Nordmende Fidelio 55 Magisches Auge

Fragen, Berichte und Tipps zu Reparatur und Technik.

Für Einsteiger: Erste Inbetriebnahme eines Röhrenradios
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Vampir
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Nordmende Fidelio 55 Magisches Auge

Beitrag von Vampir »

Moin, moin allerseits!

Da die EM34 meines Fidelio fast überhaupt nicht mehr leuchten wollte, habe ich mir eine 6E5C als Ersatz bestellt. Nach dem Sockelumlöten und Einsetzen der neuen Röhre funktioniert die Anzeige nicht wie erwartet. der Schirm leutet wunderschön, aber leider reagiert der Fächer nicht auf die Sendereinstellung - ist immer weit offen. Welche Belegung sollte gewählt werden und wo sollte ein Widerstand sitzen?

Das original Anschlusskabel besteht aus vier Kabeln (rot, schwarz, weiss, weiss). Zur Zeit ist die Belegung wie folgt: 1 leer, 2 weiss, 3 auf 6 1 Ohm Widerstand, 4 auf 5 1 Ohm Widerstand, 5 weiss, 6 rot, 7 mit 8 gebrückt schwarz.

Was mache ich falsch?
Vielen Dank vorab für die Hilfe!

Andreas
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GeorgK
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Beitrag von GeorgK »

Normalerweise sollte das gehen:

Pin 1 ist bei der 6E fehlt =unbelegt

folgende Anschlüsse sind umzulöten
6 kommt auf 1 (A2, nicht benötigt, aber Widerstand für evtl. Rückbau belassen)
5 kommt auf 6 (L)
4 kommt auf 5 (G)


Alledings gibt es viel Ausschuss, wenn Du nicht eine geprüfte gekauft hast.
Sonst ist alles vergebens.
Siehe auch unter (suchen hier im Forum) über diese Umbauten.

Ich habe mit erfolg eine Kaskade eingebaut, solange das Auge noch einigermassen Leuchtet.
EINE Anschluss Hilfe:

Bild

Bitte mal auch HIER reinsehen:

http://www.radiomuseum.org/forum/6e5s_6 ... egung.html
Zuletzt geändert von GeorgK am So Feb 21, 2010 15:02, insgesamt 1-mal geändert.
Der Arbeitsplatz
http://up.picr.de/9757217ajq.jpg
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Beitrag von Vampir »

Ich habe eben nochmal die Spannungen an den vier Zuleitungen nachgemessen (ohne Widerstände dazwischen, gegen Gehäusemasse):

rot (Pin 3) 190 V
schwarz (Pin 8) 0 V
weiss (Pin 5) -1.5 V
weiss (Pin 2) 0 V

Schwarz ist wahrscheinlich Masse, rot die Spannung für den Leuchtschirm und weiss (Pin 2) je nach Sendereinstellung die Spannung für die Ablenkung des Fächers.

Was machen die Widerstände dazwischen? Ich habe leider keine Angaben aus dem Originalschaltplan des Radios. Kann hier jemand weiterhelfen?

Andreas
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GeorgK
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Beitrag von GeorgK »

Hallo Andreas, die Widerstände machen dieses:
Hier istb auch eine Exakte Schaltung der EM34


http://www.radiomuseum.org/tubes/tube_em34.html
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Beitrag von Hotte »

GeorgK hat geschrieben:Alledings gibt es viel Ausschuss, wenn Du nicht eine geprüfte gekauft hast.
Sonst ist alles vergebens.
Naja, nun mal mal nicht den Teufel an die Wand... Ich weiß nicht wie viele ich nun schon von den "Russen" eingebaut habe, aber wirklich absolut unbrauchbar war bisher noch keine. Ich hatte zwar schon welche mit Flecken auf der Leuchtschicht und auch welche die nicht wesentlich heller waren als eine 60%ige EM34, aber bei den Preisen kann man das verschmerzen. Meine letzten "Russen" haben mir gerade einmal 7,- Euro incl. Porto gekostet.


Gruß.. Hotte
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Unterschied?

Beitrag von nordmender »

Da die Russen als Verbündete im WKII die gesamte Technik ( inklusive Elektronik,wie Röhren) aus USA bekamen,produzierten sie noch ewig danach.
Auch ohne Patente o.ä.
Wer heute "Russen" in Ausführung M oder ER ( eingedeutschte Beschreibung für Militär,) NOS hat,kennt die Qualität. Bsp.6p14PEP.
In jedem Fall besser oder gleich,als EGRO,RSD,RIO und andere Mondfirmen als aufgedruckte Hersteller.
Die haben viel vom Murks nahmhafter Hersteller vertrieben,der eigentlich
eingestampft werden müßte.
Man hat B-Ware und auch Schrott eingesammelt und über Electronic-Versand etc. vertuckert.

Claus

PS. man kann ja mal auflisten,von welchem Hersteller heute als NOS zu akzeptablen Preisen angebotene Röhren empfohlen werden können oder nicht?
Wer mit der Röhre hört,der hört,wie es richtig röhrt :D
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Beitrag von GeorgK »

Hotte hat geschrieben:
Naja, nun mal mal nicht den Teufel an die Wand... Ich weiß nicht wie viele ich nun schon von den "Russen" eingebaut habe,

Gruß.. Hotte[/quote]

Na ja Hotte Du spricht hier von DIR aber es gibt Menschen wie ich mit 63 Jähriger Erfahrung.(Alter schützt vor Torheit nicht) Aber man wird Vorsichtiger.

Das nur mal dazu!

Aber das ist schon Super:!!

Meine letzten "Russen" haben mir gerade einmal 7,- Euro incl. Porto gekostet.
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Vergleich von Roehren Typ EL84

Beitrag von Radiowerkstatt »

Hallo Nordmender und die anderen Poster hier im Thread.

Im Jahr 2005 habe ich fuer einen Freund am Ort, der sich mit Audio befasst aber kein Internet betreibt, 30 Stck 6N 14 N (EL84) aus Litauen besorgt.
10 davon habe ich ihm gegen Geld abgegeben.
Nach einiger Zeit, hat er mir etwas verlegen gesagt, dass er mit dem Sound der aus dem Amp. kommt nicht zufrieden sei.
Ich gab ihm das Geld und bekam die Röhren . zurück.
Von einem anderen Bekannten bekam ich Röhren der Type 6N 14P -EB leihweise.
Mit einer umfangreichen Messung, habe ich einiges verglichen und kam zu dem Schluss:
Es spricht ueberhaupt nichts dafuer, dass man die 6N 14 N ablehnen muss.

Als Referenz dient eine 1a Telefunken die als 100% galt.

Wenn es von Interesse ist, kann man das hier

http://www.weltklang-world.de/download/ ... Russia.pdf
sehen was ich da gemessen habe.
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Hotte
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Beitrag von Hotte »

GeorgK hat geschrieben:Meine letzten "Russen" haben mir gerade einmal 7,- Euro incl. Porto gekostet.
Oh Sch.... das ist mir ja so gar nicht aufgefallen..... aber ich denke das ja wohl jeder weiß wie es gemeint ist.

Gruß... Hotte
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Re: Vergleich von Roehren Typ EL84

Beitrag von nordmender »

Hallo Radiowerkstatt und interessierte Sammler Kollegen!
Ich wollte keine Schleichwerbung für Röhren aus dem früheren Ostblock" machen.
Im Reparaturalltag mußte man sehr viel Murks aus polnischer und tchechischer Fertigung verbauen.Mit entsprechend folgenden Reklamationen der Kunden.
Als Beispiele:
PL84,PCL85,PCL86 von Telam und vor allem Polamp bis zu 70% Schrott.
Fast alle neigten nach wenigen Stunden zu Gitter Emission.
Die meisten der von Tesla gefertigten Röhren hatten nach wenigen Wochen,große Toleranzen bei HF-Röhren.
Nach kurzem Betrieb nur noch schwache Emission.
Sehr gut waren dagegen die von Ei in Ex-Jugoslawien produzierten Röhren.
Von Tungsram Budapest hergestellte Röhren waren gut und größtenteils engtoleriert.Oft war kein Nachgleich nötig.
"Russenröhren" kenne ich aus meiner Militärzeit.
Wir hatten zwar riesige Materialbestände,aber bei den Miniaturröhren
kaum Notwendigkeit des Auswechselns.(waren allerdings nicht für "normale" Werkstätten zu haben)

C.M.


PS.Danke an radiowerkstatt für die dokumentierte Meßreihe!
Wer mit der Röhre hört,der hört,wie es richtig röhrt :D
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Beitrag von Eisenkern »

Die 6E5C aus russ. Fertigung kauft man ja gewöhnlich auf dem bekannten Marktplatz, entweder direkt aus Russland oder von deutschen Händlern.
Bei Röhren direkt aus Russland eingekauft, bekommt man zu etwa 50 % Schrott nach Hause geliefert, es sei denn man hat einen "ehrlichen" Verkäufer, welcher die Röhren auch mal testet und aussortiert.
Mit Schrott ist gemeint, extrem schief, zu dunkel, fleckig, nicht ansteuerbar oder auch komplett tot.

Bei Röhren von deutschen Händlern, kann man normalerweise davon ausgehen, das der Schrott bereits aussortiert worden ist und man somit brauchbare Röhren bekommt. Etwas schief sind trotzdem fast alle, doch damit kann man leben bei dem günstigen Preis.

Vampir hat übrigens an PIN 5 negative 1,5 Volt gemessen. Am Draht welcher vor dem Umlöten auf 4 lag. Die Messung ist schon mal schön, doch ohne Komma wäre der Wert noch erfreulicher.
Wie soll denn die Röhre bei dieser Spannung etwas anzeigen. Entweder war kein Sender eingestellt, oder es liegt ein Fehler im Radio vor.
Hier sollte vielleicht zunächst mal geklärt werden, ob das Gerät ansonsten ordentlich funktioniert und wie gut oder schlecht Sender empfangen werden.

Gruss Eisenkern
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Beitrag von GeorgK »

Eisenkern hat geschrieben: Vampir hat übrigens an PIN 5 negative 1,5 Volt gemessen. Am Draht welcher vor dem Umlöten auf 4 lag. Die Messung ist schon mal schön, doch ohne Komma wäre der Wert noch erfreulicher.
Wie soll denn die Röhre bei dieser Spannung etwas anzeigen. Entweder war kein Sender eingestellt, oder es liegt ein Fehler im Radio vor.
Hier sollte vielleicht zunächst mal geklärt werden, ob das Gerät ansonsten ordentlich funktioniert und wie gut oder schlecht Sender empfangen werden.
Gruss Eisenkern
Wieder zum Thema zurück, danke an Eisenkern, um dem Radiofreund Andreas (Vampir) zu helfen.
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Beitrag von Vampir »

Danke auch von mir.

Ich habe noch diverse Versuche gemacht, aber bisher ohne Erfolg. Die -1.5 V an Pin 5 sind bei einem UKW Signal gemessen. Mit dem Voltmeter kann sehr gut die Stärke des Senders überprüft werden. Wenn ich auf MW umschalte, ist das Signal bis zu -3 V hoch.
Der einzige "Erfolg" ist bisher, dass nach der Verdrahtung nach dem Schaltbild von Georg der ganze Schirm auch nicht leuchtet.
Wie steht es denn mit der Bedeutung der Heizspannung an Pin 2 und Pin 7. Zur Zeit ist Pin 2 mit einem weißen Draht belegt - aber ohnen Spannung. Pin 7 ist leer.

Hat vielleicht jemand von Euch einen Schaltplan vom Fidelio 55? Beim meinem Gerät, das in einer schönen Truhe eingebaut ist, war leider kein Plan dabei.

Vielleicht zu meiner und auch zu Eurer Erbauung - das Radio spielt einwandfrei!

Liebe Grüße

Andreas
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Beitrag von GeorgK »

Hallo Andreas, hoffe der ist gut zu lesen,

http://www.schmiereck.de/jawiki/user/Hi ... io%2056-3D


UPS....das war der 56er Fidelio, Vielleicht meldet sich jemand dazu.

:roll:
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Beitrag von Eisenkern »

Ich habe noch diverse Versuche gemacht, aber bisher ohne Erfolg. Die -1.5 V an Pin 5 sind bei einem UKW Signal gemessen.
Der Erfolg wird wahrscheinlich leider weiterhin ausbleiben, wenn die -1,5 Volt als Maximum bei einem UKW Sender zu messen sind.
Aus dem Plan geht sehr schön hervor, das dies die Regelspannung / Ratiospannung ist, welche auch das mag. Auge ansteuert.
Da muss bei einem starken UKW Sender deutlich mehr negative Spannung anliegen. Wenn nicht, dann ist etwas nicht in Ordnung und das mag. Auge zeigt keine Reaktion.
Weitere Versuche mit Umlöten an der 6E5 bringen keinen Erfolg, wenn nicht die Ursache für die zu geringe neg. Spannung gefunden wird.

Gruss Eisenkern