da mein Fähnrich Projekt wegen eines fehlerhaften Zeilentrafo ersteinmal auf Eis liegt, habe ich mich zunächst einmal um diesen Philips gekümmert.
Ich fand ihn bei Ebay-Kleinanzeigen, er gefiel mir aufgrund der noch frühen Fernseher-Optik und stand gerade einmal 21km entfernt.

Also nicht lange warten, schnell einen Termin mit dem Verkäufer vereinbart und gleich abgeholt.
Zuhause angekommen ging es ersteinmal an die Bestandsaufnahme:

(Die Knöpfe hatte ich schon zum Reinigen abmontiert)

Das Chassis war stark verstaubt, die Pl81 hatte Glasbruch erlitten, einige Schrauben fehlten und die meisten Wima Tropydur Kondensatoren waren schon
durch Durolits ersetzt worden. Dennoch war der Gesamteindruck zunächst gut.
Dann ging es ans Saubermachen, eine Weile später sahen Chassis und Gehäuse so aus:


Nun wurden die Elkos formiert, eine neue Pl81 eingesetzt und alle Problemkondesatoren gegen neue Mkp10 getauscht.
Teils sind schon die berühmtberüchtigten Vitrohm Widerstände verbaut, auch hier waren einige deutlich über die Toleranzgrenze gedriftet:
hier ein 330k Widerstand

Nachdem die Kondensatorkur abgeschlossen war, konnte endlich die heiße Phase beginnen.
Der G2 Widerstand der Pl81 wurde abgelötet (um vorerst ohne Ablenkstufen und Bildröhre zu testen), das Chassis am Stelltrafo hochgefahren und die wichtigsten Spannungen und Wellenformen geprüft:

Die Spannungen waren im Soll, der Zeilenoszillator schwang korrekt und Ton kam schon durch.
Jetzt wurde der abgelötete Widerstand wieder eingesetzt und nochmals hochgefahren.
Doch diesmal tat sich nix - kein Bild, kein hochfrequentes Fiepen der Zeile, das Schirmgitter der PL81 zog mit 32 mA deutlich zuviel Strom.
Als Verursacher hierfür fand sich relativ schnell ein Widerstand in der Zuleitung der PY81, dieser war von 10Ohm auf stolze 5,6MOhm gedriftet - damit konnte die Zeilenendstufe natürlich nicht arbeiten.
Schnell den Widerstand getauscht und getestet - Endlich ein Bild



Nach Messen der Anodenströme stellte sich die Pcf80 des Horizontaloszillators als stark verbraucht herraus.
Ein Wechsel dieser konnte den Fehler schließlich beheben.
Nach einer anschließenden Neueinstellung der Bildkippgeräte konnte der nun Philips endlich wieder richtig spielen.


Insgesamt mussten 31 Kondensatoren, 5 Widerstande sowie 2 Röhren getauscht werden.
Auf diesem Veteranen nun Schwarzweißfilme zu schauen macht wieder richtig Spass.

Ich hoffe dieser kleine Bericht hat euch gefallen.
