Letzte Woche wurde es plötzlich still und dunkel am Freiburg 100. Sofort roch ich einen unangenehmen "Duft" nach verfaulten Eiern. Der Selengleichrichter! Nach 3 Tagen intensiver Werkstattlüftung machte ich mich an die Arbeit. Selengleichrichter ausbauen, öffnen, den stinkenden Inhalt (bis auf die Anschlusstifte) entfernen, 4 Stück 1N4007-Dioden einlöten und wieder montieren. Das Ganze wurde mit einem 100 Ohm Leistungsvorwiederstand ergänzt, so dass jetzt genau 295V am 1. Messpunkt anliegen. Das gute Stück spielt nun wieder einwandfrei und das furchtbare "Selenaroma" ist auch wieder verflogen.
Grüsse aud dem Allgäu...Dirk
Freiburg100....und dann roch es nach faulen Eiern
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- Opus
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Freiburg100....und dann roch es nach faulen Eiern
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- Geographik
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Hallo Dirk,
herzlichen Glückwunsch zu der schnellen Fehlerbehebung, dem schönen Gerät und dass durch den GR nicht noch mehr Defekte ausgelöst wurden.
P.S. hierbei noch eine Frage an alle: Die Ersatzdiode zusätzlich mit 4,7n überbrücken und den Lastwiderstand evt. lieber wechselstromseitig vor die Brücke?
herzlichen Glückwunsch zu der schnellen Fehlerbehebung, dem schönen Gerät und dass durch den GR nicht noch mehr Defekte ausgelöst wurden.
P.S. hierbei noch eine Frage an alle: Die Ersatzdiode zusätzlich mit 4,7n überbrücken und den Lastwiderstand evt. lieber wechselstromseitig vor die Brücke?
mit besten Grüßen
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Hallo Hermann,
bezüglich der Überbrückungskondensatoren habe auch ich mich gewundert, daß da noch keine Einwände gekommen sind. Die Experten sind sich anscheinend etwas uneinig, was die Notwendigkeit betrifft. Andererseits belegen eingehende Untersuchungen (in anderen Foren), daß durch das schnellere Schaltverhalten der Si-Dioden Störungen hochfrequenter Art auftreten, die abgeblockt werden sollten. Wenn ich den Artikel noch richtig in Erinnerung habe, sind die Sörungen allerdings eher 'niederfrequenter' Natur, sodaß der UKW-Bereich unangetastet bleibt.
Ich selbst habe unlängst bei einer ähnlichen Reparatur diese Kondensatoren verwendet. Sicher ist sicher. Den Widerstand habe ich mit in das Gleichrichtergehäuse integriert. Dort ist er am besten aufgeräumt. Und gleichzeitig unsichtbar.
Für mich noch ungeklärt ist, ob man diese Kondensatoren auch bei Verwendung eines Brückengleichrichters einsetzen sollte.
Darüber konnte ich bislang nichts lesen. Vergleicht man die Schaltungen von neuzeitlichen Industriegeräten, so findet man stets diese Kondensatoren, sobald im Netzteil ein Diodenquartett als Netzgleichrichter Anwendung findet. Nicht jedoch, wenn ein Brückengleichrichter eingesetzt ist. Ich schließe nicht aus, daß im Inneren Kondensatoren mit eingebaut sind. Einen Hinweis darauf fand ich jedoch bislang nicht.
Gruß
Rocco11
bezüglich der Überbrückungskondensatoren habe auch ich mich gewundert, daß da noch keine Einwände gekommen sind. Die Experten sind sich anscheinend etwas uneinig, was die Notwendigkeit betrifft. Andererseits belegen eingehende Untersuchungen (in anderen Foren), daß durch das schnellere Schaltverhalten der Si-Dioden Störungen hochfrequenter Art auftreten, die abgeblockt werden sollten. Wenn ich den Artikel noch richtig in Erinnerung habe, sind die Sörungen allerdings eher 'niederfrequenter' Natur, sodaß der UKW-Bereich unangetastet bleibt.
Ich selbst habe unlängst bei einer ähnlichen Reparatur diese Kondensatoren verwendet. Sicher ist sicher. Den Widerstand habe ich mit in das Gleichrichtergehäuse integriert. Dort ist er am besten aufgeräumt. Und gleichzeitig unsichtbar.

Für mich noch ungeklärt ist, ob man diese Kondensatoren auch bei Verwendung eines Brückengleichrichters einsetzen sollte.
Darüber konnte ich bislang nichts lesen. Vergleicht man die Schaltungen von neuzeitlichen Industriegeräten, so findet man stets diese Kondensatoren, sobald im Netzteil ein Diodenquartett als Netzgleichrichter Anwendung findet. Nicht jedoch, wenn ein Brückengleichrichter eingesetzt ist. Ich schließe nicht aus, daß im Inneren Kondensatoren mit eingebaut sind. Einen Hinweis darauf fand ich jedoch bislang nicht.
Diesbezüglich hatte Forumsmitglied "Getter" mal eine Studie veröffentlicht. Das Ergebnis war, daß es sehr wohl ein Unterschied ist, ob dieser Widerstand nun vor oder nach der Brücke eingebaut wird. Rein elektrisch und meßtechnisch gesehen. In der Praxis spielt dieser Unterschied wohl aber eine eher untergeordnete Rolle...... und den Lastwiderstand evt. lieber wechselstromseitig vor die Brücke?
Gruß
Rocco11
The Times They Are A Changin' (Bob Dylan)
http://www.youtube.com/watch?v=PZUL6cPc26g&feature=related
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Eine mögliche Antwort darauf kann die Spannungsfestigkeit des verwendeten Ladeelkos geben. Mit einem Si-Gleichrichter steigt bekanntlich die Leerlaufanodenspannung höher als bei Verwendung des Gleich-riecht-ers. Die überschüssige Spannung wird ja üblicherweise mit einem Vorwiderstand vernichtet, allerdings funktioniert das nur wenn auch Anodenstrom fließt, d.h. nicht in den ersten 5-15 Sekunden nach dem Einschalten. Dann liegt die volle Leerlaufspannung am Ladeelko, der, sofern nur für 350 V gemacht, dann gern mal an seine Grenzen stößt und sich ggf. erbricht..... und den Lastwiderstand evt. lieber wechselstromseitig vor die Brücke?

Packt man den Vorwiderstand jedoch auf die Wechselseite des Gleichrichters, wo auch im Leerlauf ein (zugegeben kleiner) Strom fließt, sinkt auch die Anodenspannung im Leerlauf eher auf ein erträgliches Maß.
Viele Grüße aus dem hohen Norden,
Christian
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Hallo Hermann!
Legt man in diesem Fall dien Widerstand an die Wechselspannungsseite...?!
Der Trafo sollte überleben.
Der Gedanke stammt nicht von mir sondern von hoberlin.
paulchen
Einfache Überlegung. Was passiert, wenn der Gleichrichterblock ein Defekt hat? Hier als Beispiel Kurzschluß? Ein Blick auf die Trafowicklung reicht hier aus.Lastwiderstand evt. lieber wechselstromseitig vor die Brücke?
Legt man in diesem Fall dien Widerstand an die Wechselspannungsseite...?!
Der Trafo sollte überleben.
Der Gedanke stammt nicht von mir sondern von hoberlin.
paulchen
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Das muss nicht sein. Ich hatte mal einen extremen Fall (allerdings bei einem Transistorgerät), da waren die Kommutierungsstörungen ohne die parallelen Kondensatoren so stark, dass kein (!) UKW-Empfang möglich war. Mit kleinen Kapazitäten, ich glaube ich habe damals 470 pF oder so eingebaut, war absolute Ruhe.Rocco11 hat geschrieben:... sind die Sörungen allerdings eher 'niederfrequenter' Natur, sodaß der UKW-Bereich unangetastet bleibt.
Lutz
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Hallo,
Gruss:
werners
Also müsste die primärseitige Sicherung auslösen, was u. U. gerade der wechselstromseitige Widerstand verhindert. Zweckmässig wäre wohl eine zusätzliche (bedrahtete) Sicherung an Punkt A oder E, dann darf sogar der C 128 durchschlagen. Ausserdem wäre diese Massnahme nicht mal wirklich verbastelt, sie wird in zeitgenössische Zeitschriften bereits empfohlen - damals allerdings noch wegen unzuverlässiger C.paulchen hat geschrieben:Der Trafo sollte überleben.
Gruss:
werners
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Hallo, in die Runde,
da ich ja schon zitiert wurde....
Ich würde den Vorwiderstand wechselstromseitig legen, weil dann bei Spannungsspitzen aus dem Netz die Dioden vor zu hoher Sperrspannung geschützt sind. ( da ja die 2 anderen leiten, und sich dann direkt auf dem Elko "abstützen" )
Ob der Trafo eine Überlastung überlebt, oder nicht, hängt davon nicht wirklich ab. Der Selengleichrichter war ja genauso "hochohmig", sonst wäre die gewonnene Gleichspannung anders.....
Henning
da ich ja schon zitiert wurde....
Ich würde den Vorwiderstand wechselstromseitig legen, weil dann bei Spannungsspitzen aus dem Netz die Dioden vor zu hoher Sperrspannung geschützt sind. ( da ja die 2 anderen leiten, und sich dann direkt auf dem Elko "abstützen" )
Ob der Trafo eine Überlastung überlebt, oder nicht, hängt davon nicht wirklich ab. Der Selengleichrichter war ja genauso "hochohmig", sonst wäre die gewonnene Gleichspannung anders.....
Henning