Philips N4450 mit kleinen Problemen

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KlausOB
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Philips N4450 mit kleinen Problemen

Beitrag von KlausOB »

Hallo Allesamt,

nach meinem Reinfall mit dem Braun TG1000 habe ich mir ein Philips N4450 zugelegt. Das Gerät war recht günstig und es waren sogar 6 Metallspulen und 3 noch verschweisste Bänder dabei.

Der erste Fehler am Gerät war natürlich die defekte Laufwerkssteuerung, der Fehler lag an den Flip Flop Platinen und ein Austausch aller alten Germanium AC128 gegen BC337 beseitigte das Problem zuverlässig.
Beim Probelauf stellte sich dann nach einigen Minuten heraus das die Wickelteller nicht genug Power hatten, sie bleiben nach einiger Zeit einfach stehen und das Band lief natürlich in die Maschine, der
Fehler trat auch bei Reversebetrieb auf. Den Wickelstrom der Motoren kann man einstellen und dabei stellte ich dann fest das beide Trimmer auf den Steuerplatinen oxidiert waren, etwas Oszilin und ein
bisschen Bewegung löste dann auch dieses Problem. Natürlich habe ich alle Schalter und Potis noch gereinigt und die Mechanik justiert und geölt bzw. gefettet.

Beim nächsten Probelauf schien alles soweit ok, Aufnahme und Wiedergabe klappten optimal und die Welt war erstmal in Ordnung.
Nachdem ich dann die alte 21 KG Lady zu ihrem Arbeitsplatz (2 Etagen höher) gewuchtet hatte und ich freudestrahlend eins meiner 22cm Braunbänder eingelegt habe ging dann plötzlich die
Aufname auf dem rechten Kanal nur noch leise und auf dem linken total übersteuert. Nach einigem suchen stellte sich heraus das die Audioplatinen die auch gesteckt sin Kontaktprobleme hatten.
Das einzigste Problem was jetzt noch vorhanden ist, das Zählwerk hakelt und das stoppen an der eingestellten Position geht nicht aber das sind Kleinigkeiten.

Das Laufwerk der Maschine und das gesammte Innenleben macht einen äusserst labilen Eindruck, die Aufnahme bei 9,5cm ist die schlechteste meiner Bandmaschinen ,19cm ist dagegen völlig ok.

Und trotzdem hat dieses Modell seinen Charme, ist ja eine richtige Stereoanlage mit 2 x 20W Sinus, ich werde mir auch eine Fernbedienung dazu basteln. 8_)

LG Klaus aus OB
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KlausOB
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Re: Philips N4450 mit kleinen Problemen

Beitrag von KlausOB »

Nabend,

mir ist aufgefallen das in den Aufnahmen teilweise beträchtliche Höhenschwankungen auftraten, ich habe mal ein noch bisher unbenutztes Maxell Band
getestet und siehe da, alles super, auch bei 9,5cm 8_)

Dieses Braun Band kommt mal schnell in die Tonne, natürlich ohne die Spule .

LG Klaus aus OB
Klarzeichner
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Re: Philips N4450 mit kleinen Problemen

Beitrag von Klarzeichner »

Wow, Klaus, dass du nach dem Reinfall mit einem anderen Tonbandgerät dein Glück mit einem N 4450 suchst, zeugt von echtem Wagemut. Respekt!

VG Stefan
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KlausOB
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Re: Philips N4450 mit kleinen Problemen

Beitrag von KlausOB »

Hi,

bei dem Reinfall war das Problem der Verkäufer, bei der N4450 ist es nur die Technik..und wenn das Ding läuft ist es eine echt klasse Maschine :super:

LG Klaus aus OB
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KlausOB
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Re: Philips N4450 mit kleinen Problemen

Beitrag von KlausOB »

Hallo,

Ich habe die Maschine jetzt einige Tage nonstop getestet und laufen gehabt, fast jeden Tag traten neue Fehler auf aber immer nur Kleinigkeiten.
Alle Steckkartenkontakte und die windigen Buchsen mussten recht gründlich gereinigt werden. Die Buchsen auf der Hauptplatine habe ich mit
Oszilin und einer Zahnbürste geschrubbt, seitdem klappt alles recht stabil. Jetzt muss nur noch das Zählwerk mal zerlegt werden und dann läuft sie perfekt

Ich habe mich sehr an diese kleine Schrankwand gewöhnt, Aufnahme und Wiedergabe sind wirklich ausgezeichnet, die alte Dame macht richtig Freude :bier:

LG Klaus aus OB
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Re: Philips N4450 mit kleinen Problemen

Beitrag von eabc »

Moin moin Klaus,
ich betreibe auch mehrere Philips Tonbandgeräte der N-Serie, u.a. die N4520...eine der besten BM der damaligen Zeit.
Das Problem der Kontaktoxidation an Buchsen und Steckern betrifft die gesamte Elektronik aller Hersteller und ist wohl der Lagerort und damit der Feuchtigkeitsgehalt der umgebenden Luft sowie die Einwirkzeit, zu sehen wohl am schwarz farbenen Anlaufen dieser Verbindungen, diese schwarze Oxidschicht ist gänzlich zu entfernen das Sie Stromundurchlässig ist.
M.f.G.
harry

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- Es ist keine Schande, nichts zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen.
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KlausOB
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Re: Philips N4450 mit kleinen Problemen

Beitrag von KlausOB »

Hallo Harry,

die Erfahrung habe ich inzwischen auch gemacht, die Kontakte sind das A und O bei den Geräten. Wenn man da sorgfältig arbeitet klappts danach meist wieder super .

LG und schönes Wochenende

LG Klaus aus OB :hello:
zeroobercool
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Re: Philips N4450 mit kleinen Problemen

Beitrag von zeroobercool »

KlausOB hat geschrieben: Der erste Fehler am Gerät war natürlich die defekte Laufwerkssteuerung, der Fehler lag an den Flip Flop Platinen und ein Austausch aller alten Germanium AC128 gegen BC337 beseitigte das Problem zuverlässig.
LG Klaus aus OB
Sind die echt 1:1 austauschbar (EBC auf EBC)?

Liebe Grüße

Jan
Munzel
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Re: Philips N4450 mit kleinen Problemen

Beitrag von Munzel »

1min startpage ... :roll:
zeroobercool
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Re: Philips N4450 mit kleinen Problemen

Beitrag von zeroobercool »

Sorry - dann bin ich zu doof zum Suchen. Ich kann da nix finden.
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Re: Philips N4450 mit kleinen Problemen

Beitrag von radio-hobby.de »

Hallo Jan,
die AC Transistoren sind Germanium-Typen, deren Basis-Emitter-Spannung für analogen Verstärkungsbetrieb bei vielleicht 0.2 Volt liegt.
Die BC-Transistoren sind Silizium-Typen, und da wird die Basis-Emitter-Spannung bei analogem Verstärkungsbetrieb auf ca. 0.55 Volt eingestellt.
(Wie hoch die Basis-Emitter-Spannungen ganz genau sein müssen, hängt von der Situation ab, aber die Größenordnung, die ich gegeben habe, stimmt mindestens ungefähr.) Bei analogem Verstärkungsbetrieb soll der Transistor so etwa "halb" durchgesteuert sein, also weder ganz sperren noch völlig leiten.

Bei digitalem Betrieb, und das ist vielleicht auf dieser Steuerplatine der Fall, wird der Transistor im Wesentlichen ja nur alternativ zwischen entweder "ganz gesperrt" oder aber "völlig durchgesteuert" hin- und hergetrieben, ohne Zwischenzustände, wie ein gesteuerter Schalter. Wenn die Schaltung entsprechend ausgelegt ist, liegt die Basis-Spannung dann für logisch "0" bei nahezu 0 Volt, und für logisch "1" fließt soviel Strom in die Basis, dass der Transistor so oder so völlig gesättigt ist.

Deswegen, bei analogen Verstärkerschaltungen kann der Austausch in die Hose gehen, weil es da ganz genau auf die Basis-Vorspannung ankommt, bei einer digitalen Anwendung als "Schalt-Transistor" hingegen kann das schon viel eher klappen, weil der Transistor nur in die beiden Extreme gesteuert wird.

Dieses Thema gab's schon mehrmals, deswegen wohl der Hinweis auf die Suchfunktion dieses Forums.

Gruß,
Georg
Ein guter Irrtum braucht solide Fehlannahmen. :wink:
zeroobercool
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Re: Philips N4450 mit kleinen Problemen

Beitrag von zeroobercool »

Moin Georg,

vielen Dank für diese ausführliche Erklärung. Das hilft mir dann weiter.

Liebe Grüße

Jan
zeroobercool
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Re: Philips N4450 mit kleinen Problemen

Beitrag von zeroobercool »

Nach dem Tausch der Transistoren auf den FlipFlop-Platinen, funktioniert nun die Ansteuerung.
Nun muss ich mich noch um die Motorsteuerung kümmern - dann die nächsten Fehler erkennen :-)

Ganz schlimm war bei diesem Gerät die schwarze Pest der Riemen. So schlimm habe ich das noch nie erlebt. Aber es ist halt auch viel Gummi.
Ich habe so die Vermutung, daß ein Raucherhaushalt diese "Teerbildung" beschleunigt.

Liebe Grüße
Jan