Kupplungsreparatur bei einem Grundig Grosssuper

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Beromünster
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Kupplungsreparatur bei einem Grundig Grosssuper

Beitrag von Beromünster »

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Hi Radiokollegen,
Ich habe vor kurzem ein Grundig Grosssuper repariert, - leider habe ich damit eine Pleite erlitten ,worauf ich aber nicht eingehen möchte. :oops:
Gut ist mir die Reparatur der bei Grundig recht anfälligen Kupplung gelungen.
Geht einfach nichts über eine ''mende'' Kupplung 8_) -es hat eben Vorteile wenn man sich mit Apparaten anderer Hersteller auch befasst.

Darum zeige ich hier wie ich das nach meiner facons gelöst habe. Die Kupplung zeigte durchrutschen auf AM Taste ,- UKW war in Ordnung
Ich hatte schon Mal einen solchen Fall an einem Puddingradio Grundig 97a
darum war mir die Sache nicht wesensfremd.

Auf einer alten Schleifpapierscheibe (Körnug 40) habe ich den Aussendurchmesser angezeichnet ebenso die Bohrung. Alle Maße lassen sich leicht mit dem Messschieber abnehmen.
Ausschneiden mit dem Messer genauso die innere Bohrung. Dann einen V-förmigen Einschnitt ausschneiden , sodass man das Blättchen auf die Kupplungsstange schieben kann- ( leider habe ich dieses pic nicht geschossen).
Da relativ viel spielraum vorhanden war habe ich zwecks Aufdragsdicke den feinen weissen Filzbelag auf der Rückseite des schleifpapiers nicht abgetragen.
Zum Kleben wurde Zweikoponenten-Kleber Epo angmischt und auf den alten Kupplungsbelag gestrichen .
Es sollte aber nicht zuviel Klebstoff aufgetragen werden der könnte sonst zwischen die Kupplungstange fliessen.
Bei Epo bedarf es normalerweise keines Pressdrucks , dennoch habe ich beidseitig Holzstäbchen gepresst,- dann aushärten lassen, natürlich kann man auch andere Klebstoffe wählen.
Dann habe ich die Kupplungstange etwas geölt und getestet,- Skalenzeiger läuft einwandfrei auf beiden Seiten ,- kein durchrutschen mehr.



MFG Bero
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Rocco11
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Beitrag von Rocco11 »

Hallo,

gut hinbekommen! :super:

Besteht da Gefahr, daß die Körner des Schleifpapiers irgendwann abbröseln?
Ginge das auch mit Kork? Oder wäre da der Reibungskoeffizient zu klein?

Gruß

Rocco11
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Schumi
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Beitrag von Schumi »

Über diese Reparatur habe ich mir auch schon Gedanken gemacht, ebenfalls über eine solche Schleifscheibe. Aber wegen der Dicke habe ich den Gedanken wieder verworfen - danke für diese Hilfestellung :super:

Das original Material ist wohl eine Art geschäumtes festes Kunststoffgewebe, das aussieht, wie die umgangssprachlich "Negerkeks" genannten Fiberglas-Schleifscheiben und Bohrmaschinenaufsätze. In dieses Material greifen Zähne, soweit ich mich erinnern kann.

Die Körner der oben verwendeten Schleifscheiben halten das locker aus, ohne abzubröseln. Wenn Beromünster schreibt, daß die Kupplung damit wieder greift, werde ich es ebenfalls versuchen.

Bero, erkläre mir bitte mal den Begriff "Puddingradio" :D
Gruß
Schumi

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Erstens durch Nachdenken, das ist der Edelste, zweitens durch Nachahmen, das ist der Leichteste, und drittens durch Erfahrung, das ist der Bitterste.
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AM2
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Beitrag von AM2 »

Hallo.

Wenn man genau hinschaut, hat er das sandpapier so aufgeklebt, dass es ans aluminum angreift,

angmischt und auf den alten Kupplungsbelag gestrichen .

es nuetzt sich doch ab, rocco11, der fuchs, sagte das schon.


alf
Gruss, alf
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Schumi
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Beitrag von Schumi »

AM2 hat geschrieben: es nuetzt sich doch ab, rocco11, der fuchs, sagte das schon
Wie ersetzen :?:

Hast Du irgendeine Idee, welches Material noch genommen werden könnte ? Diese Scheiben sind absolut robust, gerade bei diesen "Drehzahlen" beim Sendereinstellen sollte eigentlich nichts passieren. Wir kurbeln ja nicht jeden Tag am Senderknopf wie die Verrückten.
Bei meinem Grundig 2140 sind es glaube ich Zähne, die ins Material greifen.
Gruß
Schumi

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Beitrag von AM2 »

Hallo, also ich arbeite als Feinwerktechniker.

Wusste nicht, dass wenn man was als falsch ansieht, auch die lösung kennen muss.
Die aluscheiben haben noppen, wenn ich die glatt machen wollte, stelle ich denen sandpapier gegenüber. punkt.
Gruss, alf
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Beitrag von Eisenkern »

Diese Art der Reparatur halte ich für gut gelungen.

Sicher ist eines, irgendwann nutzt sich alles ab, nichts ist für die Ewigkeit.
Dennoch: Bei sachgemässem Gebrauch, ohne bis zum Ende der Skala zu drehen und den "Rutscheffekt" zu provozieren, dürfte eine recht lange Haltbarkeit garantiert sein.
Teile welche aufeinander reiben, nutzen sich viel schneller ab als solche, welche nur gegeneinander gedrückt werden und somit die Kraft übertragen.

Wie schon geschrieben wurde, man dreht ja auch nicht ständig am Senderknopf.
Mit Schonung erreicht man imme die längste Haltbarkeit aller Teile und muss dennoch nicht auf guten Klang verzichten.
Nur die Mechanik nicht dauernd beanspruchen.

Reparatur dieser Grundig Kuppplung ist leider sehr häufig notwendig.
Wie von Beromünster vorgeschlagen, eine gute Idee und für jeden leicht durchführbar.

Gruß Eisenkern