Philetta BD263U

Fragen, Berichte und Tipps zu Reparatur und Technik.

Für Einsteiger: Erste Inbetriebnahme eines Röhrenradios
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Scaldar
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Philetta BD263U

Beitrag von Scaldar »

Hallo. Ich hab mir gestern mein allererstes Röhrenradio gekauft. Eine Philetta BD263U.
Ich bin total stolz auf mein erstes Radio und total gebannt, wenn ich es zum laufen bekomme. Nur habe ich leider kein Plan.
Alles was ich aus dem Internet weiß, liegt es oft an den Röhren oder an den Kondensatoren... ok das Radio besteht fast nur aus Röhren und Kondensatoren, also steh ich immernoch auf dem Schlauch.

Ok Ich beschreibe mal was ich schon alles getan hab.
Nachdem ich das Innenleben ausgebaut habe, es entstaubt und das Gehäuse gereinigt hab, tauschte ich als erstes die Sicherung, da die Kontakte der Sicherung schon kristalle angesetzt hatten.

Als nähstes hab ich eine Glühbirne an der Frontbeleuchtung ausgetauscht und mal probeweise das Radio eingeschaltet.
Zu meiner zufriedenheit geht es auf anhieb an.
Alle Röhren wurden warm und ein leichtes glimmen war zu sehen, jedoch kam aus dem Lautsprecher nur ein Surren.
Nachdem ich es ausgeschaltet hab und vom Strom genommen hab, machte ich mich mit meinem Testophon an die Arbeit ( ein Multimeter besitze ich leider nicht mehr,aber denmähst bekomme ich eines).
Ich seh das ein Teerkondensator auf dem kleinen Trafo vollkommen hinüber ist. Es ist ein WIMA 0,015µF 500V- Kondensator.
Mit meinen kleinen Elektronikfähgkeiten hab ich mir erstmal einen Ersatz aus 2 Kunststofffolienkondensatoren gebastelt die ungefähr auf die gleiche Leistung kommen und hab es gleich nocheinmal getestet, jedoch kein Erfolg.
Naja, nach genauerem hinschauen und noch einmal testen seh ich das ein anderer Teerkondensator hinüber ist. Es ist ein WIMA 0,022µF 750V- 250V~ Kondensator. Naja, dieser müsste glaub ich auch getauscht werden, aber ich denk noch vieles mehr, nur weiß ich nicht auf was ich noch achten müsste.

Könnte mir da jemand weiterhelfen bitte?
Christoph
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Beitrag von Christoph »

Dein Ansatz Kondensatoren zu tauschen ist schonmal gut.
Nur sollten alle Kondensatoren geprüft oder gleich getauscht werden.

Wichtig ist noch: die Philetta ist ein Allstromempfänger, er läuft also auch mit Gleichstrom.
Der große Nachteil ist jedoch, das ein Pol der Netzspannung mit dem Chassis verbunden ist!
Es kann also sein das je nachdem wie rum der Netzstecker in der Dose steckt 230V Netzspannung am Chassis anliegen!
Also bitte aufpassen...

Hier wird auch die Reparatur einer Philetta beschrieben:
http://www.pauls-roehren.de/radios/phil ... BD263U.htm

Grüße
Christoph
Scaldar
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Beitrag von Scaldar »

ok. das ist mal ein guter anfang um weiter zu machen. danke für den Hinweis.

ach ja. die Seite hab ich auch gefunden. die hat mir beim zerlegen des Gehäuses geholfen.

Ein Schaltplan, würd mir glaub ich auch weiterhelfen, nur find ich keinen.
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sachsenwerk
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http://www.raupenhaus.de/down/getdown.php?download=1&dat

Beitrag von sachsenwerk »

Hallo Scaldar,

vielleicht hilft Dir das weiter.

http://www.raupenhaus.de/down/getdown.p ... BD283U.zip

Grüße Falk
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Scaldar
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Beitrag von Scaldar »

danke das sollte zumindest weiter helfen. vielen dank :)
Gast

Beitrag von Gast »

ich hab mal endlich mein multimeter bekommen und hab angefanden die kondensatoren zu testen. scheinbar sind die meisten gut in ordung.
könnt mir jemand sagen welche da gerne mal schnell kaputt gehen oder welche ich am besten auswechseln sollte?. das ding besteht nur aus kondensatoren und ich verliere da schnell den überblick. und ich will ungern da irgendwas durcheinander bringen.

oder könnt mir jemand ein tipp noch geben warum es liegt das meine Philetta nur leise brummt?
Scaldar
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Beitrag von Scaldar »

Anonymous hat geschrieben:ich hab mal endlich mein multimeter bekommen und hab angefanden die kondensatoren zu testen. scheinbar sind die meisten gut in ordung.
könnt mir jemand sagen welche da gerne mal schnell kaputt gehen oder welche ich am besten auswechseln sollte?. das ding besteht nur aus kondensatoren und ich verliere da schnell den überblick. und ich will ungern da irgendwas durcheinander bringen.

oder könnt mir jemand ein tipp noch geben warum es liegt das meine Philetta nur leise brummt?
hab vergessen mich ein zu loggen
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Bosk Veld
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Beitrag von Bosk Veld »

Hallo Scaldar,
Anonymous hat geschrieben:ich hab mal endlich mein multimeter bekommen und hab angefanden die kondensatoren zu testen. scheinbar sind die meisten gut in ordung.
Darauf bin ich auch mal reingefallen ;). Es kann sein, daß der Kondensator erst im Betrieb bei hoher Spannung einen Leckstrom fließen läßt - obwohl seine Kapazität stimmt. Das läßt sich mit einem Multimeter nicht unbedingt nachweisen, weil dessen Prüfspannung meist zu gering ist.
könnt mir jemand sagen welche da gerne mal schnell kaputt gehen oder welche ich am besten auswechseln sollte?.
Kritisch sind die Koppelkondensatoren. Falls einer leck ist, verstellt er den Arbeitspunkt der nachfolgenden Röhrenschaltung. Auf Dauer kann die Röhre Schaden nehmen. Verräterisch ist eine zu geringe Anodenspannung.
oder könnt mir jemand ein tipp noch geben warum es liegt das meine Philetta nur leise brummt?
Ich tippe jetzt mal einfach auf den Kondensator C82 vor der Endstufe. Die Anodenspannung der UL84 kann ich im Schaltplan nicht entziffern; nach meiner Röhrentabelle sollte sie 170 V betragen. 10V mehr oder weniger machen nichts.

Miß am besten mal alle angegebenen Spannungen nach.

Gruß, Frank
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Rocco11
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Beitrag von Rocco11 »

Hallo,

mit einem normalen Multimeter läßt sich im Ohmbereich höchstens ein satter Kurzschluß oder ein sogenannter "Feinschluß" (mehrere kOhm, konstant) feststellen.
Hat das Multimeter einen speziellen Kapazitätsmeßbereich, so ist die Anzeige garantiert falsch sobald ein Meßwert außerhalb des angegebenen Toleranzbereiches (meist 10%) ausgegeben wird. Speziell bei den Papierkondensatoren wird oft ein Wert vom Doppelten oder mehr angezeigt. Ein akzeptabler Meßwert muß aber nicht zwangsläufig einen intakten Kondensator garantieren. Um dies sicherzustellen, muß die Isolationsfähigkeit bei Nennspannung des Kondensators gemessen werden. Und dies können von 100V- bis über 500V- sein.
Mit einem herkömmlichen Multimeter ist dies nicht möglich. Auch mit einem besonders Hochwertigen (z. B. Fluke, ABB) nicht. Diese Art der Meßmethode ist speziellen Kondensatorprüfgeräten vorbehalten.
Ist die Isolationsfähigkeit gegeben, so kann man von einem korrekt angezeigten Kapazitätswert ausgehen, auch wenn die Kapazität anschließend mit einem "normalen" Meßgerät gemessen wird.
Könnte mir jemand sagen welche da gerne mal schnell kaputt gehen oder welche ich am besten auswechseln sollte?
Hierzu haben wir einen bebilderten "Sünderkatalog":

http://dampfradioforum.de/topic,2700,-k ... radio.html
Oder könnt mir jemand ein Tip noch geben, woran es liegt daß meine Philetta nur leise brummt?
Zuerst mal muß der NF-Teil korrekt funktionieren. (TA-Eingang)
Vielleicht funktioniert dann schon alles wieder. Falls nicht, dann kommen die anderen Stufen dran (HF, ZF, Demodulation).

Hier gibt's noch wertvolle Tips:

http://dampfradioforum.de/topic,574,-vo ... chten.html

Die Anodenspannung der UL84 ist mit 206V angegeben.
Der Anodenstrom mit 52mA.

Gruß

Rocco11
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Re: Philetta BD263U

Beitrag von röhrenradiofreak »

Genau. Erst mal nachmessen, ob überhaupt Anodenspannung vorhanden ist. Zum Beispiel am großen Elko oder an der Anode (Stift 7) der UL 84. Wenn dort keine Spannung von ungefähr 200 V anliegt, ist oft R 2 durchgebrannt, das ist ein Teil des dicken Lastwiderstandes hinter der UY 85. Ursache ist meist ein Kurzschluss oder großer Leckstrom des Kondensators C4 (22 nF), der an der UY 85 sitzt. Dieses Kondensator sollte man aus Sicherheitsgründen durch einen sogenannten Y-Kondensator ersetzen.

Lutz