Potiknöpfe

Fragen, Berichte und Tipps zu Reparatur und Technik.

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cleff
Philetta
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Potiknöpfe

Beitrag von cleff »

Hallo zusammen, ich habe oft das Problem das die Potiknöpfe an der Madenschraube ausbrechen. Durch zu festes Andrehen der Madenschraube. Habe da mal eine Lösung gefunden auch wenn diese Ecke schon gebrochen ist. ich habe Kupferrohr genommen weil es sieht besser aus und habe die am Knopf angeklebt damit sie nicht abrutschen können. Habe dann ,beim Tefi jedenfalls da die beiden Potis eine Bohrung haben, längere Madenschrauben genommen und vorn etwas angespitzt damit sie besser in die Bohrung passen.
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Yamanote
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Re: Potiknöpfe

Beitrag von Yamanote »

Sehr gut, ich mache das auch so ähnlich. Als Kleber verwende ich Stabilit Express, damit lassen sich auch weggebrochene Ecken gut reparieren bzw. ersetzen.
Viele Grüße,
Günter
Henrik_V
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Re: Potiknöpfe

Beitrag von Henrik_V »

Gute Idee, aber nur, wenn das Chassis gut geerdet ist.
“ground” is a convenient fantasy

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röhrenradiofreak
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Re: Potiknöpfe

Beitrag von röhrenradiofreak »

Das Chassis braucht hierfür nicht geedet zu sein. Aber bei Geräten, die keine Netztrennung haben (Allstromgeräte und Geräte mit Spartrafo), darf diese Methode nicht angewendet werden, weil netzspannungsführende Teile berührbar sind.

Lutz
albert66
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Re: Potiknöpfe

Beitrag von albert66 »

Die Drehknopfgeschichte finde ich super, habe ich mir aufgehoben.

Zur Erdung: die Chassiserdung ist anscheinend nicht tot zu kriegen. Zur Bauzeit der meisten hier behandelten Geräte gab es keine Schutzerde und die Geräte, inkl. der Trafogeräte, waren so gut wie schutzisoliert. Bei normaler Nutzung hatte der Benutzer keine Gelegenheit Teile mit Potential gegen Erde zu berühren. Selbst die Chassisbefestigung war abgesenkt oder mit Filz verklebt. Die Rückseiten waren schon fast kindersicher nach heutigen Maßstäben und "Netzstecker ziehen" stand dick gedruckt drauf. Da ist niemand auf die Idee gekommen, das Chassis zu erden oder auch dessen Erdung schaltungs- und aufbau-seitig technisch zu berücksichtigen.

Eine Schutzisolierung läßt sich leicht nacharbeiten, auch bei den Kupferknöpfen mit (Schrumpf-)Schlauchüberzügen. Die Madenschrauben werden mit Wachs abgedichtet. Es ist m.E. Unsinn mit vermeintlicher VDE-/DIN-Konformität Stand heute die alten Geräte innen zu verhunzen. Wer die Schutzisolierung nicht hinkriegt, muß halt einen Externen oder Innen-versteckten Trenntrafo nach VDE/DIN einbauen, wenn er sich damit besser fühlt. Es nervt etwas, wenn Generationen von Geräten und Nutzern ohne PE am Chassis überlebt haben und heute immer wieder jemand meint, daß das Chassis geerdet werden muß.

Sorry, mußte ich mal loswerden.
Grüße Peter
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röhrenradiofreak
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Re: Potiknöpfe

Beitrag von röhrenradiofreak »

albert66 hat geschrieben:...die Geräte, inkl. der Trafogeräte, waren so gut wie schutzisoliert.
Ja, so gut wie. Aber nicht durchgängig nach heutigen Maßstäben. Das geht schon beim Netzkabel los: Heute müssen alle netzspannungsführenden Teile eine verstärkte oder doppelte Isolation haben. Die Netzkabel vieler Geräte bestanden damals aus Zwillingslitze mit dünner Isolation, die man heute höchstens als Lautsprecherkabel verwenden würde. Sie erfüllen die Forderung nach doppelter oder verstärkter Isolation sicher nicht.

Lutz
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Welle26
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Re: Potiknöpfe

Beitrag von Welle26 »

Hallo,

ich würde mal behaupten, diese Diskussion lässt sich auch hier, wie ungefähr alle drei Monate, auf den gleichen Endpunkt zuführen: Ein 70 Jahre altes Röhrenradio genügt keinen heutigen Bestimmungen. Entweder man lebt damit, oder benutzt es halt nicht. Letzten Endes soll es doch einfach jeder machen, wie er es für richtig hält. Um es mal ganz flapsig zu sagen, ist es mir auch herzlich egal, ob irgendjemand jetzt das ganze Gerät umbaut oder sich einen Alltrömer neben die Badewanne stellt - es betrifft mich schlicht nicht.

Bevor das Thema aber wieder völlig zerredet ist: Die Idee mit den Knöpfen ist gut. Ich habe ähnliches schon für die Bedienknöpfe von Stereoanlagen gemacht, die innen eine Plastikhülse für die 6mm-Achsen der Potis haben. Wenn die gebrochen ist kann man ein Stück 10mm-Alurohr (Innendurchmesser 8mm) der Länge nach aufschneiden und über die Hülse schieben. Danach geht der Knopf wieder satt auf die Achse.
Leider habe ich kein Bild mehr von einer solchen Aktion.

Viele Grüße
Max
Ich sammele keine Radios. - Die haben sich von selbst angesammelt!
albert66
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Re: Potiknöpfe

Beitrag von albert66 »

röhrenradiofreak hat geschrieben:
albert66 hat geschrieben:...die Geräte, inkl. der Trafogeräte, waren so gut wie schutzisoliert.
Ja, so gut wie. Aber nicht durchgängig nach heutigen Maßstäben. .....
Netzkabeltausch ist ja kein Thema, aber das Chassis führt keine Netzspannung bei Trafonetzteilen. Zudem habe ich geschrieben, daß man Schutzisolierung durchaus herstellen bzw. vervollständigen kann. Man war früher auch nicht so blöd, daß man die Benutzer ohne Hilfsmittel oder Aufschrauben an Netzspannung gelassen hat. Viele alte Geräte sind verbastelt worden, und Schutzmaßnahmen wurden weggelassen. Aber ... ich wiederhole mich nur, hat mit den Knöpfen nur am Rande zu tun. Die lassen sich isolieren, inkl. der Madenschrauben.

Gruß Peter