Eine "Sanduhr"...

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rettigsmerb
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Eine "Sanduhr"...

Beitrag von rettigsmerb »

Hallo zusammen,

es müssen ja nicht immer Röhren sein - auch mit Sand kann man nette Sachen bauen. Und da hier bereits die eine oder andere Uhr vorgstellt wurde... - ich hätte da aktuell auch eine. Schön "zu Fuß" mit einzelnen C-MOS Logikbausteinen der 4xxx-Serie. Das spart Strom und belastet bei Netzausfall den noch einzubauenden Stützakku so wenig, dass sie damit noch tagelang intern weiter laufen kann. Das Display allerdings wurde in klassischer LED-Technik und "etwas größer" gebaut (ca, 36 x 12cm). Damit zieht die Uhr bei 20Volt im Schnitt so um die 300-400mA. Daher wurden auch etwas kräftigere Segment- und Stellentreibertransistoren (Darlingtons) gewählt und so geschaltet, dass der Steuerstrom von der Displaysektion zu den C-MOS fließt. Dadurch wird die Spannungsquelle für die C-MOS-Kreise garnicht erst belastet - weder im Normalbetrieb, noch bei Netzausfall!
Das Display wird im Multiplexverfahren angesteuert. Das erhöht zwar etwas den Aufwand im Logikteil, spart aber dafür immens in der Treibersektion. Den Multiplextakt bezieht die Schaltung aus der Teilerkette, die auch die Takte für Sekunde und Minute liefert.
Aktuell läuft sich die Schaltung ein und der 32,768kHz-Quartzoszillator wird feinreguliert. Die Logikschaltung zum Stellen der Uhr wird noch entwickelt und eingebaut....


(Bild durch Urheber entfernt)

Wenn die Uhr dann endgültig (hoffentlich schon bald) fertig ist, geht sie auf die Reise nach Bavaria an einen guten Freund...
Zuletzt geändert von rettigsmerb am Fr Aug 25, 2017 19:41, insgesamt 1-mal geändert.
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SABA78
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Re: Eine "Sanduhr"...

Beitrag von SABA78 »

Schön groß, und viele schöne "Tausendfüßler" verbaut.

Die meisten Bauanleitungen und Schaltungen mit fertigen Uhren-ICs sind ja für Netzfrequenz ausgelegt. Mit eigenem Oszillator ist das natürlich eine andere Liga, vor allem, wenn's genau sein soll.

Interessant finde ich auch die Lösung für den Doppelpunkt zwischen Stunden und Minuten: Einfach die linken beiden Segmente umgedreht... :)
Gruß,
Daniel


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Re: Eine "Sanduhr"...

Beitrag von radio-volker »

Servus,
Jetzt noch Nixietreiber Chips dahinter bauen und das TTL Massengrab ist fertig, wie meine letzte Nixieuhr, quarzstabilisiert und 18 Stück TTL.
Gruss aus Trient,
Volker
http://luxkalif.de.tl/
rettigsmerb
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Re: Eine "Sanduhr"...

Beitrag von rettigsmerb »

radio-volker hat geschrieben:Servus,
Jetzt noch Nixietreiber Chips dahinter bauen und das TTL Massengrab ist fertig, wie meine letzte Nixieuhr, quarzstabilisiert und 18 Stück TTL.

Neneee, nix TTL! Das sind C-MOS... :wink: :mrgreen:

als "TTL-Massengrab" bezeichne ich meinen FuBK-Testbildgenerator, der an der 5V-Seite des Netzteils so um die 5Ampere verbrät... :super:
RE 084
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Re: Eine "Sanduhr"...

Beitrag von RE 084 »

Hallo Herbert !

Wie ich sehe, hast Du den guten Wrap-Draht zum Verdrahten verwendet.
Der ist auch meine erste Wahl bei solchen Schaltungen, leider nicht immer
zu bekommen .... :-(
Was hast Du denn da für IC´s genommen ? 4510, 4543, 4060, 4017.......
Ich vermute mal, Du ziehst die Emitter der Treibertransistoren über die
Logik nach Masse, dann würden alle Basisanschlüsse über einen Widerstand
an +5 Volt liegen, ist das korrekt ?

Gruß,
RE 084
(Hans)

Um den Doppelpunkt in der Mitte zu bekommen hast Du geschummelt.....
Die letzten 2 Displays sind anders herum eingebaut !
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rettigsmerb
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Re: Eine "Sanduhr"...

Beitrag von rettigsmerb »

Hallo Hans und alle Mitinteressierten,

diese Digitaluhr wurde mit dem entwickelt und gebaut, was gerade an Teilen am Lager war, als da im Einzelnen wären:
> 2x TC4049 - quartzgesteuerter 32,786kHz-Pierce-Oszillator, Hilfsinverter
> 2x HEF4040 - Taktteiler auf Sekunden- und Minutenimpuls
> 3x HEF4029 - Minuteneiner/Minutenzehner- und Stundeneinerzähler
> 1x HEF4013 - Stundenzehnerzähler
> 4x GD4011 und 2x HCF4012 - 4x 4bit Datenmultiplexer
> 1x MC14558 - BCD-zu-7-segment Decoder

Transistoren:
> 4x BC546 und BD332 - Digittreiber
> 8x BD663 - Segmenttreiber

sowie eine Handvoll Schottkydioden, die zu verschiedenen Zwecken, wie Reset-UND-Gatter oder Entkopplung dienen.
Die Betriebsspannung des Logikteils liegt bei nur 3,00Volt, die über einen 10kOhm-Vorwiderstand aus der Hauptbetriebsspannung von 20,0Volt gewonnen und per Z-Diode stabilisiert wird.

Der Basissteuerstrom der Treiberstufen kommt über 100kOhm aus der 20V-Versorgung. Das bedeutet, dass die C-MOS-Schaltungen als Senke und nicht als Quelle arbeiten - sie steuern bei log. 0 also dunkel.

Achjaa... - Die Schummelsache mit den Sekundenpunkten ist meine Designernote, hehe^^ Schummeln ist doch quasi heute "in" :mrgreen:
RE 084
Transmare
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Re: Eine "Sanduhr"...

Beitrag von RE 084 »

Hallo Herbert ,

ganz schön bunt durcheinander .... :-)
Da hast Du ja ein richtig schönes Display .......
Ich verwende in CMOS Zählern sehr gerne den 4510
und als Decoder den 4543. Damit erschlage ich so
ziemlich alle Aufgaben, vor und zurück, voreinstellbar,
Digits mit gemeinsamer Anode oder Kathode oder auch
LCD- Displays samt Zwischenspeicher.
Davon habe ich immer genug im Vorrat, zuletzt habe ich
vom 4510 noch eine größere Menge (ein Pfund?) um-
sonst bekommen können :-) :-)

Mach mir doch bitte mal eine Zkizze von den 6er Zählstufen.
Da gibt es ja einen Reset bei 6 und ich habe noch dunkel in
Erinnerung, das es nicht so eifach mal die 2 und 4 zusammen
auf den Reset geschubst ist.

Gruß,
RE 084
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rettigsmerb
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Re: Eine "Sanduhr"...

Beitrag von rettigsmerb »

"Mach mir doch bitte mal eine Zkizze von den 6er Zählstufen.
Da gibt es ja einen Reset bei 6 und ich habe noch dunkel in Erinnerung, das es nicht so eifach mal die 2 und 4 zusammen auf den Reset geschubst ist."

Das ist einfach: Zwei Schottkydioden plus einen 100kOhm (ein Ende an +3V) als UND-Gatter an die gewichteten Ausgänge 2 und 4, ab damit an den Reseteingang (beim HEF4029 ist das der Preset, reagiert auf positv gehenden Impuls). Das war's....

Etwas anspruchsvoller wurde der Reset bei "24" des Stundenzählers. Der 4029 ist nämlich etwas langsam und bekommt den Glitch nicht mit, weil der 4013 schon vorher auf 0 gesprungen ist. Abhilfe, wenn auch etwas brachial, brachte ein 1nF-Kondensator am gewichteten Ausgang "2" des Stundenzehnerzählers. Die dadurch entstehende Verzögerung reicht jetzt sicher für einen genügend langen Resetimpuls aus.
RE 084
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Re: Eine "Sanduhr"...

Beitrag von RE 084 »

Hallo Herbert,

Hab mir das gerade mal aufgezeichnet, die Kathoden der
Dioden zu den gewichteten Ausgängen 2 und 4, der 100k
zwischen +3V und dem Knotenpunkt der Dioden = RESET ........

Jetzt ist der Groschen gefallen, danke sehr !


Gruß,
RE 084
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Re: Eine "Sanduhr"...

Beitrag von rettigsmerb »

BINGO!! :mrgreen:
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Re: Eine "Sanduhr"...

Beitrag von rettigsmerb »

.
Zuletzt geändert von rettigsmerb am Fr Aug 25, 2017 19:42, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Eine "Sanduhr"...

Beitrag von Schlappmacher »

Servus aus Bavaria,

also ich find's rundherum gelungen - endlich mal wieder "Elektronik" zum Anfassen und mit hohem Nutzwert.
Schöne Sache - Glückwunsch!

Der Schlappmacher
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Re: Eine "Sanduhr"...

Beitrag von radioschrat »

Sowas ähnliches habe ich vor vielen Jahren in TTL gebaut, um eine Klappzahlen-Tochteruhr anzusteuern. Die wollte, wie die meisten Tochteruhren, in der Polarität wechselnde Impulse. Mittlerweile kenne ich auch die Ausgangsschaltungen, mit denen man das gewöhnlich macht und dann auch mit einer Versorgungsspannung auskommt. Damals noch nicht. Und so habe ich einfach als Ausgangstreiber 709er OpAmps in beiden Richtungen abwechselnd in die Sättigung getrieben. Hat einwandfrei funktioniert. :-)

Ralf
Und wenn ich nicht mehr weiter weiß, dreh ich am Oszillatorkreis.
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Re: Eine "Sanduhr"...

Beitrag von Phalos Southpaw »

Ich durfte die Uhr am Wochenende in Empfang nehmen.
Damit man die Arbeit die in der Uhr steckt auch bewundern kann, habe ich alles auf einer Plexiglasscheibe montiert.
Die rote Plexischeibe vor den Segmenten dient zur Kontrastverbesserung.

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rettigsmerb
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Re: Eine "Sanduhr"...

Beitrag von rettigsmerb »

Tres chique, mon ami! :super: :danke: