Ich habe vor ein paar Tagen einen Kompressor in der Nähe zum kleinen Preis angeboten bekommen,
den ich heute abgeholt habe, allerdings ist dessen Motor wohl nur für 380V ausgelegt.
Wenn du ein Drehstromnetz mit 230 Volt hast, ja.
Bei einem solchen Netz wird der Motor im Dreieck angeschlossen, bei einem Drehstromnetz mit 400 Volt im Stern.
Gruß Gerrit
Es gibt keine Drehstromnetze mit verschiedenen Spannungen.
Es gibt nur ein Netz, bestehend aus L1, L2, L3, und N
N ist der Neutralleiter, dieser führt keine Spannung gegen Erde, darf aber als Stromleiter benutzt werden.
Jede der Phasen L führt 230 V gegen N.
Die Phasen sind jeweils 120 Grad gegeneinander verschoben.
Diese Phasenverschiebung führt dazu, das zwischen L und einem anderen L eine Spannung von 400V.
Je nachdem, welche Spannung ein Verbraucher benötigt, kann er unterschiedlich angeschlossen werden.
Die Abweichung 220/230 bzw. 380/400 beruht auf der Harmonisierung der Netzspannungen, und hat hier keine Bedeutung.
Auch in den USA gibt es ein solches Drehstromsystem, mit 110 bzw 208 V. Dort ist es üblich, einphasige Geräte mit hohem Strombedarf als einen Strang eines Dreiecks zu schalten. Da ich solche Geräte beruflich auch hierzulande installiere, laufen die an einer normalen Steckdose mit 230 V. Lt. typenschild sind diese Geräte für 208 - 240V geeignet.
Falls dazu Fragen sind, gerne....
VG Henning
Schlau ist, wer weiss, wo er nachlesen kann, was er nicht weiss
Nur Messungen liefern Fakten, alles andere ist Kaffeesatz
Im Moment bin ich nicht sicher was gemacht werden soll. Soll der Motor mit 230V Wechselstrom betrieben werden, weil kein Drehstrom zur verfügung steht?
Das würde funktionieren. Die Größe des Kondensators wird per Faustformel ermittelt, ich glaube 70müF pro 1kW. Das ist allerdings ein ordentlich großer Kondi, ein Elko geht nicht. Es sei denn, man bekommt einen bipolaren.
Gruß Stephan
Röhre gut, alles gut
Ein Wunder ist das elektrisch Licht, manchmal geht es, manchmal nicht.
Danke für Eure Antworten.
Also ist der Motor so wie er ust nur für Drehstrom ausgelegt.
@radiobastler,
Der Motor soll an 230V Einphasenwechselstrom betrieben werden, müsste also dann mittels Kondensator erfolgen.
Dann wären das 120µF für den Betriebskondensator.
Da es sich aber um einen Kompressor handelt bräuchte ich wohl noch einen Anlaufkondensator mit noch größerer Kapazität
dazu, das bewegt sich dann wohl leider schon im Preisbereich eines anderen Motors...
M.w.n. wird ein Drehstrommotor der mittels Phasenschieber Kondensator am 230 V Netz betrieben wird, ca. ein Drittel seiner Abgabeleistung verlieren. Für einen Kompressor antrieb kann das bedeuten, das ein erneuter Anlauf gegen den Kesseldruck nicht mehr erfolgt.
M.f.G.
harry
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- Es ist keine Schande, nichts zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen.
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Die günstigste Lösung wäre einfach, ihn auch an Drehstrom zu betreiben. Verfügbar ist dieser heutzutage in nahezu jedem Haus.
Wenn der Sicherungskasten nicht gerade in der guten Stube hängt und darin noch etwas Platz für einen dreipoligen Sicherungsautomaten ist, ist es nicht schwer sich einen Cekon- oder Perilexanschluss daneben zu bauen. Welches Stecksystem man benutzt liegt am Geschmack. Im Haus sieht Perilex hübscher aus. Im Hauswirtschaftsraum geht das klobige Cekonsystem, das einfach universeller ist, denn die heutigen Drehstromgeräte bekommt man nur noch mit diesem. Tja und dann einfach mit Verlängerungskabel zum Kompressor / Motor.
Die Aktion kostet maximal 50 Euro. Das ist günstiger als die Kondensatoren oder ein neuer Motor.
Nur so als kleiner Einwurf. Aber Achtung: Achte auf die Drehrichtung. Vorgeschrieben ist Rechtslauf an Steckdosen. Sollte der Motor falschrum drehen, einfach zwei der Phasen am Motor (oder Steckdose, je nachdem wo es falschrum ist) vertauschen.
Zuletzt geändert von röhrenfan2011 am Di Okt 28, 2014 17:22, insgesamt 1-mal geändert.
TPM hat geschrieben:Was dürfte das kosten, einen Elektriker mit der Installation einer Cekon-Steckdose unter oben beschriebenen Gegebenheiten
zu beauftragen?
Also Materialkosten sollten um 40 Euro liegen. Dabei ist meistens die dreipolige Sicherung am teuersten ( Standart: B16 Bei hohem Einschaltstrom: C16). Sie liegt bei ungefähr 20 bis 25 Euro. Die Steckdose bei 7 Euro. Und dann hier und da noch was. Das muss man dann einfach sehen was man dann noch braucht. Ja und dann plus Arbeitslohn. Also plan mal 50 bis 60 Euro ein. Damit solltest du hinkommen und hast vielleicht noch was über.
Gegen den Betriebsdruck laufen Kompressoren i.d.R. garnicht an, dafür reicht das Anlaufmoment des Motors nicht aus. Es ist vielmehr so, dass mit Abschalten des Aggregates über den Druckschalter ein Entlastungsventil geöffnet wird, welches den Druck aus der Druckleitung zum Kessel entweichen lässt. Am Kessel selbst befindet sich ein Rückschlagventil, welches verhindert, dass der Kessel über diesen dann ja offenen Weg den Druck wieder verliert.
Beim nächsten Start läuft dann der Kompressor drucklos an.
Eigentlich hatte ich hier schon was geschrieben und jetzt ist das weg...verstehe ich nicht...
Also nochmal.
N Abend zusammen,
Danke, ihr habt mir wieder weitergeholfen. Ich werde jetzt also demnächst die Elektriker abtelefonieren und
mir eine Drehstromsteckdose legen lassen, kann man ja immer brauchen und preislich scheint das ja auch
überschaubar zu sein.
Motorschutzschalter wird bei der Überarbeitung des Kompressors noch nachgerüstet, danke für den
Hinweis. Der Vorbesitzer hat zwar irgendsowas drangebastelt aber reichlich wild...
So sieht der Kompressor übrigens aus: Bleischwer und uralt, aber läuft bestens...