Fortsetzung
Wie lief nun die Reparatur ab?
Zunächst also an einem Samstag den "Kleinen" eingepackt und ab zu Herbert, was etwa 30 Minuten Fahrzeit bedeutet. Dank guter Wegbeschreibung auch gut gefunden.
Natürlich wurde der Kleine erstmal achtlos ins Eck gestellt, galt es doch Herbert's Altradio- und -fernsehbestand zunächst einmal genauestens zu inspizieren und "Röhrengespräche" zu führen. Da kann so ein kleiner Quelle-Transistor-DKE schließlich keine Aufmerksamkeit der Reparateure erwarten.
Nachdem wir uns dann auch noch bei Kaffee und Plätzchen stärken mussten (es ist ja Winter, im Sommer hätten wir wahrscheinlich bereits den Grill angeworfen und einen Sixpack Bier geöffnet gehabt

) ....ja, verdammt, da war ja noch was.
Ich hatte mich Gott-sei-Dank bereits bei Abfahrt "für unbestimmte Zeit" von meiner besseren Hälfte verabschiedet.
Der DKE wurde also tatsächlich doch noch auf die Werkbank gehievt und seziert, Fotos siehe oben.
Und der Bursche erwies sich als zäh und widerborstig !
Er spielte ja, aber so recht wollte er keine Empfindlichkeit zeigen. Und auch die Einspeisung des Messsendersignals zeigt kein so recht beglückendes Bild, was jedoch nicht am Abgleich lag.
Letztlich fand sich zunächst ein Widerstand, der optisch genau wie seine Artgenossen wirkte, aber massiv aus seinem Wert gelaufen war.
War's das? Nein, natürlich nicht, wäre ja zu einfach. Aber wo ein Widersacher sitzt, hat er vielleicht noch Verbündete in seiner Gattung gefunden, also alle auslöten und prüfen. Da war dann auch noch so ein Kamerad.
Zwischenzeitlich war der Tag bereits weit vorangeschritten (Tagesschauzeit). Ein Anruf bei meiner Frau sollte zumindest anzeigen, dass ich nicht unter die Räuber gefallen war, sondern wohlauf noch mit Herbert an der Werkbank saß.
Indes wurden die Helden der Reparatur auch noch hungrig. Nachdem das Gerät sich immer noch widerborstig zeigte, erwog der Eigner zwischenzeitlich eine Beendigung der Reparatur in Form eines Fenstersturzes (>> "lass' es wie ein Unfall aussehen"

), aber letztlich obsiegte doch der Ehrgeiz.
Es ist zwar kein Röhrengerät, aber dennoch hat der Kleine ja auch schon gut 40 Jahre auf dem Buckel. Und wieviele überhaupt noch existieren, in Bezug auf die Absatzzahlen, wer weiß.
Also wurde die Sache vertagt und Herbert wollte noch ein weiteres Mal sich der Sache annehmen.
Heraus kam dann das:
DSCF1632.JPG
Letztlich waren diese Widerlinge nicht alle "daneben", aber wenn man schon 2 Ausreißer im Gerät findet und ohnehin zum Prüfen weitere einseitig ablöten muss, so kann man auch gleich Nägel mit Köpfen machen. Die Widerstände sind Massenware, also keine krummen Werte, oder Bauformen.
Sehr schön, dass ein Schaltplan aufgetrieben werden konnte.
Was ist nun das Resümee?
Auch preiswerte Transistortechnik kann Zeit und Nerven rauben. Und, altersbedingt, ist es auch hier zunehmend nicht mehr nur mit dem Ersatz eines Bauteils getan, analog unseren Röhrengeräten.
Den kleinen Quelle-DKE gab's ja in 3 Farben:
- das hier gezeigte Anthrazit mit silberner Lautsprecherblende - > wohl eher als Reminiszenz an ältere Käuferschichten platziert
- weißes Gehäuse mit schwarzer Lautsprecherblende
- oranges Gehäuse mit schwarzer Lautsprecherblende
Diese Farbvarianten inkl. ihrer Quelle-Bestellnummer sind außen auf die Rückwand des Gerätes geprägt, das ließ sich schlecht fotografieren.
Haben wollte ich, damals als das Taschengeld eine solche Anschaffung nicht hergab, ja eigentlich immer die orangefarbene Version. Wer weiß,

, wenn einem sowas mal auf dem Flohmarkt in die Hände fällt... jetzt weiß ich ja, wo ich die Fehler suchen muss.
Abschließend noch einmal mein Dank an unseren Forenkollegen Herbert

.
k.
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