Graetz 154W: wieder Archäologie
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Graetz 154W: wieder Archäologie
Hallo Forum,
heute flatterte mir wieder ein Gerät auf den Tisch, welches so ein bißchen eigenartig ist. Ein Graetz 154 mit Fertigungstag 22.3.1951, soweit der der Stempel im Gehäuse. Er hat die 60 also schon überschritten. Im rmorg ist das Gerät hier zu sehen:
http://www.radiomuseum.org/r/graetz_154w_154_w.html
Wie bei Graetz damals üblich, gab es natürlich auch eine Allstromversion davon, den 154GW:
http://www.radiomuseum.org/r/graetz_154gw_154_gw.html
Die Geräte ähneln sich aufs Haar, bis auf eine Auffälligkeit bei der Bestückung, der Wechselströmer hat eine EM34, der Allströmer eine UM4. Umso erstaunter war ich, als ich heute mein Gerät öffnete und darin eine EM4 samt passender Fassung und deren Halterung vorfand, alles original.
Im auf die Bodenpappe geklebten Schaltplan ist aber die vorgesehene EM34 zu sehen und auch der Graetz-Papst Jens Dehne erwähnt keine Version mit EM4 statt EM34:
http://www.del-service.de/150er_serie.htm
Auch die dort abrufbare "Kundendienst-Liste" von Graetz erwähnt nur eine EM34.
War das nun ein Einzelstück ? Wer hat außer mir noch einen 154W im Bestand, der mal nachgucken könnte, was für ein Auge das Gerät hat ?
H.
heute flatterte mir wieder ein Gerät auf den Tisch, welches so ein bißchen eigenartig ist. Ein Graetz 154 mit Fertigungstag 22.3.1951, soweit der der Stempel im Gehäuse. Er hat die 60 also schon überschritten. Im rmorg ist das Gerät hier zu sehen:
http://www.radiomuseum.org/r/graetz_154w_154_w.html
Wie bei Graetz damals üblich, gab es natürlich auch eine Allstromversion davon, den 154GW:
http://www.radiomuseum.org/r/graetz_154gw_154_gw.html
Die Geräte ähneln sich aufs Haar, bis auf eine Auffälligkeit bei der Bestückung, der Wechselströmer hat eine EM34, der Allströmer eine UM4. Umso erstaunter war ich, als ich heute mein Gerät öffnete und darin eine EM4 samt passender Fassung und deren Halterung vorfand, alles original.
Im auf die Bodenpappe geklebten Schaltplan ist aber die vorgesehene EM34 zu sehen und auch der Graetz-Papst Jens Dehne erwähnt keine Version mit EM4 statt EM34:
http://www.del-service.de/150er_serie.htm
Auch die dort abrufbare "Kundendienst-Liste" von Graetz erwähnt nur eine EM34.
War das nun ein Einzelstück ? Wer hat außer mir noch einen 154W im Bestand, der mal nachgucken könnte, was für ein Auge das Gerät hat ?
H.
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Re: Graetz 154W: wieder Archäologie
in meiner ganzen verfügbaren Literatur über den 154W ist nur die EM34 erwähnt. Vielleicht haben die ersten Modelle die EM4 noch vom Vorgängermodell 153W übernommen ohne das es dokumentiert ist?
Gruß,
Jupp
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Der Sammler "an sich" wird einfach nie ethisch oder moralisch sein. Liegt in der Sache der Natur... Sonst wären wir ja keine "Sammler & Jäger", sondern biedere Heimchen (Marek)
Jupp
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Re: Graetz 154W: wieder Archäologie
Hallo Jupp,
das dachte ich zuerst auch, bis ich das erwähnte Produktionsdatum sah, mit März 1951 ist das Gerät wohl eines der späten Geräte dieses Typs. Meistens ging die Fertigung eines Modells doch von den Sommerferien bis zu den nächsten Sommerferien, damit man an Weihnachten eine Palette neuer Modelle für das Folgejahr hatte und davon auch was auf Vorrat produzieren konnte. Der 154W ist lt. rmorg (übereinstimmend mit Jens Dehne) ja von 1950 bis 1951 produziert worden.
Noch etwas ist komisch: der Entstörkondensator trug das Datumskürzel 8.53, auch hier hatte ich keinen unmittelbaren Grund zu der Annahme, der sei mal getauscht worden. Muß aber ja wohl so sein. Weitere Kondis werde ich besonders genau begutachten.
H.
das dachte ich zuerst auch, bis ich das erwähnte Produktionsdatum sah, mit März 1951 ist das Gerät wohl eines der späten Geräte dieses Typs. Meistens ging die Fertigung eines Modells doch von den Sommerferien bis zu den nächsten Sommerferien, damit man an Weihnachten eine Palette neuer Modelle für das Folgejahr hatte und davon auch was auf Vorrat produzieren konnte. Der 154W ist lt. rmorg (übereinstimmend mit Jens Dehne) ja von 1950 bis 1951 produziert worden.
Noch etwas ist komisch: der Entstörkondensator trug das Datumskürzel 8.53, auch hier hatte ich keinen unmittelbaren Grund zu der Annahme, der sei mal getauscht worden. Muß aber ja wohl so sein. Weitere Kondis werde ich besonders genau begutachten.
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Re: Graetz 154W: wieder Archäologie
Hallo Holger und Franz-Josef
Im VERG Katalog 1950/51 hat ein 153W eine EM4, ein 154W eine EM34, das ist Euch ja bekannt.
Der Jahrgang 1951/52 zeigt keinen 154W nur noch 155W/GW und 156W
Man hat eben beim 154W noch Restbestaenden der EM4 gehabt oder die neue EM34 nicht oder noch nicht in der benoetigen Menge von VALVO usw. bekommen.
Elektrisch sind die zwei EMs ja gleich.
johann
Im VERG Katalog 1950/51 hat ein 153W eine EM4, ein 154W eine EM34, das ist Euch ja bekannt.
Der Jahrgang 1951/52 zeigt keinen 154W nur noch 155W/GW und 156W
Man hat eben beim 154W noch Restbestaenden der EM4 gehabt oder die neue EM34 nicht oder noch nicht in der benoetigen Menge von VALVO usw. bekommen.
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Re: Graetz 154W: wieder Archäologie
Hallo Johann,
das ist eine gute Erklärung.
Ich habe inzwischen doch auch noch ein paar weitere, allerdings sehr dezente Bastelspuren gefunden. So wurden Lade- und Siebelko augenscheinlich mal getauscht, Graetz verwendete in der Zeit nach meiner Erfahrung immer Becherelkos des Herstellers "Dominit". (Diese Firma gibt es noch, sie sitzt in Brilon. Wenn das damals schon so war, war es bis zum Graetz-Werk in Altena nicht weit.)
Hier sind aber Siemens-Becherelkos mit 16 und 32µF drin, die haben 450/550V- Spannungsfestigkeit. Da hat der Reparateur also ein Fach höher gegriffen, um dauerhaft Ruhe zu schaffen. Beide Elkos sind bis heute 1A. Wann könnte das gemacht worden sein ? Es fanden sich in dem Radio auch zwei Wima-Tropydur Hustenbonbons, ein kolossaler 0,5µF/500V, der aber noch immer für die Blechbanderole, die das Originalteil halten sollte, zu schlank war. Außerdem noch ein 5000pF. Die Tropydur-Serie gab es aber im Frühjahr 1951 noch gar nicht, glaube ich.
Den 5000pF hat er im Plan (auf der Pappe) sogar dokumentiert, aber an der falschen Stelle ! Das war aber sein einziger Fehler. Scannen kann ich den eher nicht, zu braunscheckig !
Ich überlege, ob ich an dem Radio eine Razzia machen soll, es spielt nach etwa 10 getauschten Bauteilen schon unerwartet gut. An manche Kondis kommt man kaum ran, so versteckt sind die montiert. Na, mal sehen....
H.
das ist eine gute Erklärung.
Ich habe inzwischen doch auch noch ein paar weitere, allerdings sehr dezente Bastelspuren gefunden. So wurden Lade- und Siebelko augenscheinlich mal getauscht, Graetz verwendete in der Zeit nach meiner Erfahrung immer Becherelkos des Herstellers "Dominit". (Diese Firma gibt es noch, sie sitzt in Brilon. Wenn das damals schon so war, war es bis zum Graetz-Werk in Altena nicht weit.)
Hier sind aber Siemens-Becherelkos mit 16 und 32µF drin, die haben 450/550V- Spannungsfestigkeit. Da hat der Reparateur also ein Fach höher gegriffen, um dauerhaft Ruhe zu schaffen. Beide Elkos sind bis heute 1A. Wann könnte das gemacht worden sein ? Es fanden sich in dem Radio auch zwei Wima-Tropydur Hustenbonbons, ein kolossaler 0,5µF/500V, der aber noch immer für die Blechbanderole, die das Originalteil halten sollte, zu schlank war. Außerdem noch ein 5000pF. Die Tropydur-Serie gab es aber im Frühjahr 1951 noch gar nicht, glaube ich.
Den 5000pF hat er im Plan (auf der Pappe) sogar dokumentiert, aber an der falschen Stelle ! Das war aber sein einziger Fehler. Scannen kann ich den eher nicht, zu braunscheckig !
Ich überlege, ob ich an dem Radio eine Razzia machen soll, es spielt nach etwa 10 getauschten Bauteilen schon unerwartet gut. An manche Kondis kommt man kaum ran, so versteckt sind die montiert. Na, mal sehen....
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Re: Graetz 154W: wieder Archäologie
Hallo zusammen,
in dem Zusammenhang hätte ich eine Frage: Welcher Preis wäre für einen 154W als realistisch an zu setzen? Basis: Gerät ist vollständig, äußerlich im guten bis sehr guten Originalzustand mit allen Papieren und unverbastelt.
in dem Zusammenhang hätte ich eine Frage: Welcher Preis wäre für einen 154W als realistisch an zu setzen? Basis: Gerät ist vollständig, äußerlich im guten bis sehr guten Originalzustand mit allen Papieren und unverbastelt.
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Re: Graetz 154W: wieder Archäologie
Hallo Herbert,
wenn Du voraussetzen kannst, daß die Funktion wieder hergestellt werden kann, also Netztrafo usw. in Ordnung (besonders anfällig ist bei dieser Serie der AÜ), würde ich den Wert im Fundzustand mit 40 +/-10 Euro ansetzen. Das Gerät ist deswegen besonders, weil für das erste UKW-Modelljahr 1950/51 ein im Vergleich guter UKW-Empfang möglich ist. Da kommt nur der Grundig 495W drüber. "Mit allen Papieren" ist auch ein Argument.
H.
wenn Du voraussetzen kannst, daß die Funktion wieder hergestellt werden kann, also Netztrafo usw. in Ordnung (besonders anfällig ist bei dieser Serie der AÜ), würde ich den Wert im Fundzustand mit 40 +/-10 Euro ansetzen. Das Gerät ist deswegen besonders, weil für das erste UKW-Modelljahr 1950/51 ein im Vergleich guter UKW-Empfang möglich ist. Da kommt nur der Grundig 495W drüber. "Mit allen Papieren" ist auch ein Argument.
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Re: Graetz 154W: wieder Archäologie
Moin Holger,
besten Dank für Deine Auskunft. Aus dem Bauch heraus hätte ich etwa den gleichen "Kurs" geschätzt, aber eine zweite Meinung ist immer hilfreich.

besten Dank für Deine Auskunft. Aus dem Bauch heraus hätte ich etwa den gleichen "Kurs" geschätzt, aber eine zweite Meinung ist immer hilfreich.


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Re: Graetz 154W: wieder Archäologie
Hallo Holger
Vor einiger Zeit hatte ich auch einen 154W auf dem Tisch der hatte laut des Schaltplan eine EM34 tatsächlich war eine EM4 verbaut.
http://www.dampfradioforum.de/viewtopic.php?f=5&t=13141
An der Fassung waren keinerlei Spuren das dies mal umgebaut wurde, war alles im Original Zustand.
Oha,
hab eben erst gesehen das der Thread schon etwas älter ist
Vor einiger Zeit hatte ich auch einen 154W auf dem Tisch der hatte laut des Schaltplan eine EM34 tatsächlich war eine EM4 verbaut.
http://www.dampfradioforum.de/viewtopic.php?f=5&t=13141
An der Fassung waren keinerlei Spuren das dies mal umgebaut wurde, war alles im Original Zustand.
Oha,

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Re: Graetz 154W: wieder Archäologie
Moin zusammen,
auch ohne die vier bunten Buchstaben wurde er drei, zwei, eins - MEINS! Dieser, wie ich meine, sehr gut erhaltene Graetz 154W wechselte für'n Fuffi heute abend in meine Sammlung. Manchmal kann man einfach nicht widerstehen...
Hier ist er noch im quasi-jungfräulichen Zustand innen zu sehen. Alles dabei - sogar das berühmte Tütchen mit den Ersatzsicherungen fehlt nicht!
Äußerlich gibt es bei dem Gerät wohl nicht viel zu tun, außer einer gediegenen Pflegemaßnahme. Wie es um die "inneren Werte" bestellt ist, werde ich erst in ein paar Tagen erfahren, wenn die Reparaturen in meiner Werkstatt soweit abgebaut sind.
auch ohne die vier bunten Buchstaben wurde er drei, zwei, eins - MEINS! Dieser, wie ich meine, sehr gut erhaltene Graetz 154W wechselte für'n Fuffi heute abend in meine Sammlung. Manchmal kann man einfach nicht widerstehen...

Hier ist er noch im quasi-jungfräulichen Zustand innen zu sehen. Alles dabei - sogar das berühmte Tütchen mit den Ersatzsicherungen fehlt nicht!
Äußerlich gibt es bei dem Gerät wohl nicht viel zu tun, außer einer gediegenen Pflegemaßnahme. Wie es um die "inneren Werte" bestellt ist, werde ich erst in ein paar Tagen erfahren, wenn die Reparaturen in meiner Werkstatt soweit abgebaut sind.
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Re: Graetz 154W: wieder Archäologie
So wunderschön komplett ist natürlich
! Sowas ist schon mehr als einen Extra-Zehner wert, finde ich. Hatte mich damals bei meinem Heli 3001 auch sehr über diese Zugaben gefreut.
Gruß Ralph

Gruß Ralph
Und klingt der Netzbrumm schauerlich, das Radio spricht: NOCH LEBE ICH!
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Re: Graetz 154W: wieder Archäologie
Hallo Radiofreunde,
@Ralph: Danke, danke für die netten Worte
Nun hat also trotz "Arbeit bis unters Dach" die Neugier gesiegt und es wurde ein erster vorsichtiger Blick auf das Innenleben geworfen. Obwohl mir beim Kauf versichert wurde, dass das Radio noch bis zuletzt, also bis zur Haushaltsauflösung, funktioniert hätte, wurde das Gerät vorsichtig über die obligatorische Vorschaltlampe "angefahren". Gut war's, denn die Lampe signalisierte mir gleich, dass hier etwas nicht stimmt. Und richtig, es dauerte nur wenige Sekunden, bis ein dezentes Dampfwölkchen aus dem Chassis stieg. Deshalb wohl auch der Ausdruck "Dampfradio", hihi!
Also erst einmal wieder AUS und suchen, woran es liegt. Ahja - Der Widerstand mit der Nr. 23 im SB wird vom Kondensator Nr. 22 (voller Schluß) gegrillt. Hmm - ...hat bis zum Schluss gespielt - sosooo... Wohl eher doch nicht?! Aber ehrlich gesagt, ich hätte mich auch schwerstens gewundert, wenn doch! Also - diesen und gleich noch ein paar weitere Kondensatoren erneuert, nun arbeiten immerhin Netzteil und Niederfrequenzverstärker wieder. Nur aus den Ätherwellen vermag mir das Gerät immer noch keine Töne zu Gehör bringen, nicht einmal ein leises Rauschen. Schauen wir also einmal weiter, aber erst nach einer Grundreinigung und dem Wechsel des Skalenseilchens - das wurde nämlich gerissen vorgefunden. Es bleibt spannend...
(tbc)
@Ralph: Danke, danke für die netten Worte

Nun hat also trotz "Arbeit bis unters Dach" die Neugier gesiegt und es wurde ein erster vorsichtiger Blick auf das Innenleben geworfen. Obwohl mir beim Kauf versichert wurde, dass das Radio noch bis zuletzt, also bis zur Haushaltsauflösung, funktioniert hätte, wurde das Gerät vorsichtig über die obligatorische Vorschaltlampe "angefahren". Gut war's, denn die Lampe signalisierte mir gleich, dass hier etwas nicht stimmt. Und richtig, es dauerte nur wenige Sekunden, bis ein dezentes Dampfwölkchen aus dem Chassis stieg. Deshalb wohl auch der Ausdruck "Dampfradio", hihi!

(tbc)
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Re: Graetz 154W: wieder Archäologie
Soooo... - mein Graetz 154W wurde soeben fertiggestellt. Zwei Elkos und über 20 Kondensatoren waren nach über 60 Jahren halt nicht mehr zu gebrauchen. Sie wurden (fast) alle neu befüllt, um die Optik wenigstens zu bewahren. Die Röhren hatten erstaunlicherweise alle noch eine gute Emission, es brauchte also keine gewechselt zu werden. Zum Schluss war noch ein ZF-Nachgleich nötig, danach war ich mit dem Gerät sehr zufrieden. Klang und Empfindlichkeit können sich absolut sehen (oder besser hören^^) lassen - ehrlich gesagt hätte ich damit so nicht gerechnet. Bevor das Radio nun seinen endgültigen Platz in der Sammlung bekommt, wird es noch kosmetisch behandelt.
Das Chassis von oben nach der Grundreinigung.
Blick unter das Chassis. Die neuen Kondensatoren im alten Gewand
Zwei neu befüllte Kondensatoren...
... wie zuvor original eingelötet. Das "Drantüddeln" an abgeknippste Drahtenden mag ich nicht.
RIP - Ein Sack voll Kondensatoren, ein verbrannter Widerstand, die zuvor geflickten Netzsicherungen, und das gerissene Skalenseil. Das ist die Bilanz dieser Überholung.
Bei nicht zu großer Umgebungshelligkeit ist das Magische Auge (EM34) sogar noch recht gut erkennbar.-
- Kuba Komet
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Re: Graetz 154W: wieder Archäologie
Hallo,
gefällt mir, mal wenigstens eine gut gemachte Restaurierung, und nicht wie so oft anzutreffen dieser völlig verbastelte Schrott mit beliebigen bunten Kondensatoren.
Gruß
Roland
gefällt mir, mal wenigstens eine gut gemachte Restaurierung, und nicht wie so oft anzutreffen dieser völlig verbastelte Schrott mit beliebigen bunten Kondensatoren.
Gruß
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Re: Graetz 154W: wieder Archäologie
Hallo,
das gefällt mir auch sehr gut. Ebenfalls gefällt mit, das du die alten Bauteiledrähte richtig ausgelötet hast
.
Gruß
Oliver
das gefällt mir auch sehr gut. Ebenfalls gefällt mit, das du die alten Bauteiledrähte richtig ausgelötet hast

Gruß
Oliver