Binser hat geschrieben:...Wie war das noch gleich mit dem Zusammenhang "Wert des Auskoppelelkos und untere Grenzfrequenz" bei Quasikomplementär-Endstufen?
Habe wieder mal einen Amp zur Reparatur auf dem Tisch, bei dem 2500µF-Elkos axial verbaut sind und um Ersatz bitten. Ich weiß, sowohl 2200µF, als auch 2700µF sind in der Toleranz, aber wie wirkt sich's aus?
Hallo Jörg,
bei der Schaltung mit dem Auskoppelelko handelt es sich um einen einfachen RC-Hochpass.
Der besteht aus dem Kondensator und den beiden Widerständen "Lastwiderstand" (z. B. Lautsprecher mit 4 Ω) und "Ausgangswiderstand der Endstufe" (z. B. 0,1 Ω), die aus Sicht der RC-Kreises in Reihe geschaltet sind.
Bei Transistorschaltungen ohne Ausgangsübertrager und mit starker Gegenkopplung (egal ob mit oder ohne Quasikomplementär-Schaltung) ist der Ausgangswiderstand üblicherweise viel kleiner als der Lastwiderstand. Dann kann man den Ausgangswiderstand vernachlässigen.
Die Grenze ist nicht scharf. Man gibt üblicherweise an, bei welcher Frequenz die Amplitude um 3 dB gesunken ist.
Dann lautet die übliche Gleichung:
f-3dB = 1 / (2 · π · R · C)
Beispiel mit
R = 4 Ω und
C = 2500 µF:
f-3dB = 1 / (2 · π · 4 Ω · 2500 µF)
f-3dB = 1 / (2 · π · 10000 µs)
f-3dB = 1 / (0,0628 s)
f-3dB = 15,9 Hz
Die Frequenz ist umgekehrt proportional zur Kapazität.
Das wirkt beispielsweise wie folgt:
steigt die Kapazität um 10 %, dann sinkt die Grenzfrequenz um 10 % oder
steigt die Kapazität auf den doppelten Wert, dann sinkt die Grenzfrequenz auf den halben Wert.
Bernhard
edit: fehlende Leerzeichen ergänzt