SABA Meersburg automatic 9

Fragen, Berichte und Tipps zu Reparatur und Technik.

Für Einsteiger: Erste Inbetriebnahme eines Röhrenradios
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Stefan_M
Philetta
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SABA Meersburg automatic 9

Beitrag von Stefan_M »

Hi,

erstmal will ich mich kurz vorstellen: Ich heiße Stefan und bin neu hier. Natürlich hat es einen nicht ganz uneigennützigen Grund dass ich mich hier einlogge: Ein Saba Meersburg Automatic 9 ist der Anlass. Vermutlich deutet die "9" auf das Herstellungsjahr 1959 hin; diverse Bauteilbeschriftungen datieren jedoch von 1958.

So, nu bin ich hier und habe natürlich gleich eine Frage zu dem Gerät, das mir wegen eines defekten UKW-Skalenseilzugs zugeflogen ist, ansonsten aber ok sei (so der Vorbesitzer). Stimmt natürlich nicht - das Teil ist optisch hervorragend erhalten, nur an der Technik hapert's an allen Ecken (Kondensatoren, Potis, Ihr kennt das ja).

Was ich fürs Erste gern wissen möchte ist, ob mir jemand einen Schaltplan und ggf. eine Bedienungsanleitung für das Gerät zuschicken kann oder mir mitteilt, wo sowas zu bekommen ist. Über die gängigen Suchmaschinen bin ich nicht fündig geworden. Einige Anschlüsse/Kabel vagabundieren recht dramatisch im Chassis rum, sodass ich den Schaltungs-Sollzustand herstellen will bevor ich das Gerät ans Netz hänge.

Infos sehr gern per mail, meine adresse hab ich im Profil angegeben.

Viele Grüße,
Stefan
Röhrenmann
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SABA

Beitrag von Röhrenmann »

Hey Stefan,

erstmal ein herzliches Willkommen in dieser Runde!

Ich besitze (seit neuestem) auch einen SABA Meersburg Aut., jedoch die 7, eine Schaltung des Gerätes war im Original dabei, doch leider wird Dir das nicht weiterhelfen!

Aber versucht's einfach mal hier: http://mb.abovenet.de/forum3/

Dort wirst Du die eingefleischten SABA Freaks antreffen, die Dir sicher
Hilfe anbieten!

Ich wünsche Dir, daß Du das tolle Radio bald wieder spielbereit bekommst!

Beste Grüße vom Klaus ! 8)
Probleme sind lediglich Lösungen im Arbeitsanzug !
Stefan_M
Philetta
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Beitrag von Stefan_M »

Hi,

hui, das ging ja schnell! Der Info werde ich bald nachgehen. Momentan bin ich noch mit putzen beschäftigt und dokumentiere den Zustand für den späteren Zusammenbau.

Recht lieben Dank für den Tipp und viele Grüße
Stefan
Röhrenmann
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SABA

Beitrag von Röhrenmann »

Grüß' Dich Stefan,

uuups, sorry, muß mich verbessern, mein Gerät ist ein Meersburg 8
Automatik! :!:

Mach doch mal'n paar Bildchen von Deinem Teil, dann können wir abgleichen! :?:

Grüßchen Klaus ! 8)
Probleme sind lediglich Lösungen im Arbeitsanzug !
Stefan_M
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Beitrag von Stefan_M »

Hi Röhrenmann,
jaja, manchmal verzweifelt man mit den Evolutionsstufen der Modelle. Wobei ich bei weitem kein Röhrenradiokenner bin! Ich habe ein gewisses Grundverständnis von der Technik, aber ganz sicher kann ich mich mit den Experten hier nicht messen.
Bilder stell ich gerne ein, wobei mir immer noch der Schaltplan als wichtigste Unterlage überhaupt unter den Nägeln brennt. Ich versuch's vielleicht doch noch im Saba-Universum.
Momentan ist die 5polige (!) Anschlußbelegung des Lautstärke-Potis unklar (Ich komme aus der dreipoligen Poti-Welt). Wenn ich DIE habe, kann ich bald ans Netz gehen, weil genau hier die Verdrahtung entlötet ist. Momentan suche ich nach Schaltungsparallelen zum Freiburg-Automatic9 und zu Deinem Meersburg7. Recht erfolglos bisher.
Die Skalenseilführung (ursprünglicher Defekt) ist dagegen ein Klacks. Am WE werde ich mal einfädeln. Und berichten.

Grüßle, Stefan


PS: Was bedeuten die Bezeichnungen "E" und "A" in den Schaltplänen bei
Potentiometern? Anfang und Ende? Wie ist das definiert? Ihr seht schon, ich bin ein Rookie. Ich lass mich gern aufschlauen!
Martin
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Beitrag von Martin »

Anfang (Masseseite)
Schleifer
Ende (heiße Seite)

5 Polige Potis sind wirklich eine Rarität. Das sieht vermutlich so aus:
Die Kohlebahn hat an 2 Stellen Abgriffe, also "Anschlüsse unterwegs". Diese werden zusammen mit Widerständen und Kondensatoren so verschaltet daß sich die sog. "gehörrichtige Lautstärkeeinstellung" ergibt, das meint nichts anderes als eine Beeinflussung der Höhenanteile abhängig vom eingestellten Pegel. Der ganze Kladderatatsch ist als unkritisch zu betrachten da meist stromlose Geschichte, ich meine damit wenn da was nicht so ganz OK ist tut das der Funktion des Radios noch keinen kritischen Schaden - es läuft weiter. Also take it easy 8)
Du tust ihm aber einen großen Gefallen wenn der Koppelkondensator zum G1 der Endröhre erneuert wird, wenn der alterbedingt eine Grätsche macht hat das überhöhten Ruhestrom zur Folge, mit weiteren Folgen wie Überlastung, ATR wird heiß, Hochspannung sinkt unter Normalwert, Verzerrungen usw. somit vorsoge ist besser als Nachsicht: der muß neu.
Stefan_M
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Beitrag von Stefan_M »

Hi,

danke für die Belegungsinfo zum Poti. Ich bin noch am Rätseln, aber ich denke ich habe nun die richtige Zuordnung der Anschlüsse gefunden.

Heute stand mechanisches Tun im Vordergrund: Aufmöbeln der Bakelit-Bedienknöpfe, deren Messingringe nimmer taufrisch aussahen (oxidiert).
Knöpfe in Wasser eingeweicht, abgerieben, anschließend mit viiiel Gefühl an die selbstgebaute Poliermaschine gehalten. Erst grob, dann fein poliert. Das Ergebnis lässt mich äußerst friedlich mit diesem Tag abschließen: Die Knöpfe glänzen wie neu :-)

Freut sich
Stefan

PS: Erstaunlich, wie widerstandsfähig Bakelit gegen Polieren ist. Erst hatte ich Bedenken, dass der Materialabtrag/Temperatureinfluß sehr groß sein würde - ist aber nicht. Das Ergebnis ist wirklich sehr gut!
Stefan_M
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Beitrag von Stefan_M »

Hi,

mittlerweile habe ich den Schaltplan erhalten (danke an Jürgen aus dem Saba-Universum), und das Lautstärke-Poti ist nun wieder richtig verdrahtet.

Den G1-Koppel-C ersetze ich sobald als möglich, ebenso diverse Elkos, die tw. nur noch 30% der Nennkapazität aufweisen. Die Inbetriebnahme hat gezeigt, dass die Hochspannungen zu gering sind und nebenbei die Restwelligkeit mit 20Veff zu hoch ist. Kann an der hohen Stromaufnahme liegen, aber auch an der Siebung. Wird sich zeigen.

Was mir auch Sorge bereitet ist das 3+3MOhm-Poti für die Basseinstellung: Das Poti hat eine in der Mittelstellung geteilte Graphitbahn mit je 3MOhm log. Eine der Bahnen hat einen Querriss (diejenige für Bassverstärkung), sodass nur Absenkung möglich ist.

Fragen:
- Hat jemand solch ein Poti aus Altgeräten und würde es mir veräußern, oder
- muss ich mir eine Ersatzschaltung ausdenken?

Im zweiten Fall würde ich das Poti gern mechanisch erhalten, weil das billige Plastikzeug heutiger Tage nicht ohne Kniffe mechanisch haltbar sein wird (Hebelwirkung auf die Potiachse durch Bedienkonzept).

Für jeden Tip dankbar,
Stefan
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Beitrag von DAC324 »

Stefan_M hat geschrieben: Was mir auch Sorge bereitet ist das 3+3MOhm-Poti für die Basseinstellung: Das Poti hat eine in der Mittelstellung geteilte Graphitbahn mit je 3MOhm log. Eine der Bahnen hat einen Querriss (diejenige für Bassverstärkung), sodass nur Absenkung möglich ist.
Fragen:
- Hat jemand solch ein Poti aus Altgeräten und würde es mir veräußern, oder
- muss ich mir eine Ersatzschaltung ausdenken?
Ich würde den Riss selbst erst mal kleben (mit sehr wenig Sekundenkleber). Wenn die Graphitbahn nicht ausgeplatzt ist, reicht mitunter schon das Kleben, um Kontakt wieder herzustellen. Falls nicht, erfüllt leitfähiger Elektroniklack bzw. "Leitsilber" den gleichen Zweck (sparsam verwenden).
Stefan_M
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Beitrag von Stefan_M »

Hallo zusammen,

die Graphitbahn ist noch nicht nennenswert aufgeplatzt, aber sie ist messtechnisch durch. Ich hab (noch) keine Erfahrungen mit Silberlack. Ist so eine Reparatur denn haltbar? Ich mutmaße: Eher nein. Ich täusche mich aber gern!!! Vielleicht kennt jemand für Silberleitlack eine gute erprobte Bezugsquelle und teilt sie mir mit. Das wäre spitze, weil ich dem Preis allein immer nicht zu trauen vermag...

Schonmal ein DANKE und viele Grüße,
Stefan
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Christopher
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Beitrag von Christopher »

Hallo!

Der Modellbahnzubehörhersteller Busch vertriebt Silberleitlack in kleinen Flächschen. Die Qualität dürfte sehr gut sein. Dürfte auch in fast jedem Modellbahnladen zu haben sein.

Gruß Christopher :)
Gast

Beitrag von Gast »

Christopher hat geschrieben:Hallo!

Der Modellbahnzubehörhersteller Busch vertriebt Silberleitlack in kleinen Flächschen. Die Qualität dürfte sehr gut sein. Dürfte auch in fast jedem Modellbahnladen zu haben sein.

Gruß Christopher :)
Danke! Vielleicht geht es dort günstiger als im einschlägigen Fachhandel. Dort werden für 8,5g ca. 25 EUR verlangt, was noch am ehesten mit Wucher verglichen werden kann...

Stefan
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Beitrag von Stefan_M »

Hallo zusammen,

ich kam ewig nicht zum Schreiben, aber jetzt:
Der Tip mit dem Silberleitlack (der überraschend kratzfest ist) war ganz hervorragend. Das Radio ist mittlerweile wieder komplett beisammen - kein Kratzen vom Bassregler, die Klangeinstellung funktioniert bestens.

Nochmals danke & Grüße,
Stefan