Elektrostatikempfindliche LED ?

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ColonelHogan9162
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Elektrostatikempfindliche LED ?

Beitrag von ColonelHogan9162 »

Moin
Ich hab mir bei C... 10 Blaue 3mm Leds bestellt und auf der Tüte steht drauf, daß es Elektrostatisch empfindlich sind.
Das kannte ich bisher nur bei CMOS-Sachen. Bei Leuchtdioden hab ich sowas noch nie gehört

Gruss
Andi
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BugleBoy
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Re: Elektrostatikempfindliche LED ?

Beitrag von BugleBoy »

Ist richtig, dass LED gegen statische Entladung empfindlich ist.

da Sperrichtung von LED keine zener-effekt hat (so hab ich an 575 festgestellt , dass blaue LED keine Zenereffekt bei -1kV hat, dafür leuchtet der nach Messung kaum noch)

Grüss
Matt
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Re: Elektrostatikempfindliche LED ?

Beitrag von rettigsmerb »

Man hat, soweit mir bekannt, mittlerweile alle Halbleiter als "Static Sensitive" eingestuft. Auch die herkömmlichen bipolaren Transistoren und sogar die "guten alten" TTL-IC's. Moderne Kunststoffe (Plastiktüten, Bodenbeläge...) können durch Reibung ein enormes elektrostatisches Potenzial bilden. Daher sorge ich auch an meinem Arbeitstisch immer für Ladungsausgleich, bevor ich mit Halbleitern hantiere.
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ColonelHogan9162
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Re: Elektrostatikempfindliche LED ?

Beitrag von ColonelHogan9162 »

Das kennt man ja, beim Griff nach der Türklinke eine gezogen kriegen hat ja jeder schon öfter erlebt, im Dunkeln kann man sogar manchmal den Funken sehen :shock:

Also ich habs so gemacht, mit der Laborstrippe am Schutzleiter.
Sollte ja ausreichen, die zwei die ich bis jetzt davon verlötet hab haben's auch überlebt
Projekt2.jpg
Ich war eigentlich immer schon drauf bedacht selbst normale ICs und Platinen nicht an den Pins zu berühren
Aber bei normalen Transistoren, Leistungstransistoren wie der 2N3055 und Spannungsreglern wie zb LM317, 723, 3085
hätte ich das nicht gedacht.
Bei ausgebauten Flüssigkristalldisplays reagieren oft schon die Segmente beim Berühren, also ist man fast immer mehr oder weniger aufgeladen.

Gruss
Andi
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Re: Elektrostatikempfindliche LED ?

Beitrag von Welle26 »

Das hatte ich auch schon;
Im Modeellbau nutzt man zum begrasen einer Landschaft ein Elektrostatisches Begrasungsgerät, das die Grasfasern durch ein Sieb in den mit dem andren Pol vebundenen Kleber schießt.
Es wird empfohlen, sämtliche Elektronik vor dem Gebrauch abzuklemmen, trotzdem kann es schon mal passieren, daß man sich bei hoher Intensität ein paar LED´s durchschießt... Ich hatte mir mal ein paar gegrillt, als ich neben dem Schaltpult einen Rasen gemacht habe.
Ich sammele keine Radios. - Die haben sich von selbst angesammelt!
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BugleBoy
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Re: Elektrostatikempfindliche LED ?

Beitrag von BugleBoy »

ganz einfach.

Solange du naturholz-Tisch hast und keine Kunstoffboden hast, ist einfache Massnahme ausreichend (ESD Armbandkabeln bzw entladung über Schutzleiter)
Gut gemeinte Tipp von mir: keine Hetik (lädt schnell auf )
Ich nutze fast nie ESD Massnahme, bis auf Schutzleiter-Entladung und keine Hetik.

Man müsste nicht ubertreiben wie in Fab (Wafer-Fabrik, dort ist extreme ESD_vermeidung zwingend),da meiste Bauteile leichte ESD Toleranz/Immunität hat (siehe Datenblatt, wenn ihr mir nicht glaubt ;-) , aber keine Freifahrtschein für Streicheln von Katze und einlöten von IC)

Fakt ist aber dass 2N3055 , LM317 extreme ESD Immunität hat und CMOS geringe (hängt wie immer an Technologie und Schutzbeschaltung beim CMOS)

Grüss
Matt
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Re: Elektrostatikempfindliche LED ?

Beitrag von Bosk Veld »

Hallo zusammen,
BugleBoy hat geschrieben:da Sperrichtung von LED keine zener-effekt hat (so hab ich an 575 festgestellt , dass blaue LED keine Zenereffekt bei -1kV hat, dafür leuchtet der nach Messung kaum noch)
Auch LEDs haben eine Durchbruchspannung in Sperrrichtung. Bis 5,6V: Zener-Effekt, ab 5,6V: Avalanche-Effekt. Durchbruch bedeutet hier nicht die Zerstörung der LED, sondern erstmal nur einen hohen Stromanstieg bei geringem Spannungsanstieg.
Die LED wird nicht beschädigt, wenn der Strom so begrenzt ist, daß eine lokale Überhitzung vermieden wird.

Gruß, Frank
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Schlappmacher
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Re: Elektrostatikempfindliche LED ?

Beitrag von Schlappmacher »

ColonelHogan9162 hat geschrieben:Das kennt man ja, beim Griff nach der Türklinke eine gezogen kriegen hat ja jeder schon öfter erlebt, im Dunkeln kann man sogar manchmal den Funken sehen :shock:

Also ich habs so gemacht, mit der Laborstrippe am Schutzleiter.
Sollte ja ausreichen, die zwei die ich bis jetzt davon verlötet hab haben's auch überlebt
Projekt2.jpg
[..]
Gruss
Andi
Hi Andi,

das ist als Provisorium m.E. nach ok. Allerdings solltest Du beim Hantieren mit Geräten einen 1 MOhm Widerstand dazwischenschalten, damit Du geschützt bist, falls Fehlerstöme auftreten.
Tip: Beim Reichelt kostet ein ESD-Anschluss für die Steckdose und ein Armband < 20€, und das Set http://www.reichelt.de/ESD-Erdungsmater ... ICLE=60392etwa 40€. Das kann man sich beim nächsten Geburtstag o.ä. durchaus einmal leisten...

Frohes Schaffen,

Der Schlappmacher
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Re: Elektrostatikempfindliche LED ?

Beitrag von GeorgS »

Es ist mindestens
15 Jahre her, daß ein verwandter Elektronik-Ingenieur
mit der (für mich) Neuigkeit kam, daß auch bipolare
Halbleiter durch elektrostatische Entladungen geschädigt
werden.
Diese Schäden führen nicht sofort zum Ausfall, können
aber im Bereich höherer Ströme später einen Ausfall
verursachen.
rettigsmerb
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Re: Elektrostatikempfindliche LED ?

Beitrag von rettigsmerb »

GeorgS hat geschrieben:Es ist mindestens
15 Jahre her, daß ein verwandter Elektronik-Ingenieur
mit der (für mich) Neuigkeit kam, daß auch bipolare
Halbleiter durch elektrostatische Entladungen geschädigt
werden.
Diese Schäden führen nicht sofort zum Ausfall, können
aber im Bereich höherer Ströme später einen Ausfall
verursachen.
korrekt, Sir^^