2 Frage, kurze Vorstellung und bereit zur Steinigung

Fragen, Berichte und Tipps zu Reparatur und Technik.

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Phalos Southpaw
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Re: 2 Frage, kurze Vorstellung und bereit zur Steinigung

Beitrag von Phalos Southpaw »

Die Arbeit ist sauber gemacht, also warum sollte man dich steinigen?
Ich find's attraktiv!
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röhrenradiofreak
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Re: 2 Frage, kurze Vorstellung und bereit zur Steinigung

Beitrag von röhrenradiofreak »

Um auf das Poti zurück zu kommen: Natürlich ist Zerlegen und mechanisch Reinigen die beste Methode. Bei Potis, die schlecht zu zerlegen sind, versuche ich es zunächst mit Kontakt 61 und spüle dann mit Video- oder Tunerspray nach. In etwa 80 % der Fälle ist das erfolgreich. In den restlichen Fällen sind entweder die Verschmutzungen bzw. Oxidschichten so hartnäckig, dass sie nur mechanisch zu entfernen sind, oder das Poti hat einen Defekt. Häufiger als gebrochene Widerstandsbahnen kommt es vor, dass die Vernietung bzw. Crimpung an den Enden der Widerstandsbahn nicht mehr fest ist, dann mangelt es dort an zuverlässiger Kontaktgabe.

Zu erwähnen wäre noch, dass Kratzgeräusche nicht unbedingt ihre Ursache im Poti selbst haben müssen. Oft ist die Isolation von Kondensatoren in der Umgebung des Potis nicht mehr einwandfrei, so dass Gleichspannung an das Poti gelangt.

Lutz
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Schlappmacher
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Re: 2 Frage, kurze Vorstellung und bereit zur Steinigung

Beitrag von Schlappmacher »

Aloha aus dem wilden Süden,

Mario, Danke für die Vorstellung und Herzlich Willkommen im Forum! Erlaubt sei, was gefällt... Ich finde es vollkommen legitim, das olle Stück mit einer modernen Farbgebung wieder dem Gebrauch zuzuführen. Und Deiner Frau gefällt's, also "ois easy...".

Zu den Kontaktproblemen: Potis können garstig sein, da m.E. nach Probleme vom einfachen Kratzen bis zu Totaldefekt vorkommen. Die Methoden zur Behebung der Probleme sind daher sehr vielfältig.

Vom alten Tip, mit sanftem Druck das Poti einfach mehrfach von Anschlag zu Anschlag zu betätigen, bis hin zum Austausch ist alles drin...Alte Schleifbahnen sind häufig dankbar für etwas TUNER 600 Spray.

Wenn das nicht hilft, gehe ich nach folgender Methode vor und wende die Sprays von CRC KONTAKT CHEMIE nach Herstellerempfehlung an:

http://www.ffr-film.de/pdf/KONTAKT2010_ ... 5B2%5D.pdf
  • Zugang zum Poti schaffen, Lappen unterlegen, Loch bohren (falls verkapseltes Poti)
  • Zuerst KONTAKT 60, dann spülen mit KONTAKT WL. Zwischendurch sanft, aber mehrfach über den gesamten Weg betätigen.
  • Endreinigung mit TUNER 600 wie von Lutz bereits vorschlagen (teuer, aber gut). Kontakt 61 wende ich bei Schaltern und Steckkontakten an...
Ich wende alle diese Mittel nur draussen an, denn ich nehme die Warnhinweise ernst.

Viel Erfolg,

Der Schlappmacher
"Digital is a special case of Analogue", Bob (Robert C.) Dobkin
mdauso
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Re: 2 Frage, kurze Vorstellung und bereit zur Steinigung

Beitrag von mdauso »

Hallo Leute,

danke erstmal für die vielen Tipps. Da ich in diesen Dingen schon immer etwas schmerzfrei war und meines Erachtens doch etwas technisches Verständnis mitbringen, habe ich am Freitag kurzen Prozess gemacht. Akkubohrer und 3er Bohrer und aufgebohrt das Ding. Und siehe da, das Poti war super sauber und die Schleifbahn einwandfrei in Ordnung. Das Problem lag an einer Anzapfung deren Niet sich gelöst hatte. An neu vernieten war nicht zu denken. Ich habe den alten Niet zusammengedrückt so gut es ging und ihn dann gelötet. Dann das Poti mit dreier Schrauben zusammengeschraubt und es läuft wie Hulle. Die Bilder stelle ich noch rein.

Gruß, Mario
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röhrenradiofreak
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Re: 2 Frage, kurze Vorstellung und bereit zur Steinigung

Beitrag von röhrenradiofreak »

Lötzinn ist nicht dafür geeignet, über einen längeren Zeitraum Kräfte aufzunehmen. Bei der Nietverbindung ist für den elektrischen Kontakt zwischen Lötfahne und Widerstandsbahn aber ein gewisser Druck erforderlich. Ich fürchte deshalb, dass der Erfolg der Reparatur womöglich nicht von Dauer ist.

Wenn man, wie ich, keine Mittel hat, eine solche Nietverbindung professionell herzustellen, dann ist es sinnvoller, eine kleine Schraube mit Unterlegscheiben und (wichtig) Federscheibe zu verwenden.

Lutz
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Re: 2 Frage, kurze Vorstellung und bereit zur Steinigung

Beitrag von mdauso »

röhrenradiofreak hat geschrieben:Lötzinn ist nicht dafür geeignet, über einen längeren Zeitraum Kräfte aufzunehmen. Bei der Nietverbindung ist für den elektrischen Kontakt zwischen Lötfahne und Widerstandsbahn aber ein gewisser Druck erforderlich. Ich fürchte deshalb, dass der Erfolg der Reparatur womöglich nicht von Dauer ist.

Wenn man, wie ich, keine Mittel hat, eine solche Nietverbindung professionell herzustellen, dann ist es sinnvoller, eine kleine Schraube mit Unterlegscheiben und (wichtig) Federscheibe zu verwenden.

Lutz
Hallo Lutz,

darüber habe ich auch schon nachgedacht. Leider habe ich momentan nicht so eine kleine Schraube und ich wüßte auch nicht wo ich eine solche herbekommen soll. Die darf ja höchstens M1 sein oder noch einen Tick kleiner. Das bleibt jetzt erstmal so. Nichts ist bekanntlich so beständig wie ein Provisorium! :D

Ach ja, hier noch die Bilder.


Gruß, Mario
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rolando61
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Re: 2 Frage, kurze Vorstellung und bereit zur Steinigung

Beitrag von rolando61 »

Hallo
Ich finde es ist O.K. mit der Lackierung ist ordentlich gemacht, wenn es so gefällt, bitteschön Geschmäcker sind verschieden.
Ich lackiere ab und zu auch mal ein Radio (hatte schon mal darüber berichtet) , sind Geräte mit Kunststoffgehäuse, Bakelit (Philettas, Grundig usw.) wenn sie nicht mehr so schön aussehen.
Neulich erst, habe ich ein Grundig auf Wunsch eines Bekanten in hell Blau lackiert.
Retro-Radios gibt es auch in den unmöglichsten Farben.
Gruß Roland
--------------------------------------

http://wo-roehren-gluehen.de
mdauso
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Re: 2 Frage, kurze Vorstellung und bereit zur Steinigung

Beitrag von mdauso »

Hallo Roland,

da laus mich doch der Affe, da haben wir ja noch ein gemeinsames Hobby.
Schau mal hier:

http://www.mario-deuse.de/motorrad_1.html

Nur, daß bei Dir ein Zylinder fehlt. :wink:

Gruß, Mario
Phalos Southpaw
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Re: 2 Frage, kurze Vorstellung und bereit zur Steinigung

Beitrag von Phalos Southpaw »

mdauso hat geschrieben:
röhrenradiofreak hat geschrieben:Lötzinn ist nicht dafür geeignet, über einen längeren Zeitraum Kräfte aufzunehmen. Bei der Nietverbindung ist für den elektrischen Kontakt zwischen Lötfahne und Widerstandsbahn aber ein gewisser Druck erforderlich. Ich fürchte deshalb, dass der Erfolg der Reparatur womöglich nicht von Dauer ist.

Wenn man, wie ich, keine Mittel hat, eine solche Nietverbindung professionell herzustellen, dann ist es sinnvoller, eine kleine Schraube mit Unterlegscheiben und (wichtig) Federscheibe zu verwenden.

Lutz
Hallo Lutz,

darüber habe ich auch schon nachgedacht. Leider habe ich momentan nicht so eine kleine Schraube und ich wüßte auch nicht wo ich eine solche herbekommen soll. Die darf ja höchstens M1 sein oder noch einen Tick kleiner. Das bleibt jetzt erstmal so. Nichts ist bekanntlich so beständig wie ein Provisorium! :D

Ach ja, hier noch die Bilder.


Gruß, Mario
Ich als Uhrmacher habe solche "Riesenschrauben" :mrgreen:

Was brauchst du denn genau?
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Re: 2 Frage, kurze Vorstellung und bereit zur Steinigung

Beitrag von mdauso »

Hallo,

also eine Schraube M1 oder wenns nicht metrisch ist irgendwas mit einem Durchmesser von 1mm maximal.
0,8mm wäre sicher auch gut. Natürlich mit einer Mutter dazu und so flach wie möglich.
Die Länge kann man sich ja anpassen. Ich würde mit 6mm Länge starten wollen.

Gruß,Mario
Phalos Southpaw
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Re: 2 Frage, kurze Vorstellung und bereit zur Steinigung

Beitrag von Phalos Southpaw »

Da habe ich viel da, allerdings ohne Mutter. :wut:
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Re: 2 Frage, kurze Vorstellung und bereit zur Steinigung

Beitrag von rettigsmerb »

Phalos Southpaw hat geschrieben:Da habe ich viel da, allerdings ohne Mutter. :wut:
Jaja, manche Schrauben haben aber auch wirklich ein schweres Leben - so ganz ohne Mutter... :heul:

***Duck und wech***
mdauso
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Re: 2 Frage, kurze Vorstellung und bereit zur Steinigung

Beitrag von mdauso »

Guten Morgen Leute,

nachdem das Radio nun zu meiner Zufriedenheit läuft habe ich noch ein paar Fragen.

Ich habe nochmal in aller Ruhe die Spannungen aus dem Schaltplan nachgemessen.

Heizspannung Soll 6,3, ist 6,38
ECH81 Gitter 2+4 Soll 79V, ist 78V
Anode Soll vor Spule L24/L25 222V, ist an Röhre 232V

EF89 Gitter 2 Soll 67V, ist 64V
Anode Soll vor Spule L30/L33 222V, ist 232V

EABC80 Anode Soll 68V, ist 72V

EL84 Kathode Soll 7,1V, ist 6,75V
Anode Soll 272V, ist 269V
Gitter 2 Soll 231V, ist 239V

Ich denke das geht so in Ordnung, oder? :?:


Gruß, Mario
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Vagabund
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Re: 2 Frage, kurze Vorstellung und bereit zur Steinigung

Beitrag von Vagabund »

Also, ich bin jetzt hier nicht der Profi, aber aufgrund der erhöhten Netzspannung von 230VAC statt 220VAC würde ich sagen, die Spannungen liegen für mich im Rahmen.
Ich habe aber noch gelernt, die Ströme zu messen. Stromaufnahme des Gerätes in VAC, des Heizkreises und der Betriebsstrom nach dem Gleichrichter. Wenn das alles stimmt, kann man davon ausgehen, daß alles in Ordnung ist.
Man möge mich aber bitte berichtigen, falls ich hier nicht korrekt liege.
Viele Grüße
Philipp

"Lohnt es sich denn?" fragt das Hirn. "Nein aber es tut so gut!" antwortet das Herz.
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Re: 2 Frage, kurze Vorstellung und bereit zur Steinigung

Beitrag von eabc »

Nicht nötig Philipp, da Wahrheitsgemäß. Hinzuzufügen wäre noch, falls die Anodenspannungen etwas höher und die Kathodenspannung derselben etwas niedriger ist, das dann z.B. bei NF-Endröhren, deren Leistungsfähigkeit und darum auch der Kathodenstrom etwas nachgelassen hat
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harry

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