5KVA-Trenntrafo vom Flohmarkt

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Christopher
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5KVA-Trenntrafo vom Flohmarkt

Beitrag von Christopher »

Hallo!

Auf einen der letzten Flohmärkte habe ich einen 5KVA(!)-Einphasentrenntrafo mitgenommen. Irre schwer das Teil. :shock:

Allerdings schrillen da bei mir alle Alarmglocken.
An dem Teil ist ein normaler Schukostecker dran. Es steht handgeschrieben drauf 220V. Sekundärseitig ist eine normale Schukosteckdose dran.
In den beiden Trafozuleitungen sind je 40µH und einige C's. DC-R des ganzen Teils ist 1Ohm.

Kann ich das Teil an eine normale 16A Hausinstaltion anschließen, oder haut mir da der Einschaltstrom alle Sicherungen raus?

Gruß Christopher :)
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Rocco11
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Beitrag von Rocco11 »

Hallo,

es könnte reichen, wenn Du den Sicherungsautomaten wechselst.
Gegen einen mit anderer Charakteristik. Ich mußte das auch tun, weil mein Endverstärker jedes zweite Mal die Sicherung auslöste. Nun habe ich einen mit K-Charakteristik eingebaut. Der eignet sich auch für Motoren mit Schweranlauf. :)

http://de.wikipedia.org/wiki/Sicherungsautomat


Gruß

Rocco11
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Christopher
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Beitrag von Christopher »

Hallo!

Danke! Hm, könnte problematisch werden. Der halbe Keller hängt an einem Sicherungsautomat. :?
Mal schauen, was ich mit dem Trafo mache, eigentlich ist der für meine Zwecke ja vollkommen überdimensioniert, aber für 5 EUR konnte ich den nicht stehen lassen. :D

Gruß Christopher :)
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radiobastler
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Beitrag von radiobastler »

Ein 5kVA Trenntrafo ist schon ein dicker Brummer. Rein rechnerisch kommt man da auf ca. 21A Nennstrom (bei Volllast). Der Einschaltstrom dürfte deine Sicherung überfordern. Hast du es schon getestet?

Einen anderen Automaten einzubauen ist übrigens nicht VDE konform. Diese Automaten sind nicht für Hausinstallation geeignet, da sie im Fehlerfall nicht schnell genug auslösen können.

Auf der Firma habe ich so ein Problem durch Vorschalten eines Widerstandes gelöst. Mit einem Zeitrelais wird der Anlaufstrom ca. 5s lang über den Vorwiderstand geleitet. Nach Ablauf der Zeit wird der Vorwiderstand mit dem Relais überbrückt. In deinem Fall kann das Zeitrelais wahrscheinlich nicht direkt in den Lastkreis einwirken, weil der Laststrom im Betrieb zu hoch ist. Also muss das Zeitrelais ein Lastrelais schalten. Der Vorwiderstand sollte schon etwas Leistung haben und Hochtemperaturfest sein. Die Größe musst du testen, oder versuche es mit einer Glühlampe, die 100W haben sollte, damit der "Ladestrom" hoch genug ist.

Würde mich mal interessieren ob das so funktioniert.
Gruß Stephan

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Rocco11
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Beitrag von Rocco11 »

Hallo,

angenommen, hinter dem Trafo hängt ein Gleichrichter über den dann Elkos im Kaffeedosenformat geladen werden (wie bei einem Hochleistungsverstärker), dann ist so eine Einschaltverzögerung sicherlich das Beste.
Hängt aber der Trafo zunächst alleine am Netz, so sollte eine Schaltung mit Triac reichen, die den Trafo im Spannungsmaximum zuschaltet.

Gruß

Rocco11
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Christopher
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Beitrag von Christopher »

Hallo!

Nein, getestet habe ich die Kiste bisher nicht.
Aber ob der ganze Aufwand überhaupt lohnt? Ich will mit der Kiste doch nur ein (!) Röhrenradio betreiben. Also hängen da maximal 100W dran. Irgendwie vollkommen überdimensioniert.
An der Hausinstallation ändern ist schwierig, da Haus meiner Eltern. Der ganze Keller hängt prinzipiell an einem 16A-Automat.
Die einzige Möglichkeit die bliebe wäre ein Kabel von der Waschmaschine im Nebenraum zu ziehen. Dort ist nämlich ein Drehstromanschluss der mit 24A abgesichert ist.

Gruß Christopher :)
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radiobastler
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Beitrag von radiobastler »

Eine 24A Absicherung gib es eigentlich nicht, nur 25A. Wenn der Anschluß noch frei ist, kann man da eine Phase von nehmen. Die Sicherung könnte aber auch rausfliegen. Im Nulldurchgang der Spannung einschalten bringt bei der Leistung nicht viel.

Ein Trafo dieser Leistung hat im Leerlauf schon einen hohen Anlaufstrom. Es dauert schon länger als 20ms (1 Periode) bis das Magnetfeld aufgebaut ist, ist eben viel Eisen. Wenn der Trafo im Leerlauf einmal an ist, kann man ihn bei 16A Absicherung bis ca. 3,5 KW belasten (Verlustleistung mal nicht mit gerechnet).

Wenn du keinen Trenntrafo besitzt würde ich den Aufwand nicht scheuen. Dann kannst du wenigstens richtig was dranhängen. 8_)

Ein so großer Trafo mag ja ein wenig verrückt sein, aber sind wir das nicht alle ein bisschen. Verrückt nach alten Radios.

P.S. Der Anlaufstrom kann unter Last bis zu Nennstrom mal 10 bedeuten, aber nur sehr kurz.
Gruß Stephan

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Rocco11
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Beitrag von Rocco11 »

Hallo,
Im Nulldurchgang der Spannung einschalten bringt bei der Leistung nicht viel.
Nicht im Nulldurchgang!! Das gilt nur für Kondensatoren!
Bei Induktivitäten muß im Maximum der Sinushalbwelle eingeschaltet werden!

Gruß

Rocco11
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