ich möchte Euch mein neustes Projekt vorstellen.
Mal wieder Germanium. Schon wieder werden sich einige von Euch denken, kann der nicht normale SI-Transistoren verwenden? Nein kann er nicht.


Nachdem mein erster Verstärker mit Germanium http://dampfradioforum.de/viewtopic.php?f=62&t=20134 schon lange und gut spielt und sogar schon Nachbauer gefunden hat, muss mal wieder was Neues her. Dieses Mal komplett mit Germanium. Die Leistung darf auch etwas weniger sein, daher habe ich mich für die AC187K/188K in der Endstufe entschieden. Nach etwas suchen, bin ich auf dieses Gerät gestoßen:
https://www.radiomuseum.org/r/amtron_am ... _5w_u.html
Offensichtlich ein Verstärkermodul für Musiktruhen usw.
Der Schaltplan sieht so aus:
Alles schön und übersichtlich, aber ganz so zufrieden war ich damit nicht, daher mussten ein paar Änderungen her. Aus meinem ersten Transistorprojekt konnte ich dank dieses Forums einiges lernen, was ich versucht habe umzusetzen.
- Das Wichtigste war die Änderung der Ausgangs- und Boostrappschaltung. Da in der Treiberstufe ein NPN-Transistor verbaut ist, schließt sich der Kollektorkreis von TR2 über R10 und den Lautsprecher gegen die Betriebsspannung. D.h. der Lautsprecher wird gegen die Betriebsspannung geschaltet und nicht gegen die Schaltungsmasse. Außerdem läuft über den Lautsprecher dann immer eine Gleichspannung, was ich nicht möchte. Daher habe ich die Schaltung da umkonstruiert.
- Da ich eine untere Grenzfrequenz von 20 Hz haben möchte, mussten die Elkos C6, C7 und C8 vergrößert werden. Ich habe auf eine Lautsprecherimpedanz von 4 Ohm gerechnet.
- Eine Ruhestromeinstellung musste auch her.
- Außerdem eine Möglichkeit die Symmetrie einzustellen.
- Die Gegenkopplung sollte auch einstellbar sein.
- Die Treiberstufe soll Versorgungsspannungsmäßig entkoppelt werden.
- Die Klangregelstufe brauche ich nicht.
Rausgekommen ist nun das, Hinweis: Die Nummerierung der Bauteile ist neu.
- Umbau der Ausgangs- und Bosstrappschaltung mit R9, R10 und C7. C8 von der Polarität gedreht. Lautsprecher läuft nun gegen Masse und bekommt keine Gleichspannung mehr ab.
- Ruhestromeinstellung mit R11, R14
- Einstellbare Symmetrie mit R1, R2
- Einstellbare Gegenkopplung mit R6, R7, R8
- Entkoppelte Versorgungsspannung der Treiberstufe mit R13 und C4
Nachdem ich meine Bastelkiste durchwühlt habe, fand ich bis auf 1 Bauteil alles. Auch die Transistoren waren vorhanden, auch ein ungleiches, nicht selektiertes Päarchen AC187K/188K (ein Siemens, ein Tungsram) war noch da, das sollte aber für einen Testaufbau reichen. Problematisch ist bei solchen Schaltungen immer die Beschaffung eines NTC. Da fand ich in der Bucht tatsächlich NOS Ware von Mullard. Jetzt habe ich alle Bauteile zusammen.
Den Testaufbau habe ich auch schon begonnen, ich hoffe bis zum Wochenende erste Töne hören zu können.
Frage in die Runde: Habt Ihr zu dem Schaltplan noch Anmerkungen oder Ideen? Könnte ich noch was verändern? Oder sonst noch Hinweise oder Meinungen?
Zu C3 hätte ich noch eine Frage: Der dient ja zur Schwingungsdämpfung, muss das ein Keramik sein oder geht da auch Folie?
Viele Grüße
Frank