Ich habe mir heute ein antikes Amperemeter (0-15A) gekauft.
Mich verwirrt jedoch leicht der Aufbau.
Im Inneren ist eine Spule aus sehr dickem Draht. In ihr hängt ein Draht der an einer Öse aufgehängt welche sich am Zeiger befindet.
Meine Vermutung; je mehr Strom durch die Spule fließt, desto weiter wird der Draht hineingezogen.
Nur hängt an dem Draht weder eine Feder noch ein Gewicht. Die "Gegengewichte" um den Zeiger wieder auf 0 zu bringen befinden sich an der Drehachse des Zeigers.
Kann mir jemand erklären ob diese Amperemeter für AC oder DC gedacht waren und wie sie genau funktionieren?
Die Funktion entspricht meiner Meinung nach ungefähr einem Dreheiseninstrument. Dieses eignet sich für Gleich- und Wechselstrommessungen. Siehe hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Dreheisenmesswerk
Durch das in der Spule enstehende Magnetfeld wird der Draht in die Spule reingezogen, die Nadel schlägt aus. Ich denke, dass das Teil für Gleichstrom war.
Also an Wechselstrom funktioniert es nicht. Lässt den Strom aber durch, also ist die Spule okay.
Eine so starke Gleichstromquelle muss ich mir erst bauen um es zu testen.
Meine konkrete Frage: hing an dem Draht früher mal etwas dran?
Weil es sieht nicht so aus als ob er abgerissen sei.
Im Internet finde ich weder Bilder noch Beschreibung von so einem Amperemeter.
Aus welchem Material ist denn der Draht? Um vom Magnetfeld angezogen zu werden, muss er ferromagnetisch sein, also aus Eisen bestehen. Wenn das nicht der Fall ist, liegt der Verdacht nahe, dass etwas fehlt. Das würde auch erklären, dass das Amperemeter bei Wechselstrom nicht ausschlägt. Es würde dann auch mit Gleichstrom nicht ausschlagen.
Welchen Messbereich hat es überhaupt? Wenn dieser im Bereich von Hunderten Ampere liegt, kann es sein, dass das Amperemeter selbst nur für einen Strom von wenigen A bemessen ist, der eigentliche hohe Messstrom fließt dann über einen abgesetzten Messwandler, der im Prinzip ein Trafo ist.
Der Draht ist aus Eisen und lässt sich von einem Magneten anziehen.
Der Messberreich steht oben in der ersten Zeile. 0-15 Ampere.
Wenn ich Gleichstrom anlege bewegt sich der Draht in der Spule zwar etwas zur Wandung, aber der Zeiger bewegt sich nicht.
Ein "Gewicht" an dem Draht kann auch nicht gewesen sein, weil es den Zeiger sonst bis an Anschlag 15A zieht, durch das Eigengewicht.
Auf dem Ziffernblatt des Amperemeters steht außer "Allgemeine Elektricitäts Gesellschaft Berlin" noch "Nach System von Dolivo Dobrowolsky"
Der genannte Herr war lange bei der AEG als Chefkonstukteur und technischer Direktor tätig. Vielleicht liefert Google einen Hinweis darauf, ob in diesem Amperemeter eine geniale, aber heute vergessene Erfindung von ihm steckt. Ich hatte nur kurz geschaut und nichts entsprechendes gefunden.
Die Wicklung des Amperemeters ist sicher sehr niederohmig (weit unter 1 Ohm). Hänge sie doch einmal kurzzeitig an eine 1,5V-Batterie der Größe Mignon (AA) oder größer. Wenn diese voll ist, sollten mindestens etwa 1,5 bis 2 A fließen und das Amperemeter sollte dies anzeigen. Tut es das nicht, ist es wohl nicht in Ordnung.
Ich hab auch schon gestern nach dem Herrn recherchiert aber nichts gefunden.
Auch keine Patentschriften oder dergleichen, deswegen habe ich die Frage ja hier.
Ich hab über meinen Regeltrafo, einen Gleichrichter und einen 82R/300W Widerstand mal gut 2A fließen lassen (wurde mir ja am Regeltrafoamperemeter angezeigt). Aber das Ergebnis war wie oben geschildert.
Vermutlich handelt sich um ein Hitzdrahtmesswerk.
Ein Hitzdrahtmesswerk verwendet einen vom Strom durchflossenen Draht, der sich aufgrund der jouleschen Wärme erwärmt und entsprechend seinem Temperatur-Ausdehnungskoeffizienten seine Länge vergrößert und über ein Hebelwerk einen Zeiger antreibt. Hitzdrahtmesswerke messen den Effektivwert und sind für Gleich- und Wechselstrom, auch für Hochfrequenz geeignet. Diese Geräte werden seit Jahrzehnten nicht mehr hergestellt.
Nein, es ist kein Hitzedraht. Der Strom läuft nur durch die Spule. Nicht den Draht. Dieser ist auch völlig unabhängig von der Spule. Er läuft nur durch das Loch in der Mitte, bzw. hängt dort hinein.
Unten kann ich auch keine Öse oder so finden an der ein Gegenstück des Drahtes mal festgemacht gewesen wäre.
Genau so funktioniert es anscheinend, nur dass keine Rückholfeder drin ist sondern die kleinen Gegengewichte an der Zeigerwelle.
Mich würd interessieren ob an dem Draht noch was dran war oder ob es vollständig ist.
Je weiter der Draht (kein Faden!) in die Spule gezogen wird desto weiter schlägt der Zeiger aus.
Versuch mal zu ergründen, wohin der Draht im inneren der Spule hinführt.
Wenn an der Spule ein Magnetfeld entsteht, dass der Draht in der Spule reagiert und der Zeiger sich bewegt.?
Die Gewichte sind zum Justieren des Zeigers (Vermutlich)
Gibt es eine Skala dazu? Da ist meisens ein Hinweis drauf.
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