Rostproblem im Philips BD700A oder allgemein bei Rimlock?

[radioschrat]

Hier in Keller steht schon länger ein BD700A, bei dem im Bereich der Endstufen- und Gleichrichterröhren erhebliche Rostbildung an den Röhrenfassungen, den Röhren selbst und am Chassis aufgetreten ist. So sehr, dass ich mindestens die Fassungen aller vier Röhren austauschen müsste. Deshalb steht er auch da unten. Sonst hätte er, wegen des UKW-Abstimmbereichs bis 108 MHz, längst den Grundig 4035 im Esszimmer abgelöst. Ich hatte bislang Blumenwasser oder eine rachsüchtige Katze als Verursacher angenommen.

Nun steht in Brüssel einer bei ebay zum Verkauf.

http://www.ebay.de/itm/161327988849

Den könnte ich Freitags im Rahmen der Streife problemlos einsammeln, aber auch dort zeigt ein Blick auf das Bild des Chassis erheblichen Rostbefall, und zwar an exakt denselben Stellen. Bei weitem nicht so schlimm wie bei meinen Exemplar, aber auch hier wäre ein Wechsel der Fassungen angesagt.

Das sieht mir fast so aus, als ginge der Rost von den Kragen der Röhren aus - man beachte die beiden AZ41. Elementbildung zwischen Fassung und Kragen?

Was sagt der geballte Sachverstand des Forums dazu?

Ralf

[Walterh]

Hallo Ralf

Das in der Auktion angebotene Gerät stand lange feucht. Überall ist Rost zu sehen, nicht nur an den Röhrenfassungen. So am Lautsprecher, am Trafo, an einer Schraube des Verstärkungswinkel links oben, an der noch vorhandenen Rückwandklammer (die zweite fehlt...).....

Gruss, Walter

[olli0371]

Hallo,

da hast du ein interessantes Gerät. Ich habe das gleiche letztes Jahr wieder in Gang gebracht.
Zu deinen Punkten:

"bei dem im Bereich der Endstufen- und Gleichrichterröhren erhebliche Rostbildung an den Röhrenfassungen, den Röhren selbst und am Chassis aufgetreten ist. So sehr, dass ich mindestens die Fassungen aller vier Röhren austauschen müsste."

Diese Rimlocks scheinen dafür anfällig zu sein. Ich kann mir vorstellen, dass das mit den hohen Temperaturen zu tun hat. Rost (= Oxidation) wird durch hohe Temperaturen begünstigt (wenn mich meine wenigen Chemiekenntnisse nicht verlassen haben). Allerdings würde ich mir genau überlegen ob die Fassungen nur wegen der anoxidierten Führungsringe ausgebaut werden müssen. Wenn die Dinger nur oberflächlich beschädigt sind, würd ich das sein lassen. Vorher noch das Pertinax checken - nicht, dass es durch viele Betriebsstunden schon dunkel und angekohlt ist. Dann müssen die Fassungen wirklich raus.

"Sonst hätte er, wegen des UKW-Abstimmbereichs bis 108 MHz, längst den Grundig 4035 im Esszimmer abgelöst."

Also schick aussehen tut der Capella schon. Allerdings solltest du vom Klang als auch vom UKW-Empfang nicht einen Vergleich mit einem 4035 wagen.
Der Capella spielt brauchbar, benötigt allerdings einen guten Abgleich und eine gute Antenne. Dann gibt es noch zu beachten, dass der Demodulator keine Begrenuzng hat wie ein 'aktuelles Gerät' mit Ratiodetektor. Hier hört man schonmal Störgeräusche von Lichtschaltren ode sonstigen Funkenerzeugern durch wenn der eingestellte Sender eine geringere Feldstärke hat.


Ach so - hier ist es so, dass nicht nur die Kondensatoren teilweise unbrauchbar sind - nein auch nahezu alle Widerstände waren ausser Tolleranz. Komischerweise spielte das Gerät trotz teilweise extrem falschen Widerständen.

Das Gerät mach spaß und sorgt im Winter auch für eine gute Zusatzheizung. Viel spaß beim Reparieren.

Oliver

[radioschrat]

Bei meinem B700D sind die Kragen der Fassungen so verrostet, dass sie schon zerbröseln. Das Problem mit der Alterung der Widerstände ist eine alte Spezialität von Philips. Was die UKW-Empfindlichkeit angeht, die wäre hier kein Problem, denn das Gerät käme ans Kabel. Da müsste man im Zweifelsfall eher mal sehen, ob nicht sogar ein Abschwächer erforderlich ist.

Ralf