*Arg* Traue nie einem Spannungswähler

Allgemeines und was sonst nirgendwo reinpasst zum Thema "Dampfradios".
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Christopher
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*Arg* Traue nie einem Spannungswähler

Beitrag von Christopher »

Hallo!

Mir ist da vieleicht was passiert. :o
Vorab, das Radio hat es schadlos überlebt. :)

Ich bekam vor einigen Wochen von meinem Vater eine kleine französiche Philips Philetta (B1F03A) geschenkt.
So eine hier: http://users.pandora.be/on6hn/philipsb1f03u.htm
Das Gerät ist ein 125V-Allstromgerät mit den Röhren UY85, UCH81, UBF80 und UCL82. Bei 220V wird ein kleiner Autotrafo vorgeschaltet, mutiert dann also zum Wechselstromgerät.

Ich bekam das Radio mit den Worten, es würde spielen, brummt aber was, er hätte es ausprobiert. Also habe ich es eingestöpselt und ausprobiert, es spielte wirklich gut, hat aber gebrummt. Nach ca. 2min fing es leicht an zu riechen. Vorläufige Diagnose: Vermutlich Siebelko defekt. Da in meiner Werkstatt noch was anderes stand habe ich das Gerät erst mal beiseite gelegt und es erst gestern wieder rausgeholt.
Erste durchsicht: Sicherung OK, Spannungswähler steht auf 220V (darauf komm ich später noch mal ;) ), alle C's und R's sehen eigentlich gut aus.
Darauf das Gerät noch mal vorsichtig am Trenntrafo ausprobiert. Empfang wieder einwandfrei, brummt etwas weniger. Vor dem Ausschalten mal schnell einen Blick durch die Lüftungsschlize geworfen - :shock: :shock: - der Innenraum ist von den Röhrenheizungen hell erleuchtet, man könnte meinen es wären keine Röhren, sondern Glühbirnen! Es fängt inzwischen wieder leicht an zu richen, schnell ausgeschaltet!

Erst mal Ratlosigkeit :roll: . Schaltplan im Rm.org besorgt und überlegt. Dann kam ich auf die glorreiche Idee mal den Spannungswähler nach der Belegung durchzumessen. Es ist eine Kappe mit Drahtbrücken die in einem Novalröhrensockel steckt.
Es reifte die bittere Erkenntnis: Das Gerät stand die ganze Zeit auf 125V, der Spannugswähler ist falsch bedruckt.
Das Teil um 90° gedreht, Problem gelöst. Jetzt ham wir 220V.

Dafür anderes Problem festgestellt, der kleine Vorschalttrafo hat eine Umterbrechung in der Wicklung! :twisted:
Aber am externen 110V-Vorschalttrafo speilt das Gerät jetzt wunderbar.

Ich bin immer noch erstaunt darüber wie das Gerät die 100V Überspannung so unbeschadet überstanden hat. :P

Gruß Christopher :)
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Beitrag von Fernmelder »

Hallo Cristopher,

aua das tut mir weh :-) Der arme vorschaltwiderstand... vermutlich durch überlast am müffeln. hast du da nen ptc drin? dann wird der zumindest einen teil mit dem vorwiderstand verbraten haben :-)

naja ist ja noch mal gut gegangen.

schön das du den fehler noch endeckt hast und nicht die röhren gekillt wurden.
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Christopher
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Beitrag von Christopher »

Hallo Sebastian!

Hier mal die Schaltung des Netzteils:
Bild

Das Gerät hat weder einen PTC, noch einen Heizvorwiderstand bei 125V! Die hängen dann direkt in Reihe am Netz. Die Leitung B geht übrigens direkt zur Anode der UY, auch hier ohne Vorwiderstand.
Da hab ich wirklich ziemlich schwein gehabt, dass alles soweit heil geblieben ist. :roll:

Gruß Christopher :)
PS: Die Wicklung S13 hat übrigens eine Unterbrechung...
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Beitrag von Fernmelder »

hallo christopher,

ui da haste echt mal schwein gehabt dabei.

so nen einfach art der spannungerzeugung sieht man selten :-)

Spartanisch .... :P
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