Hallo und guten Abend an alle,
hier mal mein aktueller Neuzugang.
Kein Radio, kein Verstärker, kein Messgerät - sondern eine Art E-Piano. Ein Hohner Pianet L.
Ein echtes E-Piano ist das nicht, eher ein Tasteninstrument mit elektronischer Klangerzeugung. Aber ein sehr veritables Teil, zu hören auf manch bekannter Musik vieler bekannter Gruppen und Baujahr 1962/63.
Stand heute am Straßenrand, wohin ich immer zu Sperrmüllterminen sehe, mitten im Müll.
So ein Superteil dort zu finden, das hat mir einen riesen Spaß gemacht. Etliches muß gemacht werden, geht auch am nächsten WE schon los, denn ich möchte möglichst schnell darauf spielen. Der Hohner-Service war auch schon freundlich mit Ratschlägen.
Liebe Grüße
Ralph
Hohner Pianet L - Mein Neuzugang
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Hohner Pianet L - Mein Neuzugang
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Und klingt der Netzbrumm schauerlich, das Radio spricht: NOCH LEBE ICH!
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Hallo Stephan,
konnte ich. Ich sage einfach einmal: Relativ tot!
Macht aber nichts. Ist nämlich alles reparabel. Der Mechanismus der Klangerzeugung hat einen Fehler, weil sich an allen Tastenenden die Anheber verabschiedet haben (die sind zerbröselt). Dazu gibt es, gestern schon bekommen, einen Reparaturvorschlag vom Hohner-Service und eine Adresse aus den USA, woher ich einen Komplettsatz Anheber als Nachfertigung bekommen könnte. Ich habe die auch schon angeschrieben. Mal sehen, was das kosten wird. Ein Schaltbild habe ich auch schon; mal sehen, wie es mit meinem Instrument übereinstimmt, da es das in mehreren Varianten gab.
In der Tonverarbeitung haben zwei Cs ihr Inneres nach aussen verabschiedet. Und das zentrale Massekabel, ein etwas merkwürdiges Drahtgeflecht unter den metallischen Tastenfortsätzen hat schwer Korrosion.
Da ich aber, wegen der Anheber, den gesamten Tastensatz herausnehmen muß, ist der Rest auch kein Problem mehr. Wenn der Tastensatz raus ist, komme ich an alles andere auch so dran. Dieses geflochtene Massekabel werde ich probeweise, so denke ich mir das, durch zusätzlich flachgeklopfte Entlötlitze ersetzen. Die Cs sind ohnehin, Gott sei Dank, Massenware.
Problem sind die Anheber. Die müssen ein definiertes Saugemoment auf die Klangzungen ausüben, weil nur dann, wenn das Los-lass-Moment definiert stimmt, die Klangerregung über alle Töne hinweg gleichmäßig funktioniert und auch die Anschlagsdynamik umsetzbar ist. Voll anschlagsdynamisch ist dieses Klavier ohnehin nicht, aber es funktioniert immerhin anschlagsdynamisch. Und das sollte es auch nach der Reparatur wieder sein.
Gruß Ralph
konnte ich. Ich sage einfach einmal: Relativ tot!
Macht aber nichts. Ist nämlich alles reparabel. Der Mechanismus der Klangerzeugung hat einen Fehler, weil sich an allen Tastenenden die Anheber verabschiedet haben (die sind zerbröselt). Dazu gibt es, gestern schon bekommen, einen Reparaturvorschlag vom Hohner-Service und eine Adresse aus den USA, woher ich einen Komplettsatz Anheber als Nachfertigung bekommen könnte. Ich habe die auch schon angeschrieben. Mal sehen, was das kosten wird. Ein Schaltbild habe ich auch schon; mal sehen, wie es mit meinem Instrument übereinstimmt, da es das in mehreren Varianten gab.
In der Tonverarbeitung haben zwei Cs ihr Inneres nach aussen verabschiedet. Und das zentrale Massekabel, ein etwas merkwürdiges Drahtgeflecht unter den metallischen Tastenfortsätzen hat schwer Korrosion.
Da ich aber, wegen der Anheber, den gesamten Tastensatz herausnehmen muß, ist der Rest auch kein Problem mehr. Wenn der Tastensatz raus ist, komme ich an alles andere auch so dran. Dieses geflochtene Massekabel werde ich probeweise, so denke ich mir das, durch zusätzlich flachgeklopfte Entlötlitze ersetzen. Die Cs sind ohnehin, Gott sei Dank, Massenware.
Problem sind die Anheber. Die müssen ein definiertes Saugemoment auf die Klangzungen ausüben, weil nur dann, wenn das Los-lass-Moment definiert stimmt, die Klangerregung über alle Töne hinweg gleichmäßig funktioniert und auch die Anschlagsdynamik umsetzbar ist. Voll anschlagsdynamisch ist dieses Klavier ohnehin nicht, aber es funktioniert immerhin anschlagsdynamisch. Und das sollte es auch nach der Reparatur wieder sein.
Gruß Ralph
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Das hört sich so an, als ob du so etwas schon mal gemacht hast. Da bin ich mal gespannt wie es weiter geht. Habe mir schon gedacht das die Mechanik das größere Problem ist.
Gruß Stephan
Röhre gut, alles gut
Ein Wunder ist das elektrisch Licht, manchmal geht es, manchmal nicht.
RIP WDR Langenberg 720kHz (6.07.2015 - 02:00)
RIP DLF Nordkichen 549kHz (31.12.2015 - 23:50)
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Hallo
und danke an PL für den Link. Interessant. Allerdings finde ich die Lösung mit der vollflächigen Kupferfolie eher unschön und wenig original. Ich werde es mit der Entlötlitze versuchen, zumal dies auch vom Aufbau her sehr nah ans Original rankommt.
Unten folgen auch noch zwei Fotos zur Mechanik. Das erste zeigt die Anheber-Pads. Es stammt aus einem Artikel von Lenny Gitlin, der die neuen Reparaturpads (ganz links im Bild) getestet hat. In das Gerät von Pls Link ist dieser Satz auch eingebaut. Er funktioniert so wie die Spektra-Matte für Plattenspieler mit einer Dauerklebefläche, die auch mit Wasser zu reinigen ist. Kompfortabel ist das schon, es soll aber den Klang verändern.
Der rechte, zerbröselte zeigt den Zustand auch in meinem Instrument, der mittlere zeigt ziemlich gut, wie dieses Sandwich im Original aufgebaut ist.
Der Scan stammt aus einer Dokumentation zum Pianet L von Hohner. Da kann man auch gut sehen, daß der Stellung der Pads auf den Armen eine erhebliche Bedeutung zukommt, je nach dem, ob diese die Klangzunge nun ganz Vorne oder weit hinten anheben. Dynamik und auch Klangfarbe sind von der Stellung abhängig, weshalb es bei der Reparatur sinnvoll ist, die Stellung der Pads auf dem Arm zu vermerken und auch die Reihenfolge einzuhalten. "Stimmen", ausgehend vom Hohner-Original, kann man hinterher schließlich immer noch. Angeblich soll man damit sogar den typischen Pianet-Klang in Richtung eines Rhodes verschieben können.
Aus dem Bild ergibt sich auch, weshalb die Pianets kein sustain-pedal hatten. Der Anheber ist auch gleichzeitig der Dämpfer. Das sustain würde also alle Klangzungen konstruktionsbedingt gleichzeitig anregen, was wenig ziehlführend wäre.
Tja, die Amerikaner haben auch schnell geantwortet. Kosten für den Reparatursatz 99,99 Dollar plus 18 Dollar Versand.
Der Reparaturservice von Hohner rät zur Selbstanfertigung aus Tesa-Moll und aufgeleimten Vileda-Läppchen, die nach Durchtrocknung des Leims mit zähfließendem Silikonöl getränkt werden. Ob sie 1962 auch Tesa-Moll genommen haben, konnte ich nicht in Erfahrung bringen, das mit Silikonöl getränkte Lederläppchen entspricht aber dem originalen Aufbau dieser Sandwich-Pads.
Schlußendlich habe ich auf einer weiteren Seite aus Deutschland gelesen, daß die Original-Pads, also Sandwich, auch von einer Firma in den USA inzwischen nachgefertigt werden. Nur das der Schlaumeier nicht erwähnt hat, von welcher Firma.
Da kann man nur wieder den Kopf schütteln. Ich habe ihn angemailt; mal sehen, ob was zurückkommt.
Liebe Grüße Ralph
und danke an PL für den Link. Interessant. Allerdings finde ich die Lösung mit der vollflächigen Kupferfolie eher unschön und wenig original. Ich werde es mit der Entlötlitze versuchen, zumal dies auch vom Aufbau her sehr nah ans Original rankommt.
Unten folgen auch noch zwei Fotos zur Mechanik. Das erste zeigt die Anheber-Pads. Es stammt aus einem Artikel von Lenny Gitlin, der die neuen Reparaturpads (ganz links im Bild) getestet hat. In das Gerät von Pls Link ist dieser Satz auch eingebaut. Er funktioniert so wie die Spektra-Matte für Plattenspieler mit einer Dauerklebefläche, die auch mit Wasser zu reinigen ist. Kompfortabel ist das schon, es soll aber den Klang verändern.
Der rechte, zerbröselte zeigt den Zustand auch in meinem Instrument, der mittlere zeigt ziemlich gut, wie dieses Sandwich im Original aufgebaut ist.
Der Scan stammt aus einer Dokumentation zum Pianet L von Hohner. Da kann man auch gut sehen, daß der Stellung der Pads auf den Armen eine erhebliche Bedeutung zukommt, je nach dem, ob diese die Klangzunge nun ganz Vorne oder weit hinten anheben. Dynamik und auch Klangfarbe sind von der Stellung abhängig, weshalb es bei der Reparatur sinnvoll ist, die Stellung der Pads auf dem Arm zu vermerken und auch die Reihenfolge einzuhalten. "Stimmen", ausgehend vom Hohner-Original, kann man hinterher schließlich immer noch. Angeblich soll man damit sogar den typischen Pianet-Klang in Richtung eines Rhodes verschieben können.
Aus dem Bild ergibt sich auch, weshalb die Pianets kein sustain-pedal hatten. Der Anheber ist auch gleichzeitig der Dämpfer. Das sustain würde also alle Klangzungen konstruktionsbedingt gleichzeitig anregen, was wenig ziehlführend wäre.
Tja, die Amerikaner haben auch schnell geantwortet. Kosten für den Reparatursatz 99,99 Dollar plus 18 Dollar Versand.
Der Reparaturservice von Hohner rät zur Selbstanfertigung aus Tesa-Moll und aufgeleimten Vileda-Läppchen, die nach Durchtrocknung des Leims mit zähfließendem Silikonöl getränkt werden. Ob sie 1962 auch Tesa-Moll genommen haben, konnte ich nicht in Erfahrung bringen, das mit Silikonöl getränkte Lederläppchen entspricht aber dem originalen Aufbau dieser Sandwich-Pads.
Schlußendlich habe ich auf einer weiteren Seite aus Deutschland gelesen, daß die Original-Pads, also Sandwich, auch von einer Firma in den USA inzwischen nachgefertigt werden. Nur das der Schlaumeier nicht erwähnt hat, von welcher Firma.

Liebe Grüße Ralph
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Hallo an alle,
hoffentlich seit Ihr reich beschenkt worden.
Von meinem Bruder bekam ich für mein Hohner einen Keybordständer. Ein richtig schönes Teil, daß ich mit dem Instrument zusammen einmal zeigen wollte.
Nach Weihnachten gehts dann endlich los. Die Komplettzerlege war vor Weihnachten doch keine so gute Idee. Dann wird eben nächstes Jahr drauf gespielt.
Liebe Grüße
Ralph
hoffentlich seit Ihr reich beschenkt worden.
Von meinem Bruder bekam ich für mein Hohner einen Keybordständer. Ein richtig schönes Teil, daß ich mit dem Instrument zusammen einmal zeigen wollte.
Nach Weihnachten gehts dann endlich los. Die Komplettzerlege war vor Weihnachten doch keine so gute Idee. Dann wird eben nächstes Jahr drauf gespielt.
Liebe Grüße
Ralph
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Und klingt der Netzbrumm schauerlich, das Radio spricht: NOCH LEBE ICH!