Ich hab eine alte tschechische Straßenlaterne die nach ihrem ersten erfolgreichen Startversuch beim zweiten nun nicht mehr anspringen will.
Viel ist nicht drinnen:
Es fließen nun bei ein- aber auch bei ausgeschraubter Birne ca. 0,5A
Ist die Lampe kaputt? Oder die Drossel? Oder der Kondensator?
Die Drossel hat (gemessen mit 9VDC) 5,7 Ohm.
Ich würde da erstmal auf das Leuchtmittel tippen. Die können recht sensibel sein.. (Wer kennt den Trick nicht: Ein kräftiger Tritt gegen den Laternenpfahl und die Lampe ist aus... Das geht auch nur bei Quecksilberdampflampen, weil die empfindlicher sind als zum Beispiel Natriumdampflampen.)
Hast du sie zwischen ersten und zweiten Versuch ausreichend auskühlen lassen? Hochdruckdampflampen lassen sich nämlich nur kalt starten.
Die Drossel sollte in Ordnung sein (ohne Garantie). Der Kondensator und der Widerstand dienen der Leistungskompensation, die Lampe würde sich auch ohne diese starten lassen.
Ich hatte ja auch mal hier einen Restaurationsbericht einner DDR-Straßenlampe veröffentlicht.. da ist bis auf den Widerstand genau das gleiche drin.. Ich hatte den PCB-haltigen Kondensator rausgeschmissen und betreibe sie nun ohne Kondensator und das geht super.
Zuletzt geändert von röhrenfan2011 am Do Okt 09, 2014 22:03, insgesamt 1-mal geändert.
röhrenfan2011 hat geschrieben:
Ich hatte ja auch mal hier einen Restaurationsbericht einner DDR-Straßenlampe veröffentlicht.. da ist bis auf den Widerstand genau das gleiche drin..
röhrenfan2011 hat geschrieben:
Ich hatte ja auch mal hier einen Restaurationsbericht einner DDR-Straßenlampe veröffentlicht.. da ist bis auf den Widerstand genau das gleiche drin..
Ja genau dieser. Wie ich oben noch ergänzt hatte, funktioniert sie auch ohne Kondensator. Weswegen ich bei der Lampe bei Phalos auf das Leuchtmittel tippe oder eine nicht ausreichende Abkühlzeit.
140 W für eine HQL ist schon sehr seltsam, ich kenne nur 125 W, dann kommt erst wieder 250 W, soweit mir bekannt. Ist vielleicht tschechisch spezial.
Der Widerstand in der Birne geht zur Zündelektrode. Wenn die Lampe aus und kalt ist, sollte hier kein Durchgang oder Widerstand messbar sein. Vielleicht ist diese Zündelektrode kurzgeschlossen, z. B. durch einen Quecksilbertropfen. Du könntest mit viel Glück mit vorsichtig schütteln oder klopfen die Zündelektrode wieder frei bekommen.
Achte aber darauf, dass die Drossel nicht mehr überbrückt ist beim Austesten.
Die gemessenen 0,5A ohne Birne ist der Kondensator-Blindstrom.
Kann mir mal einer erklären was genau in der Lampe passiert wenn man sie wie ich, nicht abkühlen lässt sondern dann wieder so schnell einschaltet?
Interessiert mich einfach...
Phalos Southpaw hat geschrieben:Klar, mein Fehler, ist eine 125W/E27 Hg-Lampe
Hab heute beim Bauhof nachgefragt, die haben solche Lampen nicht mehr. Nur noch Na-Lampen wegen der Ungiftigkeit.
Also doch neue bestellen müssen...
Dann solltest Du Dich mit der Bestellung beeilen, denn diese Dinger werden verboten wegen dem Quecksilber, also diesmal etwas begründeter als das Glühbirnenverbot.
Dieses wurde ja nur von korrupten und inkompetenten Politikern durchgesetzt, damit Osram und Philips sich mit teureren und untauglichen „Energiespar“lampen die Taschen füllen konnten.
Phalos Southpaw hat geschrieben:
Kann mir mal einer erklären was genau in der Lampe passiert wenn man sie wie ich, nicht abkühlen lässt sondern dann wieder so schnell einschaltet?
Interessiert mich einfach...
Gar nichts. Wenn sie genug abgekühlt ist, zündet sie wieder.
Phalos Southpaw hat geschrieben:Kann mir mal einer erklären was genau in der Lampe passiert wenn man sie wie ich, nicht abkühlen lässt sondern dann wieder so schnell einschaltet?
Interessiert mich einfach...
Wenn die Lampe noch heiß / warm ist, ist ganz einfach noch das komplette Quecksilber verdampft und im ganzen Kolben verteilt. Das Quecksilber kann somit keinen Entladungsbogen bilden zwischen den Elektroden. Das kann es erst wieder, sobald sich das Quecksilber genug abgekühlt hat und sich wieder zu einem Tropfen gesammelt hat. Ähnlich ist es bei Natriumdampflampen. Jedoch kann bei ihnen der Entladungsbogen bei Erschütterungen nicht so leicht abreißen.