PCL81 Verstärker

[Phalos Southpaw]

Ich habe mir einen kleinen, Taschenrechner-großen Verstärker gebaut mit zwei PCL81.
Er funktioniert auch super toll, alles kein Problem (Bilder folgen).
Nun habe ich mich gefragt ob man den Verstärker auch an 24V Gleischpannung laufen lassen kann. Wenn ja - wo müssen die Drähte dafür angeschlossen werden?
Minus an Masse ist klar, aber der Pluspol?
Zwischen C5 und D1?

[M*I*B]

... das wird nix ohne Basteln ...
Heizung ist kein Thema, aber du musst irgendwie die 65V Anodenspannung generieren. Die einfachste Option wäre ein China- StepUp/Boost - Converter an Stelle der Schaltung um C5, D1-D4 (Vervielfacher). Dann musst du aber auch noch irgendwie die negative Vorspannung der Endstufe generieren, entweder durch einfügen eines Kathodenwiderstandes (hier 100R), oder durch Abgreifen am StepUp via Schottky & R/C

BTW: Was mich an der Schaltung etwas irritiert ist der fehlende Gitterwiderstand & Kathodenwiderstand an der Vorstufe... Stellt sich denn so ein halbwegs stabiler Arbeitspunkt ein?
Quark mit Sauce; kommt ja über P1/R1 ... Dennoch... ohne Kathodenwiderstand? Habe gerade kein Datenblatt dafür da; was ist denn da für die Triode als Vorspannung für's Gitter angegeben?

[Phalos Southpaw]

Nah, dann lass ich es so. Dann ist es eben nur für Netzbetrieb.

Und ja, der Arbeitspunkt bleibt stabil. Bei der niedrigen Spannung mit der die Röhre betrieben wird (normalerweilse sind es ja über 200 Volt) wird die RC-Kobination nicht benötigt.

Btw, ich bekomm messbar sogar 1 Watt heraus
Reicht für ein großes Zimmer oder unsere Museumswerkstatt dicke aus!

[M*I*B]

... nun ja ... Mit dem passenden StepUp könnte man die Schaltung ja mit höherer Anodenspannung befeuern und hätte gleich mehr Pout ...

[Phalos Southpaw]

Stimmt wohl, naja eventuell wenn man das StepUp als "Netzteil" mit Kabeln davor schaltet. Ähnlich dem jetzigen Steckernetzteil.
Idee dahinter war halt, dass man ihn im Auto in den Zigarettenazünder stecken kann (Beach-Party etc. ). Er läuft nämlich auch mit 12V schon recht laut, auch wenn er dann unterheizt ist.

[rettigsmerb]

Mahlzeit zamma,

lt. RöTaTa ist für die Triode eine negative Gitterspannung von -1,5Volt angegeben. Die könnte zumindest ansatzweise durch den Anlaufstrom erzeugt werden. Dazu muss dann aber ein Koppelkondensator vor das Gitter der Triode und ein Ableitwiderstand von ca. 10MegOhm nach Masse. Nur mal so als Tipp - vielleicht probiert er das ja mal aus.

Für eine wirklich objektive Beurteilung der Übertragungseigenschaften wäre im Idealfall eine Klirrfaktormessbrücke das Mittel der Wahl. Dass so ein Gerät nicht in jeder Werkstatt zur Verfügung steht, weiß ich. Alternativ kann auch ein am Eingang eingespeistes Sinussignal am Ausgang mit dem Oszilloskop auf Formtreue untersucht werden. Das ist zumindest schon einigermaßen aufschlussreich.

Soll übrigens keine falsch verstandene Kritik sein...

[Phalos Southpaw]

lt. RöTaTa ist für die Triode eine negative Gitterspannung von -1,5Volt angegeben. Die könnte zumindest ansatzweise durch den Anlaufstrom erzeugt werden. Dazu muss dann aber ein Koppelkondensator vor das Gitter der Triode und ein Ableitwiderstand von ca. 10MegOhm nach Masse. Nur mal so als Tipp - vielleicht probiert er das ja mal aus.

Hab ich vorhin ausprobiert, aber es ändert sich nicht wirklich merklich etwas an der Lautstärke und/oder Tonqualität.

[M*I*B]

... ok, dann vermutlich nur messtechnisch zu erfassen; ich hatte gedacht, das zumindest im HT- Bereich sich was tut ...

BTW: Diese Schaltung im Zusammenhang mit gymnasialem Werkunterricht/Physik wäre mal ein nettes Projekt ... Da ich gestern in den Elternrat gewählt wurde, könnte ich das mal einbringen

[rettigsmerb]

Ob und was sich ändert, kann man nur durch einen richtige Messung nachweisen - aber so what...

[Phalos Southpaw]

Ist halt die Frage, wenn sich "nur" messtechnisch etwas ändert und die Schaltung bzw. Röhre so trotzdem zufriedenstellend arbeitet, ob man es dann beibehalten muss.
Aber da ich aus dem Kollegenkreis jetzt schon mind. zwei weitere Bauaufträge bekommen habe, und der Experte sagt "bau das lieber so, sonst geht es sehr schnell kaputt" dann werde ich das natürlich berücksichtigen

Den Verstärker als kleines Klassenprojekt finde ich gut!
Vorallem ist es dafür sehr geeignet, da es mit einer relativ ungefährlichen Anodenspannung bzw. Strömen (zwickt zwar, aber ist ungefährlich) funktioniert.
Als Ausgangsübertrager verwende ich übrigends die allseitsbekannten ELA Tonfrequenzübertrager von der C-Apotheke. Die funktionieren klasse (auch immernoch in meinem EL84 PC-Verstärker) und sind mit 5€ im Preis-Leistungs-Verhältnis unschlagbar.
Ebenso ist die PCL81 quasie noch Schüttgut und schon für 3€ ebenfalls beim blauen C zu bekommen.

[rettigsmerb]

NOS PCL81 bei mir für 80ct/Stk. zu haben...

[Phalos Southpaw]

[Welle26]

Hallo Phalos,

sehr schönes Projekt! Wenn ich mal Zeit finde, baue ich das mal nach!
Was die Sache mit dem Schulunterricht betrifft:

In Bayern mag das gehen, aber wenn ich sehe, wie erbärmlich Physik zum Beispiel hier in RLP unterrichtet wird, kann man sich genauso gut ein Brett vor´s Knie nageln!
Ich finde es schon arg bedenktlich, wenn man in der zehnten Klasse "De Bello Gallico" rauf- und runterinterpretieren kann, jedoch nicht weiß, was ein Kondensator ist.
Und das ist kein Scherz!
Ich habe jetzte PH-LK gewählt und letzte Woche die Bücher bekommen: Es ist ein Grauen! Für die MSS12 ist das Oszilloskop als sog. "Exkurs" aufgeführt!!! Arghhh!
Sorry, das musste grad mal loswerden!

Bedauernde Grüße
Max

[Phalos Southpaw]

Bis zur 9. bin ich mit dem bayrischen System aufgewachsen, das war schon sehr knackig, ging aber von Grund auf. (Auch in Physik ging die ganze Sache bis in atomare Strukturen hinen, genauso Elektrizitätzlehre...)
Dann war ich ein halbes Jahr oben in Niedersachsen (Aurich) und der Einstieg in den Unterricht war dort mehr als leicht...

Dann jedoch kam ich wieder nach Bayern und mich hat es zwei mal geschmissen in der 9. Ich habe dann schlussendlich den Quali gemacht um überhaupt einen Schulabschluss zu haben. Bis heute kann ich nicht Prozentrechnen...
In Aurich hatten sie es noch nicht und als ich wieder nach Bayern kam hatten die es schon.

Die Bildungsregelung in DEU ist einfach grottig. Das stimmt.

[Welle26]

Die Bildungsregelung in DEU ist einfach grottig. Das stimmt.

Da kann ich Dir nur recht geben! Wenn ich bedenke, daß wir genau zwei Physiklehrer an der Schule haben, die chronisch überlastet sind und eine Reli-Lehrerin, die das Fach am WE nachgemacht hat, die Lücken füllt, könnte ich heulen!
Planstellen werden allerdings keine geschaffen, dafür ist jetzt flächendeckend "NaWi" eingeführt!!!
Vor etwa drei Monaten wollte ich eine der zwei Fachkräfte für eine AG gewinnen, um eine Teslaspule zu bauen.
Die Antwort lautete: "Tut mir leid, aber vor Hochspannung habe ich Angst!".
Da hört doch alles auf!

Viele Grüße
Max

PS: Ein Jahr in Niedersachsen und dann zurück in Bayern stelle ich mir auch ziemlich tödlich vor... Noch schlimmer sind glaube ich NRW und die Stadtstaaten