Nachbau DKE, von Quelle.

Hier könnt ihr die schönsten Stücke eurer Sammlung zeigen oder Geschichten zu besonderen Radios erzählen.
klausw
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Nachbau DKE, von Quelle.

Beitrag von klausw »

Liebe Radiofreunde,

angeregt durch einen Beitrag in der Rubrik Eb..&Co wollte ich Fotos beisteuern, was dort technisch nicht möglich ist.
Daher hier nun das Quelle - Gerät, in der Variante "anthrazit", oder besser: dunkelgrau (der Eintrag "schwarz" bei rm.org meint sicherlich das Gleiche, nicht jeder hat's so mit Farben :mrgreen: ):
Also im Farbton eher für den "reiferen" Kundenkreis, der orange-schwarz oder weiß-schwarz nicht so mochte.

DSCF1514.JPG
Das Lsp.gitter ist bei dieser Farbvariante, im Ggs. zu den orangefarbenen und den weißen Exemplaren, spiegelndes Metall (klein gelocht), ab Werk, daher kommt das auf dem Foto nicht so 'rüber.
Der kleine schwarze Knopf über dem rechten (Sender-)Knopf ist die Umschaltung MW-UKW.

DSCF1516.JPG
Hier im Vergleich, links das Original.

Leider funktioniert der kleine Quelle nicht mehr so richtig gut. Aber Transistoren sind nicht so mein Ding, bin ungelernte Kraft.

Falls jemand Lust hat, hier im Forum mit mir die Reparatur durchzuziehen: melden, dann kommt vielleicht ein schöner Bericht von uns beiden dabei 'raus.

k.
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Re: Nachbau DKE, von Quelle.

Beitrag von rettigsmerb »

Mööönsch Klaus - darüber ließe sich doch reden... :bier:
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Re: Nachbau DKE, von Quelle.

Beitrag von klausw »

Gerne, Herbert. :bier:

Wie wollen wir's angehen?

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Re: Nachbau DKE, von Quelle.

Beitrag von rettigsmerb »

Moin Klaus - gleich kommt eine PN.... :hello:
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Vagabund
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Re: Nachbau DKE, von Quelle.

Beitrag von Vagabund »

Ich finde beide klasse und bin schon gespannt. Leider hat sich bei mir weder der eine noch der andere eingefunden.
Mich würde mal das Innenleben interessieren.

Edit: Habe das Thema gefunden, sowie die Auktion, welche Bilder vom Innenleben enthält, somit hinfällig. Danke
Viele Grüße
Philipp

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Re: Nachbau DKE, von Quelle.

Beitrag von klausw »

Kurzer Bericht zum Sachstand:

Herbert und ich wollen uns demnächst treffen und dem "Kleinen" mal zu Leibe rücken.

Bisherige Befundung meinerseits:

Unberührtes Gerät, sauber, keine Verbastelungen etc. erkennbar.

Kontaktprobleme an Schaltern, denen ich aber bewusst noch nicht mit Sprühmittelchen an den Kragen ging. Möglicherweise kommen die "Kracher" auch nicht nur von den Schaltern.

Unempfindlichkeit im oberen UKW-Bereich.

NF scheint ausreichend (keine Vergleichsmöglichkeit).

Seilzug läuft nicht sauber, d.h. stellenweise zu schwergängig. Hierzu muss aber das Chassis raus (nicht geschraubt), weswegen ich diese Arbeit noch nicht angegangen bin.

Imposant: der riesige 16 Ohm Lautsprecher, im Vergleich zur mickrigen Radioeinheit.
Übrigens lässt das Gerät auch TA zu: hierzu befindet sich in der Kunststoffrückwand eine DIN-Buchse, mit Kontaktschalter (Abschaltung HF-Teil).

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Re: Nachbau DKE, von Quelle.

Beitrag von rettigsmerb »

Moin Klaus, hallo liebe Mitleser,

zu dem Radio gibt es erfreuliche Nachrichten - es funktioniert nämlich wieder. Der Reparaturgang:
> UKW-Vorstufentransistor war tot, gewechselt
> 2 Widerstände waren unterbrochen, gewechselt
> Umschalter UKW/MW gereinigt
> HF/ZF-Abgleich
> schlechte Masseverbindungen nachgelötet

Nun werde ich das Gerät also wieder zusammenbauen und zur Abholung bereit machen...

Nachtrag: Gerät ist abholbereit!
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Re: Nachbau DKE, von Quelle.

Beitrag von klausw »

So, liebe Radiokollegen, das Gerät lebt wieder. Herbert hat ja schon den Reparaturbefund genannt.

Bevor ich darauf näher eingehe, hier zunächst einige Fotos:
Radio innen.jpg
Was nach Abnahme der Rückwand auffällt ist der große Lautsprecher. Da ist man in gewisser Weise dem historischen Vorbild treu geblieben. Letztlich ist er es auch, der dem Gerät im Betrieb trotz des billigen Plastikgehäuses doch noch eine gewisse Klangfülle verleiht. Wenn man sich Bilder im Netz betrachtet, so wird man feststellen, dass verschiedene Fabrikate verbaut wurden.

Richtig mickrig wirkt dagegen die AM/FM - Radioeinheit. Wer das hergestellt hat ? Keine Ahnung, aber japanische Massenware sah ähnlich aus.
Radio innen-2.jpg
Das Radio hat links oben im Bild den Druckschalter für die Umschaltung AM/FM, rechts sieht man das LS-Poti mit eingebautem Netzschalter. Eine Klangregelung sucht man vergebens.
Der Skalenseilzug ist einfach geführt, der Zeiger verbleibt beim Ausbau an der Skala.


Hier das Ganze ausgebaut auf der Werkbank, diesmal von unten gesehen:
Chassis.jpg
Was hier so einfach aussieht lässt sich zwar ohne Spezialkniffe ausbauen, ist aber doch fummelig, da die Komponenten wie Trafo, LS-Poti und Sicherungshalter einzeln befestigt sind. Zudem geht da ja noch dieses Kabel an die Rückwand, genauer das Kabel zur TA-Buchse, die ihrerseits noch einen Schalter hat, damit sich bei Einführung eines DIN-Steckers ein Kontakt öffnet, der den Radioempfang abschaltet. Somit hängt die Rückwand per Kabel am Chassis, was bei Reparaturversuchen "nervig" ist. Die Buchse ist vernietet, also Nieten aufbohren oder die Kabellage ablöten.
Natürlich muss man sich im Klaren sein, dass hier Reparaturfreundlichkeit kein Kriterium war. Es handelt sich um ein Kaufhausgerät der frühen 70er.
Die Wahl fiel auf Ausbohren.

Weiter geht's in einem weiteren Beitrag.

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Re: Nachbau DKE, von Quelle.

Beitrag von klausw »

Fortsetzung

Wie lief nun die Reparatur ab?

Zunächst also an einem Samstag den "Kleinen" eingepackt und ab zu Herbert, was etwa 30 Minuten Fahrzeit bedeutet. Dank guter Wegbeschreibung auch gut gefunden.
Natürlich wurde der Kleine erstmal achtlos ins Eck gestellt, galt es doch Herbert's Altradio- und -fernsehbestand zunächst einmal genauestens zu inspizieren und "Röhrengespräche" zu führen. Da kann so ein kleiner Quelle-Transistor-DKE schließlich keine Aufmerksamkeit der Reparateure erwarten.
Nachdem wir uns dann auch noch bei Kaffee und Plätzchen stärken mussten (es ist ja Winter, im Sommer hätten wir wahrscheinlich bereits den Grill angeworfen und einen Sixpack Bier geöffnet gehabt :bier: ) ....ja, verdammt, da war ja noch was.

Ich hatte mich Gott-sei-Dank bereits bei Abfahrt "für unbestimmte Zeit" von meiner besseren Hälfte verabschiedet.

Der DKE wurde also tatsächlich doch noch auf die Werkbank gehievt und seziert, Fotos siehe oben.

Und der Bursche erwies sich als zäh und widerborstig !

Er spielte ja, aber so recht wollte er keine Empfindlichkeit zeigen. Und auch die Einspeisung des Messsendersignals zeigt kein so recht beglückendes Bild, was jedoch nicht am Abgleich lag.
Letztlich fand sich zunächst ein Widerstand, der optisch genau wie seine Artgenossen wirkte, aber massiv aus seinem Wert gelaufen war.

War's das? Nein, natürlich nicht, wäre ja zu einfach. Aber wo ein Widersacher sitzt, hat er vielleicht noch Verbündete in seiner Gattung gefunden, also alle auslöten und prüfen. Da war dann auch noch so ein Kamerad.

Zwischenzeitlich war der Tag bereits weit vorangeschritten (Tagesschauzeit). Ein Anruf bei meiner Frau sollte zumindest anzeigen, dass ich nicht unter die Räuber gefallen war, sondern wohlauf noch mit Herbert an der Werkbank saß.

Indes wurden die Helden der Reparatur auch noch hungrig. Nachdem das Gerät sich immer noch widerborstig zeigte, erwog der Eigner zwischenzeitlich eine Beendigung der Reparatur in Form eines Fenstersturzes (>> "lass' es wie ein Unfall aussehen" :mrgreen: ), aber letztlich obsiegte doch der Ehrgeiz.
Es ist zwar kein Röhrengerät, aber dennoch hat der Kleine ja auch schon gut 40 Jahre auf dem Buckel. Und wieviele überhaupt noch existieren, in Bezug auf die Absatzzahlen, wer weiß.

Also wurde die Sache vertagt und Herbert wollte noch ein weiteres Mal sich der Sache annehmen.

Heraus kam dann das:
DSCF1632.JPG
Letztlich waren diese Widerlinge nicht alle "daneben", aber wenn man schon 2 Ausreißer im Gerät findet und ohnehin zum Prüfen weitere einseitig ablöten muss, so kann man auch gleich Nägel mit Köpfen machen. Die Widerstände sind Massenware, also keine krummen Werte, oder Bauformen.

Sehr schön, dass ein Schaltplan aufgetrieben werden konnte.

Was ist nun das Resümee?

Auch preiswerte Transistortechnik kann Zeit und Nerven rauben. Und, altersbedingt, ist es auch hier zunehmend nicht mehr nur mit dem Ersatz eines Bauteils getan, analog unseren Röhrengeräten.

Den kleinen Quelle-DKE gab's ja in 3 Farben:
- das hier gezeigte Anthrazit mit silberner Lautsprecherblende - > wohl eher als Reminiszenz an ältere Käuferschichten platziert
- weißes Gehäuse mit schwarzer Lautsprecherblende
- oranges Gehäuse mit schwarzer Lautsprecherblende

Diese Farbvarianten inkl. ihrer Quelle-Bestellnummer sind außen auf die Rückwand des Gerätes geprägt, das ließ sich schlecht fotografieren.
Haben wollte ich, damals als das Taschengeld eine solche Anschaffung nicht hergab, ja eigentlich immer die orangefarbene Version. Wer weiß, :wink: , wenn einem sowas mal auf dem Flohmarkt in die Hände fällt... jetzt weiß ich ja, wo ich die Fehler suchen muss.

Abschließend noch einmal mein Dank an unseren Forenkollegen Herbert :super: .

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Re: Nachbau DKE, von Quelle.

Beitrag von olli0371 »

Hi,

danke für den netten Bericht :danke:

Oliver
Nette Grüsse aus dem Ruhrgebiet.

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Re: Nachbau DKE, von Quelle.

Beitrag von saarfranzose »

hihi klasse Bericht!!
Gruß,
Jupp
------------------------------
Der Sammler "an sich" wird einfach nie ethisch oder moralisch sein. Liegt in der Sache der Natur... Sonst wären wir ja keine "Sammler & Jäger", sondern biedere Heimchen (Marek)
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Wheely
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Re: Nachbau DKE, von Quelle.

Beitrag von Wheely »

Hallo Klaus und alle mitwirkenden an diesem Radio

Ein wunderschöner Bericht :super: Herrlich geschrieben und bebildert und Gott sei Dank kam es nicht zum Fenstersturz 8_) Denn sonst würden wir ja nicht solch eine schöne Geschichte lesen.

Radiogrüße :hello:
Detlef
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Re: Nachbau DKE, von Quelle.

Beitrag von telefunkenfan00 »

Hallo,
Ich hab auch so eins. Aber in weis. Bei meinem ist allerdings der Umschaler von UKW auf MW kaputt. Wodurch könnte man den ersetzten?

MfG
Nick
Und viele Grüße aus Bonn

Nick


PS: Ich bin jung und unerfahren und dessen bin ich mir bewusst. Also bitte habt Geduld mit mir!

Ich bin froh, dieses Forum gefunden zu haben und immer auf jede Frage in kürzester Zeit eine passende Antwort zu erhalten!
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Re: Nachbau DKE, von Quelle.

Beitrag von rettigsmerb »

telefunkenfan00 hat geschrieben:Hallo,
Ich hab auch so eins. Aber in weis. Bei meinem ist allerdings der Umschaler von UKW auf MW kaputt. Wodurch könnte man den ersetzten?

MfG
Nick

Falls alle Reinigungsversuche scheitern:
Es handelt sich um einen relativ einfachen 4-poligen Umschalter, der in ähnlichen Bauformen bei den bekannten Elektronikhändlern erhältlich ist. Gegebenenfalls müssen kleine mechanische Anpassungen vorgeommen werden, was in diesem Fall jedoch recht einfach zu machen ist. Zum Glück sitzt der Schalter ja getrennt von der Platine.