Vorkriegsradio nutzbar?

Fragen zum Betrieb von alten Radios und zum Anschluss von externen Geräten.
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pitberlin
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Vorkriegsradio nutzbar?

Beitrag von pitberlin »

@Gemeinde:
Ich bin neu hier und habe mich bislang primär für Geräte (Unterhaltungselektronik insgesamt) ab Mitte der 60er Jahre interessiert.
Ich kann mehr oder weniger daran basteln (Lämpchen tauschen, Kontaktspray einsetzen, Bauteil aus- und einlöten) und optische Aufbereitungen vornehmen.

Meine Frage: Kann man ein funktionsfähiges Vorkriegsradio noch irgendwie (zu Demozwecken) nutzen? Lassen sich ausländische LW/MW/KW-Sender damit noch bedingt empfangen?

Grüße
Pit aus Berlin
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klausw
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Re: Vorkriegsradio nutzbar?

Beitrag von klausw »

pitberlin hat geschrieben:@Gemeinde:
Ich bin neu hier ...
Meine Frage: Kann man ein funktionsfähiges Vorkriegsradio noch irgendwie (zu Demozwecken) nutzen? Lassen sich ausländische LW/MW/KW-Sender damit noch bedingt empfangen?

Grüße
Pit aus Berlin
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Die Antwort auf Deine Frage: Ja, lassen sich empfangen. Überwiegend in den Abendstunden. Je nach Gerät und eigenem Wohnort ist die Qualität der Empfangsantenne ausschlaggebend.

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pitberlin
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Re: Vorkriegsradio nutzbar?

Beitrag von pitberlin »

Danke!

Ich betreibe auch einen Telefunken OPUS 2650 mit eingebauter Dipol-Antenne und eingebauter Ferrit-Antenne.
Dann müsste ich mit diesem Nachkriegsgerät auf KW/MW abends auch etwas empfangen können?
Das wäre dann ein Test für die Empfangssituation bei mir in Berlin?

Grüße
Pit
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Re: Vorkriegsradio nutzbar?

Beitrag von radio-hobby.de »

Hallo Pit,

die örtliche Empfangssituation in Berlin ist mir nicht aus persönlicher Erfahrung bekannt, aber so wie ich das einschätze, dürften die Ferritantenne und auch der eventuell angeschlossene Geräte-interne Dipol beide nicht ausreichend sein, oder das Ergebnis ist enttäuschend.
Es fallen abends und nachts halbwegs hörbar die britischen Sender ein, also zum Beispiel BBC Ulster auf 1341 kHz oder Talksport 1053 kHz und 1089 kHz. Auf 1215 kHz sendet Absolute Radio, ebenfalls manchmal ein recht brauchbares Signal.

Wir haben aber heutzutage sehr heftige Funkstörungen zu erwarten. In der Nachkriegszeit gab es höchstens ein paar Schaltknackser von Lichtschaltern, oder mal eine Störung von einem Elektromotor wie z.B. Haarfön. Ansonsten hatte man ruhigen und störungsarmen Empfang. Heute dagegen laufen überall Energiesparlampen und Schaltnetzteile, die massiv stören, außerdem strahlen auch abgeschirmte Leitungen wie LAN oder der Router für's Internet heftige Störungen ab. Die Störungen werden über das Stromnetz überallhin vermittelt. Wo immer Du also Dein Röhrenradio betreiben kannst, herrscht das wahre Störungs-Chaos.

Deswegen hilft nur: Raus auf die freie Wiese, in den Wald, auf's freie Feld. Das geht natürlich mit Deinem Röhrenradio nicht, also muss man eine Außenantenne nehmen und eine längere Leitung verlegen, die einen Abstand zur Bebauung von so etwa 20 bis 30 Meter ermöglicht. Damit kann man richtig gute Empfangsergebnisse haben, auch mit den ältesten Mittel- und Kurzwelle-Radios.

Viele Grüße
Georg
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Re: Vorkriegsradio nutzbar?

Beitrag von countryman »

Die Erhaltung und Pflege eines Röhrengerätes lohnt auch schon wenn man damit "nur" Musikkonserven über den TA-Eingang hört, ggf. gern über ein Bluetooth-Modul.
Es ist auch kein Hexenwerk einen kleinen Mittelwellen-Sender (Transmitter) zu stricken, der wenige Meter Reichweite hat.
Die Engländer haben in letzter Zeit verbreitet die Leistung auf MW heruntergefahren. Aus Tschechien kommen noch einige Programme die in Berlin sicher zu empfangen sind, und natürlich aus Rumänien. Polen sollte auf Langwelle 225 stark einfallen. Vielleicht kommt nachts Kopenhagen auf 1440 durch.
Die häuslichen Störungen bekommt man in einem freistehenden EFH im Grünen sicher besser in den Griff als im Erdgeschoss vom Plattenbau. Ein solides Kofferradio aus den 70ern erlaubt am ehesten eine Einschätzung der örtlichen Verhältnisse. Spätere Konsumergeräte waren leider oft ab Werk unbrauchbar. Manche Werks-Autoradios überzeugen auf Mittelwelle. Draußen auf der Landstraße hört man, was ohne Störnebel geht.
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Re: Vorkriegsradio nutzbar?

Beitrag von radioschrat »

Was genau ist so schwierig daran, einfach mal auf "M" oder "L" zu drücken und es auszuprobieren?

Ralf

...der als 10jähriger einfach mal auf "K" gedrückt hat. Das wirkt bis heute nach. :-)
Und wenn ich nicht mehr weiter weiß, dreh ich am Oszillatorkreis.
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pitberlin
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Re: Vorkriegsradio nutzbar?

Beitrag von pitberlin »

Danke Euch.
Ich wohne mit Garten. Dann probiere ich mal mit einem alten Kofferradio im Garten, was so möglich ist beim Empfang.

Der Bluetooth-Ansatz ist gut! Z. Bsp. könnte man auf dem Handy UKW hören und in das Gerät über TA einspeisen.

Zuerst aber habe ich noch ein anderes Projekt, bevor ich mich mit einem Vorkriegsradio beschäftige.

Melde mich dann dazu wieder.

Grüße
Pit
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Re: Vorkriegsradio nutzbar?

Beitrag von pitberlin »

Ralf:
Habe ich gestern früh abends mit dem OPUS gemacht.

NIX, gar NIX zu hören.

Das Gerät ist i.O., spielt super auf UKW Stereo.

Pit
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Re: Vorkriegsradio nutzbar?

Beitrag von countryman »

Die Mittelwelle lebt erst nach Sonnenuntergang wirklich auf. Da muss man zur Zeit natürlich etwas länger aufbleiben.
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Re: Vorkriegsradio nutzbar?

Beitrag von Radio Alex »

Hallo,
Das lohnt sich auf jeden Fall. Zum einen als "Verstärker" über den TA Eingang, zum anderen sind sie als Sammelbojekte auch einfach schön anzusehen. Du lebst in Berlin, da müsstest du sogar einen Polnischen Langwellensender den ganzen Tag über hören. Der bringt Informationen und Musik.

------
Schöne Grüsse,
Alex :hello:
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Re: Vorkriegsradio nutzbar?

Beitrag von Bosk Veld »

Hallo Pit,
pitberlin hat geschrieben:NIX, gar NIX zu hören.

Das Gerät ist i.O., spielt super auf UKW Stereo.
selbst wenn kein Sender empfangen wird, sollte man bei einem komplett funktionierendem Radio auf LW oder MW bei aufgedrehter Lautstärke wenigstens Rauschen oder Störungen hören können.
Hast Du ein Kofferradio oder ein Taschenradio zum Ausprobieren?

Gruß, Frank
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pitberlin
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Re: Vorkriegsradio nutzbar?

Beitrag von pitberlin »

Hallo Frank.
Wie gesagt, eine Telefunken OPUS 2650.

Rauschen hört man überall auf KW/LW/MW.

Ich habe noch ein Neckermann-Kofferradio aus den 60ern. Damit probiere ich es einmal im Garten.

Grüße
Pit
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Re: Vorkriegsradio nutzbar?

Beitrag von pitberlin »

Hallo.
Ja, den polnischen Langwellensender empfange ich mit Kofferradio im Garten in Berlin,
Grüße
Pit
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Re: Vorkriegsradio nutzbar?

Beitrag von Schraubnix »

Hallo Pit

Du kannst dir ja mal eine Rahmenantenne basteln ( ist nicht schwer ) , Bauanleitungen gibt es reichlich im Netz .

In die Rahmenantenne kannst du dann dein Kofferradio " reinstellen " , Empfangsmässig sollte sich dann eine Besserung einstellen , angenehmer Nebeneffekt ist das du durch die Rahmenantenne eine Richtwirkung hast , soll heissen , du kannst durch drehen der Antenne das Empfangssignal auf Maximum ausrichten und kannst falls vorhanden andere Sender oder Störungen allgemein ausblenden .



EDIT :

Simpel einfach , z.b. hier zu finden .

Ganz nach unten scrollen , Stichwort Schuhkarton .

https://www.fading.de/antennentechnik/rahmenantenne
mit freundlichen Gruss

Uli


Erzähle es mir – und ich werde es vergessen.
Zeige es mir – und ich werde mich erinnern.
Lass es mich tun - und ich werde es behalten.

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Re: Vorkriegsradio nutzbar?

Beitrag von pitberlin »

Danke Uli für den Tipp.
Mache ich, wenn das Thema angegangen wird.
Jetzt habe ich erst ein anderes Projekt, dazu mache ich in Kürze einen Beitrag auf.
Grüße
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