ich baue gerade den Studio Entzerrvorverstärker für Phono von Dr. Corinth nach, das tolle an dem Gerät sind die verschiedenen Entzerrkennlinien, Rumpel- und Rauschfilter und sehr gute technische Daten. Statt der ECC808 (=mikrofoniearme ECC83) verwende ich die Russische 6N2P.
Nun zum Problem: Die Original Schaltung aus den 80ern verwendet im Netzteil eine Siliziumbrücke, ich wollte aber schon lange eine Röhrengleichrichtung in einer Schaltung realisieren. Ich bin günstig an ein paar 6C5S gekommen die vergleichbar mit der EZ35 und 6X5 ist, genau richtig für die benötigten ~20mA Anodenstrom. Also das Datenblatt der EZ35 gelesen und Netzteil durch die Computersimulation gejagt:
Trafo 2x 250V / 0,1A -> 6C5S Vollwelle -> 680 Ohm Widerstand (Trafowicklung ist sehr niederohmig) -> 16µF Elko -> Siebdrossel 20H 350 Ohm -> 50µF Elko -> 330 Ohm Widerstand -> 300µF Elko (200µF in der Siebkette + 47µF auf den Platinen der Verstärker zur Abblockung)
Ergibt am Ende saubere 260V mit 300µV Restbrumm. Eigentlich perfekt.
Nun habe ich mich aber wie gesagt an der EZ35 orientiert, bei der darf der Ladekondensator 16µF groß sein. (mit 350 Ohm Widerstand in jeder Anodenleitung, warum eigentlich nicht einfach nach der Röhre 1x 350 Ohm?) Die Russische 6C5S bzw. die Amerikanische 6X5GT vertragen aber "nur" 8µF. Wäre nicht so schlimm, die Teile sind aber schon bestellt. Ich habe nun aber statt den 2x 350 Ohm vor den Anoden 1x 680 Ohm zwischen Ladekondensator und der Röhre, meint ihr die macht das ohne Einbußen der Lebensdauer mit? Meine Simulation sagt das im Einschaltmoment 0,3A fließen, der Strom nimmt in einer E-Funktion ab nach ca 5 Sekunden sind es nur noch "Nadeln" mit bis zu 80mA also absolut OK. (siehe Anhang) Das ganze ist nicht kritisch, die Röhre braucht ja sowieso kurz bis sie aufgeheizt ist, der Strom wird wohl nie so hoch wie in der Simulation sein (die von aufgeheizter Röhre ausgeht)
Hier noch die Datenblätter:
http://www.r-type.org/pdfs/ez35.pdf
http://www.mif.pg.gda.pl/homepages/fran ... 6/6C5S.pdf
Meine zweite Frage betrifft die Heizung, klingt doof ist aber ernst gemeint.

Im Datenblatt der 6C5S steht "Ukh max = -450V", mein Plan war die Kathode an die Mittelanzapfung des Trafos (Also die Netzteilmasse) zu hängen, ist ja nicht umsonst indirekt geheizt und ich will die Trafoisolation nicht ausreizen. Dadurch würde die Kathode aber dauerhaft bis zu 350V positiver als das Gitter sein, ist das erlaubt? Warum steht im Datenblatt Minus450V, damit fängt man doch nichts an?


lg,
Jan