Elac 3402T

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radiobastler
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Elac 3402T

Beitrag von radiobastler »

Hallo,
habe ein HiFi Gerät vor der Presse gerettet. Im Container hatte es schon gelegen und ich musste es einfach heraus holen.
http://picasaweb.google.com/radiomann22 ... directlink
Ein kurzer Test verlief dann doch erst mal ernüchternd (ist doch defekt). Hätte ich mir auch denken können. Nach dem öffnen des Gerätes viel mir das in die Platine eingebrannte Loch sofort auf, zwei Widerstände hatten diesen kleinen Brand wohl verursacht. Im Netz habe ich aber nur den Schaltplan vom 3401T gefunden, was aber nicht so tragisch ist, da der Unterschied nur aus den Sensortasten besteht. Der Rest des Gerätes Endstufe, Vorverstärker, Tuner und Netzteil sind identisch aufgebaut. Nun konnte ich den Wert der abgebrannten Widerstände bestimmen. Die Platine wurde mit Drahtbrücken geflickt. Bis heute weiß ich nicht, warum die Widerstände durchgebrannt sind. Es handelt sich um 2*10 Ohm, die am Ausgang der Endstufe liegen und beim ausschalten aufgeschaltet werden. Im ausgeschalteten Zustand sind diese Widerstände also an der Endstufe angeschlossen. In dem Plan ist die Warnung vermerkt, das ein falscher Anschluß der Lautsprecher einen Defekt verursachen kann. Vieleicht ist genau das passiert.
Das Radio läuft jetzt einwandfrei und hat einen sehr guten Sound.
Gruß Stephan

Röhre gut, alles gut
Ein Wunder ist das elektrisch Licht, manchmal geht es, manchmal nicht. :idea:

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paulchen
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Beitrag von paulchen »

Hallo Stephan!

Sehr schönes Gerät, das ich mir vor Jahren auch mal bei Ebay gekauft hatte um es kurz danach wieder abzugeben. Warum weiß ich bis heute nicht. War ein Fehler...

Was von damals übrig blieb ist die Schaltung. Also die Variante mit Sensortasten. Wenn Bedarf ist...

paulchen

PS.: Schöne Werkstatt!!
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holger66
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Beitrag von holger66 »

Der Elac erinnert mich vom Design her sehr an die Saba 8100 und 9100. Eher sieht er noch etwas edler aus. Aus welchem Baujahr ist der ? 1974 ?

Ansonsten: was die Leute nicht alles auf den Sperrmüll schmeißen. Ich hatte dieser tage auch Glück. Ein Bekannter brachte mir auch vom Sperrmüll ein Telefunken Atlanta 101 deluxe Kofferradio. Antenne abgebrochen, stark verdreckt, aber intakt. Ein Radio von 1970 mit 3 Stationstasten ! Ich schreibe dieser Tag an geeignetem Ort was dazu...

H.
UKW: Wehe, wehe, wenn ich auf das Ende sehe.....
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radiobastler
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Beitrag von radiobastler »

@paulchen
Wenn du den Plan noch hast, wäre es sehr nett, wenn du ihn mir schicken könntest.
Gruß Stephan

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radiobastler
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Beitrag von radiobastler »

Das Gerät ist toll. Es hat einen sehr guten klang, ist robust und hat ein schönes Design. Alle Baugruppen sind leicht zu entfernen (teilweise gesteckt) und übersichtlich angeordnet.
Gruß Stephan

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paulchen
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Beitrag von paulchen »

Bitteschön...

Bild Bild Bild Bild Bild

paulchen
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Beitrag von Funkschrotti »

Hallo,
wenn ich mir den Schaltplan so anschaue, scheint das keine Eigenentwicklung von ELAC zu sein. Das sieht so aus als wenn die Schaltung von Telefunken übernommen wurde und es demnach dort ein baugleiches Gerät geben müßte.
Hatte mal einen Farbfernseher der Edelmarke Braun in den Händen. Und was ist an Technik drin ? KUBA-Imperial-Schrott.
So etwas machen übrigens viele Hersteller, da die Übernahme von Chassis Entwicklungskosten einspart.

Gruß

Roland
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radiobastler
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Beitrag von radiobastler »

@paulchen
Vielen Dank für den Plan.

@Funkschrotti
Wie kommst du darauf, das es keine Eigenentwicklung von Elac ist. Woran erkennt man das?
Gruß Stephan

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paulchen
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Beitrag von paulchen »

Na ich denke eher, wenn wir schon von abkupfern reden (was ich allerdings vermeiden würde), sollte wir mal zu Siemens schauen und dann noch ein wenig in in die Körtingecke schwenken.

paulchen
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Fitradioantenne
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Beitrag von Fitradioantenne »

Wenn ihr euch den Schaltplan anseht, so findet ihr die Typenbezeichnung 3402 T Quadrosound.
Das Gerät ist aber nur ein Stereogerät. In den 70ern hat man gerne die Pseudo-Quadrophonie als Quadro verkauft, das waren die Anfänge der Quadrophonie.
Hinter den Endstufen hat man einen kleinen, allerdings wirkungsvollen Trick angewendet und konnte somit statt der üblichen 2 Lautsprecher 4 Lautsprecher anschließen. Die zusätzlichen 2 Lautsprecher werden dabei einfach in Reihe geschaltet und erhalten das Stereodifferenzsignal der beiden Endstufen. Dadurch gibt das 2. Lautsprecherpaar einen anderen Inhalt wieder als das 1. Lautsprecherpaar und man bekommt einen echten, räumlichen Eindruck. Wenn zum Beispiel klassische Musik mit einem ausgeprägten Stereoanteil über eine solche Pseudoquadrofonie Anlage abgehört wird, ist der Höreindruck verblüffend.
Um diesen Betriebszustand herzustellen, kann man über einen Schalter, das ist der hinter den Endstufen, wo auch der R 10 Ohm aufgeschaltet ist, das 2. Lautsprecherpaar hinzuschalten. Dann muss aber die Endstufe durch Reihenschaltung mit dem 10 Ohm geschützt werden, sonst würde die Endstufe bei hoher Lautstärke überlastet werden.
Wenn diese 10 Ohm Widerstände verbrannt sind, dann waren sie entweder zu schwach diemensioniert, oder jemand hat beim Anschluß der Lautsprecher Mist gebaut.
Wie auch immer.
Ersetze die Widerstände durch ordentliche Draht-Keramikwiderstände ca. 10 Watt und dann wird es gut sein.
Bei normalem Stereobetrieb werden die Widerstände nicht gebraucht.

Vom Desin her erinnert mich die Kiste tatsächlich an einen Saba 9100. So einen hatte ich mal. Das war neben den Grundig Hifi Komponenten das Gerät mit dem stärksten Klangregelnetzwerk.
Damit konnte man auch noch so schlappe Musikaufnahmen ordentlich zum Wummern bringen. Das war in den 70ern das wichtigste bei der Musikwiedergabe.

Gruß Jo
schön dass es sie noch gibt, die guten alten Röhrenradios !
Funkschrotti
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Beitrag von Funkschrotti »

Hallo Stephan,

das sieht man am Druck und der Schriftart sowie am ganzen Layout, Telefunken-Schaltpläne sehen auch so aus.

Gruß

Roland
HolgerHa
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Beitrag von HolgerHa »

Hallo allerseits,

paulchen hat recht.
Danke auch für den Plan, der meine Vermutung bestätigt.

Ich habe hier einen Siemens RS071, einen RS171 und einen RS271 stehen.
Alle drei haben den von Waldemar Moortgat-Pick in den 1950-er Jahren bei Körting entwickelten Synchrodetektor, hier allerdings in der moderneren Version mit Transistoren.
(in den 50-ern war er natürlich mit Röhren bestückt, z.B. im Körting Luxus Syntector)

Siemens hat die gleichen Chassis verbaut, die auch ELAC von Körting bezog.
Bei ELAC heissen die Syntektor-Geräte z.B. ELAC 4001.
Ich weiß leider nicht, ob und unter welcher Marke der Transistor-Sytektor von Körting vertrieben wurde; der ELAC 3402, von dem wir hier reden, ist jedenfalls sehr ähnlich zu meinem Körting Sonector.
(der Sonector hat allerdings keine Sensortasten und kein Stereodecoder-IC).

Vom Stil der Zeichnung auf den Hersteller zu schliessen, mag naheliegen - in diesem Fall aber führt es in die Irre, leider.

Warum die 10Ohm weggebrannt sind?
Da gibt es viele mögliche Gründe...
Sind denn die Endstufen sonst noch o.k.?
Ich kenne jemand, der hat mal versucht eine Lichtorgel zu bauen, indem er einen Leistungsverstärker mit 200Watt Glühlampen an 200V gehängt hat.
Ja, direkt von Lautsprecher-Ausgang ...
Nein, das war nicht ich !!

Gruss

HH