DKE38 Drossel

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BattleToad
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DKE38 Drossel

Beitrag von BattleToad »

Hallo liebe Dampfradiofreunde,

vor kurzem habe ich einen DKE38 erstanden den ich wenn möglich funktionsfähig restaurieren möchte. Momentan versuche ich die Schaltung zu verstehen und beschäftige mich gerade mit dem Pi - Filter (4uF - Drossel - 4uF) für die Glättung der gleichgerichteten Spannung. Bisher konnte ich nirgendwo im Netz den Induktionswert der Drosselspule finden.

In den Schaltplänen steht meistens nur "Dr", in der "Reparatur - Stückliste DKE 1938" ist unter Bestellnummer 31710 "Drossel" für 1.25RM vermerkt und sonst nichts. Im Internet habe ich zwar den Widerstand der Drosselspule mit 1.3kOhm recherchieren können, aber nicht die Induktivität.

Kennt Ihr eine Quelle in der das steht? Mir geht es nicht so sehr um irgendeinen Zahlenwert, ich habe an zwei Drosseln mit einem Billig - China - LRC - Meter Werte zwischen 10H und 20H messen können. Ich würde gerne wissen welcher Wert von den Konstrukteuren angedacht war :-).

Vielen Dank im Voraus,

Gruß Ralph
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Re: DKE38 Drossel

Beitrag von radio-hobby.de »

Heinz Richter gibt in seinen Selbstbau-Schaltungen 10 H an, dazu einen Lade- und einen Siebkondensator zu je 25µF (Zweiröhren-Einkreiser), in einer anderen Schaltung 10 H und dazu Kondensatoren zu je 16µF (Dreiröhren-Zweikreiser), bei seinem Vierröhren-Super sind es 10 H, 25µF Ladekondensator und sogar nur 8µF Siebkondensator (Angabe zur Strombelastbarkeit des Gleichrichters: 60 mA). Er verwendet dabei in allen Fällen eine einzelne Diode (Selengleichrichter), keinen Brückengleichrichter, wobei bei letzterem weniger Brumm gesiebt werden müsste.

Die tatsächlichen Anodenströme erschließen sich mir nicht, aber je höher die Ströme, desto größer müssten eigentlich die Kondensatoren dimensioniert werden. Bei deinen 2 x 4µF sind 10H vielleicht zu wenig und es müssen 20 H sein?

Vielleicht hilft dir das als Anhaltspunkt.

Gruß
Georg
Ein guter Irrtum braucht solide Fehlannahmen. :wink:
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Re: DKE38 Drossel

Beitrag von röhrenradiofreak »

In einem Schaltplan zum DKE 1940 ist für die Drossel angegeben: 1,3 k Ohm, 7500 Windungen.

In einem anderen Schaltplan des DKE ist die Drossel durch einen 2,5 k Ohm-Widerstand ersetzt. Eine Drossel mit 8 H hat bei 50 Hz eine Impedanz von 2,5 k Ohm. Deshalb denke ich, dass 10 H nicht ganz verkehrt sind.

Lutz
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Re: DKE38 Drossel

Beitrag von hf500 »

Moin,
10H wird schon passen. Man darf ja auch nicht vergessen, dass der DKE nichts kosten durfte und daher der Brummabstand auf das absolut niedrigste Niveau bemessen wurde.
Zusaetzlich gibt es noch einen als "Entbrummer" bezeichneten einstellbaren Widerstand in einer Kunstschaltung.
Im Stockhusen wird der DKE 38 mit Netzdrossel beschrieben, die nicht naeher spezifiziert ist.
Wenn man irgendwan noch auf die Drossel zugunsten eines billigeren Siebwiderstandes verzichtet hat, hat man noch was zur Einsparung gefunden. Der DKE 38 kam 1938 heraus, da wurden die Prioritaeten fuer die Industrie schon verschoben ;-)

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Peter
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BattleToad
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Re: DKE38 Drossel

Beitrag von BattleToad »

Hallo liebe Dampfradiokollegen,

vielen Dank für Eure schnellen Antworten. Danke Lutz, der Hinweis mit dem 2.5k Ersatzwiderstand (=> 7.96H) ist interessant und weist daraufhin dass wohl tatsächlich 10H angedacht waren. Aber komisch dass das nirgendwo mal explizit steht :-).

Die von mir gemessenen Werte liegen zwar etwas höher, aber dass kann auch gut an dem Billig - China Messgerät liegen. Ich muss mir mal ein vernünftiges LCR - Meter leisten :-).

Einen schönen Sonntag noch,

Gruß Ralph