Plattenspieler anschliessen?!?

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Möter
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Plattenspieler anschliessen?!?

Beitrag von Möter »

Hallo Zusammen

Es ist mir fast etwas peinlich, das zu fragen, aber ich nichts schrotten.

Hier liegt ein Lenco L-75 Plattenspieler rum. Da kommt vom Arm (intern) ein 3-Poliges Kabel - Kann ich das ohne etwas zu zerstören an den Phono-Eingang eines Vollverstärkers packen? Oder wird hier noch eine Schaltung benötigt?

Danke & Gruss
Möter
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Ben
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Beitrag von Ben »

Hallo Möter,

ob es überhaupt funktioniert, hängt von der Art des Tonabnehmersystems ab. (MM, MC?)

Kaputtgehen kann (meines Erachtens) nichts, selbst bei Verpolung und/oder ungeeignetem Tonabnehmertyp.

Also einfach ausprobieren: Wenn drei Adern aus dem Tonarm kommen, ist eins davon (gemeinsame) Masse, die beiden anderen führen die Tonsignale Links und Rechts. Es gibt sechs verschiedene Möglichkeiten, das an eine Stereo-Cinch-Leitung (mit gemeinsamer Masse) anzuschließen. Zwei von den 6 Möglichkeiten geben "normales" Stereosignal, aber nur eine davon ist seitenrichtig.

Daher am Schluss den Seitentest: Stereo-Platte mit Orchestermusik auflegen - die Ersten Geigen gehören nach links. Zur evtl. Korrektur einfach die Stecker am Verstärkereingang vertauschen.

Vermutlich wird es - auch bei korrektem Anschluss - noch etwas brummen. Das wäre aber ein anderes Thema.

Gruß Ben
Möter
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Beitrag von Möter »

Hallo Ben

Besten Dank für Deine Ausführungen.

Das Gerät ist recht gut dokumentiert, habe im "Deckel" des Tonabnehmers einen Zettel mit dem Pinout gefunden, so war es relativ einfach den richtigen Draht für L/R zu finden.

Ich habe mich übrigens geirrt, das Kabel kommt nicht direkt vom Tonarm, sondern es verschwindet erst noch in einer "Ritze". Dort muss es noch irgendwas haben, denn das Kabel ändert Form und Farbe. Hatte aber noch keine Zeit, den Teller auszubauen.

Als ich den Teller an den Amp geklemmt habe, ergab sich ein anderes Problem: Der Ton ist nur ganz leise, und sobald ich die Lautstärke etwas hochdrehe wird der linke Kanal tot.

Dieser bleibt auch tot bis man entweder genügend lang an den Knöpfen gezogen oder gedrückt hat, oder man die Anlage für ein paar Minuten von Strom nimmt.

Es tönt ein wenig so, wie wenn ein Poti / Schalter Kontaktprobleme hätte, aber ich hab das Problem ausschliesslich wenn ich einen Plattenspieler angeschlossen habe und diesen Benutzen will (Wahlschalter auf Phono).

Ich bin da gerade echt ratlos, denn der Amp hat vor 2 Wochen noch perfekt funktioniert, allerdings damals noch mit dem originalen Technics-Phono (welcher nicht mehr verfügbar ist). Geht mein Amp in die Binsen?!?

Gruss
Möter
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Ben
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Beitrag von Ben »

Hallo Möter,

das Tonarmkabel verschwindet in einer Ritze, und ein anderes Kabel taucht aus dieser Ritze auf ???


Nichts anfassen, und Netzstecker raus !!!

Verbinde das, was Du da gemacht hast, nicht mehr mit einem Verstärker und auch sonst mit nix !!!


Reine Vorsichtsmaßnahme.

Ich dachte, Du nimmst die Kabel, die aus dem Tonarm kommen !!! Wie Du das ja auch geschrieben hattest !

Es kann ja keiner ahnen, dass du dann irgendwelche Kabel aus irgendwelchen Öffnungen nimmst, Hauptsache dreiadrig... !!!

Jetzt besorgst Du erst einmal einen Schaltplan.

Dann schauen wir weiter.

Gruß Ben

P.S.: Schließe auch nichts mehr an den Phono-Eingang des Verstärkers an, auch keinen anderen Plattenspieler! Solange unklar ist, ob der Phono-Eingang nicht evtl. einen Schaden davongetragen hat, der angeschlossene Tonabnehmer gefährdet.
Zuletzt geändert von Ben am Fr Aug 27, 2010 17:33, insgesamt 1-mal geändert.
Möter
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Beitrag von Möter »

Hallo Ben

Vielen Dank für Deine Warnungen!

Hätte vielleicht schreiben sollen, dass ich an besagtes Kabel bevor ich es mit dem Amp verbunden habe mal an ein Oszi gehängt habe und mir die Signale angeschaut habe. Den höchsten Peak hatte ich beim Abspielen einer Testplatte bei so um die 0.1V (glaube ich wenigstens, das Oszi ist neu und Digital, hab die Bedienung noch nicht ganz raus)

Spannungen im gefährlichen Bereich kommen da garantiert keine Raus, sonst wäre das Oszi spätestens bei bei der Umschaltung der Tastköpfe von 1:100 auf 1:1 gestorben...

Danke & Gruss
Möter
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Beitrag von Willi H 411 »

Hallo Möter!

Mach doch mal ein, zwei Bilder von dem Ganzen, damit wir uns dann auch ein Bild davon machen können.

VG Willi
Möter
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Beitrag von Möter »

Hallo Willi

Danke für den Hinweis - ich werde morgen mal Fotos machen.

Gruss
Möter
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Ben
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Beitrag von Ben »

Hallo Möter,

der Witz mit deiner kaskadierten Salami-Informations-Taktik war gut, das gebe ich unumwunden zu !

Obwohl es auf meine Kosten ging - ich hatte mich allerdings auch selber als naives Opfer angeboten :wink:

Jedenfalls bin ich in einem Forums-Thread noch selten so grandios verarscht worden :lol: :lol: :lol:

Wir sollten dein Spielchen jedoch nicht weiter fortsetzen, es nutzt sich doch arg schnell ab... :fete:

In jedem Fall: Chapeau!

Gruß Ben
Möter
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Beitrag von Möter »

Hallo Ben

Entschuldige bitte - es war nie meine Absicht, Dich zu verarschen!

Ich war gestern total überarbeitet, weil ich auf Grund des Vollmonds nicht schlafen konnte und dadurch 'ne Dreifachschicht abgerissen habe. Als ich zu "Basteln" begann war ich bereits über 65 Stunden auf den Beinen... Meine Konzentration war total im Eimer.

Wenn ich mir hier (und auch in anderen Foren) ansehe, wie Leute versuchen, sich aus dem Menschlischen Genpool zu entfernen, in dem sie bei laufendem offenen Gerät darin herumfingern, stehen mir die Haare zu Berge... Da ist mir eine freundlich & ehrlich gemeinte Warnung lieber!

Also, es tut mir wirklich leid! Ich hoffe, Dich dennoch nicht allzu sehr verärgert zu haben.

Gruss
Möter
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Beitrag von radiobastler »

Wenn ich das richtig verstehe, dann läuft das Tonarmkabel in irgend ein Gehäuse oder eine Abdeckung. Heraus kommt ein anderes Kabel. Ist das so korrekt?
Sollte es so sein, könnte da ein Schalter zwischen sitzen, der die Signalleitung kurzschließt, wenn der Tonarm nicht auf der Platte liegt. Das ist nötig, damit es nicht in den Lautsprechern nicht scheppert, wenn die Mechanik den Tonarm bewegt. Aber einige Fotos würden da Klarheit schaffen.
Gruß Stephan

Röhre gut, alles gut
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Beitrag von Willi H 411 »

Stephan, an so etwas hatte ich auch schon gedacht. Bei meinen Dual-Plattenspielern ist das so mit dem Schalter, allerdings nicht in einem Kästchen, sondern "offen".
VG Willi
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Beitrag von röhrenradiofreak »

radiobastler hat geschrieben:...wenn die Mechanik den Tonarm bewegt.
Bei diesem Plattenspieler gibt es keine Mechanik, die den Tonarm bewegt. Der ist zwar extrem robust aufgebaut, aber sehr spärlich ausgestattet, er hat nicht einmal eine Endabschaltung (die gab es beim ähnlichen L78).

Also dürfte dort kein Schalter sitzen. Möglicherweise ist das nur der Übergang (Lötleiste o.ä.) von den extrem dünnen Tonarmlitzen zum NF-Kabel, das aus dem Gerät führt.

Ich habe auch so einen Plattenspieler, der steht allerdings nicht bei mir, sondern noch bei meinen Eltern im Haus. Wenn ich es nicht vergesse, schaue ich in den nächsten Tagen mal nach.

Was den zu leisen Ton betrifft: Dieser Plattenspieler ist normalerweise mit einem Magnetsystem (MM) ausgestattet. Also muss der Phono-Eingang für ein solches ausgelegt sein (bei älteren Verstärkern ist dieser teilweise für Kristall-Systeme ausgelegt), oder Du brauchst einen Entzerrer-Vorverstärker. Ohne diesen ist der Ton zu leise und die Bässe fehlen.

Lutz