Radio 1940 - 1950?? Identifizierung?

Fragen, Berichte und Tipps zu Reparatur und Technik.

Für Einsteiger: Erste Inbetriebnahme eines Röhrenradios
Forumsregeln
Regeln
Impressum
To_young_to
Philetta
Philetta
Beiträge: 8
Registriert: Sa Okt 04, 2008 18:49

Radio 1940 - 1950?? Identifizierung?

Beitrag von To_young_to »

Hallo,
Ich bin neu hier und jetzt unsicher wie ich fragen soll.
Könnt Ihr mir helfen, ein Radion zu identifizieren, das wohl aus den 30Jahren stammt. Wenn einen Hinweis auf einen Plan bekommen könnte--wäre einfach genial.

Ein Bekannter hat mir ein altes Radio vorbei gebracht mit der Maßgabe, dass wohl nur die Sicherung raus ist.

Es dürfte ein LW/MW Radio aus dieser Zeit sein und aus einer Kleinstserie im würtembergischen Raum stammen. Ob die Teile als "Bausatz" oder eine Eigenentwicklung sind kann ich nicht feststellen. Ein Leistungsschild gibt es nicht.
Bilder kann ich gerne einstellen wenn mir jemand zeigt wie.

Selber hab ich zwar zu Beginn meiner Lehrzeit noch mit Röhren etwas "tauschrepariert" , eine wirkliche Erfahrung lässt sich da aber sicher nicht ableiten. Sockel (wenn es überhaupt welche sind) hatte ich bisher so noch nicht gesehen.

In dem Ding sind 2 Röhren mit einfachem Pimpel, oben also offensichtlich nicht so ne Doppelsonderröhre.

Könnt Ihr mir helfen bevor ich in meinem Eifer hier mehr kaputt mache als wirklich gut ist. Hat jemand Pläne für so alte Radios - nach meiner Einschätzung kann es zu dem Zeitpunkt noch nicht allzu viele Röhrenschaltungen gegeben haben - oder gibt hier im Forum Möglichkeiten nach ähnlichem zu suchen?

Für Hinweise Hilfe etc. vielen Dank.

Gruß
to_young_to

*Edit Admin: Wie gewünscht Titel geändert! ;) *
Benutzeravatar
Rocco11
† Siemens D-Zug
† Siemens D-Zug
Beiträge: 3354
Registriert: Di Feb 05, 2008 18:41
Wohnort: Göppingen

Beitrag von Rocco11 »

Hallo,

ohne jegliche Anhaltspunkte ist eine Identifizierung völlig ausgeschlossen.
Äußerst hilfreich wären Fotos. Um diese hier einzustellen gibt es mehrere Möglichkeiten. Ich erspare mir aber langatmige Erklärungen, da es hierfür eine vorbereitete Standardbeschreibung gibt.

Hier: http://dampfradioforum.de/topic,19,-faq ... en.html#27

Ergänzende Infos wären z.B. die Anzahl und die (genaue) Typenbezeichnung der Röhren im Gerät. Wenn die Bestempelung nicht verwischt oder verblasst ist, sollte sie noch erkennbar sein.

Der beste Weg ist aber wohl, erstmal einige Bilder einzustellen (Gerät von vorne, Gerät innen, evtll. seitlich wenn da Bedienelemente sind, Rückwand wenn was aussagekräftiges draufsteht). Fragen zu den Fotos kommen dann von alleine.

Wir haben hier im Forum einige ausgesprochene Experten, wenn es um Identifizierungen geht. Ich selbst zähle mich da nicht dazu. :wink:
Ich kann da höchstens nebenbei ein wenig mitwirken. Über einen Schaltplan diskutieren wir dann anschließend. Zunächst müssen wir herausbekommen, womit wir es überhaupt zu tun haben.

Gruß

Rocco11
To_young_to
Philetta
Philetta
Beiträge: 8
Registriert: Sa Okt 04, 2008 18:49

bilder

Beitrag von To_young_to »

Versuchs mal:
Sie haben keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
To_young_to
Philetta
Philetta
Beiträge: 8
Registriert: Sa Okt 04, 2008 18:49

Beitrag von To_young_to »

von Innen:
Sie haben keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
Benutzeravatar
Christopher
Administrator
Administrator
Beiträge: 3204
Registriert: Do Aug 18, 2005 17:40
Kenntnisstand: Elektrotechnischer Beruf/ Studium
Wohnort: bei Koblenz

Beitrag von Christopher »

Hallo!

Erstmal Willkommen im Forum! :bier:
Hat ja funktioniert mit den Bildern! :D

Das Radio müsste in der Zeit zwischen 1945 bis 1950 entstanden sein. Erkennbar an den verwendeten Wehrmachtröhren, welche Kopfüber eingebaut werden. Es handelt sich um ein sogenanntes "Notzeitgerät", wie es sie nach dem 2. WK recht häufig gab.
Dem Aufbau nach sieht es wirklich nach Kleinserie oder Eigenbau aus.

Gruß Christopher :)
To_young_to
Philetta
Philetta
Beiträge: 8
Registriert: Sa Okt 04, 2008 18:49

Beitrag von To_young_to »

Hallo,

@christopher @ Rocco11
zunächst vielen Dank für Hilfe Unterstützung und Grüße!

wie kann ich jetzt weiterkommen?
Kann ich an den Sockeln erkennen welche "Wehrmachtsröhren" das sind?

Irgendwie ausbauen trau ich mich nicht - und ich vermute auch dass Anode (oder evtl. Schirm ???) oben angelötet ist - oder ist das doch ein Kontakt??
die handzusammengedrückten Bosch- Kondensatoren sind auch sehr interessant.

:?:

Dann fehlen mir ja nur 10 - 15 Jahre ----wenn ich pänatal angefangen hätte Radios zu reparieren. :lol:
Gruß
to_young_to
DAC324
Royal Syntektor
Royal Syntektor
Beiträge: 444
Registriert: Di Okt 10, 2006 13:10
Kenntnisstand: Sehr gute Kenntnisse (Hobby)
Wohnort: Dreieich

Beitrag von DAC324 »

To_young_to hat geschrieben:Hallo,
wie kann ich jetzt weiterkommen?
Kann ich an den Sockeln erkennen welche "Wehrmachtsröhren" das sind?
Mit großer Sicherheit handelt es sich um zwei RV12P2000. Das sind Universalröhren aus Wehrmachtsbeständen und sie wurden in solchen Notzeit-Radios sehr oft eingesetzt.

Zum Thema Schaltplan:
Einen passenden Schaltplan wird man für dieses Gerät nur schwer finden, denn zu dieser Zeit wurde alles verbaut, was gerade greifbar war, und es existierten verschiedene Schaltungen.
Zwei Beispiele habe ich aber gefunden: hier und hier.

Dein Gerät ist aber zumindest im Netzteil anders, denn es ist ein Trafo zu erkennen, der auf jeden Fall für die Heizung der Röhren zuständig ist.

Trotzdem ist mit dem Gerät Vorsicht geboten, denn es könnte sein, dass die Anodenspannung direkt aus dem Netz gewonnen wird und damit Teile der Schaltung Netzpotential führen.

Also das Gerät für erste Tests am besten über einen Trenntrafo betreiben; auch die berühmte Vorschaltlampe (siehe FAQ hier im Forum) sollte nicht fehlen.

Beste Grüße
DAC324
Zuletzt geändert von DAC324 am Sa Okt 04, 2008 22:08, insgesamt 4-mal geändert.
Benutzeravatar
Rocco11
† Siemens D-Zug
† Siemens D-Zug
Beiträge: 3354
Registriert: Di Feb 05, 2008 18:41
Wohnort: Göppingen

Beitrag von Rocco11 »

Hallo 'To_young_to'

in eingestecktem Zustand läßt es sich nicht sicher erkennen.
Die Wahrscheinlichkeit ist aber hoch, daß es so ist wie von 'DAC324' beschrieben.
Irgendwie ausbauen trau ich mich nicht - und ich vermute auch dass Anode (oder evtl. Schirm ???) oben angelötet ist - oder ist das doch ein Kontakt??
Das ist ein Kontakt. Wenn ich mich recht erinnere, dann dient das Loch in der Mitte zum Ziehen der Röhre. Da müßte ein Gewinde drin sein, wo man dann eine Schraube eindrehen kann. Aber nicht mit Gewalt anziehen! Nur bis sie greift. Dann sollte sich die Röhre herausziehen lassen.

Lass' sie aber besser mal drin. Sicher ist sicher. Nicht daß da womöglich die Kontakte unnatürlich fest sitzen und die Röhre womöglich noch beschädigt wird.

Gruß

Rocco11
Benutzeravatar
Valvotek
Kuba Komet
Kuba Komet
Beiträge: 1274
Registriert: Di Okt 24, 2006 21:39
Kenntnisstand: Elektrotechnischer Beruf/ Studium
Wohnort: Hilden im Rheinland

Beitrag von Valvotek »

Hallo

Nachkriegsgeräte erkennt man meist u.a. an der Skalenbedruckung.
Z.B. an den Sendern AFN (American Forces Network) oder BFN (British Forces Network)

Gruß
Roman
Grüße aus dem Rheinland
Roman
To_young_to
Philetta
Philetta
Beiträge: 8
Registriert: Sa Okt 04, 2008 18:49

Beitrag von To_young_to »

Rocco11 hat geschrieben: in eingestecktem Zustand läßt es sich nicht sicher erkennen.
Die Wahrscheinlichkeit ist aber hoch, daß es so ist wie von 'DAC324' beschrieben.
Das sieht genau so aus wie Ihr sagt. Jedoch wurde die Beschriftung offensichtlich entfernt oder ist verbrannt. Eine hat nen silbernen Ring auf dem Glas.
Wenn die Stempel auf den Sockel das Produktionsdatum sind (27/44E und 33/44E) dann sind die wirklich noch im Krieg hergestellt worden.


Lass' sie aber besser mal drin. Sicher ist sicher. Nicht daß da womöglich die Kontakte unnatürlich fest sitzen und die Röhre womöglich noch beschädigt wird.
Ja aber die Neugier treibt. Es ging auch über leichtes drücken von oben. Das Gewinde ist da, aber war nicht nötig.

Die Sender der Besatzungsmächte sind nicht auf der Scala.

der Hinweis mit dem Trenntrafo ist durchaus berechtigt. Der darin enthaltene Trafo ist nur für die Gitterspannung zuständig.

Mit den Schaltplänen von DAC423 werde ich versuchen den derzeitigen Zustand zu ermitteln. Ein Siemenskondensator bereitet mir etwas Kopfschmerzen, der wurde wahrscheinlich bei einer Reparatur ersetzt. (Da steht "Made in Germany" drauf)

Gruß
tyt

@admin
wenns beliebt, kann gerne das Thema geändert werden - 20 Jahre verschätzt ist doch sehr heftig

:D
Benutzeravatar
röhrenradiofreak
Geographik
Geographik
Beiträge: 10239
Registriert: Do Dez 27, 2007 23:19
Kenntnisstand: Sehr gute Kenntnisse (Hobby)
Wohnort: östliches Niedersachsen

Beitrag von röhrenradiofreak »

Ich stimme Christopher zu, das Gerät stammt aus den ersten Nachkriegsjahren. Es handelt sich um einen Geradeausempfänger, das Empfangsprinzip entspricht also dem des Volksempfängers. Damals wurden solche Geräte sowohl von etlichen bekannten Herstellern, als auch in Kleinserie in Rundfunkwerkstätten, als auch als Einzelstücke von Bastlern hergestellt. Die Gestaltung des Gehäuses und der Aufbau des Chassis weisen auf die zweite oder dritte Kategorie hin. An Einzelteilen, insbesondere auch Röhren, wurde mangels Neufertigung alles verwendet, was irgendwo vorhanden war. Häufig kamen, wie in diesem Gerät, Wehrmachtsröhren RV 12 P 2000 oder anderer Typen zum Einsatz, weil sie aus der Kriegszeit zunächst in großen Stückzahlen vorhanden und ziemlich universell einsetzbar waren. Ab 1948 wurden wieder genügend "normale" Röhren hergestellt, und die größeren Hersteller und nach und nach auch die Bastler verbauten keine Wehrmachtsröhren mehr.

Ich nehme an, die Rückwand ist nicht mehr vorhanden? Das gleiche Problem habe ich bei einem ähnlichen Gerät, das mir zugelaufen ist, siehe http://dampfradioforum.de/topic,1028,-k ... radio.html. Wenn nicht Kommissar Zufall hilft, werde ich wohl nie erfahren, wer es hergestellt hat.

Lutz
To_young_to
Philetta
Philetta
Beiträge: 8
Registriert: Sa Okt 04, 2008 18:49

Erfolgsmeldung und Dank

Beitrag von To_young_to »

Hallo zusammen,

ich kann mal erste Erfolgsmeldung machen.

Es ist mir gelungen dem Ding einige Töne zu entlocken.
Auf LW allerdings nur ein Sender und das alles ziemlich leise.

Ihr hattet recht, dass der Teil des Radios nicht über Trafo betreiben wird.
Der darin enthaltenen Trafo macht nur die 12V Röhrenspannung für die Heizung.
Von einer Spannungsstabilisierung ist auch nicht viel zu sehen und ohne Röhren (Kontaktschwäche) war der 1kohm Drahtwickelwiderstand wohl etwas überlastet. :cry:

Hat jemand noch Arbeitspunkte zu den Röhren oder ein komplettes Datenblatt? oder streuen die sehr?
An der Verstärkung scheint noch etwas im Argen zu liegen.

Aber wie gesagt zunächst mal vielen Dank für die Hilfe und wenn es Euch möglich ist bin ich für jeden Hinweis dankbar (da ich doch wohl offensichtlich gewaltig schwimme)

Gruß
tyt

übrigens ist mir die Schreinerei bekannt (Gehäuse) wie auch die Elektrowerkstatt, die das Ding (wohl in Kleinserie) hergestellt hat.
Die Kondensatoren sind hauptsächlich nach Reichspatent hergestellte Typen.
Nur die Herkunft der Skala (mit Drehkondensator konnte ich nicht feststellen.
Benutzeravatar
Ralph
Kuba Komet
Kuba Komet
Beiträge: 1959
Registriert: Mo Apr 28, 2008 21:51
Kenntnisstand: **Zutreffendes Feld fehlt**
Wohnort: Aachen

Beitrag von Ralph »

Hallo TyT,

zu Deiner Frage zu Daten der RV schaue in folgenden Link:

http://www.jogis-roehrenbude.de/Roehren ... 2P2000.pdf

Umfassender geht es wohl nicht zu dieser Röhre.

Schönes Wochende und Gruß Ralph
Und klingt der Netzbrumm schauerlich, das Radio spricht: NOCH LEBE ICH!