Grandmother Clock

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Phalos Southpaw
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Grandmother Clock

Beitrag von Phalos Southpaw »

Hat zwar nix mit Radios zu tun, ist aber trotzdem Elektrik drin :mrgreen:
Aus der Bucht habe ich mir vor einer Woche diese Uhr gefischt.
Die Uhr war in Grünwald abzuholen wo ich von mir aus direkt mit der Tram 25 hinfahren konnte, also alles kein Drama.

Das Uhrwerk ist schätzungsweise von der Firma Hermle. Ein Logo oder so konnte ich nicht finden, auch nicht unter dem Batteriefach.
Da bin ich grad noch auf Recherche...

Aufgezogen wird das Uhrwerk alle 4 Stunden mit dem kleinen 1,5V Elektromotor, der beide Schlagwerke und das Gehwerk aufzieht.
Komplett ohne Batterie läuft die Uhr gut einen Tag.

Übrigends; als "Grandmother Clocks" bezeichnet man Standuhren die ungefähr 1/3 kleiner sind, als die üblichen "Grandfather Clocks".

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tickticktick
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Re: Grandmother Clock

Beitrag von tickticktick »

Mir scheint eine Generalrevision des Werkes erforderlich.
Also auseinander bauen, Lager reinigen, Zapfen polieren und mit dem richtigen Uhrenöl neu ölen.
LG Klaus-Günther
Vielen Dank für die freundlichen und hilfreichen Tips

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Re: Grandmother Clock

Beitrag von tgrassner »

Gut, dass Du diesen Tip parat hast, darauf wäre Phalos nie gekommen... :D
Grüsse aus dem Münsterland

Thorsten
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Re: Grandmother Clock

Beitrag von tickticktick »

Wieso?
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Re: Grandmother Clock

Beitrag von BugleBoy »

woher weiss du, dass Uhrwerk übergeholt werden sollten.
Könnttest sie mir erklären,warum wieso?

Danke für Antwort
Grüss
matt
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Re: Grandmother Clock

Beitrag von tickticktick »

Die Lager sehen verdreckt und verharzt aus...
LG Klaus-Günther
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Phalos Southpaw
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Re: Grandmother Clock

Beitrag von Phalos Southpaw »

Nun scheinen die Augen oder das Foto zu trügen, denn auf der Rückseite ist das Werk in einem top Zustand. Aber wie jede Uhr die zu mir kommt, bekommt auch diese eine Überholung. Lagersteine des Schwebeganges werden gereinigt und geölt, dabei darf keinesfalls Koch Nr. 5 verwendet werden sondern Nr. 3! Diese Öl ist speziell für Hemmungsteile von Kleinuhren und vor allem Lochsteine hergestellt worden. Wie jeder Fachmann weiß, reicht es nicht, das Werk auseinander zu nehmen und zu Spülen, es wird mit einer ultraschallfesten Seifenlösung (Flume U) im Verhältnis 1:20 bei 150 Watt geschallt, aber nicht zu lang! Sonst löst sich der Zaponlack vom Messing und man hat den ganzen Kladderadatsch zwischen den Zähnen und Trieben. Selbverständlich muss man darauf achten bei solch, relativ unbekanntem Mechanismus sich die Stellung der Räder und Hebel zu merken. Markieren durch Ritzen geht gar nicht! Sobald man alles gereinigt hat, geht es daran Schleifstellen nachzuarbeiten. Besonderes Augenmerk liegt hierbei auf die Zapfen und Lager. Die Zapfen sind bei diesen Werken nicht gehärtet und weisen immer Einlaufspuren auf. Diese müssen entweder am Zapfenrolierstuhl mit dem Fiedelbogen oder, einfacher, am Rollimat nachgeschliffen werden. Aber Achtung! Hierbei ändert sich der Durchmesser des Zapfens und so müssen dessen Lager auch ersetzt werden. Durch engere. Gut, dass es hierfür die alt bewährte KWM-Maschine gibt. Hat man diese nicht so muss man sich mit etwas Rundmessing an die Drehbank setzen und die Lager von Hand neu machen. Dabei ist die Trieb-Niet-Maschine unverzichtlich! Mit ihr kann man die neuen Lager dann einschlagen. Durch das Einschlagen des neuen Lagers, egal ob an der KWM oder der Trieb-Niet-Maschine, verengt sich das Lagerloch geringfügig, aber genug um den Zapfen bzw. das Rad zum Klemmen zu bringen. Diese muss man dann mit einer Reibahle aufreiben und anschließend mit einer Glättahle die Innenfläche Glätten. Ansonsten schleift das raue Lager den Zapfen gleich wieder ein! Sind alle nötigen Lager ersetzt, und auch die Hebel des Westminsterschlagwerkes überprüft, geht es an das Zusammenbauen. Das Viertelschlagwerk hat eine Schlossscheibe auf welcher die Information über die Länge der einzelnen Intervalle "gespeichert" ist. Diese muss in einem bestimmten Verhältnis zu Anlaufrad und Auslösehebel, sowie Spielwalze der Hämmer stehen, damit das Schlagwerk auch wieder in der richtigen Reihenfolge Schlägt. Bei der Stunde ist das weniger kritisch, hierbei ist lediglich darauf zu achten, dass der Rechen beim letzten Schlag sauber auf dem Einfallhebel aufliegt und vom Schöpfer eben so sauber gehoben wird. Vorlauf (auch Warnung genannt) und Nachlauf sind dabei ebenfalls richtig einzustellen. Aber das versteht sich ja wohl von selbst! Ist das Werk wieder zusammengesetzt folgt zum Schluss das einstellen der Hemmung. Hierbei handelt es sich um eine Stiftenhemmung. Dabei sei erwähnt, dass diese Hemmung auch in Weckern oder billigen Taschenuhren zu finden ist. Sie wurde 1820 von George Savage in London erfunden. Die Stifte müssen bei jedem Abfall des Ankers satt am Zahngrund des Hemmrades aufliegen. Gleichzeitig darf die Gabel nicht in der Rolle der Unruhe schleifen! Ist dies auch erledigt, dann geht es an das fachmännische Ölen. Dabei hat sich wie bereits erwähnt, vorzugsweise Koch Nr. 5 bewährt. Es werden NUR die Lagerstellen der Räder geölt. Keinesfalls die der Hebel! Auf Zähnen oder Trieben hat Öl ebenfalls nichts verloren. Dennoch können Stellen wo zwei Hebel aufeinanderreiben (z.B. Viertelrohr und Auslösehebel) geölt werden. Ist all das erligt sollte die Uhr wieder einwandfrei laufen und kann zum Kunden zurück. Was man nicht alles in einer 3-järigen Ausbildung und 12 Jahren Hobby und Beruf lernt... :mrgreen:
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Re: Grandmother Clock

Beitrag von Hotte »

Phalos Southpaw hat geschrieben:Was man nicht alles in einer 3-järigen Ausbildung und 12 Jahren Hobby und Beruf lernt... :mrgreen:

Echt cool gekontert! :super:
Bin mal gespannt was unser etwas seltsam tickender User nun wieder für eine schlaue Bemerkung macht.

Gruß... Hotte
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Re: Grandmother Clock

Beitrag von tickticktick »

Wieso gekontert? Er schreibt doch das er das Werk überholt...

Ölen gehört dazu...

Lesen... Steht ganz oben...
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Re: Grandmother Clock

Beitrag von Jean Luc »

Schönes Stück.
Wobei mir die Uhr daneben (die große Fallklappenuhr) noch mehr gefällt! :D
:mauge: Lebe lang und in Frieden :mauge:
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BugleBoy
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Re: Grandmother Clock

Beitrag von BugleBoy »

tickticktick hat geschrieben:Wieso gekontert? Er schreibt doch das er das Werk überholt...

Ölen gehört dazu...

Lesen... Steht ganz oben...
:Schulterzuck:
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Re: Grandmother Clock

Beitrag von SABA78 »

Ich glaube bei der von Jean Luc erwähnten Fallklappenuhr handelt es sich um ein ganz besonderes Exponat :)
Gruß,
Daniel


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Gerufon
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Re: Grandmother Clock

Beitrag von Gerufon »

SABA78 hat geschrieben:Ich glaube bei der von Jean Luc erwähnten Fallklappenuhr handelt es sich um ein ganz besonderes Exponat :)
Sieh mir schwer nach einem DDR-Bahnhof aus. Pragotron?
[b]Bitte beachten: Meine Beiträge könnten Spuren von Ironie und Sarkasmus enthalten. Als Gegenmittel empfehle ich eine nach abwärts gerichtete Kellertreppe.[/b]
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Re: Grandmother Clock

Beitrag von Phalos Southpaw »

Nein.
Solari Udine Italien, Model Dator 10.
Besonderheit: Ewiger Kalender der auch Schaltjahre beachtet.
Schweine teuer und sehr selten in gutem Zustand zu bekommen. :wink: