Hallo,
Ich habe nach folgendem Plan https://www.antiqueradio.org/art/Theremin1961-5.jpg ein Röhrentheremin aufgebaut.
Leider habe ich das Problem dass die Lautstärkeregelung per Antenne nicht funktioniert. Sie Kippt sozisagen und ist nocht fein einstellbar. Entweder volle Lautstärke oder nix. Evtl. Kann mir jenand helfen. Röhren sind weitestgehend die amytypen. Wenn nicht dann selbstverständlich identische deutsche Röhren die nur einen anderen Namen haben. Betrieben wird es auch mit 230V statt 115V aber der Trafo ist bis auf die Primärseite der selbe...
Gruß
Simon
Problem mit Röhrentheremin.
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Re: Problem mit Röhrentheremin.
Moin,
hatten wir das Ding hier nicht schon irgendwo?
Die Lautstaerkesteuerung:
Die Pentode von V2 laeuft als freischwingender Dreipunktoszillator, dessen Frequenz durch die Handkapazitaet gegen die "Lautstaerkeantenne" mehr oder weniger beeinflusst werden kann.
Die Ausgangsfrequenz wird ueber ein Filter (der Quarz als Resonanzkreis) der Triode von V2 zugefuehrt. Sie arbeitet als Katodenfolger, muss also einen Ausgangsstrom liefern, ohne die gelieferte Spannung zu verstaerken, die ist gross genug. Die Ausgangsspannung wird mit der Diode gleichgerichtet und als Gittervorspannung beiden Systemen von V3 zur Verstaerkungseinstellung zugefuehrt.
Drei Punkte dazu:
- Der Quarz ist ein sehr schmalbandiges Filter, er wirkt praktisch nur fuer eine Frequenz. Allein das rechtfertigt schon eine harte Wirkung der Lautstaerkesteuerung.
- Eine 1N34A ist eine Germaniumdiode. Sie hat eine Flusspannung von ca. 0,2-0,3V. Sollte jetzt hier eine Siliziumdiode Verwendung finden, so liegt diese Spannung bei 0,7V. Der Unterschied kann auch zu einem harten Einsatz fuehren (nicht nachgeprueft). Steht keine Ge-Diode zur Verfuegung, kann auch eine Kleinsignal-Schottkydiode verwendet werden, sie verhaelt sich aehnlich der Ge-Diode.
- Die Doppeltriode V3 ist keine Roehre mit Regelkennlinie. So eine zeichnet sich durch eine mit der Gittervorspannung in einem relativ weiten Bereich stetig einstellbare Steilheit und damit Verstaerkung aus. Roehren, die das nicht haben, sind da ziemlich "digital". Nicht ganz unmoeglich, aber man arbeitet da eher mit einem Kennlinienknick.
Geeigneter an dieser Stelle koennte da eine Regelroehre sein. Regelpentoden waeren z.B. die EF83 (NF-Regelpentode, wurde z.B. in Aussteuerungsautomatiken fuer TB-Geraete benutzt) oder HF-ZF-Pentoden, die ebenfalls Regelkennlinie haben, um den Schwundausgleich in (AM-) Empfaengern zu ermoeglichen. Z.B. EF89, EF183.
So eine NF-Stufe muesste man jetzt aber noch dimensionieren, dazu muesste man fuer die Auswahl der Roehre die Hohe der von der Lautstaerkestufe gelieferten Vorspannung wissen.
73
Peter
hatten wir das Ding hier nicht schon irgendwo?
Die Lautstaerkesteuerung:
Die Pentode von V2 laeuft als freischwingender Dreipunktoszillator, dessen Frequenz durch die Handkapazitaet gegen die "Lautstaerkeantenne" mehr oder weniger beeinflusst werden kann.
Die Ausgangsfrequenz wird ueber ein Filter (der Quarz als Resonanzkreis) der Triode von V2 zugefuehrt. Sie arbeitet als Katodenfolger, muss also einen Ausgangsstrom liefern, ohne die gelieferte Spannung zu verstaerken, die ist gross genug. Die Ausgangsspannung wird mit der Diode gleichgerichtet und als Gittervorspannung beiden Systemen von V3 zur Verstaerkungseinstellung zugefuehrt.
Drei Punkte dazu:
- Der Quarz ist ein sehr schmalbandiges Filter, er wirkt praktisch nur fuer eine Frequenz. Allein das rechtfertigt schon eine harte Wirkung der Lautstaerkesteuerung.
- Eine 1N34A ist eine Germaniumdiode. Sie hat eine Flusspannung von ca. 0,2-0,3V. Sollte jetzt hier eine Siliziumdiode Verwendung finden, so liegt diese Spannung bei 0,7V. Der Unterschied kann auch zu einem harten Einsatz fuehren (nicht nachgeprueft). Steht keine Ge-Diode zur Verfuegung, kann auch eine Kleinsignal-Schottkydiode verwendet werden, sie verhaelt sich aehnlich der Ge-Diode.
- Die Doppeltriode V3 ist keine Roehre mit Regelkennlinie. So eine zeichnet sich durch eine mit der Gittervorspannung in einem relativ weiten Bereich stetig einstellbare Steilheit und damit Verstaerkung aus. Roehren, die das nicht haben, sind da ziemlich "digital". Nicht ganz unmoeglich, aber man arbeitet da eher mit einem Kennlinienknick.
Geeigneter an dieser Stelle koennte da eine Regelroehre sein. Regelpentoden waeren z.B. die EF83 (NF-Regelpentode, wurde z.B. in Aussteuerungsautomatiken fuer TB-Geraete benutzt) oder HF-ZF-Pentoden, die ebenfalls Regelkennlinie haben, um den Schwundausgleich in (AM-) Empfaengern zu ermoeglichen. Z.B. EF89, EF183.
So eine NF-Stufe muesste man jetzt aber noch dimensionieren, dazu muesste man fuer die Auswahl der Roehre die Hohe der von der Lautstaerkestufe gelieferten Vorspannung wissen.
73
Peter
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Re: Problem mit Röhrentheremin.
Hallo Peter,
Ja, hatte schonmal ne Frage zu dem Teil... Die Materie ist ja doch schon sehr hoch... es ist alles STRENG nach Plan. Also auch mit den originalen Dioden. Kann man an der bestehenden Schaltung noch was frisieren das das besser wird?
Gruß
Simon
Ja, hatte schonmal ne Frage zu dem Teil... Die Materie ist ja doch schon sehr hoch... es ist alles STRENG nach Plan. Also auch mit den originalen Dioden. Kann man an der bestehenden Schaltung noch was frisieren das das besser wird?
Gruß
Simon