Alter Dynamo- Wie alt ?

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ColonelHogan9162
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Alter Dynamo- Wie alt ?

Beitrag von ColonelHogan9162 »

Hab das Ding schon ewig.
Vor ca 25 Jahren bei ner Sammlungsauflösungzusammen mit altem Vorkriegskrempel von der Witwe eines Radioastlers bekommen
Ich hab mal die Kurbel abgenommen und mit nem Akkuschrauber angetrieben, genau 160 Volt gemessen.
Nur kann das Ding eigentlich nicht sehr viel Leistung hergeben, für was hat man denn sowas mal benutzt?
Dynamo1.JPG
Dynamo2.JPG
Dynamo3.JPG
Dynamo4.JPG
Gruss
Andi
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Oldradio
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Re: Alter Dynamo- Wie alt ?

Beitrag von Oldradio »

Hallo

Ich denke mal das ist ein Kurbelinduktor,aus einem alten Telefon,muss nicht alt sein da die noch bis in die 90,er eingesetzt wurden und bei Feldtelefon wohl immer noch.

http://upload.wikimedia.org/wikipedia/c ... duktor.jpg
Gruß Helmut
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ColonelHogan9162
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Re: Alter Dynamo- Wie alt ?

Beitrag von ColonelHogan9162 »

Oldradio hat geschrieben:Hallo

Ich denke mal das ist ein Kurbelinduktor,aus einem alten Telefon,muss nicht alt sein da die noch bis in die 90,er eingesetzt wurden und bei Feldtelefon wohl immer noch.

http://upload.wikimedia.org/wikipedia/c ... duktor.jpg
Das Ding ist ja fast Baugleich.
Ich hatte bisher nicht das Glück, alte Ackerschnacker in die Finger zu bekommen
Ansonsten kenn ich das ankurbeln zum Anrufen nur von den alten riesigen Wandapparaten die keine Direktwahl hatten weil alles noch über die Vermittlung lief
aus alten Filmen, daß sowas noch solange benutzt wurde, wusste ich auch nicht
Gruss
Andi
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Re: Alter Dynamo- Wie alt ?

Beitrag von TKOFreak61 »

Hallo,

ja, wie Helmut schon schrieb, wurden diese Kurbelinduktoren in Feldtelefonen oder sogenannten OB-Telefonen (Ortsbatterie-Tel.) verwendet.

Ich kenne die noch aus Zeiten der Deutschen Reichsbahn als Streckentelefone. Waren u.a. auf der Strecke in einem grauen Schrank (mit einem großen, schwarzen F auf weißem Grund) in der Nähe von Signalen untergebracht und stellten eine Direktverbindung zum nächsten Stellwerk her. Lok- oder Zugpersonal konnte so z.B. beim Stellwerker nachfragen, warum ein Signal auf "Rot" stand und es nicht weiterging oder auch andere, wichtige Informationen weiterleiten.
Auch die telefonische Streckenverbindung von Stellwerk zu Stellwerk wurde unabhängig vom Basa-(Bahn-Selbstwählanlage) Netz mit OB-Telefonen realisiert.

Auf Rangierbahnhöfen waren solche Fernsprecher auch zu finden, um eine Sprechmöglichkeit zwischen Rangierern und Stellwerk zu haben.

Gruß
Jürgen
hoeberlin
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Re: Alter Dynamo- Wie alt ?

Beitrag von hoeberlin »

Die aufgedrucke 1941 dürfte das Herstellungsjahr sein,

demnach stammt das vermutlich aus einem Feldfernsprecher der Wehrmacht,

meint Henning, der auch mal so ein Ding hatte ( vor Urzeiten )
Schlau ist, wer weiss, wo er nachlesen kann, was er nicht weiss
Nur Messungen liefern Fakten, alles andere ist Kaffeesatz
SK468W
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Re: Alter Dynamo- Wie alt ?

Beitrag von SK468W »

Hallo,
demnach stammt das vermutlich aus einem Feldfernsprecher der Wehrmacht,
Genau, dem FF33, eingebaut sieht das so aus:

http://www.radiomuseum.org/r/telefunken ... _ff33.html

ecq ist die verschlüsselte Herstellerangabe: Ferdinand Schuchardt, Berliner Fernsprech- und Telegraphenwerk A.-G.

MfG
Volker
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ColonelHogan9162
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Re: Alter Dynamo- Wie alt ?

Beitrag von ColonelHogan9162 »

SK468W hat geschrieben:Hallo,
demnach stammt das vermutlich aus einem Feldfernsprecher der Wehrmacht,
Genau, dem FF33, eingebaut sieht das so aus:

http://www.radiomuseum.org/r/telefunken ... _ff33.html

ecq ist die verschlüsselte Herstellerangabe: Ferdinand Schuchardt, Berliner Fernsprech- und Telegraphenwerk A.-G.

MfG
Volker

Die Dinger scheinen sich nicht verändert zu haben, die Apparate die wir 1982 beim Bund hatten sahen fast identisch aus.
Naja, da man den Induktor ja unter der Abdeckung nicht sieht...
konnte ichs ja auch nicht wissen :)
Aber dann müssten die Sprengkästen der Sprengkommandos ja auch sowas in der Art drinhaben, da wird ja genauso kurz gekurbelt bevor der Sprengknopf gedrückt wird, wahrscheinlich ein Kondensator damit geladen bevor es "Feuer im Loch" :D heisst
Denn die Kästen sind dem Ackerschnacker ja sehr ähnlich

Dazu fallen mir wiederum die Walkie-Talkies ein, die man oft in Kriegsfilmen vom WW2 sieht. Riesengross, Hör-und Srrechmuschel wie beinem Telefonhörer.
Die Dinger haben sicherlich fast 10 Kilo gewogen. Und bei den damaligen schwachen Batterien bzw Bleiakkus haben die bestimmt ne kurze Betriebszeit gehabt bis sie leer waren, die Röhren müssen doch die Dinger nur so leergesaugt haben. Also nur kurzzeitig einschalten. Und womit im Feld aufladen?

Und dann im Film-Die greifen sich das Ding- schalten ein und sabbeln sofort los als wenns Transistoren wären, keine Anheizzeit.
Naja, der heutigen Generation für die selbst Transistoren schon Steinzeit sind fällts ja auch nicht auf :mrgreen:
Gruss
Andi
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paulchen
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Re: Alter Dynamo- Wie alt ?

Beitrag von paulchen »

Und dann im Film-Die greifen sich das Ding- schalten ein und sabbeln sofort los als wenns Transistoren wären, keine Anheizzeit.
Naja, der heutigen Generation für die selbst Transistoren schon Steinzeit sind fällts ja auch nicht auf :mrgreen:
Wo ist das Problem? Man nehme D-Röhren und los gehts. Die Anheizzeit ist fast vernachlässigbar.
Das hatte später jedes Röhrenkofferadio. Das schalteste ein und 1-2 Sekunden später kommt die Musik.
Scheint also nicht nur der heutigen Generation nicht aufzufallen.
Hier mal so ein Beispiel davon. Hatte ich selber, kann also daher auch bestätigen wie es ist. Und Röhrenkofferadios (restauriert, nicht restauriert) habe ich genug hier um da mitzureden.
Geräte mit Batterieröhren hatte fast jede Armee zur Verfügung.
http://www.radiomuseum.org/r/braun_er3_er_3.html

paulchen
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Re: Alter Dynamo- Wie alt ?

Beitrag von ColonelHogan9162 »

paulchen hat geschrieben:
Und dann im Film-Die greifen sich das Ding- schalten ein und sabbeln sofort los als wenns Transistoren wären, keine Anheizzeit.
Naja, der heutigen Generation für die selbst Transistoren schon Steinzeit sind fällts ja auch nicht auf :mrgreen:
Wo ist das Problem? Man nehme D-Röhren und los gehts. Die Anheizzeit ist fast vernachlässigbar.
Das hatte später jedes Röhrenkofferadio. Das schalteste ein und 1-2 Sekunden später kommt die Musik.
Scheint also nicht nur der heutigen Generation nicht aufzufallen.
Hier mal so ein Beispiel davon. Hatte ich selber, kann also daher auch bestätigen wie es ist. Und Röhrenkofferadios (restauriert, nicht restauriert) habe ich genug hier um da mitzureden.
Geräte mit Batterieröhren hatte fast jede Armee zur Verfügung.
http://www.radiomuseum.org/r/braun_er3_er_3.html

paulchen
Ok, kürzere Heizzeiten als 5 sekunden hab ich selber nie erlebt aber wie siehts mit der Batterie selbst aus, sehr lange kann die doch eigentlich nicht durchhalten, die kleinen transistorierten CB-Quetschen aus den 70ern waren ja auch noch echte Batteriekiller
und auch wenn die D-Röhren vielleicht weniger Strom fressen müsste es eigentlich immernoch ne ordentliche Menge sein
Ea sei denn, die hatten massenweise Ersatzbatterien dabei
Mein Vater hatte damals in den 60ern nen Teleflunken-Bajazzo Koffer mit Röhren aber der wurde nur am Netz betrieben, es hiess immer die Batterien fressen einem die Haare vom Kopf und Anodenbatterien waren wohl auch nicht gerade billig
Da war nie eine drin, aber es stand im Batteriefach was von 90Volt.
Ich hab das Ding damals geschlachtet, sonst nie was mit Röhrenkoffergeräten zu tun gehabt
Gruss
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Re: Alter Dynamo- Wie alt ?

Beitrag von rettigsmerb »

Der Mikrophon-Schleifenstrom beim FF OB/ZB liegt in der Größenordnung von etwa 10...20mA. Mit zwei Monozellen lässt es sich damit freilich sehr lang quatschen, zumal der Stromkreis erst bei aufgenommenem Handapparat (= geschlossenem Gabelumschalter GU) geschlossen ist. Der Sprechkreis mit diesen Fernsprechern arbeitet ohne Verstärker, also ohne Röhren oder Transistoren als aktive Elemente.
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Re: Alter Dynamo- Wie alt ?

Beitrag von GeorgS »

Der Sprechkreis mit diesen Fernsprechern arbeitet ohne Verstärker, also ohne Röhren oder Transistoren als aktive Elemente.
Ohne Transistor bzw Röhren stimmt, der erste Teil nicht.
Eine Kohlespechkapsel ist ein Verstärker.
Zu den Posts weiter oben:
Diese Induktoren (Dynamo Naserümpf) gab es ab den 30ern,
charakteristisch ist der gussrauhe AlNlCo- Magnet.
Die wurden noch in den 60ern verwendet, inzwischen gibt es
neuere Konstruktionen in den FFs der Bundeswehr.
(Die 3te insgesamt.)
160 Volt (genaue sogar!) ist Quatsch, diese Kurbelinduktoren
waren als Stromquelle konstruiert. (Der Innenwiderstand ist
sogar vermerkt für die, die sich auskennen :=)
Die Leerlaufspannung liegt bei normalem Kurbeln bei etwa
60 Volt, höchstens 100, bricht belastet mit Wecker auf ca 10 Volt ein.
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tornadofilm
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Re: Alter Dynamo- Wie alt ?

Beitrag von tornadofilm »

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Eine Kohlespechkapsel ist ein Verstärker. 
seit wann das denn?
Ein Phasenprüfer ist so nützlich wie ein Lutscher der nach Kacke schmeckt.
GeorgS
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Re: Alter Dynamo- Wie alt ?

Beitrag von GeorgS »

seit wann das denn?
Von Anfang an.
Überleg mal wie es kommt, daß man mit Kohlekapseln
über einige hundert Kilometer telefonieren konnte,
während das "Telefon" von Bell über ein paar dutzend Kilometer
(schlecht) übertrug?
Ein Kohlemikrofon gibt ein Ziglfaches an elekrischem Signal
ab, verglichen mit der Schallenergie, die die Kapsel aufnimmt.
Als es erfunden wurde, war "Verstärker" kein Begriff.
Gruß
Georg
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Re: Alter Dynamo- Wie alt ?

Beitrag von Schorse »

Genau so einen Kurbelinduktor habe ich auch noch. In älteren Isolationsprüfern gibt es auch welche, dort liefern sie bis zu 600V, vielleicht sogar noch mehr.

Bezüglich Kohlemikrofon und Verstärker:
Wie der Begriff Verstärker schon sagt, wird ein Eingangssignal unter Zuhilfenahme zusätzlicher (externer) Energie auf einen höheren Pegel gebracht.
Da das Kohlemikrofon keine zusätzliche Energie bereitstellt bzw. zugeführt bekommt, ist es kein Verstärker. Gegenüber einem Tauchspulenmikrofon ist es allerdings ein effektiverer Wandler mit weniger Verlusten. Daher der höhere Ausgangspegel. Ansonsten wäre auch das Tauchspulenmikro ein Verstärker wenn man es mit einem Bändchenmikrofon vergleicht. :wink:
Gruß
Schorse
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Re: Alter Dynamo- Wie alt ?

Beitrag von GeorgS »

Da das Kohlemikrofon keine zusätzliche Energie bereitstellt bzw. zugeführt bekommt,
Aha,
schon mal was von einer Mikrophonbatterie gehört?
Ansonsten wäre auch das Tauchspulenmikro ein Verstärker wenn man es mit einem Bändchenmikrofon vergleicht
Habe ich solch einen unsinnigen Vergleich gemacht?
Es heht immer um Eingang/Ausgang bei vergleichbaren Dimensionen.
Der Vergleich Bell zu Kohlemikro ist zulässig, da die Membranen
in etwa gleich groß sind und etwa dieselbe Flächenbelastung haben.