Ebenfalls neu hinzugekommen ist dieses Loewe Opta Rheingold 3852W. Auch hier habe ich mangels eigener Kenntnisse wieder auf bewährte Einkaufsquellen zurückgegriffen und in diesem Fall bei unserem Forumsmitglied Holger66 vorbeigeschaut. Von ihm habe ich im letzten Jahr auf der Börse in Datteln bereits das Erres KY509 erworben.
Nun sollte es das Rheingold werden, an dem mich die massive Erscheinung sehr angesprochen hat. Zudem hat Holger schon viele anfällige Bauteile ersetzt und die Optik aufgefrischt. Das mag. Auge ist nicht der originale Typ. Für Februar ist noch der Erwerb eines Grundig TK5 angesetzt, so dass beide Geräte im Betrieb eine attraktive Kombination abgeben werden.
Für die weitere Jahresplanung steht zudem die Revision des Lorenz Recordophons an, wozu sich ein kompetentes Mitglied des Radiomuseums in Duisburg bereit erklärt hat. Kurzum - 2017 wird spannend
Interessant finde ich dabei, dass auf der Skala auch ein paar (oder die damals einzigen) UKW-Sender vermerkt sind. Das habe ich bei den ganz frühen UKW-Geräten noch nicht gesehen.
München als einen der ersten (wenn nicht sogar der erste) UKW-Sender hat man anscheinend vergessen, auch im Südwesten müßte zu der Zeit schon etwas zu hören gewesen sein.
Hallo Bernd,
dann scheint es sich hier evtl. um ein wahrliches Kuriosum zu handeln
Schade, dass sich die Frage nur schwerlich klären lassen wird - und ein weiterer Grund, dieses Gerät noch etwas mehr zu mögen.
Aber vielleicht meldet sich hier noch ein Loewe-Experte.
Das halte ich auch für ein Kuriosum. Die ersten UKW-Sender, die in Deutschland 1949 auf Sendung gingen, waren München, Hannover, Stuttgart und Hamburg. Weitere Sender folgten schon 1950. 1952 gab es schon etwa 100 UKW-Sender in Deutschland, aber Langenfeld und Frankfurt sind nicht darunter. Daher kann die Skalenbeschriftung dieses Radios nur auf einer Senderplanung basieren, die so nicht realisiert wurde.
Wegen der relativ geringen Reichweiten macht es sowieso keinen Sinn, bei einem Radio, das deutschlandweit verkauft wird, UKW-Stationen zu vermerken.
Es wäre wirklich interessant, ob dieses Modell serienmäßig UKW-Sender auf der Skala stehen hatte.
in "Historische Radios" von Günter F. Abele Band 2 Seite 76 ist der Rheingold 52 abgebildet. Auch hier sind 5 UKW Stations-Namen erkennbar. Auch im VERG-Grosshandels-Katalog 1952 Seite 87 sind (wenn auch mit Mühe) die 5 Stations-Namen erkennbar.
Der Rheingold 52 (3852W) wurde noch in Düsseldorf von der Opta-Spezial GmbH gebaut. Spätere Geräte wurden nur noch in Kronach (Loewe-Opta, dann Loewe) gefertigt.
Vor vielen Jahren hatte ich selbst solch einen Rheingold 52 aus dem Sperrmüll gezogen. Leider war bei dem Radio das Gehäuse und die Skalenscheibe beschädigt, so dass ich aus der Erinnerung her nicht mehr die Einzelheiten der Skalenscheibe nennen kann.
Der Rheingold 52 (3852W) wurde noch in Düsseldorf von der Opta-Spezial GmbH gebaut.
Das wurde mir bei Abholung von "holger66" auch so bestätigt. Der Produktionsstandort "Düsseldorf" könnte natürlich ein Faktor bei der Auswahl der Sender sein.
ich habe auch einen Rheingold 3852W auf dem Tisch. Seriennummer 79809.
Das Gerät spielt nach der Kondi-Kur und Erneuerung des Elkos (neue Einbauten im alten Gehäuse) sowie Erneuerung fast aller Röhren inzwischen recht gut (auf UKW). Es kommen recht viele Sender, nur mit Messstrippe als Antenne. Die Spannungen stimmen auch so ziemlich. Es sollte noch abgestimmt werden, was ich mangels Kentnissen nicht kann. Auch fehlt entsprechende Ausrüstung - würde bei meinem fehlenden Wissen aber wohl nichts nützen. Starke UKW Sender werden leicht verzerrt.
Deshalb suche ich Kontakt zu einem Radiofreund, der das evtl. machen könnte. So im Umkreis von 50km von Heilbronn.
Erneuert habe ich auch die Walzen der Klangregelung und Bereichsanzeige, da die weissen Felder ziemlich vergilbt waren.. D.h. ich habe sie in der Drehbank abgeschliffen, schwarz lackiert, den Keil und die Rechtecke aus weissem Papier angefertigt und mit Doppelklebeband auf die Walzen geklebt. Ferner wurde das Blech hinter der Skala neu weiss matt lackiert.
Grüssle aus dem Ländle
Rudi
Skala.jpg
Rückwand.jpg
Walzen.jpg
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Was die Frequenzen der auf der Skala angegebenen UKW-Sender betrifft:
Der Sender Hannover ging am 1.3.1949 in Betrieb, zunächst auf 88,9 MHz. Innerhalb von drei Jahren wechselte er auf 87,7 MHz, was ungefähr zur Lage des Balkens auf der Skala passt.
Der Sender Hamburg ging 1949 auf 89,6 MHz auf Sendung und wechselte dann auf 88,5 MHz. Die Skala passt etwa zur ersten Frequenz.
Einen Sender Frankfurt gab es nicht, aber der Sender auf dem Feldberg, der wohl zur Versorgung des Frankfurter Raumes gedacht war, arbeitete 1952 auf 89,3 MHz, was auch zur Skala passen würde.
Der Sender Langenberg sendete 1952 auf 93,7 MHz, der Sender Koblenz auf 90,8 MHz, passt beides. Und einen Sender Köln II auf 88,5 MHz gab es 1952 ebenfalls.
Somit sind die Frequenzangaben offensichtlich korrekt.
Warum wurden gerade diese Sender ausgewählt? Die Reichweite (nach Hörerzahl) kann nicht der Grund sein, denn der Sender München war der erste UKW-Sender überhaupt, und u.a. auch in Berlin, Bremen, Saarbrücken und Stuttgart gab es 1952 schon UKW-Sender. Die Reichweite in km auch nicht, denn Anfang 1950 wurde der Sender auf dem Wendelstein in Betrieb genommen, der eine Reichweite von etwa 200 km hatte.
Berlin war damals besonders gut mit UKW versorgt: Zwei NWDR-Programme, RIAS, BFN und zwei DDR-Programme - so eine Auswahl gab es an vielen anderen Orten erst Jahrzehnte später.
Es könnte mit dem erwarteten Hauptverbreitungs-/ Verkaufsgebiet zusammenhängen, wie man sich das bei Loewe damals vorstellte. Die Düsseldorfer Geräte im Rheinland und in Norddeutschland und die Kronacher Geräte eher im Süden ? Nur so eine Idee....
der Rheingold 3852 war das erste Nachkriegsradio meiner Eltern. Das ist auch der Grund, warum ich mir dieses Gerät über Ebay ersteigert habe, zumal es in recht ordentlichem Zustand ist. Das Gehäuse habe ich abgebeizt, die Neulackierung steht dann im Frühjahr an, sobald wieder "Gartenarbeit" möglich ist.
Meine Eltern und ich wohnten in Stuttgart. Ich war damals zehn Jahre alt. Meine Mutter war Musikliebhaberin, wohl deswegen wurde der damals sündhaft teure Rheingold als Nachfolger einer Göbbelsschnauze angeschafft. Aus dem DKE entfernte mein Vater die Innereien bis auf den Lautsprecher und sägte das Gehäuse unterhalb des Lautsprechers ab.
Dies diente dann als Zweitlautsprecher in der Küche.
Welcher Sender als "Standartsender" empfangen wurde, weiss ich nicht mehr. Wenn es damals schon "Radio Stuttgart" auf UKW gab, dann sicherlich dieser. Auf jeden Fall war meine Mutter mit der Tonqualität absolut zufrieden. Und mein Vater mit der sonntäglichen Fussballreportage auch.
Für das magische Auge habe ich mehrere Möglichkeiten:
1 - ich habe noch eine neuwertige EM 34
2 - ich könnte eine "halblebige" EM 34 (davon habe ich mehrere) mittels Kaskade pushen
3 - ich setze eine russische 6E5S ein
was würdet ihr tun?
Der Rheingold soll nicht im Alltagsbetrieb spielen, sondern im Wohnzimmer auf meiner schönen Blaupunkt Arkansas Truhe stehen und gelegentlich mal eingeschaltet werden.