Restaurationsbericht RFT <Dominante> WF2a

Hier könnt ihr die schönsten Stücke eurer Sammlung zeigen oder Geschichten zu besonderen Radios erzählen.
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c4mobil
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Restaurationsbericht RFT <Dominante> WF2a

Beitrag von c4mobil »

Hallo,

seit nunmehr fast zwei Jahren steht das Radio unberührt bei mir auf dem Dachboden.
http://www.radiomuseum.org/r/funkwe_dre ... awf_2.html
Jetzt ist es endlich soweit, dass ich das Teil einer Generalüberholung unterziehe.
Behalten kann ich es zwar nicht, da weder Platz noch Notwendigkeit (ich hab bereits eins) besteht, aber in die Tonne wandert es definitiv nicht.

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Das Radio kam in einem schlechten Zustand zu mir. Wie alle Geräte dieser Serie, ist auch hier das Gehäuse mehrfach gebrochen. Also erstmal Holzleim angerührt und das Gehäuse neu verleimt.

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Der Lack war nicht mal so schlecht, ich hab mich aber trotzdem für eine Neubeschichtung entschieden. Da ich seit Jahren nur noch Waffenöl anstatt Hartöl zur Gehäusebeschichtung verwende, möchte ich euch dieses Verfahren mal Schritt für Schritt zeigen.
Los geht’s natürlich erstmal mit dem Abbeizen. Ich raue dazu das Gehäuse erstmal komplett mit Sandpapier auf. Dann bestreich ich das ganze satt mit Abbeizer und nach einer halbe Stunde warten, kann ich das Lack-/Abbeizgemisch mit einer Spachtel vorsichtig runterziehen.
Anschließend wasch ich das Gehäuse mit Wasser und danach Nitroverdünnung gründlich ab und das war auch schon der ganze Zauber. Bei der ganzen Chemiekeule ist natürlich Hand- und Atemschutz Pflicht.

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Als nächstes können dann die Fehlstellen des Furniers ausgebessert werden und es erfolgt ein erster Schliff. Aber soweit bin ich noch nicht.

Fortsetzung folgt…
David
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tgrassner
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Re: Restaurationsbericht RFT <Dominante> WF2a

Beitrag von tgrassner »

Waffenöl ist für mich Ballistol...

Da bin ich ja mal gespannt, wie das gehen soll. :?: :?: :?:
Grüsse aus dem Münsterland

Thorsten
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c4mobil
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Re: Restaurationsbericht RFT <Dominante> WF2a

Beitrag von c4mobil »

Ich meine natürlich Tru Oil (Schaftöl). :!:
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c4mobil
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Re: Restaurationsbericht RFT <Dominante> WF2a

Beitrag von c4mobil »

So, es geht weiter.
In den letzten Wochen hab ich die Fehlstellen ausgebessert und das ganze Gehäuse mit 600er Schleifpapier leicht übergeschliffen.
Heute klebte ich dann die neuen Zierstreifen aus dem Automobil-Bereich auf. Zu beachten gibts da nicht viel, sollten hat gerade sein.
Zum Glück hinterließen die "Reste" des alten Streifens noch leichte Rückstände auf dem Holz, daran kann man sich ganz gut orientieren.

Als nächstes folgte dann der erste Ölauftrag mit der Schaumrolle. Auch hier gibts nicht viel zu beachten. Die erste Schicht darf ruhig satt aufgetragen werden. Nun heist es erstmal warten.
(Auf den Bildern sieht es so aus, wie wenn der Ölauftrag nicht gleichmäßig ist > sind aber nur Schatten :lol: )

Gruß David

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Jean Luc
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Re: Restaurationsbericht RFT <Dominante> WF2a

Beitrag von Jean Luc »

Sehr schön.
Bin gespannt wie es weiter geht. Wie lange benötigt das Öl zum Einziehen? Wie oft musst Du da drüber gehen?
:D
:mauge: Lebe lang und in Frieden :mauge:
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c4mobil
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Re: Restaurationsbericht RFT <Dominante> WF2a

Beitrag von c4mobil »

Wie lange benötigt das Öl zum Einziehen?
Das ist der große Vorteil gegenüber dem Hartöl, man kann schon nach 5-6 Stunden den nächsten Auftrag machen.
So kann man jeden Tag zwei Schichten auftragen, beim Hartöl nur eine.
Wie oft musst Du da drüber gehen?
Das ist unterschiedlich, je nach Untergrund. Muss ich selber erstmal rausfinden. :lol:
Ganz wichtig ist, dass man immer das kleinste Gebinde kauft.
Ich hab am Anfang den Fehler gemacht und ein großes Fläschchen gekauft.
Sobalt das Gebinde geöffnet ist und Luft ran kommt, auch zugeschraubt, kann man es nach ein paar Wochen nicht mehr verwenden.
Es trocknet wirklich schnell aus.

David
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Re: Restaurationsbericht RFT <Dominante> WF2a

Beitrag von c4mobil »

Hallo,

hier nun das Ergebnis nach 5 x Ölauftrag mit der Hartschaumrolle. Das kleine Fläschchen ist jetzt leer.
Ich werd das ganze nun übers Wochenende richtig trocknen lassen und dann erfolgt nächste Woche der erste Zwischenschliff.

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David
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Re: Restaurationsbericht RFT <Dominante> WF2a

Beitrag von c4mobil »

Es erfolgte jetzt ein erster Zwischenschliff mit 1000er Schleifpapier.
Ich schleife immer erst trocken und danach mit etwas Walnuß- oder Sonnenblumenöl.
Das Ergebnis sah dann so aus:

Bild Bild Bild

Heute erfolgte dann wieder ein Auftrag mit richtigem Öl, wieder mit der Schaumstoffrolle.
Ziel des ganzen ist, die Poren des Furnier zu schließen und eine möglichst glatte Oberfläche zu erreichen.

Ich denke, ich werd jetzt noch 2 - 3 mal rollen, wieder zwischenschleifen und dann die letzten Schichten mit einem Ballen weiter auftragen.

Bild Bild Bild

David
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Re: Restaurationsbericht RFT <Dominante> WF2a

Beitrag von tgrassner »

Schöner Bericht! Ich werde es mal als Alternative zum Hartöl ausprobieren.
Grüsse aus dem Münsterland

Thorsten
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Jean Luc
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Re: Restaurationsbericht RFT <Dominante> WF2a

Beitrag von Jean Luc »

Sieht ja schon sehr gut aus.
Die Methode muss ich mir merken. :D
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Re: Restaurationsbericht RFT <Dominante> WF2a

Beitrag von Tubeandy »

wird das öl verdünnt ?
Grüße

Andy
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Re: Restaurationsbericht RFT <Dominante> WF2a

Beitrag von c4mobil »

Nein, es wird nicht verdünnt. Aber wie ich schon weiter oben schrieb, immer das kleinste Gebinde kaufen.
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Re: Restaurationsbericht RFT <Dominante> WF2a

Beitrag von c4mobil »

Heute hab ich mich mal auf die Suche nach dem Innenleben gemacht.
Durch den kürzlich stattgefundenen Umzug war das gar nicht so einfach, denn noch schlummern ein paar Umzugkartons
noch ungeöffnet irgendwo im Keller. Zum Glück hab ich aber den richtigen relativ schnell gefunden und mal eine Bestandsaufnahme gemacht.

Das Chassis ist allgemein im guten Zustand, ohne auch nur die Spur von Rost. Somit wird eine Staubsaugerreinigung wohl völlig genügen.
Skalenscheibe, Knöpfe, Tasten sind in Ordnung, die Röhren vollzählig. Einzig die Ferritantenne ist abgerissen, aus ihrer Halterung
gerutscht und gesellt sich neben der EZ80 inmitten des Gestells. Das sollte kein größeres Problem bereiten.

Mal sehen, ob ich dem Teil demnächst ein paar Töne entlocken kann.

Bild Bild Bild Bild
.
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Auch heute hab ich wieder eine Ölschicht aufgerollert. Wie man trotz schlechter Lichtverhältnisse im Keller sieht, ist die
Oberfläche schon ziemlich glatt.

Bild Bild Bild

Trotzdem will ich natürlich auch die Nachteile dieser Oberflächenbehandlung nicht verschweigen.
Zum einen ist das Öl relativ teuer. Die 2 x 88ml Fläschchen schlagen mit 30€ zu Buche. Und eins werd ich auf alle Fälle noch brauchen.
Zum anderen verwende ich jedesmal eine neue Walze, was natürlich einerseits auch Geld kostet aber auch der Ölverbrauch
relativ hoch ist. Naja, das 10er Set Walzen kostet hier im gut sortierten Baumarkt 10€.
Klar ist auch, das die Oberfläche nicht mit einer 2k Lackierung mithalten kann. Aber dafür fehlen mir Räume, Geräte und
das Können.
Dafür kann die hier gezeigte Methode jeder nachmachen und gute Ergebnisse erziehlen.

Mit Hartöl stehe ich auf Kriegsfuß. Ich hab es oft probiert und keine zufriedenstellenden Ergebnisse bekommen.
Irgend ein früherer Holz-Experte hier im Forum (ich glaube er hieß <Schumi>) hat mal geschrieben, Hartöl ist wie
eine launische Diva. Offenbar erwischte ich nur Zicken und habs aufgegeben.

David

edit: Noch eine kleine Anmerkung am Rand über die aktuellen Vorkommnisse hier im Forum.
Ich kenne niemanden persönlich aber ich gehe davon aus, das es sich bei den Betroffenen um erwachsene Menschen handelt.
Deshalb empfehle ich ALLEN Betroffenen in den Spiegel zu schauen und sich anschließend mit einem festen Händedruck zu einigen.
Soviel mein Gedicht zu der Geschicht. :danke:
Petzi
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Re: Restaurationsbericht RFT <Dominante> WF2a

Beitrag von Petzi »

Hallo David,

Das sieht doch schon sehr gut aus.Auch wenn das Innenleben ebenfalls sehr gut und sauber aussieht hast Du wohl noch einige Granaten zu wechseln.

Gruß Gerd
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c4mobil
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Re: Restaurationsbericht RFT <Dominante> WF2a

Beitrag von c4mobil »

Hallo,

geht weiter...

Die ersten "Granaten" sind gewechselt, weitere folgen.
Das Chassies spielt auf alle Fälle schon Musik.
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Mit der Schallwand weiß ich noch nicht so recht, was ich da machen soll. Im Grunde genommen ist sie ohne große Flecken,
nur wie üblich etwas nachgedunkelt. Man könnte sie so lassen oder halt mit "Javel" etwas auffrischen. Mal sehen.

Bild Bild

Das Gehäuse hab ich heute mal aus dem Keller hoch geholt. Der "Deckel" sieht zwar schon ganz gut aus, die Seiten gefallen mir aber noch lange nicht. Aber das ist normal, gut Ding braucht seine Zeit. Es folgt morgen ein weiterer Zwischenschliff.

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David