cassmann hat geschrieben: alle Kondensatoren sehen noch gut aus, keiner ist ausgelaufen.
Moin,
das ist egal. Es gibt bitumenvergossenen Kondensatoren, die hatten sogar die Gelegeheit, warm zu werden, so dass der Verguss ausgelaufen ist.
Das eigentliche Problem ist ein anderes, die Wickel ziehen Wasser aus der Luftfeuchtigkeit und damit sinkt der Isolationswiderstand.
Gegen das "Nasswerden" helfen hier weder der Bitumverguss noch die Glasroehrchen, in denen die Kondensatoren stecken. Fuer Konsumerware damals eine ganz gute Loesung, aber die hygroskopischen Wickel kommen immer an ihr Wasser, da hilft nur hermetisch in Keramikrohre oder Metallgehaeuse mit Glasdurchfuehrungen verloeten. Alles andere ist auf lange Zeitraeume (wir reden hier von mehr als 55 Jahren) "undicht".
Die Geraete wurde fuer eine Lebensdauer von etwa 10 Jahren gebaut, das hat die Masse von ihnen auch gut ueberstanden, oft sogar die doppelte Zeit. Dann aber ging es mit den Isolationsfehlern der Kondensatoren auf jeden Fall los.
Dieses Problem verschwand gegen Mitte der 60er, als die Industrie von Papier- auf Kunstfolienkondensatoren umstellte.
Aufsicht im Betrieb reicht nicht, ohne Hilfsmittel stellt man nur grobe Ueberlastungen fest und dann ist es schon reichlich spaet.
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Peter