Sachsenwerk 502W voller Geheimnisse
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- Philetta
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Sachsenwerk 502W voller Geheimnisse
Hallo allerseits,
als Zwischendurchprojekt habe ich mich mal an die Instandsetzung eines Sachsenwerk 502W (ohne Magisches Auge) begeben, das ich vor etwa 15 Jahren am Straßenrand (Sperrmüll) gefunden hatte. Stand bis Ende letzten Jahres bei mir im „Vorratskeller“.
Also: Sauber gemacht und erster optischer Check. Teile scheinen komplett zu sein. Seilrad am Drehko zerbröselte und Skalenseil lag dementsprechend innen herum, Stromzuleitung ausgefranst und alter Stecker dran.
Das große Seilrad ließ sich mechanisch nicht mehr reparieren. Zerbröselte zwischen den Fingern. Musste ich mit Superkleber ran. Die Fixierung des Skalenseils war etwas mit Fummelei verbunden, ging aber auch ohne Seillaufplan. Hatte das Prinzip auf einem Foto in Internet sehen können und der Seillauf ist nicht so kompliziert bei diesem Radio.
Danach alle R´s gemessen (ok), Stromzuleitungskabel erneuert und die große Kondensatorkur gemacht. Sämtliche Teer- und Papierkondensatoren habe ich gewechselt. Zum Glück stehen die Kapazitäts- und Spannungswerte drauf, denn die mir zur Verfügung stehenden Schaltpläne geben für dasselbe Gerät unterschiedliche Werte an, je nach Plan. Und im Gerät selber waren z.T. wieder andere Komponenten verbaut. Offensichtlich wurde hier während der Produktion viel verändert. Beim Ersatz durch neue axiale Kondensatoren hielt ich mich an die Werte der real eingebauten Kondensatoren.
Lade- und Sieb Elkos haben nur 16µF. Die sind als große Walzen rechts an der Seite des Chassis übereinander angeordnet mit einer Metallklammer befestigt. Diese Optik wollte ich auf jeden Fall beibehalten und habe sie an Ort und Stelle belassen, die Kabel abgezwickt und neue Elkos unter dem Chassis mit 15µF / 450V eingebaut.
Etwas rätselhaft blieb mir ein Elko mit 20 µF (Foto), der in keinem der Pläne vorkommt und der mit Minus an Masse liegt und mit Plus am Gleichrichter AZ11. Der Elko im Plan liegt mit Plus an Masse. Es scheint, dass der im Gerät einmal ausgetauscht wurde. Aufschrift „5. 69“ mit 450/500V Spannungsfestigkeit deutet darauf hin, dass er vielleicht einmal im Jahre 1969 gewechselt wurde. Getauscht wurde er von mir gegen 22µF, 400V wobei ich die vorherige Einbauposition der Pole beibehielt.
Mittels Regel-Trenntrafo habe ich den ersten Versuch unter Strom begonnen und die Spannung langsam hochgefahren. Zuerst schaltete sich eine Skalen-Lampe ein, später, nach einem Stoß die Zweite und bald waren auch schon Töne zu hören. Auf Mittelwelle bekam ich die ersten Sender rein. Nicht gerade Hi-Fi, aber es funktioniert. Auch die Tonblende schafft keinen Megasound - ist halt AM - jedoch hört man einen deutlichen Unterschied, wenn man am Regler dreht. Die Tests auf LM und KW zeigten, dass ich erfreulicherweise auf allen Wellen Empfang bekomme.
Prima dachte ich. Eigentlich fertig. Nur noch kurz die Spannungen messen.
Alle Spannungen lagen über den Sollwerten. Habe daraufhin den Spannungswähler am Gerät auf 240V gedreht. Liegen immer noch etwas über dem Normalwert, sind aber aus meiner Sicht noch innerhalb der Toleranz. Jedenfalls liegen sie nicht über den maximalen Spannungswerten der jeweiligen Röhren laut Röhrenhandbuch. Na gut dachte ich, dann noch kurz die Heizspannung messen:
Und jetzt kommts:
Überall nur knapp 3V AC, auch an den Fassungen der Skalenlampen! Unterheizen möchte ich aber nicht weil sonst die Röhren „taub“ werden. Aber kann das sein oder messe ich hier Mist? Habe nur ein einfaches digitales Mulimeter. Kann ein Radio mit Röhrenheizspannung von knapp 3V gut laufen? Und die Skalenlampen leuchten trotzdem schön hell, beinahe grell!
Meine Überlegung: Vielleicht habe ich einen Fehler beim Stromzuleitungskabel gemacht. Abgelötet neu angelötet. Keine Änderung. Danach neue Sicherung eingebaut, neue Skalenlämpchen, Sicherungsaufnahme und Kontakte des Spannungswählers gereinigt (Vielleicht zu geringer Stromdurchlauf). Keine Änderung. Alle Röhren gezogen außer Gleichrichter, keine wirkliche Änderung.
Dann Heizspannung an Gleichrichterröhre gemessen: Achtung: 334V DC! An Pin 6 der AZ11, also an f1.
Das kann doch nicht sein, oder? Der ominöse Elko (minus an Masse, Plus an Heizung f1 der AZ11 wo eigentlich 4V AC anliegen sollten). Das kann doch eigentlich nicht funktionieren!? Oder? Für mich ein Rätsel.
Jetzt habe ich das paradoxe Problem ein spielendes Radio zu haben, das aber eigentlich gar nicht nicht funktionieren dürfte.
Hier noch ein paar Werte aus meinem Messprotokoll:
An den Lade / Siebelkos : 251/330V
ECL11 : Pin 4 (a) = 236V, Pin 8 (G1) = -5,6V
Habt Ihre eine Ahnung, was hier los ist?
Gruß aus der kalten Hauptstadt
Xandio
als Zwischendurchprojekt habe ich mich mal an die Instandsetzung eines Sachsenwerk 502W (ohne Magisches Auge) begeben, das ich vor etwa 15 Jahren am Straßenrand (Sperrmüll) gefunden hatte. Stand bis Ende letzten Jahres bei mir im „Vorratskeller“.
Also: Sauber gemacht und erster optischer Check. Teile scheinen komplett zu sein. Seilrad am Drehko zerbröselte und Skalenseil lag dementsprechend innen herum, Stromzuleitung ausgefranst und alter Stecker dran.
Das große Seilrad ließ sich mechanisch nicht mehr reparieren. Zerbröselte zwischen den Fingern. Musste ich mit Superkleber ran. Die Fixierung des Skalenseils war etwas mit Fummelei verbunden, ging aber auch ohne Seillaufplan. Hatte das Prinzip auf einem Foto in Internet sehen können und der Seillauf ist nicht so kompliziert bei diesem Radio.
Danach alle R´s gemessen (ok), Stromzuleitungskabel erneuert und die große Kondensatorkur gemacht. Sämtliche Teer- und Papierkondensatoren habe ich gewechselt. Zum Glück stehen die Kapazitäts- und Spannungswerte drauf, denn die mir zur Verfügung stehenden Schaltpläne geben für dasselbe Gerät unterschiedliche Werte an, je nach Plan. Und im Gerät selber waren z.T. wieder andere Komponenten verbaut. Offensichtlich wurde hier während der Produktion viel verändert. Beim Ersatz durch neue axiale Kondensatoren hielt ich mich an die Werte der real eingebauten Kondensatoren.
Lade- und Sieb Elkos haben nur 16µF. Die sind als große Walzen rechts an der Seite des Chassis übereinander angeordnet mit einer Metallklammer befestigt. Diese Optik wollte ich auf jeden Fall beibehalten und habe sie an Ort und Stelle belassen, die Kabel abgezwickt und neue Elkos unter dem Chassis mit 15µF / 450V eingebaut.
Etwas rätselhaft blieb mir ein Elko mit 20 µF (Foto), der in keinem der Pläne vorkommt und der mit Minus an Masse liegt und mit Plus am Gleichrichter AZ11. Der Elko im Plan liegt mit Plus an Masse. Es scheint, dass der im Gerät einmal ausgetauscht wurde. Aufschrift „5. 69“ mit 450/500V Spannungsfestigkeit deutet darauf hin, dass er vielleicht einmal im Jahre 1969 gewechselt wurde. Getauscht wurde er von mir gegen 22µF, 400V wobei ich die vorherige Einbauposition der Pole beibehielt.
Mittels Regel-Trenntrafo habe ich den ersten Versuch unter Strom begonnen und die Spannung langsam hochgefahren. Zuerst schaltete sich eine Skalen-Lampe ein, später, nach einem Stoß die Zweite und bald waren auch schon Töne zu hören. Auf Mittelwelle bekam ich die ersten Sender rein. Nicht gerade Hi-Fi, aber es funktioniert. Auch die Tonblende schafft keinen Megasound - ist halt AM - jedoch hört man einen deutlichen Unterschied, wenn man am Regler dreht. Die Tests auf LM und KW zeigten, dass ich erfreulicherweise auf allen Wellen Empfang bekomme.
Prima dachte ich. Eigentlich fertig. Nur noch kurz die Spannungen messen.
Alle Spannungen lagen über den Sollwerten. Habe daraufhin den Spannungswähler am Gerät auf 240V gedreht. Liegen immer noch etwas über dem Normalwert, sind aber aus meiner Sicht noch innerhalb der Toleranz. Jedenfalls liegen sie nicht über den maximalen Spannungswerten der jeweiligen Röhren laut Röhrenhandbuch. Na gut dachte ich, dann noch kurz die Heizspannung messen:
Und jetzt kommts:
Überall nur knapp 3V AC, auch an den Fassungen der Skalenlampen! Unterheizen möchte ich aber nicht weil sonst die Röhren „taub“ werden. Aber kann das sein oder messe ich hier Mist? Habe nur ein einfaches digitales Mulimeter. Kann ein Radio mit Röhrenheizspannung von knapp 3V gut laufen? Und die Skalenlampen leuchten trotzdem schön hell, beinahe grell!
Meine Überlegung: Vielleicht habe ich einen Fehler beim Stromzuleitungskabel gemacht. Abgelötet neu angelötet. Keine Änderung. Danach neue Sicherung eingebaut, neue Skalenlämpchen, Sicherungsaufnahme und Kontakte des Spannungswählers gereinigt (Vielleicht zu geringer Stromdurchlauf). Keine Änderung. Alle Röhren gezogen außer Gleichrichter, keine wirkliche Änderung.
Dann Heizspannung an Gleichrichterröhre gemessen: Achtung: 334V DC! An Pin 6 der AZ11, also an f1.
Das kann doch nicht sein, oder? Der ominöse Elko (minus an Masse, Plus an Heizung f1 der AZ11 wo eigentlich 4V AC anliegen sollten). Das kann doch eigentlich nicht funktionieren!? Oder? Für mich ein Rätsel.
Jetzt habe ich das paradoxe Problem ein spielendes Radio zu haben, das aber eigentlich gar nicht nicht funktionieren dürfte.
Hier noch ein paar Werte aus meinem Messprotokoll:
An den Lade / Siebelkos : 251/330V
ECL11 : Pin 4 (a) = 236V, Pin 8 (G1) = -5,6V
Habt Ihre eine Ahnung, was hier los ist?
Gruß aus der kalten Hauptstadt
Xandio
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- Kuba Komet
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Re: Sachsenwerk 502W voller Geheimnisse
Hallo,
da gibt es eine einfache Erklärung, bei der AZ11 ist ein Anschluss der Heizung gleichzeitig die Kathode, was du da gemessen hast ist laut Schaltplan normal.
Immerhin hast du die Version mit der AZ11, ich hab die mit dem Selengleichrichter. Bei meinem ist am Wellenschalter das Teil zerbröselt was den Schalter einrasten lässt
Mit Kondensatoren hatte ich auch ein paar Abweichungen vom Plan.
MfG
Uwe
da gibt es eine einfache Erklärung, bei der AZ11 ist ein Anschluss der Heizung gleichzeitig die Kathode, was du da gemessen hast ist laut Schaltplan normal.
Immerhin hast du die Version mit der AZ11, ich hab die mit dem Selengleichrichter. Bei meinem ist am Wellenschalter das Teil zerbröselt was den Schalter einrasten lässt

MfG
Uwe
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- Geographik
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Re: Sachsenwerk 502W voller Geheimnisse
Hallo!
Glückwunsch!
Wenn es spielt, ist doch schon mal was.
Schau Dir doch bitte mal den Schaltplan an. Wenn Du die Heizspannung gegen Masse mißt, wirst Du nur 3V messen. Du muß wirklich Heizung gegen Heizung messen. Hast Du dies getan?
Wenn Du Dir die Schaltung an der AZ11 genauer anschaust, wirst Du feststellen, das ein Pol direkt an der Plusschiene liegt. Auch hier Heizung gegen Heizung messen.
paulchen
Glückwunsch!
Wenn es spielt, ist doch schon mal was.
Schau Dir doch bitte mal den Schaltplan an. Wenn Du die Heizspannung gegen Masse mißt, wirst Du nur 3V messen. Du muß wirklich Heizung gegen Heizung messen. Hast Du dies getan?
Wenn Du Dir die Schaltung an der AZ11 genauer anschaust, wirst Du feststellen, das ein Pol direkt an der Plusschiene liegt. Auch hier Heizung gegen Heizung messen.
paulchen
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- Philetta
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Re: Sachsenwerk 502W voller Geheimnisse
@ Uwe:
Danke für den Hinweis mit der Doppelfunktion von Pin 6. War mir neu. Das erklärt einiges. Welche Funktion hat eigenlich dieser Elko?
Und ja, auch ich bin froh als Gleichrichter die Röhrenvariante zu haben. Röhren sind robust und können einfach ausgetauscht werden, wenn es einmal sein muss.
@ Paulchen
Ja, ich habe die Heizspannung gegen Masse gemessen. Also offensichtlich doch Mist gemessen
Also Heizung gegen Heizung, okay. Werde ich morgen Abend mal machen und berichten. Schon mal vielen Dank!
Xandio
Danke für den Hinweis mit der Doppelfunktion von Pin 6. War mir neu. Das erklärt einiges. Welche Funktion hat eigenlich dieser Elko?
Und ja, auch ich bin froh als Gleichrichter die Röhrenvariante zu haben. Röhren sind robust und können einfach ausgetauscht werden, wenn es einmal sein muss.
@ Paulchen
Ja, ich habe die Heizspannung gegen Masse gemessen. Also offensichtlich doch Mist gemessen

Also Heizung gegen Heizung, okay. Werde ich morgen Abend mal machen und berichten. Schon mal vielen Dank!
Xandio
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- Kuba Komet
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Re: Sachsenwerk 502W voller Geheimnisse
Ich nehme an da ist schonmal ein Netzelko ersetzt worden, also ein Becherelko wurde gegen einen axialen getauscht. Aber im Schaltplan sollte der schon vorhanden sein. Interresant ist daß auch an deinem schon in den 60èrn einige Reparaturen notwendig waren. Das gleiche schreibt pl504 HIER und auch bei meinem waren die Elkos aus den 60èrn. Da hatte das Sachsenwerk in den 50èrn wohl mal eine miese Serie erwischt.Xandio hat geschrieben:@ Uwe:
Welche Funktion hat eigenlich dieser Elko?
MfG
Uwe
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- Philetta
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Re: Sachsenwerk 502W voller Geheimnisse
Guten Abend!
Habe eben nochmal die Heizspannungen gemessen - diesmal aber richtig
@ Paulchen
Jetzt konnte ich perfekte Werte feststellen: exakte 6,3V AC bei den E-Röhren und genau 4V bei der AZ 11. Wie im Lehrbuch. Nochmals herzlichen Dank für den Mess-Tip.
@ Uwe und PL504
Ich denke auch, dass hier was ausgetauscht wurde. Allerdings hat das Gerät keine Becherelkos im herkömmlichen Sinne, sondern diese beiden "Papp?-Walzen" an der Seite des Chassis, die axial verkabelt sind, mit jeweils 16µF. Das sind aus meiner Sicht Lade und Siebelko, wie auch im Plan verzeichnet. An die ursprüngliche Verdrahtung, die ich unter das Chassis verlegt habe, kamen dann die neuen Ersatz-Elkos 15µF 450V dran. Weshalb nun dieser dritte Elko zur Kathode der AZ11 dazugekommen ist, leuchtet mir noch nicht ganz ein. Der Niedervoltelko fehlt hingegen, weshalb ich erst dachte, es handelt sich um diesen. Aber das kam wegen Polung und Position eigentlich nicht in Betracht.
Jedenfalls spielt das Gerät wieder und die Messwerte sind ja auch klasse, wie sich jetzt dank Eurer Hilfe herausstellte. Werde demnächst noch einen Dauertest machen, ein paar kleine mechanische Korrekturen vornehmen und es dann wieder zusammenbauen.
Zum Glück muss nichts abgeglichen werden. Ist ja nicht ganz so einfach bei diesem Gerät, wie ich gelesen habe.
Nochmals vielen Dank an alle Helfer für Eure Unterstützung!
Gruß
Xandio
Habe eben nochmal die Heizspannungen gemessen - diesmal aber richtig

@ Paulchen
Jetzt konnte ich perfekte Werte feststellen: exakte 6,3V AC bei den E-Röhren und genau 4V bei der AZ 11. Wie im Lehrbuch. Nochmals herzlichen Dank für den Mess-Tip.
@ Uwe und PL504
Uwe hat geschrieben:Ich nehme an da ist schonmal ein Netzelko ersetzt worden, also ein Becherelko wurde gegen einen axialen getauscht.
Ich denke auch, dass hier was ausgetauscht wurde. Allerdings hat das Gerät keine Becherelkos im herkömmlichen Sinne, sondern diese beiden "Papp?-Walzen" an der Seite des Chassis, die axial verkabelt sind, mit jeweils 16µF. Das sind aus meiner Sicht Lade und Siebelko, wie auch im Plan verzeichnet. An die ursprüngliche Verdrahtung, die ich unter das Chassis verlegt habe, kamen dann die neuen Ersatz-Elkos 15µF 450V dran. Weshalb nun dieser dritte Elko zur Kathode der AZ11 dazugekommen ist, leuchtet mir noch nicht ganz ein. Der Niedervoltelko fehlt hingegen, weshalb ich erst dachte, es handelt sich um diesen. Aber das kam wegen Polung und Position eigentlich nicht in Betracht.
Jedenfalls spielt das Gerät wieder und die Messwerte sind ja auch klasse, wie sich jetzt dank Eurer Hilfe herausstellte. Werde demnächst noch einen Dauertest machen, ein paar kleine mechanische Korrekturen vornehmen und es dann wieder zusammenbauen.
Zum Glück muss nichts abgeglichen werden. Ist ja nicht ganz so einfach bei diesem Gerät, wie ich gelesen habe.
Nochmals vielen Dank an alle Helfer für Eure Unterstützung!
Gruß
Xandio
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- Kuba Komet
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Re: Sachsenwerk 502W voller Geheimnisse
Hallo,
das ist doch nur ein stinknormaler Sechskreiser. ZF mit wenig Pegel AM-moduliert auf maximale Lautstärke, Oszillator / Vorkreis in Reihenfolge K-M-L.
MfG
Munzel
das ist doch nur ein stinknormaler Sechskreiser. ZF mit wenig Pegel AM-moduliert auf maximale Lautstärke, Oszillator / Vorkreis in Reihenfolge K-M-L.
MfG
Munzel
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- Siemens D-Zug
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Re: Sachsenwerk 502W voller Geheimnisse
Hallo,
Da dieses Gerät die Nachkriegsproduktion vom Sachsenwerk richtig in Schwung gebracht hat und entsprechend häufig ist, gehört er folglich zu den typischen frühen Ost- Geräten. Ähnlich häufig wie das AT462W.
Besser als an so einem Ding kann man das Radiorestaurieren gar nicht lernen.(
Alles schön übersichtlich und sauber verarbeitet. Und die Röhren sind leicht beschaffbar.
Gruß drahtfunk
macht aber gar nix! Es werden ja auch genug Einkreiser in Betrieb gehalten.Munzel hat geschrieben:das ist doch nur ein stinknormaler Sechskreiser
Da dieses Gerät die Nachkriegsproduktion vom Sachsenwerk richtig in Schwung gebracht hat und entsprechend häufig ist, gehört er folglich zu den typischen frühen Ost- Geräten. Ähnlich häufig wie das AT462W.
Besser als an so einem Ding kann man das Radiorestaurieren gar nicht lernen.(
)Xandio hat geschrieben:Habe eben nochmal die Heizspannungen gemessen - diesmal aber richtig![]()
Alles schön übersichtlich und sauber verarbeitet. Und die Röhren sind leicht beschaffbar.
Gruß drahtfunk
Schützt unsere Muttersprache!
Im übrigen:
Unerlaubtes Drehen am Radioapparat führt zu schweren Verstimmungen beim Hausherren, und ist daher bei Strafe verboten!
Im übrigen:
Unerlaubtes Drehen am Radioapparat führt zu schweren Verstimmungen beim Hausherren, und ist daher bei Strafe verboten!
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- Philetta
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Re: Sachsenwerk 502W voller Geheimnisse
So, hatte gestern noch ein paar Furnierarbeiten am Gehäuse erledigt. Das hatte ich mir vorgenommen bevor ich es zusammenbaue. Wollte dann am Chassis noch etwas an der Mechnik der Sendeeinstellung richten. Dabei ist mir das Skalenseil gerissen...
Oh Herr, gib mir Geduld!! Diese Fummelei werde ich mir wohl am Wochenende geben.
Ja, das Sachsenwerk 503W ist wunderbar übersichtlich und optimal zugänglich. Ist nach einem Sachsenwerk Olypia 532WU, SABA Triberg W und einem AEG 1062WU meine vierte Vollrestaurierung.
Allerdings bin ich immer wieder erstaunt, in welch marodem Zustand die Sachsenwerke auftauchen. Mein erstes Restaurier-Objekt war das Sachsenwerk Olympia 532WU, noch ohne Magisches Auge. War auch völlig zerbröselt. Neben der schlappen Technik musste ich auch das Gehäuse komplett abschleifen, z.T. neu furnieren und neu lakieren. Habe noch ein 532WU in einem meiner "Depots", eins mit Magischem Auge. Aber auch hier: massive Furnier- und Lackschäden und natürlich das gerissene Skalenseil
Gruß
Xandio

Ja, das Sachsenwerk 503W ist wunderbar übersichtlich und optimal zugänglich. Ist nach einem Sachsenwerk Olypia 532WU, SABA Triberg W und einem AEG 1062WU meine vierte Vollrestaurierung.
Allerdings bin ich immer wieder erstaunt, in welch marodem Zustand die Sachsenwerke auftauchen. Mein erstes Restaurier-Objekt war das Sachsenwerk Olympia 532WU, noch ohne Magisches Auge. War auch völlig zerbröselt. Neben der schlappen Technik musste ich auch das Gehäuse komplett abschleifen, z.T. neu furnieren und neu lakieren. Habe noch ein 532WU in einem meiner "Depots", eins mit Magischem Auge. Aber auch hier: massive Furnier- und Lackschäden und natürlich das gerissene Skalenseil

Ja, ein AT 462W habe ich auch noch. Finde die Form richtig schön! Hat Netzbrummen. Werde wohl irgendwann mal die Becherelkos erneuern.drahtfunk hat geschrieben:Da dieses Gerät die Nachkriegsproduktion vom Sachsenwerk richtig in Schwung gebracht hat und entsprechend häufig ist, gehört er folglich zu den typischen frühen Ost- Geräten. Ähnlich häufig wie das AT462W.
Gruß
Xandio
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- Philetta
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Re: Sachsenwerk 502W voller Geheimnisse
So, habe das Gerät letztes Wochenende fertig gestellt.
Spielt wunderbar. Habe ausserdem einen kleinen CD-Player an TA angeschlossen, wenn ich mal keine Lust auf die "Stimme Russlands" auf MW habe.
Noch ein Nachtrag zum Alter: Die Kondensatoren hatten Aufschriften von 11.50 bis 5.51. Im Gehäuse habe ich einen Stempel mit Datum 21.06.51 gefunden. Das Radio dürfte also wohl Mitte 1951 ins Wohnzimmer seines Besitzers gekommen sein.
Chau
Xandio
Spielt wunderbar. Habe ausserdem einen kleinen CD-Player an TA angeschlossen, wenn ich mal keine Lust auf die "Stimme Russlands" auf MW habe.

Noch ein Nachtrag zum Alter: Die Kondensatoren hatten Aufschriften von 11.50 bis 5.51. Im Gehäuse habe ich einen Stempel mit Datum 21.06.51 gefunden. Das Radio dürfte also wohl Mitte 1951 ins Wohnzimmer seines Besitzers gekommen sein.
Chau

Xandio
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- Geographik
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Re: Sachsenwerk 502W voller Geheimnisse
Die Sachsenwerker sind technisch einfache Mittelsuper, immerhin von den Ausmaßen schon recht ordentlich, gute Lautsprecher, dadurch auch einen guten Klang. Sie lohnen sich, weil sauber gebaut, darum leicht zu machen, und sie haben das Gerät ja hinbekommen, und auch optisch ist es wieder ein richtig schönes Gerät.
Edi



Edi
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- Wohnort: Sternberg
Re: Sachsenwerk 502W voller Geheimnisse
Da muss ich dem Edi zustimmen die Olympias klingen sehr gut brauchen aber eine gute Antenne.
Der 502 fehlt mir noch in meiner Sammlung.
Sieht super aus
Gruss Henri
Der 502 fehlt mir noch in meiner Sammlung.
Sieht super aus

Gruss Henri