Da konnte ich mal wieder nicht nein sagen..
Auf den ersten Blick recht unverbastelt und das Gehäuse ist auch sehr gut erhalten.
Aber dann doch ein paar Probleme.
der Kondensatorblock ist aufgebläht und hat die Seiten herausgedrückt. Da hat wohl vor langer Zeit schon mal jemand gebastelt und mit Pertinaxstreifen versucht zu isolieren. Dazu gehören auch die 2 gelben Isolierschläuche auf den Heizleitungen. Irgendwie gefallen mir die verdrillten CuL zum Skalenlämpchen nicht, alle Leitungen sind eigentlich mit Gewebeschlauch isoliert. Auch die 2 Sikatrop sind "neu" und ersetzen den Block daneben. Kurioserweise ist die unbenutzte Hälfte des Drahtwiderstandes verbrannt. Der Ausbau der Kondesatorblöcke ist schwierig, da man an die Schrauben von oben nicht herankommt. Da werde ich wohl alles zerlegen müssen. Die Sicherung fehlt und ist mit Isolierband gebrückt worden. Nun ein paar Fragen:
-wie sah die originale Sicherung aus
-hat jemand einen Schaltplan (es gibt etliche, aber die entsprechen nicht dem Gerät, im Block haben die beiden 4uF und die 0,2uF eine gemeinsame Masse)
-der 2.Block ist etwas rätselhaft. er ist mit 2+2+1uF beschriftet und an den Anschlüssen auch mit 2-2-1 gestempelt. Er hat aber eben nur 3 Anschlüsse..
Gruß Alfred
Reparatur Mende 100N
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Reparatur Mende 100N
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Re: Reparatur Mende 100N
Hallo,
der Kondensatorblock hat ziemlich sicher das Gehäuse aus gemeinsamen Massebezug, alles andere ergibt keinen Sinn. Möglicherweise trifft das auch für die 4µF und 0.2µF zu, eine gemeinsame Masse ist einfach schaltungstechnisch nicht möglich, da dann die halbautomatische Gittervorspannung nicht funktionieren kann. Der Massepin wird dann nur für die 4µF sein, nicht für die 0.2µF.
Das ist allerdings, zugegeben, ungewöhnlich. Kann aber nicht wirklich anders sein. Mess doch einfach mal?
Der unbenutzte Teil des Vorwiderstandes ist sicher deswegen verbrannt, da er mal der benutzte war und letzte Reparateur ihn einfach umgedreht hat.
Gruß,
Christian
der Kondensatorblock hat ziemlich sicher das Gehäuse aus gemeinsamen Massebezug, alles andere ergibt keinen Sinn. Möglicherweise trifft das auch für die 4µF und 0.2µF zu, eine gemeinsame Masse ist einfach schaltungstechnisch nicht möglich, da dann die halbautomatische Gittervorspannung nicht funktionieren kann. Der Massepin wird dann nur für die 4µF sein, nicht für die 0.2µF.
Das ist allerdings, zugegeben, ungewöhnlich. Kann aber nicht wirklich anders sein. Mess doch einfach mal?
Der unbenutzte Teil des Vorwiderstandes ist sicher deswegen verbrannt, da er mal der benutzte war und letzte Reparateur ihn einfach umgedreht hat.
Gruß,
Christian
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Re: Reparatur Mende 100N
AlfredG hat geschrieben:
-wie sah die originale Sicherung aus
-hat jemand einen Schaltplan (es gibt etliche, aber die entsprechen nicht dem Gerät, im Block haben die beiden 4uF und die 0,2uF eine gemeinsame Masse)
Anbei eine kleine Hilfestellung bezüglich der Verschaltung der Kondensatoren:
https://nvhrbiblio.nl/schema/Mende_100N.pdf
Ich weiß aber natürlich nicht, ob der Hersteller dem Modell verschiedene Schaltungsvarianten hat angedeihen lassen. Dort haben die 4 uF und die 0,2 uF keine gemeinsame Masse, aber ist der geplatzte Block denn original, oder wurde dort auch schon herumgebastelt?
Vorgehensweise: vielleicht nutzt Du den angehängten Schaltplan und zeichnest für uns Leser in diesen Plan einfach mal die Abweichungen ein, die sich im Gerät finden (und scheinbar original sind).
k.
k. steht für klaus
Kenntnisse kann jeder haben, aber die Kunst zu denken ist das seltene Geschenk der Natur. (Friedrich II.)
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Re: Reparatur Mende 100N
Nun bin ich ein großes Stück weiter gekommen.
Der aufgetriebene Kondensator musste im eingebauten Zustand "entkernt" werden. Damit ließen sich aber die Anschlüsse nicht mehr nachvollziehen. Der andere 2+2+1 hatte aber einen Draht an das Gehäuse und so wird es wohl auch bei ersterem gewesen sein. Der Ausbau der Kondensatoren gestaltete sich schwierig, von oben kommt man nicht an die Schrauben heran. Ich musste das Gerät komplett auseinander nehmen. Dazu sind etliche Drähte abzulöten, alle mit diesem klebrigen Gewebeschlauch... Die Kondensatoren wurden neu befüllt und auch die anderen Bauelemente durchgecheckt. Die Widerstände haben keine großen Abweichungen und auch die wenigen Kondensatoren sind noch ok. Die höheren Werte sind dabei in Glas eingeschmolzen. Hier ein Bild davon zusammen mit einem 5nF Kondensator in der Seitenansicht Der Entstörkondensator an der Anodenwicklung wurde auch neu befüllt, er war ja schon mal ersetzt worden. Interessanterweise war er "trocken", bis auf ein paar Wachsreste. Auf der Bodenplatte sind aber keine Spuren das da was ausgelaufen war. .
Dann wurde alles wieder zusammengebaut. Dabei habe ich noch eine Abweichung zu den verschiedenen Schaltplänen gefunden. Beim Anschluß einer externen Tonquelle werden 2 Schaltkontakte betätigt. Einer schaltet das Signal ab, der andere trennt den Rückkopplungsdrehko anodenseitig. Hier nun das fertige Gerät: Ich habe ein neues Netzkabel eingebaut und auch eine Sicherung. Diese und auch der Sicherheitsschalter der die Netzspannung beim Öffnen der Rückwand trennt war leider nicht mehr vorhanden. Diese Teile waren vermutlich auch die Ursache für den verbrannten großen Widerstand, sie liegen direkt darunter.
Weiterhin wurde auch das Baumwollkabel für den Spannungswähler ersetzt. Dies geschieht bei diesem Gerät mit einem Bananenstecker. Auch auf dem Bild zu sehen: die Sicherung für die Anodenspannung in Form eine kleinen Lämpchens. Im nächsten Post zeige ich noch ein paar Bilder vom geöffneten Gerät.
Alfred
Der aufgetriebene Kondensator musste im eingebauten Zustand "entkernt" werden. Damit ließen sich aber die Anschlüsse nicht mehr nachvollziehen. Der andere 2+2+1 hatte aber einen Draht an das Gehäuse und so wird es wohl auch bei ersterem gewesen sein. Der Ausbau der Kondensatoren gestaltete sich schwierig, von oben kommt man nicht an die Schrauben heran. Ich musste das Gerät komplett auseinander nehmen. Dazu sind etliche Drähte abzulöten, alle mit diesem klebrigen Gewebeschlauch... Die Kondensatoren wurden neu befüllt und auch die anderen Bauelemente durchgecheckt. Die Widerstände haben keine großen Abweichungen und auch die wenigen Kondensatoren sind noch ok. Die höheren Werte sind dabei in Glas eingeschmolzen. Hier ein Bild davon zusammen mit einem 5nF Kondensator in der Seitenansicht Der Entstörkondensator an der Anodenwicklung wurde auch neu befüllt, er war ja schon mal ersetzt worden. Interessanterweise war er "trocken", bis auf ein paar Wachsreste. Auf der Bodenplatte sind aber keine Spuren das da was ausgelaufen war. .
Dann wurde alles wieder zusammengebaut. Dabei habe ich noch eine Abweichung zu den verschiedenen Schaltplänen gefunden. Beim Anschluß einer externen Tonquelle werden 2 Schaltkontakte betätigt. Einer schaltet das Signal ab, der andere trennt den Rückkopplungsdrehko anodenseitig. Hier nun das fertige Gerät: Ich habe ein neues Netzkabel eingebaut und auch eine Sicherung. Diese und auch der Sicherheitsschalter der die Netzspannung beim Öffnen der Rückwand trennt war leider nicht mehr vorhanden. Diese Teile waren vermutlich auch die Ursache für den verbrannten großen Widerstand, sie liegen direkt darunter.
Weiterhin wurde auch das Baumwollkabel für den Spannungswähler ersetzt. Dies geschieht bei diesem Gerät mit einem Bananenstecker. Auch auf dem Bild zu sehen: die Sicherung für die Anodenspannung in Form eine kleinen Lämpchens. Im nächsten Post zeige ich noch ein paar Bilder vom geöffneten Gerät.
Alfred
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Re: Reparatur Mende 100N
Hier nun noch ein paar Bilder:
zuerst von oben
links im Bilde der Eingangskreis. Die Spulenkörper sind aus lackierter Pappe, darin befindet sich ein Plastekern mit dem anderen Spulenpaar. Die rote Wicklung ist für LW, die schwarze für MW. Daneben sitzt die Netzdrossel. Oben dann die Anodendrossel für die erste Röhre und ein "Vacuum-Condensator". Die Mimik mit dem Skalenseil hält die Anodensrossel, vielleicht hat das früher mal jemand so befestigt. In dem Gerät gibt es sonst kein Skalenseil. Die Drossel wird nur auf einer Seite befestigt, ich habe da keine fehlenden Teile feststellen können. Rechts dann der Zwischenübertrager für die Endröhre (um 90 Grad gedreht). Ansicht von links, vorn der Drehko am Eingang (Lautstärkeregler) Ansicht von rechts, vorn der Drehko für die Rückkopllung. Übrigens der Einzige der gekapselt ist. Rechts davon die Anodendrossel für die 2. Röhre Hier noch der originale Netzstecker, die Drähte werden durch Muttern auf den Kontakten festgeklemmt. Dieser Typ Stecker hat sogar eine ordentliche Zugentlastung Das Gerät von hinten, da ist noch ein Reparaturaufkleber aufgeklebt, ich werde ihn da belassen Alfred
zuerst von oben
links im Bilde der Eingangskreis. Die Spulenkörper sind aus lackierter Pappe, darin befindet sich ein Plastekern mit dem anderen Spulenpaar. Die rote Wicklung ist für LW, die schwarze für MW. Daneben sitzt die Netzdrossel. Oben dann die Anodendrossel für die erste Röhre und ein "Vacuum-Condensator". Die Mimik mit dem Skalenseil hält die Anodensrossel, vielleicht hat das früher mal jemand so befestigt. In dem Gerät gibt es sonst kein Skalenseil. Die Drossel wird nur auf einer Seite befestigt, ich habe da keine fehlenden Teile feststellen können. Rechts dann der Zwischenübertrager für die Endröhre (um 90 Grad gedreht). Ansicht von links, vorn der Drehko am Eingang (Lautstärkeregler) Ansicht von rechts, vorn der Drehko für die Rückkopllung. Übrigens der Einzige der gekapselt ist. Rechts davon die Anodendrossel für die 2. Röhre Hier noch der originale Netzstecker, die Drähte werden durch Muttern auf den Kontakten festgeklemmt. Dieser Typ Stecker hat sogar eine ordentliche Zugentlastung Das Gerät von hinten, da ist noch ein Reparaturaufkleber aufgeklebt, ich werde ihn da belassen Alfred
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Re: Reparatur Mende 100N
Das Gerät spielt jetzt wieder mit den alten Röhren, nur bei einer löst sich langsam die Beschichtung. In den Abendstunden ist sogar auf MW etwas zu empfangen.
Bis auf ein paar kleine Kratzer und nur minimal Rost ist das Gehäuse nach über 90 Jahren noch gut erhalten. Die Unterseite: geöffnete Rückwand und von vorn Die Fummelei hat sich gelohnt - für's kritische Ohr MENDE
Gruß Alfred
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Re: Reparatur Mende 100N
Hi,
ein schönes Radio hast du da. Gut geworden
Gruß
Oliver
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