträge sind lesenswert, wofür ich an dieser Stelle Danke sage.

Gruss, Walter
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Re: SWOB III, Schacht3 geht nicht

Beitrag von BugleBoy »

Martin.. kommst du mal in Skype ?

und wir könnte ja weiter zusammen Fehler suchen, warum nicht ;-)

Diskrete Transistortechnik ist schon hohe Sachen ;-)

Bisher habe ich zurückgehaltet, da ich den nicht habe und keine Plan da ist.

Grüss
Matt
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Re: SWOB III, Schacht3 geht nicht

Beitrag von Martin »

gerne. Das Gerät ist übrigends auch mit vielen frühzeitigen OP bestückt, da die alle sehr gewissenhaft kompensiert wurden vermute ich 709 oder Verwandte, im runden Gehäuse.

lG Martin
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Re: SWOB III, Schacht3 geht nicht

Beitrag von BugleBoy »

Hallo Zusammen

Reparatur ist geglückt.

Fehlerursache war eine Transistor.
Grosse Erleichterung beim Fehlersuchen, weil Schaltung 4x vorhandet ist..
Schaltung von ihm: Komparator, dann Monoflop, dann Plusverstärker.
Komparator arbeitet wie gewünscht, Monoflop ebenso, da hängt Verstärker mit Transistor.

Transistor erneuert, dann ging es wie soll. :super:

Grüss
Matt
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Re: SWOB III, Schacht3 geht nicht

Beitrag von Martin »

jawoll, und dickes :danke: an Matt,
das war malwieder eine Reparatur mit Olineassistenz.

Es bleibt noch das Rumspekulieren wie es dazu kommen konnte.
Am Ausgang des Monoflops sitzt dieser aus zwei Transistoren bestehende Impulsverstärker der wie eine Kaskode aufgebaut ist. Der obere hängt über einen Widerstand in Serie mit einem Trimmer, zusammen etwa 300k, an +260V.
Durch den Ruhestrom bricht diese sehr hohe Spannung auf plausible Werte ein, die Stufe arbeitet.

GAU. Ein kurzfristiger Ausfall der 12v Versorgung kann dazu führen das die Transistoren voll sperren. In genau solch einer Situation liegen am Kolektor des oberen der beiden die vollen 260v an, also ganz erheblich mehr als seine höchstzulässige Sperrspannung. Die Folgen sind klar, er fällt aus...
Vermeidbar wäre das zB mit einer Schutz-Z-Diode die in solchen Fällen die Spannung begrenzt, leider ist da keine.

Eine gut geglückte Reparatur. Benutzt wurde ein Tek305DMM, Kleinoszi mit eingebautem Multimeter.
Der Fehler wurde durch Vergleichsmessen mit baugleich anderen Kanälen erwischt.

lG Martin
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Re: SWOB III, Schacht3 geht nicht

Beitrag von Schlappmacher »

Aloha,

Glückwunsch an Euch, Martin und Matt!

Eventuell lässt sich ein ähnlicher Schaden durch eine Klemmdiode oder die erwähnte Zenerdiode vermeiden. Genau wie ihr zwei verbessere ich bei meinen Reparaturen auch mal ganz gern, falls es mir durch kleinere Veränderungen möglich ist.

Ein weiterer Klassiker scheint wieder hergestellt - prima! Mach doch noch ein schönes Foto für Dein Wellenkino.de, Martin.... :bier:

Viele Grüße,

Der Schlappmacher
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Re: SWOB III, Schacht3 geht nicht

Beitrag von rettigsmerb »

Hallo Martin und Matt,

natürlich lese ich solche Beiträge immer gerne mit. In Ermangelung jeglicher Unterlagen (und erst recht solch einem Gerät) kann ich keine fachbezogenen Beiträge liefern und halte mich deshalb lieber dezent zurück. Dennoch mein Glückwunsch, dass auch dieser Oldie wieder funktioniert! :super:
Martin
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Re: SWOB III, Schacht3 geht nicht

Beitrag von Martin »

:danke:

leider qäl ich mich immernoch mit ein Android-tablet rum, da ist das mit em einstellen von Fotos noch immer eine offene Frage, man soll wohl für jede Aktion erst eine App kaufen...

http://www.wellenkino.de/swob

... um ihn ging es. Ein Rohde & Schwarz Wobbelmessplatz Polyskop III Type SWOB mit Vollausbau.
Das Gerät hat 12 Oszillatoren bestückt und arbeitet so in 12 Teilbereichen von 100kHz bis 1,25 GHz.

Es besitzt einen Anzeigeverstärker DC IN, zum Anschließen eines Demodulatortastkopfs,
einen Anzeigeverstärker HF IN, der einen eigenen Demodulator besitzt, 60 Ohm,
einen Anzeigeverstärker lin/log mit HF Eingang, uschaltbar auf DC Eingang für Durchgangstastkopf, dieser belegt zwei Schächte und zeigt das Signal übereinander linear und logarithmisch an.

SWOB liefern sauberes Signal, jeder Teilbereichsoszillator hat auch aufwändige Tiefpassfilter zur Unterdrückung von Oberwellen.

Mit diesem Gerät ist das basteln von Filtern, Spulen und ZF-Zügen ein Vergnügen. Man kann sie langsam abwobbeln, das Hubtempo und der Hubbereich sind frei einstellbar, ebenso erlaubt er das manuelle Abfahren der Kurve was eine Frequenzmessung an jedem beliebigen Scheitelpunkt gestattet. Somit sind
Swob zusammen mit einem Frequenzzähler ein Team auf das man sich stets verlassen kann.
Das obendaufstehende HF- mV -Meter ist das Tüpfelchen des i, es ermöglicht genaue Signalhöhenmessungen.

SWOB erzeugen zudem quarzgenaue Marken im Bild die das ablesen deutlich vereinfachen.

Er gehört zur warmen Messecke und ist auf Forentreffen für alle verfügbar.
Wie die meisten der großen R&S war er zu seiner Zeit für Bastler unbezahlbar. Und jetzt, wo er nach langen Jahren Arbeit im Fernmeldeamt sein neues Zuhause im wellenkino hat, Radios bauen, dafür ist er konstruiert :bier:

lG Martin
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Vagabund
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Re: SWOB III, Schacht3 geht nicht

Beitrag von Vagabund »

Martin hat geschrieben::danke:

leider qäl ich mich immernoch mit ein Android-tablet rum, da ist das mit em einstellen von Fotos noch immer eine offene Frage, man soll wohl für jede Aktion erst eine App kaufen...
Es wird dich wohl eher fragen, mit welcher Aktion Du das Bild öffnen möchtest...???!!!
Das ist genauso, wenn der PC dich fragt, mit welcher Aktion Du die externe Festplatte nutzen möchtest, nachdem Du sie angeschlossen hast.

Sollte es Dich wirklich dazu drängen, jedesmal eine App zu kaufen, machst DU was falsch. Denn meines macht dies nicht.

Also bitte die Meldung, welche aufploppt, mal richtig lesen, dann braucht man sich auch nicht rumquälen... :wink:
Die Technik ist nicht immer nur böse... :mrgreen:

So, nun zurück zum Thema. :wink:
Viele Grüße
Philipp

"Lohnt es sich denn?" fragt das Hirn. "Nein aber es tut so gut!" antwortet das Herz.