Heute schaute ich in ein Grundig-Autoradio. Nichs sehr altes, sondern ein frühes Gerät mit Digitalanzeige:
http://www.radiomuseum.org/r/grundig_wk ... v_ste.html
Der Empfang war ständig mit einem Kraspeln hinterlegt. Nicht groß genug, um es auf dem Oszi eindeutig sehen zu können, aber doch störend. Jemand hatte sich bereits erfolglos an dem Radio versucht.
Um den Ort der Entstehung einzugrenzen, entfernte ich zunächst den Verkehrsfunkdecoder, der auf einer extra Platine untergebracht ist, aus dem Signalweg. An den betreffenden Kabelverbindungen war offensichtlich schon fleißig gelötet worden. Volltreffer! Die Geräusche sind weg, entstanden also im Verkehrsfunkdecoder.
Da es das analoge Verkehrsfunkverfahren ARI nicht mehr gibt, wird der Decoder sowieso nicht mehr benötigt. Deshalb kam ich auf die Idee, die Verkehrsfunk-Taste für den normalen UKW-Empfang nutzbar zu machen.
Dazu lötete ich die übrigen Kabel von der Verkehrsfunk-Platine ab, was das Warnsignal, dass kein Verkehrsfunksender empfangen wird, verstummen ließ. Auf der Verkehrsfunktaste war nun normaler UKW-Empfang möglich, mit einem kleinen Schönheitsfehler: Der Sendersuchlauf hielt bei jedem Sender nur kurz an und lief dann weiter. Durch eine Lötbrücke an der Verkehrsfunktaste konnte ich auch dem Suchlauf normale Funktion beibringen.
Ergebnis ist ein einwandfrei funktionierendes Radio, das nun 8 statt 4 Stationsspeicher für UKW hat.
Lutz
Zwei Fliegen mit einer Klappe
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Re: Zwei Fliegen mit einer Klappe
Klasse, Lutz - darauf muss aber auch erst mal jemand kommen...



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Re: Zwei Fliegen mit einer Klappe
Hey Lutz,
grandiose Idee! Auch von mir ein herzliches
Dieses Radio hatte in den 80ern ein Freund in seinem Fiesta eingebaut. Ich erinner mich noch an die phänomenalen Empfangseigenschaften. Wir hatte eines Abends hier am Westende des Bodensees einen Münchner Lokalsender drinn. Als ich das dann gleich in meinem Autradio, Marke "HoChiMinh" ausprobierte kam da nichts; aber auch so garnichts! Außerdem war (ist) dieser Mensch ein begnadeter Bastelfreak. Er hatte sich tatsächlich damals den 2-reihigen Zahlenblock einer Folientastatur in sein Lekrad eingebaut und irgendwie an das Radio angeschloßen. Somit konnte er zumindest die Stationstastern am Lenkrad fernbedienen. Heute ist die FB des Mediensystem am Lenkrad eine Selbvstverständlichkeit, aber damals war er weit und breit der Einzige - mit seinem Luxusfiesta (übrigens u.a. auch mit einer Rückfahrkamera und einen miniTV unter dem Radio...
)
... und von Ihm hatte ich auch meine erstern Röhrenradios mit denen ich in den folgenden 30 Jahren allerdings nichts anzufangen wußte. Bis ich das DRF entdeckte..
schöne Grüße
Andi
grandiose Idee! Auch von mir ein herzliches


... und von Ihm hatte ich auch meine erstern Röhrenradios mit denen ich in den folgenden 30 Jahren allerdings nichts anzufangen wußte. Bis ich das DRF entdeckte..

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Re: Zwei Fliegen mit einer Klappe

Volle Zustimmung! Während meiner Bundeswehrzeit hatte ein Kamerad (wie es dort so schön heißt) genau das Radio in seinem Auto. Wenn wir durchs gebirgige Sauer- und Siegerland zum Schichtdienst fuhren, bestaunte ich die sehr hohe Empfindlichkeit, aber auch die gute Störunterdrückung. Da konnte mein gebrauchtes Blaupunkt Essen überhaupt nicht mithalten.qekjunior hat geschrieben: Ich erinner mich noch an die phänomenalen Empfangseigenschaften.
Das Grundig 2837 war damals mein Wunschradio, aber für mich als Wehrpflichtigen viel zu teuer.
Gruß, Frank
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Es muss nicht immer alles Sinn machen. Oft reicht es schon, wenn's Spaß macht.
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Re: Zwei Fliegen mit einer Klappe
Moin,
das WKC2837 war der erste PLL-Synthesizer im Autoradio von Grundig. Guter Empfaenger, ordentliches Cassettenteil. Und eins der ganz wenigen PLL-Geraete in Dreilochausfuehrung, zu der Zeit wechselte man zum grossen Radioausschnitt.
Der Geber fuer die Handabstimmung ist ewas Besonderes. Man haette ja einen Schalter nehmen koennen, aber das ist stoeranfaellig. Man hat hierfuer eine Doppellichtschranke als Geber verwendet, das ist wesentlich unempfindlicher.
Mein 2837 kracht auf UKW unregelmaessig. Wie es scheint, bricht kurzzeitig die Abstimmspannung zusammen oder der Oszillator setzt aus. Nachloeten der Hauptplatine half nicht, weiter bin ich noch nicht gekommen.
73
Peter
das WKC2837 war der erste PLL-Synthesizer im Autoradio von Grundig. Guter Empfaenger, ordentliches Cassettenteil. Und eins der ganz wenigen PLL-Geraete in Dreilochausfuehrung, zu der Zeit wechselte man zum grossen Radioausschnitt.
Der Geber fuer die Handabstimmung ist ewas Besonderes. Man haette ja einen Schalter nehmen koennen, aber das ist stoeranfaellig. Man hat hierfuer eine Doppellichtschranke als Geber verwendet, das ist wesentlich unempfindlicher.
Mein 2837 kracht auf UKW unregelmaessig. Wie es scheint, bricht kurzzeitig die Abstimmspannung zusammen oder der Oszillator setzt aus. Nachloeten der Hauptplatine half nicht, weiter bin ich noch nicht gekommen.
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