Modulationsbrummen

Fragen, Berichte und Tipps zu Reparatur und Technik.

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radiobär
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Modulationsbrummen

Beitrag von radiobär »

Hallo
Ich habe hier ein Nordmende Bremen mit einem doch sehr unangenehm lauten Modulationsbrummen.

Das Radio wurde bereits überholt. Alle Kondis neu. Sieb Lade Elko neu. Ratio Elko neu. Die ganze Party.
Die Spannungen sind in Ordnung.
Der Selen Brückengleichrichter wird gut handwarm.

Ein Zuschalten eines zusätzlichen Sieb Lade Elkos hat nichts gebracht, also passt der eingebaute noch.

Merkwürdiger Weise hat das Radio 2-3 Jahre tadellos funktioniert ( Ist mein Büro Radio )
Aber in letzter Zeit hat das Brummen dann doch zugenommen.

Verstimme ich den Sender ist auch das Brummen weg.

Sämtliche Röhren wurden schon probeweise getauscht. Leider ohne Erfolg.

Die genutzte Antenne ist eine Aussenantenne mit Weiche.

Irgendjemand eine Idee ?? :( :?:

Besten Dank

Gruss Ludwig
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eabc
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Re: Modulationsbrummen

Beitrag von eabc »

Hallo Ludwig.
löte mal über den Gleichrichter ein Folien Kondensator mit 100nF/0,1µF/ mind. 400V evtl hilft das bereits
Poste mal um welches Nordmende es sich genau handelt.
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harry

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Re: Modulationsbrummen

Beitrag von Röhrig »

Moin,

Anfang der 50er stand auf den Rückseiten aller Nordmendes das "Bremen", wo die Radios auch gebaut wurden. Die Radiotypen hatten Zahlen wie 500-10 für das Spitzenmodell bis 200-9 für das kleinste ( 52/53 ). Kann sein. dass das auch etwas mit dem Verkaufspreis zu tun hatte. Ab 54 oder spätestens 55 kamen dann die Opernnamen wie Carmen, Rigoletto, Othello und Tannhäuser...

Genaue Auskunft gibt das Typenschild



Schönes Wochenende von der wechselhaften Förde

Kurt
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Re: Modulationsbrummen

Beitrag von countryman »

eabc hat geschrieben:Hallo Ludwig.
löte mal über den Gleichrichter ein Folien Kondensator mit 100nF/0,1µF/ mind. 400V evtl hilft das bereits
Poste mal um welches Nordmende es sich genau handelt.

Wenn das Brummen sich damit verbessert, sollte man nicht doch den Gleichrichter ins Auge fassen? Denn original war es ja nicht da.
Könnte es sich auch um ein Problem im Kontaktsatz oder eine gelockerte Masseverbindung handeln?
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eabc
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Re: Modulationsbrummen

Beitrag von eabc »

Der notwendige Wechsel des Selen Gleichrichters kommt garantiert bald, denn der Innenwiderstand wächst mit der Zeit und die Temperatur nimmt zu und die DC nimmt ab.
Aber auch einem neuer GL schadet der parallel Kondensator nicht. Dieser ist genau für diesen Zweck bestimmt, seltsam nur, das es bei den relativ schwach empfangenen AM Frequenzen trotzdem zum Modulkationsbrummen kommt.
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Re: Modulationsbrummen

Beitrag von hhscott333 »

Hallo Ludwig
Ich habe keine Ahnung was Modulationsbrummen ist, aber ich habe dazu diese Seite gefunden.
https://www.radiomuseum.org/forum/abges ... ation.html
Wenn Du mal den Verfasser Dietmar Rudolph googlest, dann kann Du lesen, dass er ein echter Spezi ist.

Viel Erfolg mit Deinem Vorhaben.
Grüße aus Bornheim im Rheinland
Werner
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Re: Modulationsbrummen

Beitrag von radiobär »

Hallo

Erstmal vien Dank für die Tipps.

Zur Erklärung:

Modulationsbrummen tritt bei abgestimmten Sender auf. Es kommt nicht vom Netzteil und tritt bei TA nicht auf, ist also auch nicht in der Endstufe verwurzelt.

Bei mir ist der Brummer auf FM erst über die letzten 2-3 Jahre schlimmer geworden.

Daher klingt das mit dem Gleichrichter sehr logisch. Den 100 nf Kondi werde ich auch einlöten.
Desweiteren werden noch alle Keramik Kondis für den Heizstrom an den Röhrenfassungen getauscht.

Kontaktprobleme schließe ich aus. Die Röhrenfassungen sind vom Feinsten und knistern beim Wackeln nicht im Ansatz.
Der Tastensatz ist auch top. Knackt und raschelt nicht.

Ich melde mich dann demnächst und berichte über das Ergebnis.

Gruss Ludwig

:danke:
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Re: Modulationsbrummen

Beitrag von eabc »

Ludwig, frage nochmals, welcher Radiotyp genau ???
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Re: Modulationsbrummen

Beitrag von AlfredG »

Hallo Ludwig,
ich hatte auch schon mal so einen Fehler. Da war es wirklich die Befestigung / Masseverbindung des UKW-Tuners. Alle Schrauben lösen und wieder festziehen hatte da geholfen.

Alfred
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Re: Modulationsbrummen

Beitrag von radiobär »

Hallo

Leider konnte ich mich nicht eher melden.

Erst einmal vielen Dank für alle Tipps.

Dem Radio konnte ich das Brummen erfolgreich abgewöhnen.

Die Massnahmen im einzelnen:

Gleichrichter getauscht, die Diodenstrecken mit 4,7 nf Keramik überbrückt und 100 nf auf den Ausgang gelegt.

Keramikwiderstand zur Anpassung der Anodenspannung montiert ( 220 Ohm mit 10 Watt, der wird sehr heiss )

Alle 5,0 nf Keramik Kondis unter dem Gehäuse getauscht. Bei der Hälfte fielen die Drähte ab, die andere Hälfte war geplatzt.

Zusätzlich 50 uf als Ergänzung des Ladeelkos eingebaut.

Die EL 41 und die EABC 80 getauscht. Das hat sich gewaltig im Klangbild bemerkbar gemacht. Ich habe mir dafür NOS Röhren gegönnt.

Ratio Spannung leicht nachgeglichen.

Den größten Erfolg haben gebracht: Tausch EL 41, Montage 50 uf Elko & 100 nf auf dem Gleichrichterausgang.

Jetzt kommt er wieder ins Büro und sorgt weiter für WDR 4. Das Radio geht bis 104 MHz und WDR 4 ist bei uns auf 100,5 MHz.

Das Radio muss wohl für den Export gedacht sein, weil es vom Anfang der 50er Jahre ist. Es hat nur eine EF 85 als ZF Röhre und keinen UKW Vorverstärker. Es macht aber trotzdem -35 Volt Ratiospannung

@ eabc Das Radio ist ein Mende 300-9

Also vielen Dank an Alle. Ich hoffe das das einem Anderen auch mal weiterhilft.

Gruss Ludwig


:danke: :danke: :super:
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