Special: 1954 DDR- Olympia und Carmen- FM mit Stahlröhren

Interessante Schaltungen und technische Lösungen historischer Radio können hier fachlich besprochen werden.
Forumsregeln
  1. Dieser Bereich dient der Besprechung von Schaltungen in alten Empfängern. Er soll etwas ein "Premiumbereich" sein.
  2. Hier darf jeder Artikel einstellen, ein Gerät oder eine Schaltungslösung zur Diskussion stellen und sich an Diskussionen beteiligen.
  3. In diesem Unterforum wird ein gewisses technisches Niveau innerhalb einer Diskussion verlangt. Es handelt sich um Fachdiskussionen für versiertere Nutzer in der Technik.
  4. Off-Topic, auch während einer laufenden Diskussion, ist nicht erlaubt und wird gelöscht. Es ist kein Laberforum.
  5. Bei der Einstellung von Schaltplänen unbedingt die Forenregeln beachten! Schaltpläne aus geschützten Mitgliederbereichen anderer Radioseiten dürfen auch auszugsweise NICHT verwendet werden. Die Mitglieder des DRF helfen gerne bei der Beschaffung aus erlaubten Quellen.
edi
Geographik
Geographik
Beiträge: 3247
Registriert: Sa Jan 26, 2008 2:19
Kenntnisstand: Spezialkentnnisse im Bereich Röhrenradios (Beruf)
Wohnort: Mecklenburg- Vorpommern

Special: 1954 DDR- Olympia und Carmen- FM mit Stahlröhren

Beitrag von edi »

Hatten wir schon mehrmals besprochen:

Bemerkenswert die Verwendung eines Röhrensatzes, der seit Ende der 30er Jahre, gewissermassen als AM- Standard- Röhrensatz (a.R.) bekannt ist ("Stahlröhren", bzw. "Harmon. Reihe"), ohne Extra- FM- Empfangsteil.

Die Mischröhre ECH11 mixt bis UKW hoch, nach der ZF die Gleichrichtung mit einem Demodulator, der üblicherweise AM demoduliert -> Flankendemodulation. Sachsenwerk nimmt noch eine breitbandige Vorstufe ("Scheunentor") zu Hilfe, um'sd der ECH 11 etwas leichter zu machen.
Durch die Flankendemodulation ist jeder UKW- Sender auf 2 dicht benachbarten Positionen zu empfangen ("linke" und "rechte" ZF- Flanke).
Für optimalen Empfang muß etwas NEBEN der Senderfrequenz abgestimmt werden. Kriterium ist hier ein möglichst lauter, verzerrungsarmer Ton.

Solche Geräte haben keine besonders hohe Verstärkung, mit einer guten Ringdipol- Antenne, oder einem passenden Dipol, z. B. aus Flachbandkabel, ist da noch was zu holen, soweit die simple Demodulator- Lösung (einfache Flankendemodulation) dies zuläßt- heutige, stark ausmodulierte Sender "überfahren" den Demodulator, normal ausmodulierte Sender sind aber mit normaler FM- Qualität empfangbar.

Edi

Bild
Stern Radio Straßfurt Carmen 5E6.10 mit Radioteil 5E63

Bild
Sachsenwerk Olympia 532 WU, mit EF13 als breitbandige, nichtabgestimmte (!)FM- Vorstufe.


Warum die das mal so gebaut haben, obwohl gleichzeitig die üblichen (Ratiodetektor-) Lösungen bekannt waren, und auch schon gebaut wurden ?
Ich erlaube mir mal, von M. Zirke zu zitieren (Quelle):
Das eher als niveaulos zu bezeichnende Rundfunkchassis, bei dem die Realisierung des UKW-Empfanges sich auch nur auf nicht viel mehr als eine zusätzliche Stellung des Nockenschalters beschränkt, wertet diesen Kasten vollkommen ab und ist nur von denen zu begreifen, welche selbst noch das Glück hatten erleben zu dürfen, was die klassischen Rundfunkbänder LW und MW einst für eine Fülle an Information bei einer durchaus akzeptablen Empfangsqualität boten. Fernab der wenigen Großstädte spielte der UKW-Rundfunk praktisch keine Rolle, weil es ihn so garnicht gab! Betrachtet man alle diese äußeren Umstände, dann relativiert sich meine abwertende Einschätzung dieses Gerätes erheblich, denn es bot dem weniger vermögenden oder auch nur in beengten räumlichen Verhältnissen lebenden Kunden einen zu damaliger Zeit beträchtlichen Nutzwert.
Alles-Blau
Freiburg Automatic
Freiburg Automatic
Beiträge: 167
Registriert: Mo Aug 31, 2009 13:54
Kenntnisstand: Weitergehende Kenntnisse (Hobby)
Wohnort: Sternberg

Re: Special: 1954 DDR- Olympia und Carmen- FM mit Stahlröhre

Beitrag von Alles-Blau »

Hallo Edi
Der 532WU hat eine EF14 nicht EF13
Empfang auf UKW ist aber wirklich nicht besonders hab den 532WU am Kabelnetz dran und sauberes Abstimmen ist kaum möglich.Mit einfachem Dipol kommt garnix rein.

Gruss Henri