Röhrenvoltmeter lässt sich nicht abgleichen

Fragen, Berichte und Tipps zu Reparatur und Technik.

Für Einsteiger: Erste Inbetriebnahme eines Röhrenradios
Forumsregeln
Regeln
Impressum
Benutzeravatar
Berni
Capella
Capella
Beiträge: 20
Registriert: Mo Apr 14, 2014 19:32
Kenntnisstand: **Zutreffendes Feld fehlt**
Wohnort: Havelland

Röhrenvoltmeter lässt sich nicht abgleichen

Beitrag von Berni »

Hallo,

ich bin neu hier und habe gleich mal eine Frage an die Spezialisten:

Mein kürzlich erworbenes RVM Heathkit IM-13 lässt sich irgendwie nicht in allen Messbereichen auf Null abgleichen.
Wie bei diesen Geräten fast üblich, ist auch bei meinem mal die Batterie ausgelaufen.
Daher habe ich beide Röhrenfassungen ausgetauscht. Die Widerstände und Kondensatoren sind soweit
in Ordnung, einen Elko habe ich getauscht (Siebelko 20µ).
Der Nullpunkt des Messwerkes lässt sich jetzt im 1,5V Bereich einstellen. Die Differenz zwischen D+/D- Umschaltung ist
vernachlässigbar.
Wenn ich jetzt auf den 5V Bereich umschalte, geht meine schöne Nulleinstellung sofort weg, d.h. der Zeiger geht auf ca. 2,5V im AC/DC Bereich.
Schalte ich jetzt auf den 15V Bereich geht der Zeiger über 3V. In diesem Bereich bleibt er dann auch bei weiterer Bereichsumschaltung.

Im 1,5V Bereich kann ich die Eichung auf den roten Punkt vornehmen, in diesem Bereich misst das Gerät sauber.
In allen anderen Bereich zeigt es bis zu 10-15V (und mehr) zuviel an. :angry:

Woran kann das liegen?

Schaltbild:
Sie haben keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
Manchmal wird einem bei der Fehlersuche schlagartig klar, wo der Fehler lag ...
Alte Röhren soll niemand zerstören.
Dietrich Drahtlos
Benutzeravatar
eabc
Geographik
Geographik
Beiträge: 8346
Registriert: Di Nov 22, 2011 16:49
Kenntnisstand: Weitergehende Kenntnisse (Hobby)
Wohnort: Müritzkreis

Re: Röhrenvoltmeter lässt sich nicht abgleichen

Beitrag von eabc »

Hallo,
stimmen alle Röhrenbetriebsspannungen und entspricht die Netzanschlusspannung der im Schaltplan bez. Max. 125 VAC
M.f.G.
harry

--------------------------------------------------------------------
- Es ist keine Schande, nichts zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen.
--------------------------------------------------------------------
Benutzeravatar
Berni
Capella
Capella
Beiträge: 20
Registriert: Mo Apr 14, 2014 19:32
Kenntnisstand: **Zutreffendes Feld fehlt**
Wohnort: Havelland

Re: Röhrenvoltmeter lässt sich nicht abgleichen

Beitrag von Berni »

Hallo eabc,

Das RVM hat schon einen Trafo mit 220v drin. Ich habe alle Spannungen nachgemessen und habe 140V bei der Betriebsspannung gemessen, sowie ca. 7V bei der Heizung.
Da mir das etwas hoch erschien, habe ich primär einen Wiederstand 2k zwischengesetzt. Das Gerät hat ja nur max. 10W. Jetzt habe ich 127V Betriebsspannung und 6, 1V Heizung. Sollte es daran liegen?
Schönnes Osterfest und danke für die Antwort.

Gruss Berni.
Manchmal wird einem bei der Fehlersuche schlagartig klar, wo der Fehler lag ...
Alte Röhren soll niemand zerstören.
Dietrich Drahtlos
Benutzeravatar
paulchen
Geographik
Geographik
Beiträge: 7439
Registriert: Do Nov 13, 2008 7:16

Re: Röhrenvoltmeter lässt sich nicht abgleichen

Beitrag von paulchen »

Hallo und Willkommen!

Du schreibst, alle Widerstände und Kondensatoren sind in Ordnung.
Mich würde interessieren, wie Du die geprüft hast.
Speziell die beiden C4+C5. Wenn die nicht wirklich richtig gut sind (Leckstrom!), hast Du ein Problem.
Weiterhin wäre für mich die Frage, wie gut die beiden Systeme der 12AU7 noch sind. Wie reagiert die Kiste auf Austausch der Röhre (Ersatz ECC82).

paulchen
Benutzeravatar
Berni
Capella
Capella
Beiträge: 20
Registriert: Mo Apr 14, 2014 19:32
Kenntnisstand: **Zutreffendes Feld fehlt**
Wohnort: Havelland

Re: Röhrenvoltmeter lässt sich nicht abgleichen

Beitrag von Berni »

Hallo paulchen,

Gemessen habe ich mit Multimeter Fluke 117.
Die C s sind keramisch, da hatte ich nicht den Eindruck, das die defekt wären (die Werte lagen bei4, 7 -4.8n). Aber danke für den Tipp,
ich werde die mal probehalber tauschen. Eine Ersatzröhre habe ich noch nicht, da muss ich erst mal in der Bucht schauen, die gibt es anscheinend nicht so oft.
Danke für Deinen Tipp, ich berichte wieder.

Schöne Ostern.
Gruss Berni
Manchmal wird einem bei der Fehlersuche schlagartig klar, wo der Fehler lag ...
Alte Röhren soll niemand zerstören.
Dietrich Drahtlos
Benutzeravatar
paulchen
Geographik
Geographik
Beiträge: 7439
Registriert: Do Nov 13, 2008 7:16

Re: Röhrenvoltmeter lässt sich nicht abgleichen

Beitrag von paulchen »

Das hört sich dann mit den beiden Kondensatoren in Ordnung an. Denke dann eher nicht das sich da was beim Wechsel ergibt.
Steht den die Spannung am C 60 auf beiden Seiten? Du schreibst da von 127V am Pluspol. Sind die 60-85V am Minuspol vorhanden?
Und lassen die sich an den Kathoden auch regeln (Pin 3+8)?

paulchen
Benutzeravatar
Berni
Capella
Capella
Beiträge: 20
Registriert: Mo Apr 14, 2014 19:32
Kenntnisstand: **Zutreffendes Feld fehlt**
Wohnort: Havelland

Re: Röhrenvoltmeter lässt sich nicht abgleichen

Beitrag von Berni »

Hallo,

mir ist gerade eine neue ECC82 zugelaufen (Nachbar, auch im Forum). Also habe ich die Neue eingesteckt und angeschaltet.
Naja, jetzt kann ich den 1,5V Bereich garnicht mehr einnullen. Also, Röhre bis jetzt (3h) laufen lassen.
Keine Besserung. In den Unterlagen steht was von 48h. Mal sehen.
Habe gerade die Spannungen noch mal nachgemessen: Spannung hinter Trafo: 115 V. Spannung am Elko negativ: 81 V, Spannung am Elko positiv: 58 V.
Scheint ja soweit o.k. zu sein, nur die Trafospannung ist etwas niedrig. Sollte das Auswirkungen haben ?
Ich lass die Kiste jetzt mal bis morgen an und schau mal, ob ich den 1,5V Bereich in D+/D- wieder auf Null bekomme.

Schönen Abend noch.

Gruß
Berni
Manchmal wird einem bei der Fehlersuche schlagartig klar, wo der Fehler lag ...
Alte Röhren soll niemand zerstören.
Dietrich Drahtlos
Benutzeravatar
paulchen
Geographik
Geographik
Beiträge: 7439
Registriert: Do Nov 13, 2008 7:16

Re: Röhrenvoltmeter lässt sich nicht abgleichen

Beitrag von paulchen »

Jetzt wäre da eine Frage bei mir aufgekommen.
Soll am + Pol des Elkos wäre hier 50-70V laut Plan.
Am - Pol Soll 60-85V.
Du hast zuerst geschrieben das dies bei der 12AU7 127V waren (sind). Nun, durch den Röhrenwechsel sind da 58V.
Ich verstehe diese Werte gegen Masse gemessen (wie im Plan angegeben).
Habe ich das richtig verstanden?

paulchen
Benutzeravatar
Schlappmacher
Royal Syntektor
Royal Syntektor
Beiträge: 445
Registriert: Fr Sep 14, 2012 13:06
Wohnort: Bavaria

Re: Röhrenvoltmeter lässt sich nicht abgleichen

Beitrag von Schlappmacher »

Hallo Bernie,

ich würde nochmals
  • die Widerstände der Messbereichsumschaltung und
  • R31 bis R38
peinlich genau prüfen. Gern altern diese oder " driften im Betrieb weg" und zeigen sich hochohmig...

Ein Tipp für die Messungen mit einem VTVM ist auch noch diese Website: http://tone-lizard.com/VTVM.htm

Viel Erfolg,

Der Schlappmacher
"Digital is a special case of Analogue", Bob (Robert C.) Dobkin
Benutzeravatar
Berni
Capella
Capella
Beiträge: 20
Registriert: Mo Apr 14, 2014 19:32
Kenntnisstand: **Zutreffendes Feld fehlt**
Wohnort: Havelland

Re: Röhrenvoltmeter lässt sich nicht abgleichen

Beitrag von Berni »

Hallo Paulchen,

konnte bis jetzt nichts weiter machen. Familie, Ostern, naja. 8_)

Zu Deiner Frage: Ja ich habe die Werte, so wie im Plan angegeben, gegen Masse gemessen.
Eventuell ist die Trafospannung jetzt anders, da ich den Siebelko, der ja nur noch 16µ hatte gegen einen mit 22µ getausch habe.
War das nicht so gut?
Die 127 V waren natürlich am Trafo gemessen, sorry, habe ich mich wohl falssch ausgedrückt.

Schönen Ostermontag noch.


Hallo Schlappmacher,

danke für den Tipp, da werde ich wohl oder übel nochmal zum Lötkolben greifen und nach einseitigem ablöten alle R´s, so wie Du schriebst, nachmessen.

Schönen Ostermontag noch.


Ich berichte wieder.

Danke Euch allen.

Gruß
bernibox
Manchmal wird einem bei der Fehlersuche schlagartig klar, wo der Fehler lag ...
Alte Röhren soll niemand zerstören.
Dietrich Drahtlos
Benutzeravatar
Berni
Capella
Capella
Beiträge: 20
Registriert: Mo Apr 14, 2014 19:32
Kenntnisstand: **Zutreffendes Feld fehlt**
Wohnort: Havelland

Re: Röhrenvoltmeter lässt sich nicht abgleichen

Beitrag von Berni »

Hallo,

habe alle Werte nachgemessen. Naja, so richtig wie aufgedruckt sind die Werte nicht.
Beispiel: Aufdruck 100 Ohm, gemessen 98 Ohm.
Kann natürlich auch Messtoleranz sein. Auffällig ist nur, das alle Werte, die ich gemessen habe, etwas zu niedrig waren.

Sollte das die Ursache sein?

Nachdem ich die beiden 5nF an der ECC82 getauscht habe (gegen 4,7n) konnte ich im 1,5V Bereich wieder Nullen.
Dafür war aber der Unterschied zu den anderen Messbereichen größer (5V= 3 Striche, 15V=4 Striche, alle anderen Bereiche
4,5-5 Striche).
Habe alle Masseverbindungen mit Schraube überprüft und nachgearbeitet.
Ergebniss: 0

Langsam denke ich, das hier der Wurm drin ist.... :angry:

Gruß
bernibox
Manchmal wird einem bei der Fehlersuche schlagartig klar, wo der Fehler lag ...
Alte Röhren soll niemand zerstören.
Dietrich Drahtlos
Benutzeravatar
paulchen
Geographik
Geographik
Beiträge: 7439
Registriert: Do Nov 13, 2008 7:16

Re: Röhrenvoltmeter lässt sich nicht abgleichen

Beitrag von paulchen »

Den verbauten Elkowert kann man als Fehlerquelle ausschließen. Denke mal auch die Differenz mit den Widerständen.
Sind denn eigentlich die Trimmer (R14, 15, 37) mal irgendwie verstellt worden?
Weiterhin. R6-11 sind ja alle in Reihe und haben je 22Mohm. Das ist schon jeweils ein sehr hoher Wert. Kann man davon ausgehen, daß die wirklich stimmen? Ich hätte da mit normalen Multimetern meine Zweifel bei der Anzeige.
Ansonsten fällt mir auf Anhieb auch nicht viel mehr ein.

paulchen
Benutzeravatar
Grundig4085
Transmare
Transmare
Beiträge: 545
Registriert: Sa Sep 06, 2008 10:29
Kenntnisstand: Elektrotechnischer Beruf/ Studium
Wohnort: Sauerland

Re: Röhrenvoltmeter lässt sich nicht abgleichen

Beitrag von Grundig4085 »

Ich habe auch mal reingeschaut.

Normalerweise sollte der 0-Abgleich in allen Messbereichen DC gleich bleiben.
Beide Gitter der 12AU7 sind auf Masse gelegt.

Linke Triode über den Eingangsspannungsteiler R17-R23
Rechte Triode über R16.

Sind die Widerstände in Ordnung?

Ist der Function Switch Wafer A Rear in Ordnung? Da wird für die Widerstandsmessung die Batteriespannung
aufgeschaltet - nicht das da Kriechströme sind.

Schließe mal den Eingang kurz und schalte dann noch mal durch alle Bereiche.

Ändert sich etwas?

Gruß Stefan
Benutzeravatar
Berni
Capella
Capella
Beiträge: 20
Registriert: Mo Apr 14, 2014 19:32
Kenntnisstand: **Zutreffendes Feld fehlt**
Wohnort: Havelland

Re: Röhrenvoltmeter lässt sich nicht abgleichen

Beitrag von Berni »

Vielen Dank für die Antworten.
Ich setze mich morgen ran.

Danke.

Gruss
bernibox
Manchmal wird einem bei der Fehlersuche schlagartig klar, wo der Fehler lag ...
Alte Röhren soll niemand zerstören.
Dietrich Drahtlos
Benutzeravatar
Berni
Capella
Capella
Beiträge: 20
Registriert: Mo Apr 14, 2014 19:32
Kenntnisstand: **Zutreffendes Feld fehlt**
Wohnort: Havelland

Re: Röhrenvoltmeter lässt sich nicht abgleichen

Beitrag von Berni »

Erleichterung.


Ich bekam vorige Woche ein Hameg HM 207 geschenkt.
Da dachte ich mir heute, das kanst Du ja mal am RVM ausprobieren.
Also, angeklemmt am Trafo sekundär. Zum Vergleich bin ich dann manuell mit den Prüfspitzen des Fluke über die Lötstellen parallel zum Tastkopf gegangen. Sonst hatte ich die immer mit Krokos dran.
Und siehe, beim Abtasten der Lötstellen wackelt der Zeiger des RVM gegen 0.
Na hol mich doch .... Die Lötstellen hatte ich doch alle schon 2-3 mal bearbeitet!
Nun war ja diese Seite durch die ausgelaufene Batterie schon arg in Mitleidenschaft gezogen.
Also, Lötstation auf 450°C und braten. Alle Drähte ab, schön in Kolophonium/Spiritus und nochmal verzinnen.
Alle Lötstellen (obere Reihe) auch nochmal damit behandelt. Alles wieder angelötet.
Und siehe, das Ding lässt sich nullen! Und bei Bereichsumschaltung bleibt der Zeiger auf 0!
Also, dieses Problem gelöst.
Beim weiteren probieren ist mir allerdings aufgefallen, das in einigen Bereichen in der Mitte des Messwerks nicht genau angezeigt wird. Aber das kann ja dann nur an den entsprechenden Widerständen liegen. Dort sind die Lötstellen im übrigen nicht von der ausgelaufenen Batterie beschädigt. :D

Danke an alle die mich mit Rat bedacht und unterstützt haben.

Gruß
bernibox

hier noch ein Foto von der "Problemzone" (obere Lötösenreihe)
20140424_144859a.jpg
:
Sie haben keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
Manchmal wird einem bei der Fehlersuche schlagartig klar, wo der Fehler lag ...
Alte Röhren soll niemand zerstören.
Dietrich Drahtlos