Ein altes Röhrenprüfgerät - Eine Herausforderung?

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Rocco11
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Beitrag von Rocco11 »

Hallo,

es wird Zeit, daß ich mal wieder was nachreiche.
Tja, - mühsam nährt sich das Eichhörnchen.

@Radiowelt: Stimmt. Da habe ich mich in der Tat auf was eingelassen.
Aber, - gegraut habe ich mich eh noch nie vor was. Ist die Arbeit unangenehm, dann zieht es sich allerdings hin. Ich denke da an Gehäuse- und Lackierarbeiten, und so Krams.
Wenn Du genügend Geduld aufbringst, dann wirst Du noch einige Restaurierungsberichte von mir zu lesen bekommen. Kann sich allerdings über Jahre hinziehen. Kaum zu glauben, wieviele "Gurken" im Keller noch auf eine Sanierung warten. Wenn es auch bei mir zum Teil elendiglich lange dauert bis endlich etwas fertig ist, - früher oder später ist es so weit.

So. Hier will ich zunächst noch ein Bild nachreichen.
Es ist das Poti, wovon in einem früheren Posting die Rede war.
Antriebswelle schonend ausgetrieben und dann bearbeitet. Wegen unerklärlichem Klemmeffekt. Vermutlich hatte sich das Lagermaterial zusammengezogen.

Bild

Dann haben wir hier die Scharniere und das Schloß im Urzustand.

Bild

Normalerweise hätte man die Teile weggeworfen. Ich wollte aber materialerhaltend arbeiten, und so habe ich sie wieder instandgesetzt. Außerdem hätte ich nirgends axiale Aushängescharniere herbekommen. Allenfalls Radiale.

Das Scharnierteil links ist nur grob gereinigt. Die anderen drei sind bereits fertig.

Bild

Die linken Teile sind fertig gereinigt. Den rechten beiden habe ich bereits einen "Messinglook" verpasst.

Bild

Hier ist die ausgebaute kleine Platine mit den nachträglich hinzugebauten Fassungen.
Der Zustand der Platine ist erbärmlich. Die Löcher bei den Pfeilen werden benötigt. Alle anderen sind überflüssig. Anscheinend herrschte auch in den 50ern noch eine gewisse Materialknappheit. Denn diese Platine war gewiss schon vor ihrem Einbau sehr "gebraucht". Dies wollte ich nicht so belassen.

Bild

Deshalb habe ich eine neue angefertigt. Anscheinend stand damals nur sehr einfaches Werkzeug zur Verfügung um runde Löcher zu bohren. Oder auch gar keines. :roll:

Bild

Hier ist nun alles raus was raus muß. Die Schrauben der Röhrenfassungen werden erneuert. Die Platte ist bereits gespachtelt. Nun noch etwas reinigen, dann kann neu lackiert werden. Die Ziffern sind aktuell schon entfernt. Sie werden ebenfalls erneuert.

Bild

Nach dem Lackieren geht es dann an den Wiedereinbau.
Doch das gibt dann ein weiteres Posting. :wink:


Gruß

Rocco11
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Rocco11
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Letzte Runde!

Beitrag von Rocco11 »

Hallo,

nun ist das Röhrenprüfgerät so gut wie fertig.

So sieht es derzeit aus:

Bild


Bezüglich der Optik mußte ich einen Kompromiss finden.
Zum Einen habe ich soviel wie möglich im Original belassen und die Teile nur gereinigt, - zum Anderen mußte ich zerstörte Elemente ersetzen.
Auch dort, wo der Erbauer offensichtlich über nur sehr eingeschränkte Möglichkeiten verfügte, habe ich mir erlaubt verbessernd Hand anzulegen. Immer im Sinn, den althergebrachten Stil weitgehendst zu erhalten.

Den Bezug des Holzgehäuses habe ich ersatzlos entfernt.
Dann habe ich Kunstleder mit Gewebeeinlage verwendet, und Unterteil und Deckel damit verkleidet. Die alten Scharniere und das Schloß wurden nach einer sehr aufwendigen Restaurierung wiederverwendet.
Hier ein Bild zum Vergleich: Alt - Neu

Bild

Die sechs Knebelschalter waren bis auf einen ohne Kontaktgabe und zerbrachen beim Ausbau. Zinkpest. Ich habe dann sechs Neue eingebaut.
Hier legte ich Wert darauf, daß sie nicht allzu fortschrittlich aussahen.

Bild

Bei den selbstgemachten Skalen und Schildern sah ich mich etwas in der Zwickmühle. Trotz Einsatz modernster Computertechnik schaffte ich es nicht, ein altes, vergilbtes, dreckiges Stück Papier nachzuahmen. :)
Ich entschied mich dann, ein dezentes Gelb auf notgedrungen sauberem, aber billigem Papier zu verwenden. Auch sagte ich mir, - wenn der Erbauer einen Rotring Standardgraph zur Verfügung gehabt hätte (den technische Zeichner auch zu jener Zeit sicherlich hatten), dann hätte er ihn garantiert verwendet anstatt nur mit Bleistift und mit Füllertinte zu arbeiten. Auch hat der Mann fürsorglich gehandelt, indem er alle seine Schilder mit einer Art von Kunststoffolie gegen Umwelteinflüsse geschützt hat. Ich wollte da natürlich in nichts nachstehen, und habe die neuen Skalen neuzeitlich laminiert. :wink:

Hier haben wir die Skala für die Heizspannungen:

Bild

Das Gelb kommt nicht raus. Die Schilder sehen hier weiß aus, - sind sie aber nicht.
Das Meßinstrument ist noch original. Hier mußte ich nur reinigen.
Darunter ist die neue Skala für die Emissionswerte. Sie ist nicht geeicht.

Bild

Bild

Bild

Für welche Röhren die Fassung mit der Nummer 17 ist, weiß ich immer noch nicht.
Die Numerierung der Röhrenfassungen wurde ebenfalls erneuert.
Ebenso alle Befestigungsschrauben.
Die Neulackierung der Oberfläche hat lange gedauert. Drei Lackierungen. Und jedesmal hat es ewig gedauert bis alles trocken war. Ich traue nie mehr einer Dosenaufschrift wenn es dort heißt: "Schnell trocknend". Alles gelogen!
Hier habe ich noch den direkten Vergleich:

Vorher - Nachher

Bild

Noch was zu den Skalen. So sahen die alten aus:

Bild

Dies hier war mein erster Entwurf. In Aluminiumoptik.
Den habe ich dann aber wieder verworfen. Er war zu modern! :D

Bild

Das ganze nochmals von oben. Die Lackierung ist etwas unregelmäßig.
Der Untergrund ist nicht so ganz glatt. Trotz dreier Lackschichten und der Verwendung der alten Lackierung als Farbgrund ist die Oberfläche immer noch nicht völlig glatt in ihrem Verlauf. Spielt aber eigentlich keine Rolle. Man darf nicht vergessen, daß das einst ein Eigenbaugerät war. Und diesen Charakter möchte ich nicht unbedingt wegretuschieren.

Bild

Das Netzkabel fehlt noch.
Und dann ist noch etwas Papierkram zu erledigen. Der Erbauer hatte mit Sicherheit sowas wie eine Liste, wo er eintrug welche Röhrentype in welche Fassung muß. Die ist natürlich längst verlorengegangen. Ich werde wohl selbst eine Liste anfertigen müssen. Vielleicht mache ich auch kleine Kärtchen, wo die wichtigsten Daten einer Röhre eingetragen werden.
Ach ja, - einen Adapter für Rimlock Röhren muß ich auch noch anfertigen. Daran wurde anscheinend damals nicht gedacht.

Gut. Was noch ansteht mache ich so nach und nach nebenher.
Jetzt kann ich mich verstärkt dem Tefag widmen.

Gruß

Rocco11
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Rocco11
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Beitrag von Rocco11 »

Hallo PL504,

Danke. :)

Loctal-Fassungen sind ja bereits 5 Stück auf dem Brett. Das sollte eigentlich reichen. Ich habe deshalb extra mal genau nachgemessen.
Die Maße:

Loctal:
Pin-Mitte zu Pin-Mitte: 17mm diagonal.
Mittelloch 6,5mm Durchmesser.

Fassung 17:
Pin-Mitte zu Pin-Mitte: 25,4mm diagonal.
Mittelloch 9,5mm Durchmesser.

Die 25,4mm die exakt 1 Zoll ausmachen bringt mich zu der Vermutung, daß es sich vielleicht um eine Fassung für amerikanische Röhren handelt.
Da das RPG wahrscheinlich in der unmittelbaren Nachkriegszeit gebaut wurde, drängt sich der Verdacht auf, daß damit evtll. Röhren der amerikanischen Besatzungskräfte auf ihre Verwendbarkeit geprüft worden sind.

Gruß

Rocco11
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Christopher
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Beitrag von Christopher »

Hallo!

auch von mir ein dickes Kompliment zu dieser wirklich gelungenen Restaurierung/ Aufarbeitung. :D
Ich hätte wohl niemals die Geduld dafür. Ich glaube du wirst nochmal der ungeschlagene Restaurationskönig. ;)

Gruß Christopher :)
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holger66
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Rimlock-Fassung

Beitrag von holger66 »

Rocco11 hat geschrieben:
Ach ja, - einen Adapter für Rimlock Röhren muß ich auch noch anfertigen. Daran wurde anscheinend damals nicht gedacht.
Hallo Rocco,

von wegen der Rimlock-Fassung, kann es sein, daß das Gerät in der früheren DDR gebaut wurde ? Da wäre der Verzicht auf die Rimlock-Fassung völlig selbstverständlich, dort gab es die 40er-Serie nämlich nicht.

Gruß
Holger
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Radiomann
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Beitrag von Radiomann »

Hallo Rocco,

Chapeau - tolle Arbeit! :wink:
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Rocco11
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Beitrag von Rocco11 »

Hallo,

@holger66:
....kann es sein, daß das Gerät in der früheren DDR gebaut wurde ?
Darauf wäre ich nun nicht gekommen! Soll heißen, ich wußte nicht daß Rimlock Röhren dort unbekannt waren.
Der Verkäufer des RPG wohnt in 23996 Saunstorf. Das ist in MV bei Wismar. Wenn man annimmt, daß das Gerät auch in dieser Region gebaut wurde, dann käme das alles so hin. Bingo! :D

@Christopher + die anderen:
Danke. Wenn ich aber sehe, was anderswo noch so geleistet wird, dann kann auch ich nur staunen.
Das Radiomuseum Bocket hat so eine Loewe-Opta Seite, - und was dort an Gehäuserestaurationen geleistet wird, - das ist schon fast nicht mehr wahr!
Oder Herr Dieter Wächter, der für Jogi (Röhrenbude) in seiner schon legendären Aktion dieses RPG TV-7 A/U praktisch aus dem "Mülltonnenzustand" heraus zu einem Neugerät auferstehen ließ.
Aber selbst er hat das Gehäuse lackieren "lassen". :wink:

Überhaupt werden Arbeiten recht häufig "nach auswärts" verlagert. Man läßt sich da mal schnell eine Achsverlängerung drehen, - oder man bringt ein Gehäuse zu einem Profilackierer, der natürlich eine Spritzkabine hat (so eine wo Wasser an den Wänden herunterläuft), und lauter solche Dinge.
Ich lebe momentan noch in dem Wahn, alles selbst machen zu wollen. Klar ist aber, daß das nicht in allen Fällen geht. Nur ist (neudeutsch) "Outsourcing" eben teuer. Man wird es sich dreimal überlegen, ob man das Gehäuse eines Radios - für das man vielleicht 30 Euro bezahlt hat - an einen Schreiner aushändigt, von dem man dann eine Rechnung über 150 Euro bekommt.

Gruß

Rocco11
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Schumi
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Beitrag von Schumi »

Saubere Arbeit, Rocco. Da hätte manch einer das Handtuch geworfen oder erst gar nicht angefangen :super:

Die von Dir erwähnten Gehäuserestaurierungen kann man lernen, die Übung macht's - und die passenden Tricks. Null outsourcing, das ist alles keine Hexerei. Hier tummeln sich übrigens auch eine Handvoll Leute aus dem erwähnten Nachbarforum, die ich kenne und die diese Handgriffe draufhaben.
Gruß
Schumi

Der Mensch hat dreierlei Wege klug zu handeln:
Erstens durch Nachdenken, das ist der Edelste, zweitens durch Nachahmen, das ist der Leichteste, und drittens durch Erfahrung, das ist der Bitterste.
Fernmelder
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Beitrag von Fernmelder »

Hast du gut gemacht Rocco,

:super:

sieht aus wie grade Produziert :-) Hast du es denn schonmal versucht, ob man was mit den "Messergebnissen" anfangen kann?

Mach weiter so ;-)

Was mir grade auffällt, haben wir einen neuen Smily?

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v

:tvschauen:

genau das werde ich gleich tun :jump:
--->lg Basti

--->Freund der glühenden Glasrollen<---
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Ralph
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Beitrag von Ralph »

Hallo Rocco,

mal wieder wunderschön hingekriegt. :super:

Zu dem Steckplatz 17: Kann es sein, das der in erster Linie für den Anschluß eines Prüf-Zwischensteckers gedacht war?

Gruß Ralph
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Rocco11
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Beitrag von Rocco11 »

Hallo,

@Ralph:
Zum einen scheint nun ziemlich sicher zu sein, daß das Gerät so kurz nach dem Krieg in der ehem. DDR gefertigt worden ist.
Zum anderen ist der Stiftabstand (diagonal) genau 1 Zoll.
Das könnte ein Hinweis auf amerikanische Röhren sein.
Vielleicht hat der eine oder andere Röhrensammler eine Octal-ähnliche Röhre mit diesem Stiftabstand in seiner Sammlung.

Bei dem Gerät waren noch einige Adaptersockel dabei, von denen allerdings keiner in diese Fassung paßt.

@Fernmelder:
Hast du es denn schonmal versucht, ob man was mit den "Messergebnissen" anfangen kann?
Ich habe bislang nur eine oberflächliche Prüfung durchgeführt. Die 25mA-Skala des Meßinstrumentes hat wohl nur symbolischen Charakter.
Da wurde nach Lust und Laune ge-shuntet. Empfindlich ist es allerdings.
Beim Probetesten mit einer UCH81 konnte ich den Regler nur bis Skalenwert 5 aufdrehen um Vollausschlag zu erreichen. Eine ECC83 hingegen rührte sich kaum. Ich müßte das Instrument mal abhängen und mit den aktuellen Shunts (Festwiderstand + Poti) austesten. Um aussagefähige Vergleichswerte zu bekommen, muß ich dann sowieso mal einige garantiert fabrikneue Röhren testen. Hier habe ich noch zahlreiche E- und P-Röhren vorrätig.

Man darf nicht vergessen, daß es sich nur um ein einfaches Gerät handelt.
Keinesfalls vergleichbar mit einem Gerät von Funke oder Neuberger. Aber eine grundsätzliche Aussage, ob eine Röhre noch ausreichend Emission hat oder nicht, sollte sich damit machen lassen. Den Hauptvorteil sehe ich darin, daß relativ viele Fassungen vorhanden sind.

Gruß

Rocco11
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Beitrag von Ralph »

Hallo Rocco,

ich habe diesen Thread von Anfang an gelesen. Sehr interessant. Und ich habe sowohl in Richtung Amerika wie Sowjetunion gegoogelt.
Da es zumindest die hinreichende Vermutung gibt, Dein Gerät möchte in der DDR erzeugt worden sein, dann könnte es ja auch ein Steckplatz für eine Röhre mit exotischem Sockel aus der ehemaligen UDSSR sein.
Einen Beweis für den Ort der Erzeugzung des Gerätes gibt es nicht, nur Vermutungen
.
So habe ich denn seitenweise gegoogelt:

Da das Maß nicht deutsch ist, müßte es woanders herkommen. Weil das Gerät zeitlich eingrenzbar ist, müßte es ja zwischen 43 und viell. 50/52 zumindest in Amerika und der damaligen Sowjetunion irgendwo ein Prüfgerät geben, das einen solchen Steckplatz aufweist.
Wahrscheinlich bin ich inzwischen, vielleicht eine doofe Bemerkung, ist aber sinnvoll, einer aus dem Forum, vor dessen Augen es schwirrt von Bildern von RPGs.
Es ist mir allerdings bei dem ganzen Gegoogel nicht ein Gerät untergekommen, das einen solchen, industriellen Steckplatz hätte. Einzig bei Jogi habe ich ein privat erzeugtes RPG gesehen, das eine so erhaben ausgeführte Fassung hatte, allersdings nur mit 5 Anschlüssen.

Was in meine Argumentation nicht passt, ist die geschlitzte Dornaufnahme in der Mitte. Das sieht nach einer professionellen Lösung aus.
Kann es denn sein, daß es zu unserer RVP ähnliche Lösungen hüben wie drüben gegeben hat, nur mit anderen Anschußvarianten?

Wie geschrieben, gefunden habe ich nichts.

Gruß Ralph
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Beitrag von Rocco11 »

Hallo Ralph,

es könnte sein daß ich nun was gefunden habe.
Bei Jogi hat zumindest 1 DDR-Röhrenprüfgerät diese Fassung.
8-polig und Octal/Loctal-ähnlich, - nur größer.

Es wäre dann eine Fassung für P50 Röhren.
Entspricht etwa der LS50, und diese wiederum ist bis auf die Heizung und den Sockel identisch mit der EL152.

Bei Jogi: "Das DDR-Röhrenprüfgerät RPG 64".
Der einzige Unterschied sind die dort versenkten Kontakte.

Dann noch: http://www.radiomuseum.org/tubes/tube_p50.html

http://scottbecker.net/tube/sheets/082/p/P50.pdf


@all: Hähä! :lol: Selber habe ich's hingekriegt! Selber! 8_)


Gruß

Rocco11
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Beitrag von Joachim08 »

Hallo Rocco11,

beschreib doch bitte mal kurz, wie Du das Schloß und die anderen Teile wieder in so einen tollen Zustand gebracht hast. Ich habe hier auch ein paar solche Teile liegen welche ich gerne wieder aufhübschen möchte.

Grüße

Joachim
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Beitrag von Rocco11 »

Hallo Joachim,

Schloß und Scharniere haben sehr, sehr viel Zeit in Anspruch genommen.
Derartige Rostlauben zu restaurieren ist wirklich nur was für ganz Hartgesottene, die zudem noch jede Menge Zeit aufbringen wollen.

Die Entrostung bzw. Restauration habe ich in mehreren Arbeitsschritten durchgeführt.

Zuerst kam alles ins Ultraschallbad. Da geht aber vom Rost kaum was ab. Ich tat das nur, damit eventueller Dreck im Inneren des Schlosses gelöst wird. Anschließend Presslufttrocknen.

Dann habe ich den oberflächlichen, bröseligen Rost mit einem Glasfaser-'Rostradierer' (Baumarkt, Autozubehör) entfernt.

Als nächstes kam der Proxxon (wie Dremel) zum Einsatz.
Zuerst mit einem Drahtbürsteneinsatz. An manchen Stellen, - wo die Drahtbürste nicht richtig hinkommt -, habe ich dann von Hand mit 400er Schleifpapier nachgearbeitet. Zum Beispiel rund um den Bügel herum, in den der Schnapper vom Schloß eingreift.

Dann weiter mit dem Poliereinsatz und Polierpaste. Auch hier kommt man an manche Stellen nur von Hand ran.

Die Scharnierteile habe ich zuletzt noch versucht galvanisch zu vergolden. Auf Eisen scheidet sich aber kaum was ab. Man müßte da vorher vernickeln. In diesem Fall hat sich aber trotzdem sowas wie ein "Messing-Look" ergeben. Danach kann man dann nochmals leicht polieren. Dann aber nicht zu stark. Die Schicht ist nicht einmal 1 µm dick. Wenn hier zuviel poliert wird, dann ist alles wieder ab.

Gruß

Rocco11
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