DAB+ Empfang?

[18301]

Hallo
Wir haben ein Nordmende Electra 59 und würden es gerne auf DAB+ umrüsten.
Geht das? Wenn ja wie?

Frohes neues Jahr.
Gruß Frank

[eabc]

Klar geht das, nachdem der "Elektra" von einer Facherfahrenem Person Eletrotechnisch überprüft wurde, in dem dann an die TA/TB Buchse ein DAB+ Empfänger eingesteckt wird.
Beitreibe meine Röhrengeräte ebenfalls mit einem per Kabel eingestecktem DAB+ Adapterradio

[Hennes]

Hallo Frank,

ich habe mir einen Albrecht DR 54 DAB+ Digitalradio mit Übertragung per FM Transmitter geholt. Damit versorge ich alle Radios in meiner Wohnung bis auf die Terrasse und das kabellos.

https://www.amazon.de/gp/product/B07MLX ... UTF8&psc=1

[olli0371]

Hallo Frank,

wie bereits geschrieben ist das prinzipiell möglich - jedoch sollte man ein nicht revidiertes Röhrenradio nicht einfach so verwenden. Da sind Bauteile drin, die nach all den Jahren nicht mehr so arbeiten wie geplant.
Das Radio arbeitet mitunter zwar normal und man merkt nix, aber es werden Bauteile überlastet und irgendwann ist eine schwer beschaffbares Bauteil defekt (Netztrafo, Ausgangsübertrager der ähnliche Dinge). Es gibt sogar enige Geräte, die im dümmsten Fall das Chassis unter Spannung setzen können. Ob dein Gerät so eins ist, kann man im Schaltplan ablesen, wenn die genaue Type bekannt ist.

Gruß
Oliver

[röhrenradiofreak]

Die Entstörkondensatoren, die Oliver anspricht, gibt es in diesem Gerät nicht. Wohl aber eine sogenannte "Netzantenne": Der UKW-Antenneneingang kann über einen kleinen Kondensator mit dem Netzeingang verbunden werden. Wenn dieser Kondensator defekt ist, steht zwar nicht unmittelbar das Chassis, aber der Anschluss für die UKW-Antenne und somit eine dort angeschlossene Antenne unter Netzspannung. Ein weiterer Grund, die von meinen Vorrednern gegebene Empehlung für eine Überholung des Radios nicht zu ignorieren.

Lutz

[hf500]

Hallo
Wir haben ein Nordmende Electra 59 und würden es gerne auf DAB+ umrüsten.
Geht das? Wenn ja wie?

Moin,
etwas Erbsenzaehlerei:

Man kann es ausruesten, aber schlecht umruesten. Das naemlich wuerde bedeuten, man wirft den UKW-Empfaenger raus und baut einen DAB-Empfaenger ein. Schlecht moeglich, weil der ZF-Verstaerker als Bestandteil des Empfaengers gemeinsam fuer UKW und LMK verwendet wird, ausserdem muss man den DAB-Empfaenger ja irgendwie bedienen koennen

Also Ausruesten, und dazu wurde schon alles gesagt: "Vorsatzgeraet" an den Phonoanschluss (*) und vor allem, die Elektra ueberholen (lassen), wenn noch nicht geschehen. Das Geraet Bj. 1959/60 hat noch Komponenten, die mit den typischen Alterungserscheinungen Funktion, Betriebssicherheit und (teure, weil schwer ersetzbare) Bauteile gefaehrden. Soweit soll man es nicht kommen lassen.

(*) damit waere man wieder da angekommen, wo man Anfang der 50er schon mal war. Damals gab es UKW-Vorsatzgeraete, die an die aelteren Radios angeschlossen wurden, die nur LMK empfangen konnten. Der Satellitenreceiver fuer Fernseher ist ja auch die gleiche Idee.

73
Peter

[Binser]

Hallo zusammen,

darf man hier was verlinken?

http://www.hse-radio.de/

unter der Rubrik "DAB+ für Röhrenradios". Habe in veränderter Form zwei im Einsatz...

http://hse-radio.privat.t-online.de/dab.htm

Ein Gutes Neues!

Jörg

[olli0371]

Hi, gesehen hatte ich das schon mal - warum hast du das in veränderter Form im Einsatz und wie bist du mit dieser Lösung zufrieden ?

Gruß
Oliver

[multiwirth]

Hi zusammen!
Das trifft sich ja gerade sehr gut:
Ich hab mir das Teil von HSE mal zugelegt.
In meinem Fall ist es als Ersatz für die ECC85, kann aber auch für andere "Typen" von Radios auf Anfrage angepasst werden.

Ist nicht ganz billig, funktioniert aber ziemlich gut!
Das Modul ersetzt die ECC85, simuliert dessen Funktion und speist entsprechend das Audiosignal ein, als wäre es ein UKW Sender.
Die restliche Schaltung demoduliert dies dann ganz normal.
Kleiner Nebeneffekt: auf ~94Mhz kann man den DAB+ Sender in einem anderen Radio auch hören (wenn sie nebeneinander stehen).

Das Teil macht nach dem Einschalten einen Suchlauf und verteilt die gefundenen Sender praktisch auf die ganze Skala.
Über die Abstimmung und den Drehko berechnet das Modul die eingestellte Frequenz und damit die Position auf der Skala.
Somit kann man die ganzen Sender "durchblättern".

Wenn man in die Nähe eines Senders kommt, wird er erst leise, dann lauter.
Zwischen Sendern wird rauschen simuliert.

Funktioniert erstaunlich gut.
Negativpunkte gibt's leider trotzdem:
-Es sind je nach Musik mal mehr oder weniger wahrnehmbare Hintergrundgeräusche vorhanden

-Manche Sender verzerren leicht, kann man an der Abstimmung "leiser" drehen, dann ist es besser.

-Eine externe (aktive) DAB+ Antenne wird benötigt.
Bei mir war der Empfang selbst mit Aktiv-Antenne schwierig.
Ein kommerzielles DAB+ Radio war aber auch nicht viel besser.
Sobald ich den Pc einschalte, ist eh generell Ruhe...
Gegenüber UKW definitiv ein Nachteil!

Eine nette Spielerei ist es dennoch und wenn dann mal 5m Coaxkabel zum Fenster liegt, bekommt man auch schon einige Sender rein.
Hauptsächlich auch jene, welche ich über UKW nicht reinbekomme (standortbedingt).

Unterm Strich muss man es sich halt genau überlegen, ob es einem ca. 130€ Wert ist + aktive Antenne.

Vielleicht mach ich später mal ein Video dazu, ist nämlich eigentlich echt spannend!

Liebe Grüße,
Patrick

[Binser]

Also, ich hab's nur an Transistorgeräten im Einsatz, einem K+H ET20 und einem Siemens RG95. Das sind meine "Gebrauchsgeräte".

Es funktioniert erstaunlich stabil. An Röhrengeräten gehe ich davon aus, dass der Oszillator absolut frequenzstabil arbeiten muss und das Gerät an sich perfekt abgeglichen sein sollte/muss. Ansonsten kann es wohl zu Sendersprüngen kommen, bzw. beim Einschalten ein anderer als der zuletzt gewählte Sender wiedergegeben wird.

Im K+H-Tuner ist das Modul nurmehr selten im Einsatz. Die Klangqualität auf DAB+ ist merklich schlechter als bei UKW-ausgestrahlten Sendern. Das merkt man sogar deutlich an einer Anlage aus 1968...

Das mit der Antenne kann ich in meiner geographischen Lage nicht bestätigen. Es macht keinen Unterschied, ob eine Auszieh-Antenne für wenige Cent verwendet wird oder eine Profi-Antenne von Bad Blankenburg.

Über den Preis kann man streiten; ich finde es günstig. Bedenkt man die Entwicklungsarbeit, die reine Handarbeit bei der Herstellung und das im Preis inbegriffene "Customizing" auf spezielle Empfänger, ist wohl nichts damit verdient.

Sollte ich's zeitlich wieder mal schaffen, ein Röhrengerät mit Standard-Röhrensatz ECC85/EABC80 herzurichten, werde ich mir sicher noch ein Modul kaufen.

Grüße,
Jörg

[eabc]

Ich betreibe meinen Grundig-Heinzelmann-Letzt Edition, per Cinchkabel mit dem DAB+ Adapter: https://www.amazon.de/TechniSat-DIGITRA ... 34&sr=1-73

Klanglich bin ich sehr zufrieden und höre gegenüber UKW, keinen Unterschied

[Hennes]

Also der Vorteil an meinem Gerät das ich oben verlinkt habe ist der FM Transmitter. Eingestellt auf eine freie FM Frequenz kann der Sender der gespielt wird dann auf jedem Radio in der näheren Umgebung auf der gleichen Frequenz gehört werden und der Klang ist einwandfrei. So versorge ich alle meine Radios kabellos mit nur einem Transmitter und das alles für einen schmalen Taler.

Drahtlose Übermittlung : Der integrierte FM Transmitter übertragt das DAB+ Signal kabellos an das vorhandene Autoradio, an die heimische Stereoanlage oder jedes andere Radio mit UKW Empfang.

[18301]

Hallo

vielen dank für die ganzen Antworten und Tipps!
Das Radio wurde überholt.

Wie schließe ich den so ein DAB+ Empfänger an das Radio an?
Welche Empfänger könnt Ihr mir empfehlen?

[Hennes]

Einige Empfehlungen stehen doch da. Du musst selbst endscheiden was die einfachste und beste Lösung für Dich ist. Zumindest Harrys und meine Empfehlung sind selbsterklärend und sogar noch verlinkt.

[multiwirth]

Also, ich hab's nur an Transistorgeräten im Einsatz, einem K+H ET20 und einem Siemens RG95. Das sind meine "Gebrauchsgeräte".

Es funktioniert erstaunlich stabil. An Röhrengeräten gehe ich davon aus, dass der Oszillator absolut frequenzstabil arbeiten muss und das Gerät an sich perfekt abgeglichen sein sollte/muss. Ansonsten kann es wohl zu Sendersprüngen kommen, bzw. beim Einschalten ein anderer als der zuletzt gewählte Sender wiedergegeben wird.
Jörg

Hallo Jörg,
also meine Radios sind mit Sicherheit nicht mehr perfekt abgeglichen, mein Parsifal beispielsweise ist auch um mindestens 0,5Mhz am oberen Ende der Skala nach "oben" verschoben.
Somit ist das auch das einzige Radio, welches den Sender "bigFM" bei 100,3 Mhz knapp nicht mehr reinbekommt.
Dazu hatte ich mal einen Thread, habs dann am Ende aber doch sein lassen da rumzudrehen, nachher geht gar nix mehr...

Jedenfalls kann ich dennoch bestätigen, dass deine Vermutung hier nicht zutrifft.
Nach dem Einschalten (vorausgesetzt Antenne angeschlossen und Empfang vorhanden sowie natürlich nichts verstellt) wird der zuletzt angewählte Sender wieder abgespielt.
Die Röhrenschaltung ist jedenfalls frequenzstabil genug, damit der Sender nicht abhaut.

Das mit der Antenne kann ich in meiner geographischen Lage nicht bestätigen. Es macht keinen Unterschied, ob eine Auszieh-Antenne für wenige Cent verwendet wird oder eine Profi-Antenne von Bad Blankenburg.
Jörg

Das hängt bei mir wohl leider auch mit dem "Funkloch" zusammen, in dem wir hausen.
UKW geht noch mehr oder weniger gut, über DAB+ wie gesagt, da hat selbst ein "fertig gekauft Radio" Probleme mit
DAB+ Ausbau bei uns wohl noch nicht allzu fortgeschritten -> noch ein Grund mehr, weshalb UKW so schnell wohl nicht verschwinden wird.


Aber vielleicht auch nochmal an den TE:
wenn du eine Lösung suchst, womit du DAB+ über dein Röhrenradio empfangen kannst ohne Umbauten am Gerät und mit gewohnter Bedienung am Drehknopf, dann ist das Gerätchen von HSE Elektronik vielleicht was für dich.
Ich persönlich finde das ne geniale Sache.
Einfach die ECC85 ausstecken, das Modul reinstecken und schon kann´s los gehen!

Liebe Grüße,
Patrick