TELEFUNKEN Magnetophon 85

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RöhrenMichi
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TELEFUNKEN Magnetophon 85

Beitrag von RöhrenMichi »

Guten Abend zusammen,

ich habe heute für 10€ zwei Tonbandgeräte bekommen.
Darunter ein Telefunken Magnetophon 85 und ein Telefunken Magnetophon 201.

Ich habe beide Geräte mal gereinigt. Sie waren in einem sehr guten Zustand.

Nun zum Magnetophon 85:

Ich habe mal das Chassis ausgebaut und mir alle ERO100, EROID, etc. herausgeschrieben. Der Telefunken soll ja schließlich mal im Alltag benutzt werden.

Ich hätte da mal eine Frage. Ich habe dort einen Kondensator (wahrscheinlich kein Elko, steht auch nirgends) gefunden. Die Aufschrift 1uF 450VDB 675VAB.
Ist das ein Anlaufkondensator für den Motor?
Ist er wirklich für 675 Volt ausgelegt? Ich vermute mal, dass das kein Elko ist. Er hat drei Anschlüsse und das Gehäuse ist Minus.

Dieses Tonbandgerät ist aber auch echt riesig. Ich hatte noch nie eins.

Hat jemand Erfahrung mit solchen Tonbandgeräten?
Wie ist denn der Klang? Dieses hier hat 2xEL95.

Viele Grüße,

Michi
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Re: TELEFUNKEN Magnetophon 85

Beitrag von Welle26 »

Hallo,

ja der 1µF ist der Anlaufkondensator. In alle Regel kannst Du den drinlassen, zumal der Wert recht genau stimmen muss.
Ich habe das 74er und mag das Gerät irgendwie sehr. Wenn man die gut pflegt halten die ewig.

Viele Grüße
Max
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Re: TELEFUNKEN Magnetophon 85

Beitrag von Fernmelder »

Moin,

Den Anlaufkondensator kannst du beruhigend drinnen lassen. Hinter der Abschirmung der Buchsen befindet sich auch noch ein versteckter Kondensator :hello:

Bei den Kontakten zum Autostopp befindet sich in der Nähe von Tonkopf auch ein Elko als Funkenlöschkreis. Den auf jeden Fall auch tauschen da ansonsten das Kontaktband leidet und durch die Ströme Löcher bekommt.

Ansonsten ein tolles Gerät, bei werkeln noch die Originalen Riemen drinnen, mussten nur nachgespannt werden.

Meins ist in der selten Holzzarge ohne Verstärker (Behördengerät)
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Re: TELEFUNKEN Magnetophon 85

Beitrag von Klarzeichner »

Hallo Michi,

nein, der 1µF ist kein Anlaufkondensator, sondern der (Betriebs-)kondensator für den hier verwendeten Kondensatormotor.
Es ist nicht für den Anlauf zuständig, sondern wird ständig benötigt, um ein Drehfeld zu erzeugen.
Näheres hier:

https://de.wikipedia.org/wiki/Kondensatormotor

Das Hauptproblem beim M 85 sind der große Flachriemen vom Motor zu den Rädern und der Flachriemen zur Schwungmasse. Wenn die nichts mehr taugen wird es schwierig, weil solche großen Flachriemen nur schwer aufzutreiben sind.
Oder weiß jemand eine konkrete Quelle, dann immer her damit!

Ferner gehen die Motoren, genauer gesagt deren Wicklung, gerne kaputt.

Das M 85 wurde sage und schreibe 9 Jahre gebaut, von 1958 bis 67. An der Farbgebung und Ausstattung erkennt man das Baujahr.

VG Stefan
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Re: TELEFUNKEN Magnetophon 85

Beitrag von Fernmelder »

Moin,

Die Motorprobleme entstehen meist durch den angesaugten und zerbröselten Schaumstoffring vom Chassis. Außerdem sollte man die Ansaugöffnung nie Abdecken, früher wurden solche Geräte gerne aufs Sofa oder Bett gestellt.

Die Riemen kann man bekommen, es eine Firma die Produziert die auf Anfrage. Ich müsste mal schauen wo das war.

Allerdings kann man die Spannung etwas variieren und damit zu kurze oder lange Riemen etwas ausgleichen.
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