Reparatur einer Nordmende Elektra e13

Fragen, Berichte und Tipps zu Reparatur und Technik.

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BastiK
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Reparatur einer Nordmende Elektra e13

Beitrag von BastiK »

Hallo liebe Radio Freunde,
ich bin der Basti und 26, ein Freund hatte mich auf die Idee gebracht, ein altes Radio zu restaurierten und jetzt ist es soweit :D. Seit kurzem bin ich stolzer Besitzer einer e13. Ich habe zuvor viel hier im forum gelesen und mich dann mal daran gemacht das Radio zu zerlegen und zu reinigen. Ich habe auch schon eine Bestandsaufnahme der zu tauschen Kondensatoren gemacht. Dabei bin ich auf einer Unterschied zwischen Radio und Schaltplan gestoßen. C137 ist in meinem Radio ein Wiederstand (gemessen 630 kOhm) und kein Kondensator. Was bedeuted das? Ich habe Bilder für den Vergleich dazugefügt. Beim Zerlegen sind mir zwei abebrochene Stifte am Empfänger aufgefallen. Sieht aus also ob dort eine Antennenkabel angeschlossen wäre. Was haben die für eine Funktion und wie repariere ich es am besten? Das Potentiometer für die Höheneinstellung ist sehr schwergänig. Ich habe schon etwas WD40 an die Welle gesprüt, jedoch ohne Effekt (ins Poti selbst habe ich nicht gesprüt). Wie könnte man es wieder gangbar machen? Noch zwei allgemeine Fragen. Ich habe schon sehr viel über den Tausch der Kondensatoren gelesen, aber welche eignen sich am besten als Ersatz? Ich lese auch immer wieder, dass an die Skalenseile kein Öl gelangen darf, was ist wenn es trotzdem passiert ist :roll: ? Viele Fragen, wenige Antworten :? . Ich hoffe auf eure Untersützung, vielen Dank :)
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Grüße
Basti
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Hobbybastler
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Re: Reparatur einer Nordmende Elektra e13

Beitrag von Hobbybastler »

Hallo Basti,

das mit dem Widerstand kann schon sein, dass sich da in den Dokumentationen mal Fehler eingschlichen haben.
Wenn ich das Foto mit dem eingekreisten Widerstand richtig interpretiere, hat dieser den Farbcode braun-grün-grün-silber und müsste demnach 1,5 Megohm haben (silber = 10% Toleranz).
Allerdings kann es durch parallel geschaltete andere Teile zu dem tatsächlich gemessenen Wert von 630 Kiloohm kommen, also erst mal drin lassen.

Was das schwergängige Poti angeht.
Hier Geduld!
Ich hatte mal eine Tonfunk Violetta auf dem Werktisch, da hat es eineinhalb Wochen (!) gedauert, bis das Poti wieder leichtgängig war.
Im übrigen ist meiner Meinung nach zum gangbar machen festsitzender Antriebsteile Ballistol die bessere Wahl, da dieses im Gegensatz zu WD40 nicht vertrocknet.

Als Ersatzkondensatoren nimmst Du am besten axiale Kunststofffolienkondensatoren, z.B. von Antik-Radio-Restored oder Ask Jan first.

Wegen der abgebrochenen Anschlüsse stelle mal bitte ein Foto von der Geräteunterseite ein, damit ersichtlich ist, wo die Kontaktstifte hingehören.


Grüße und viel Erfolg

Martin
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glaubnix
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Re: Reparatur einer Nordmende Elektra e13

Beitrag von glaubnix »

Hallo,

die abgebrochenen "Hohlnietenanschlüsse" sind die UKW-Antennenanschlüsse. Den rechten Anschluss könnte man mittels eines
eingeführten Drahtes zur Stabilisierung wieder verlöten.

Beim linken Anschluss fehlt die Isolierscheibe; aber auch das sollte sich mit etwas Geschick reparieren lassen...
...und glüht auch die Anode rot, ist die Röhre noch nicht tot.

Mit freundlichen Grüßen, Peter R.
BastiK
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Re: Reparatur einer Nordmende Elektra e13

Beitrag von BastiK »

Hi,
vielen Dank schon mal für eure Antworten!
Also das Poti einfach so lange bewegen, bis es wieder tut?

Ja genau, das sind Hohlnieten. Die linke Isolationsscheibe konnte ich noch sicher stellen! Also hier
am wohl am Besten n passenden Draht der in die Antennenstecker passt suchen und auf den Sockel
der Niete löten? Das sollte kein Problem sein :)
Grüße
Basti
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Re: Reparatur einer Nordmende Elektra e13

Beitrag von telefunkenfan00 »

Hi,
einfach anbohren, kontaktspray eingeben und eventuell mit einem Föhn etwas erhitzen! Hat bei mir immer super geklappt!

LG
Nick
Und viele Grüße aus Bonn

Nick


PS: Ich bin jung und unerfahren und dessen bin ich mir bewusst. Also bitte habt Geduld mit mir!

Ich bin froh, dieses Forum gefunden zu haben und immer auf jede Frage in kürzester Zeit eine passende Antwort zu erhalten!
BastiK
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Re: Reparatur einer Nordmende Elektra e13

Beitrag von BastiK »

Hallo zusammen,
bin beim Tausch der Kondensatoren bin ich auf zwei komische Kandidaten gestoßen, C133 und C148.
Mit der Beschreibung aus dem Schaltplan kann ich leider nichts anfangen. Die Kondensatoren sind
blau, und haben auch beide eine Polarität. Kann ich als Ersatz einen ElKo verwenden? Könnte es auch
ein Bipolarer Kondensator sein? Macht aber an der Stelle eigentlich keinen Sinn.
Danke schon mal!
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Grüße
Basti
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paulchen
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Re: Reparatur einer Nordmende Elektra e13

Beitrag von paulchen »

Das sind beides Elkos (also polarisierte Kondenstaoren).
C133 ist der Ratioelko, hier gehört Plus(+) auf Masse!, der andere ist der Kathodenelko der Endröhre, hier ganz normal Minus (-) auf Masse.
Für den C133 kannst Du auch einen bipolaren verwenden, den anderen durch einen solchen zu ersetzen sollte Beschaffungs- und Platzprobleme verursachen (100µ).

paulchen
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eabc
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Re: Reparatur einer Nordmende Elektra e13

Beitrag von eabc »

Basti, das Schaltzeichen für ungepolte Elkos besteht aus zwei gleichstarken dünnen schwarzen Rechtecken, dessen Innenraum Weiß oder Farblos ausgefüllt ist, bei gepolten Elkos, wie es deine befragten sind, besteht der + Anschluß aus einem weiß od. farblos ausgefüllten Rechteck und die Minusseite aus dem schwarz ausgefülltem Rechteck.
Mehr dazu, siehe hier : https://de.wikipedia.org/wiki/Kondensat ... technik%29
M.f.G.
harry

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Re: Reparatur einer Nordmende Elektra e13

Beitrag von Hobbybastler »

Hallo Basti,

den Worten von Harry und Paulchen ist nicht hinzuzufügen, außer noch die Anmerkung, dass das weiß ausgefüllte Rechteck den +-Pol des Elkos darstellt.
In den meisten Schaltplänen ist dies zwar vermerkt, aber ausgerechnet in Deinem nicht.

Den Ratioelko (Original: 4µF) nimmst Du am besten 4,7µF 100V, für den Kathodenelko der Endröhre ist ein 25V oder 40V-Typ ausreichend.


Grüße und viel Erfolg

Martin
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Re: Reparatur einer Nordmende Elektra e13

Beitrag von BastiK »

Hallo zusammen,
habe jetzt alle Tauschkandidaten ermittelt, und die Bestellung ist auch schon eingetroffen.
Radio wurde bisher komplett gereinigt und die abgebrochenen Stifte aus dem ersten Beitrag habe ich wieder zusammen gelötet.
Hoffe mal die halten so :-P. Jetzt muss ich nur mal Zeit für die große Lötarbeit finden :-).
Mir ist noch ein komischer Kondensator aufgefallen und zwar C57. Dieser sitzt im Empfänger und ist laut Kennzeichnung ein
Papierkondesator. Die Frage ist nun: Austauschen oder nicht? Um an den Kandidat heran zu kommen, müsste ich den Empfänger
komplett zerlegen.
Danke für eure Hilfe!
Über den Fortschritt halte ich euch natürlich auf dem Laufenden, allerdings ist der Terminkallender gerade immer recht voll :)

Gruß
Sebastian
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Grüße
Basti
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Re: Reparatur einer Nordmende Elektra e13

Beitrag von glaubnix »

Hallo Sebastian,

dieser 6pF-Kondensator ist sicherlich kein Papier- sondern ein keramischer Kondensator und somit besteht da sicherlich kein Handlungsbedarf...
...und glüht auch die Anode rot, ist die Röhre noch nicht tot.

Mit freundlichen Grüßen, Peter R.
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Re: Reparatur einer Nordmende Elektra e13

Beitrag von röhrenradiofreak »

Das, was Du als "Empfänger" bezeichnest, ist das UKW-Teil, also nur ein Teil des Empfängers.

Arbeiten im UKW-Teil führen oft zur Verstimmung desselben. Es reicht mitunter, ein Bauteil zur Seite zu biegen, schon stimmt die Skala nicht mehr und/oder die Empfangsleistung sinkt ab, dann ist ein Abgleich notwendig.

Bei diesem Kondensator kommt hinzu, dass er einen Einfluss auf die Neutralisation der UKW-Vorstufe hat. Diese ist nur schwer wieder richtig abzugleichen. Andererseits sitzt er aber an einer Stelle der Schaltung, wo der typische Fehler von Papierkondensatoren, eine Verschlechterung der Isolation, kaum etwas ausmacht. Falls es tatsächlich ein Papierkondensator ist, was weiter oben schon angezweifelt wurde.

Also: Finger weg von diesem Kondensator, und auch von allen anderen Bauteilen im UKW-Teil, solange dort nicht wirklich ein Defekt vorliegt.

Lutz
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Re: Reparatur einer Nordmende Elektra e13

Beitrag von BastiK »

Hallo Liebe Radiofreunde,

ich habe jetzt alle fraglichen Kondis getauscht. Gestern ging es in den Probebetieb, welcher auch erfolgreich war!
Allerdings habe ich nun das Problem, dass an Pin 1 der EM84 (magisches Band) kaum noch etwas ankommt. -0.7V
bei offensichtlich gutem Empfang auf UKW. Bei Mittelwelle ist es wohl ein bisschen besser, da gingen -2.8V. An was
könnte das liegen (vor dem Tausch ging es besser)?
Beim Tausch der Kondis ist bin ich auf C155 gestoßen, laut Schaltplan ist es ein 4700pF, verbaut war aber ein 3300pF.
Welche Auswirkungen könnte das haben?
Hier alle meine getauschten Kondis: C116, C145, C155, C142, C181, C141, C133, C143, C176, C172 (ohne Schirm), C175,
C171, C147, C146, C148 und C182.
Danke schon mal für Eure Hilfe!
Gruß Basti
Grüße
Basti
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Re: Reparatur einer Nordmende Elektra e13

Beitrag von eabc »

Hi Basti,
messe mal bei UKW Empfang eines starken Senders die höhe der (DC)Spannung vor und hinter R135 gegen Masse

Haste beim wechseln des Ratioelkos C133 drauf geachtet, das dieser mit + auf Masse gelötet ist ????
M.f.G.
harry

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Re: Reparatur einer Nordmende Elektra e13

Beitrag von BastiK »

Einen R135 habe ich leider nicht. Habe am R132 gemessen. Resultat ist -3,4V. Dahinter nichts, da anderer Pin auf Masse. C133 ist auch richtig drin (+ auf Masse), ist allerdings jetzt 4,7uF anstatt original 4uF. Spannung an Pin 1 des Auges - 1,9V
Grüße
Basti