Kennt jemand dieses Gerät? (Dachbodenfund)

Hier könnt ihr die schönsten Stücke eurer Sammlung zeigen oder Geschichten zu besonderen Radios erzählen.
emtewe
Philetta
Philetta
Beiträge: 2
Registriert: Mo Feb 10, 2014 10:28
Kenntnisstand: Elektrotechnischer Beruf/ Studium

Kennt jemand dieses Gerät? (Dachbodenfund)

Beitrag von emtewe »

Wie der Titel schon andeutet geht es um ein Fundstück auf einem Dachboden. Leider gibt es an dem Gerät kein Typenschild, daher hier ein paar Fotos:

Bild

Weitere Fotos hier als Links da die Größe über 850 Pixel in der Breite beträgt:

http://abload.de/img/radio1qsjy9.jpg
http://abload.de/img/radio2f3plq.jpg
http://abload.de/img/radio43aqgw.jpg
http://abload.de/img/radio3zmqot.jpg

Kann irgendjemand etwas zu dem Gerät sagen?

Gruß
emtewe
Funkschrotti
Kuba Komet
Kuba Komet
Beiträge: 1916
Registriert: Fr Okt 26, 2007 10:24
Wohnort: Braunschweig

Re: Kennt jemand dieses Gerät? (Dachbodenfund)

Beitrag von Funkschrotti »

Hallo,
sowas habe ich noch nie gesehen. Das ist entweder ein Ausländer (glaube ich aber nicht, da kein Typenschild), oder wahrscheinlicher etwas Selbstgebautes von Bastlern. Selbstbau war häufig in den 20er Jahren, aus dieser Zeit ist es auf jeden Fall.

Gruß
Roland
emtewe
Philetta
Philetta
Beiträge: 2
Registriert: Mo Feb 10, 2014 10:28
Kenntnisstand: Elektrotechnischer Beruf/ Studium

Re: Kennt jemand dieses Gerät? (Dachbodenfund)

Beitrag von emtewe »

Danke schonmal so weit.
Es würde mich ja doch interessieren wie groß der Aufwand ist sowas ans Laufen zu bringen?
Wie sind eure Erfahrungswerte diesbezüglich?
Darf ich davon ausgehen dass alle Röhren defekt sind?
Benutzeravatar
Oldradio
Kuba Komet
Kuba Komet
Beiträge: 1317
Registriert: Mi Nov 24, 2010 22:31
Wohnort: Geilenkirchen

Re: Kennt jemand dieses Gerät? (Dachbodenfund)

Beitrag von Oldradio »

Hallo

Das ist ein gut gemachter Eigenbau,alter Unbekannt. Die Röhren müssen nicht defekt sein jedoch würde ich das innere erst prüfen,Kondensatoren usw. Das Allergrößte Problem ist das niemand weiß wofür welcher Anschluss ist also müsstest du die Schaltung aufnehmen und selbst dann wird es sehr schwierig.Ich bin der Meinung das der Erbauer auch ein separates Netzteil dafür gebaut hatte,ohne dem es nicht betrieben werden kann.
Gruß Helmut
---------------------
Der Kluge lernt aus allem und von jedem, der Normale aus seinen Erfahrungen und der Dumme weiß alles besser. -Sokrates-
Martin
Mitgliedschaft beendet
Beiträge: 2763
Registriert: Sa Jan 27, 2007 20:08
Kenntnisstand: **Zutreffendes Feld fehlt**

Re: Kennt jemand dieses Gerät? (Dachbodenfund)

Beitrag von Martin »

Oldradio hat geschrieben:Ich bin der Meinung das der Erbauer auch ein separates Netzteil dafür gebaut hatte,ohne dem es nicht betrieben werden kann.
Radios dieser Zeit waren früher da als die Steckdose.
Man hatte einen Bleiakku zum Heizen, mit dem ging man ins Dorf zum laden,
und eine Anodenbatterie mit Abgriffen für mehrere Spannungen. Selbige kann man aus genügend 9V Blöcken basteln.

lG Martin
rettigsmerb
User gesperrt
User gesperrt
Beiträge: 5838
Registriert: Do Mär 17, 2011 16:23
Kenntnisstand: **Zutreffendes Feld fehlt**

Re: Kennt jemand dieses Gerät? (Dachbodenfund)

Beitrag von rettigsmerb »

Martin hat geschrieben:
Oldradio hat geschrieben:Ich bin der Meinung das der Erbauer auch ein separates Netzteil dafür gebaut hatte,ohne dem es nicht betrieben werden kann.
Radios dieser Zeit waren früher da als die Steckdose.
Man hatte einen Bleiakku zum Heizen, mit dem ging man ins Dorf zum laden,
und eine Anodenbatterie mit Abgriffen für mehrere Spannungen. Selbige kann man aus genügend 9V Blöcken basteln.

lG Martin
Das war die initiale Blütezeit der Firma "VARTA". Das Acronym steht für "Verkauf, Aufladung und Reparatur Tragbarer Akkumulatoren". Soweit mir bekannt ist, wurden die Akkus im Austausch auch per Pferdefuhrwerk im Lande verteilt.
Fuckler
Freiburg Automatic
Freiburg Automatic
Beiträge: 120
Registriert: So Aug 14, 2011 8:46
Wohnort: Münster

Re: Kennt jemand dieses Gerät? (Dachbodenfund)

Beitrag von Fuckler »

Ja, ein schön gemachtes Bastlergerät, häufig nach redaktionell erstellten Bauplänen und Schaltungen in Radioklubs wie "Die Drahtlosen" usw. entstanden.
Ein Markenhersteller hätte hier wohl eine Hartgummiplatte verwendet und die Spulenkoppler sind typische Bastlerware.
Herkunft Deutschland, ich glaube die Drehkondensatoren als Fabrikat Preh zu kennen. Außerdem ist innen ca. mittig ein Körting Transformator verbaut.
Die erste alleinstehende Röhre könnte von Philips oder Valvo sein. Dann eine Telefunken. Die 3 kleineren haben wahrscheinlich keine Beschriftung auf dem Glaskolben sondern eine Bauchbinde aus Papier. Schreib doch mal die Röhrentypen auf. Vorsicht beim Rausziehen, die kleinen Röhren können sehr wertvoll sein, nicht am Glas ziehen wenn´s schwer geht, dann lieber von unten an den Stiften oder an einem zentralen Loch in der Fassung nachhelfen.

Danke schonmal so weit.
Es würde mich ja doch interessieren wie groß der Aufwand ist sowas ans Laufen zu bringen?
Wie sind eure Erfahrungswerte diesbezüglich?
Darf ich davon ausgehen dass alle Röhren defekt sind?


Prüf doch mal die Heizfäden der Röhren evtl. unter Anleitung. Vorsicht, Röhren aus der Zeit hatten häufig nur 2 .. max 4Volt Heizspannung. (Was ist der Skalenendwert vom Heizspannungsinstrument?)
"An´s Laufen bringen" erfordert wie schon oben gesagt div. Spannungen und selbst unter günstigsten Vorraussetzungen (MW -Sender sendet, du hast eine Edelantenne, einen Kopfhörer oder magnetischen Lautsprecher und viel Wissen und Geschick mit den abstimmbaren Spulen Empfang und den 3 Drehkos einen Gleichlauf hinzufummeln.

Gruß Reiner