Werkzeugfragen

Fragen, Berichte und Tipps zu Reparatur und Technik.

Für Einsteiger: Erste Inbetriebnahme eines Röhrenradios
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Kulrich
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Werkzeugfragen

Beitrag von Kulrich »

Ich finde in meiner Werkstatt eher Grobmotorikerwerkzeug und muss mich deshalb für die Radioüberholung entsprechend ausstatten.

Welche Messgeräte müssen da sein, Entlötpumpe- und Lötkolben, welches Lötzinn, Spezialwerkzeuge, Zangen, Schneider etc.?

Wir könnten hier vielleicht eine Übersicht sammeln und in der Folge auch auf Neues hinweisen.

Grüße
Kulrich
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SABA78
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Re: Werkzeugfragen

Beitrag von SABA78 »

Ohje, das ist ein breit gefächertes Thema! :)

Grundsatz Nummer Eins ist, dass man bei bestimmten Werkzeugkathegorien nicht sparen sollte.
Grundsatz Nummer Zwei ist, dass man das Werkzeug nur für den dafür vorgesehenen Zweck anwenden sollte.

Ein Teil meines Werkzeuges widerspricht etwas gegen Grundsatz eins: Das sind kleine Zangen, die ich mal als Set geschenkt bekam. Die sind merklich billig, reichen aber für die meisten Dinge aus.

Für die Radioreparatur sollten mindestens vorhanden sein:

- Ein Satz guter Schraubendreher
- Ein großer und ein kleiner Seitenschneider
- Ein Satz Uhrmacherzangen (diese kleinen eben)
- Spitzzange
- Kombizange
- Multimeter
- Vorschaltlampe(n)
- Trenntrafo
- Lötkolben 50W
- Entlötpumpe
- Entlötlitze
- Lötzinn (auf Qualität achten)
- ein gutes Multimeter (besser ein gutes Gebrauchtes, als ein billiges Neues)
- Messleitungen für Multimeter
- Abgreifklemmen (Hirschmann KLEPS)
- evt. Prüfspitzen
- Bohr-/Fräs-/Schleifgerät(e) ("Drehmel" oder Proxxon Schleifer, Akkuschrauber...)
- eine gute Tischleuchte für die Werkbank/den Arbeitstisch

Steigt man tiefer ein wird man um einen besseren Messgerätepark nicht herumkommen:
- Oszilloskop (10Mhz reicht für Radioanwendungen meist, aber bessere gibt es auch schon gut gebraucht für nicht viel mehr Geld) und passende(n) Tastkopf/köpfe
- Analogmultimeter
- Ein Kapazitäts/ESR-Messgerät kann sehr hilfreich sein (z.B. dieses China-Teil mit Grafik-Display für unter 30€ ist sehr brauchbar)
- Einfacher Prüfsender
- Labornetzteil
- NF-Signalgenerator


und noch viele schöne Spielsachen mehr...

Vermutlich habe ich noch ein paar Dinge bei der Grundausstattung vergessen. Vieles dürften die meisten von uns sowieso haben (Foto, PC, Drucker usw.)
Gruß,
Daniel


Baden Baden, Beromünster, Paris, Rom…
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rettigsmerb
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Re: Werkzeugfragen

Beitrag von rettigsmerb »

Ergänzend dazu, kann man sich z.T. auch selbst bauen:
> Signalverfolger (einstellbarer, empfindlicher NF-Verstärker mit eingeb. Lautsprecher)
> Prüflautsprecherbox mit zu- und umschaltbarem Anpassübertrager und verschiedenen Lastwiderständen
> Frequenzzähler
> Isolationsprüfgerät
> Abgleichbesteck
> mind. 1 Satz Experimentierstrippen mit Krokoklemmen
> konfektionierte Leitungen für HF/NF
> Adapter für div. Steckernormen auf andere Normen (davon jede Menge!)

Liste ist nicht abschließend...


Tante EDIT:
Ach jaaaa - gaaaanz wichtig: Die XXL-Kaffeetasse gehört auch zur Mindestausrüstung!!!
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radio-volker
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Re: Werkzeugfragen

Beitrag von radio-volker »

Servus,
Für meine Zone ergänzend:
Steckschlüsselsatz, Nuss Satz und kleine Maulschlüssel nach US-Norm, ohne diese schraubst du hier kaum an einem Radio herum.
Bei alten englischen Radios wird es dann noch einmal schwieriger.
Gruss aus Trient,
Volker
http://luxkalif.de.tl/
andreas1962
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Re: Werkzeugfragen

Beitrag von andreas1962 »

Hallo,

zur Vermeidung von Kratzern oder Dellen wurden die Holzgehäuse / Bakelitgehäuse der Reparatugeräte früher auf Gummi-Stegmatten gelegt. Zu sehen auf alten Werkstatt-Bildern. Da es diese Stegmatten nicht mehr gibt, nehme ich Raster-Gummi-Innenraum-Matten aus dem KFZ-Bereich. Diese gibt es in vielen Größen im KFZ-Ersatzteilhandel oder beim Autoverwerter.

Als Arbeitstisch nutze ich einen alten stabilen Holz-Schreibtisch, die Schubladen rechts bieten das benötigte Werkzeug, die Schubladen links nehmen Adapter, Messleitungen, Lötwerkzeug usw. auf.

Aus dem Ikea-Ivar Regalsystem habe ich links vom Arbeitstisch ein Regal aufgebaut. Hier sind Trenntrafo, Meßgeräte, Generatoren, Prüflautsprecher, Röhrenprüfgerät usw. untergebracht. Im Rücken habe ich an der Wand mehrere Klein-Magazinschränke aufgehängt. Hier sind alle benötigten Kleinteile wie Kondensatoren, Widerstände, Schrauben, Muttern, Skalenlampen usw. untergebracht. Die Stromversorgung wird zentral neben der Eingangstür abgeschaltet. Die Raumbeleuchtung wird separat geschaltet.

Viele Grüße

andreas
Kulrich
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Re: Werkzeugfragen

Beitrag von Kulrich »

Stichwort: Inbetriebnahme eines Dampfradios nach Stillstand:

Im ebay gibt es jede Menge alter DDR-Regeltrafos. Können diese die zwischengeschaltete Glühlampe bei Erstbetrieb eines alten Radios ersetzen?

http://www.ebay.de/itm/alter-Stelltrafo ... 2182542549

Grüße
Kulrich
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Re: Werkzeugfragen

Beitrag von power-dodge »

Nein,

ein Trenntrafo und Vorschaltlampe sind zu empfehlen...

Ohne Gewähr...

Gruß
Mit freundlichen Grüßen

Alexander
Kulrich
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Re: Werkzeugfragen

Beitrag von Kulrich »

Kann ich diese "Vorschaltlampe inkl. Trenntrafo" irgendwo kaufen oder muss ich basteln ... ?

Keine-Ahnung-Gruß
Kulrich
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Oldradio
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Re: Werkzeugfragen

Beitrag von Oldradio »

Hallo

Die Vorschaltlampe musst du basteln, den Trenntrafo empfehle ich zu kaufen.

viewtopic.php?f=24&t=5901
Gruß Helmut
---------------------
Der Kluge lernt aus allem und von jedem, der Normale aus seinen Erfahrungen und der Dumme weiß alles besser. -Sokrates-
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Re: Werkzeugfragen

Beitrag von glaubnix »

Hallo,

dieser Stelltrafo ist nicht zu empfehlen, da er keine Netztrennung hat. Ausserdem ist es besser einen Stelltrenntrafo zu haben, welcher sich bis auf -0- Volt herunter stellen lässt. Dafür kommen in der Regel nur Ringkern-Stell-Trenn-Trafos in Betracht. Manche nennen diese Trafos auch Ringkern-Regel-Trenn-Trafos; wobei der Begriff "Regel" in diesem Zusammenhang fachlich nicht korrekt ist.
...und glüht auch die Anode rot, ist die Röhre noch nicht tot.

Mit freundlichen Grüßen, Peter R.
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holger66
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Re: Werkzeugfragen

Beitrag von holger66 »

Mein Lieblingswerkzeug ist eine gegen 1000 Volt isolierte, gewinkelte Spitzpinzette mit Griffschutz. Fummeln und frickeln unter Spannung muß manchmal einfach sein.....

H.
UKW: Wehe, wehe, wenn ich auf das Ende sehe.....
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Re: Werkzeugfragen

Beitrag von rettigsmerb »

holger66 hat geschrieben:Mein Lieblingswerkzeug ist eine gegen 1000 Volt isolierte, gewinkelte Spitzpinzette mit Griffschutz. Fummeln und frickeln unter Spannung muß manchmal einfach sein.....

H.
PSSSSSST, Holger, AUS!!..... :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen:
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Re: Werkzeugfragen

Beitrag von Kulrich »

Werkzeug Set zum Löten:

http://komerci.de/shop/product_info.php ... 9134c89618

Was haltet ihr davon? Kann man damit schon vernünftig arbeiten? Ist die enthaltene Entlötpumpe gut handhabbar oder sollte man da ein eigenes Gerät haben, damit keine Sauereien entstehen?

teuer, teuer ... : http://komerci.de/shop/product_info.php ... 9134c89618

auch gibt es regelbare Lötstationen ... .

Grüße
Kulrich
faz
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Re: Werkzeugfragen

Beitrag von faz »

Also ich halte von Entlötpumpen gar nichts. Für einen Kleks mal absaugen ok
aber ansonsten unbrauchbar. Du musst furchtbar schnell sein oder 3 Hände haben.

Ich persönlich habe mir vor 5 Jahren diese Lötstation
und diese Entlötstation klick mich geholt.

Klar , gegen Weller und Co (benutze ich auf der Arbeit) können die natürlich nicht anstinken
aber für den Hausgebrauch und an Radios zu löten sind beide wirklich mehr als ausreichend.

Saubermachen der Entlötstation ist _etwas gewöhnungsbedürftig. Dafür kosten die Ersatzteile
(Lötspitzen,Ersatzkolben etc) fast nix. Im Forum64 (für Commodore Rechner) hat da gefühlt
jeder 2te dieses Set und alle sind sich einig : Langt.Locker.

Bezahl lieber einmal etwas mehr und du hast mehr davon.
Gruß Steven :hello:
Kulrich
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Re: Werkzeugfragen

Beitrag von Kulrich »

Danke, sehe auch, dass ich da wohl etwas in die Tasche greifen muss.

Jetzt habe ich auch begriffen, was ein Trenntrafo ist.

Hier launig, aber intensiv erklärt: https://www.youtube.com/watch?v=AQCWA7p4IxU

Anschaffung Nr 1.!

Grüße
Kulrich