Reparatur eines Nordmende Fidelio 58

Fragen, Berichte und Tipps zu Reparatur und Technik.

Für Einsteiger: Erste Inbetriebnahme eines Röhrenradios
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snippy
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Reparatur eines Nordmende Fidelio 58

Beitrag von snippy »

Hallo zusammen,

ich habe hier zu euch gefunden, da ich vor wenigen Tagen wegen des Umzugs meiner Großeltern an das Fidelio 58, das noch von meiner Urgroßmutter stammt, gekommen bin. Nach einiger Reinigungsarbeit und der Entfernung von fingerdicken Staubschichten sieht es wieder ganz ansehnlich aus. Unter Berücksichtigung der Tipps zur Erstinbetriebnahme habe ich das Radio dann mal eingeschaltet und konnte zumindest mit Freude feststellen, dass es keinen Kurzen gibt und sich nach kurzem Warten zumindest die Lautsprecher beim Drehen des Bassreglers durch Knistern gemeldet haben. Der Ausgangsübertrager scheint also schon einmal i.O. :)
Ich würde mich nun riesig freuen, wenn ich das gute Stück mit eurer Hilfe wieder in Gang bekommen würde.

Dazu vielleicht noch ein paar Worte zu mir: Mein Name ist Finn und ich bin seit ich denken kann Elektronik-begeistert. Mein Vater hat mir schon als kleiner Stöpsel das Löten beigebracht und obwohl ich das ganze nicht in professioneller Richtung verfolgt habe, so bin ich doch seither im privaten Leben nicht davon losgekommen. Mit 15 habe ich mir meine erste Teslaspule gebaut, danach folgten dann Spielereien wie ein Röhrenvorverstärker für die Gitarre und ein kleiner serieller 8-bit Relais-Rechner. Lange Rede, kurzer Sinn: Löten und die grundlegenden Kenntnisse sind vorhanden, aber alles nur auf Hobbyebene. Tiefe Einsichten in die Thematiken habe ich keine.

Nun würde ich mich riesig freuen, wenn wir das Radio zusammen wieder hinbekommen würden :)

Anbei ein paar Bilder vom guten Stück!

http://www.panarthropoda.de/misc/RR1.JPG
http://www.panarthropoda.de/misc/RR2.JPG
http://www.panarthropoda.de/misc/RR3.JPG
http://www.panarthropoda.de/misc/RR4.JPG
http://www.panarthropoda.de/misc/RR5.JPG
http://www.panarthropoda.de/misc/RR6.JPG

Beste Grüße
Finn
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Similis
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Re: Reparatur eines Nordmende Fidelio 58

Beitrag von Similis »

Hallo Finn,

erstmal willkommen hier :bier:

Selbst bin ich eine Laie, aber wenn man hier im Forum die Tipps für die erste Inbetriebnahme eines
alten Radios nach Jahren folgt, so sollte man es nicht so einfach einschalten, sondern erst einen
Trenntrafo nutzen, sofern man einen hat. Wenn nicht, ist nach augenscheinlichen Fehlern zu suchen.
Und augenscheinlich hast du im Fidelio jede Menge alte Papierkondensatoren. Die gehören erneuert.
Dazu sollten Qualitätskondensatoren genutzt werden. Auf keinen Fall diese Billigteile aus China. Zum Beispiel
von Aliexpress oder Alibaba. Die sind meistens zusammengeschustert.
Es ist sehr gut möglich, dass der Kondensatorentausch eine positive Wirkung hat :wink:

Das Radio sieht von innen *top* aus.

Die alten Hasen hier helfen Dir bestimmt besser weiter.....

Nette Grüße

Norbert
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"Ich glaube an die Unantastbarkeit und an die Würde jedes einzelnen Menschen. Ich glaube, dass allen Menschen von Gott das gleiche Recht auf Freiheit gegeben wurde.
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Re: Reparatur eines Nordmende Fidelio 58

Beitrag von Welle26 »

Hallo erstmal und wilkommen im Forum,

den Ausführungen meines Vorredners ist nicht viel hinzuzufügen.
Ich werde in vermutl. ein bis zwei Wochen genau dasselbe Modell aufarbeiten; vllt. könnte man ja mal über einen "Parallelthread" nachdenken.

Viele Grüße
Max
Ich sammele keine Radios. - Die haben sich von selbst angesammelt!
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Re: Reparatur eines Nordmende Fidelio 58

Beitrag von snippy »

Danke für eure Antworten. Zur Erstinbetriebnahme habe ich den Lampentrick verwendet, da ich meinen Regeltrenntrafo leider vor ein paar Wochen entsorgt habe (ich ging davon aus, dass ich den nicht mehr brauchen würde :wut: )

Den Kondensatortausch sollte man also vorweg generell machen? Also alle alten Papierkondensatoren ohne Prüfung raus (gegen Papierkondensatoren tauschen)?
Habt ihr einen Tipp für einen Shop, der für die Teilebeschaffung zu empfehlen ist?

Das Wichtigste habe ich oben noch vergessen: Mehr als das knacksen beim Drehen des Bassreglers hört man aus dem Radio nicht, egal auf welchem Kanal man das Radio stellt.
Wie steht es um die Röhren? Sollte diese auch auf Verdacht getauscht werden, oder wie kann ich diese auf Funktion testen?

Vielen Dank!

Beste Grüße
Finn
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Re: Reparatur eines Nordmende Fidelio 58

Beitrag von Binser »

Hallo Finn,

auch von mir ein herzliches Willkommen.

Zum Thema "Kondensatorkur" gibt es unterschiedliche Ansichten. Ich halte nichts davon; die meisten Papierkondensatoren sitzen beim Fidelio im Klangnetzwerk. Wichtiger sollte es sein, erst einmal den Fehler einzugrenzen, warum das Gerät nicht funktioniert. Ein wilder Kondensatortausch wird zu 100% die fehlende Funktion nicht wieder herstellen. Erst später sollte man sich daran machen, die zur Betriebssicherheit notwendigen Kondensatoren zu ersetzen.
Das Gerät macht einen sehr guten Eindruck. Es sind keine Überlastungen durch zu hohen Anodenstromverbrauch zu erkennen und ich würde es (sofern die korrekte Netzsicherung einsetzt ist) bedenkenlos zum Messen in Betrieb setzen. Zur Sicherheit, die Endstufe nicht vielleicht doch zu überlasten, die "Sprache"-Taste drücken.

So, nun zur Eingrenzung...

1. Bist Du mit Schaltplanlesen vertraut?:

2. Spielt das Gerät auf TA? Es genügt, erst einmal die "Fingerprobe" zu machen, d.h. bei mittlerer Stellung des Lautstärkereglers und TA-Betrieb die "heiße" Buchse des TA-Eingangs berühren. Brummt es dann?

3. Leuchtet das Magische Auge?

4. Reinige mal die Pins der Röhren mit einem Glasfaser-Radierer, ebenso die Pins des Klangschalter-Panels. Besorge Dir Kontakt 61 (nicht 60) und besprühe leicht die Kontakte des Wellenschalters und des Klangschalters. Einfach auf die Schaltkontakte sprühen und ein paar Mal durchschalten.

5. Vielleicht ist es Dir möglich, mal leihweise eine ECH81 und eine EF85 zu bekommen.

Dann sehen wir weiter.

Viele Grüße,

Jörg
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röhrenradiofreak
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Re: Reparatur eines Nordmende Fidelio 58

Beitrag von röhrenradiofreak »

Jörg hat ja fast das selobe geschrieben, aber hier auch noch einmal von mir:

Mit dem Kondensatortausch ist das so eine Sache.

Es ist richtig, dass in diesem Radio eine Anzahl Papierkondensatoren verbaut sind, die mindestens einer Überprüfung bedürfen. Das setzt natürlich entsprechende Mittel und Kenntnisse voraus. Alternativ wäre ein Austausch vorzunehmen, denn in den meisten Fällen sind diese Kondensatoren sowieso mehr oder weniger unbrauchbar.

Allerdings passiert es auch Fortgeschrittenen schon einmal, dass ein Ersatzkondensator an der falschen Lötöse angelötet wird. Bei einem Radio, das nicht spielt, merkt man das erst einmal nicht. Im schlimmsten Fall hat man also hinterher ein Radio mit zwei Fehlern: dem ursprünglichen und dem beim Kondensatortausch eingebauten. Das ist natürlich um so schwieriger wieder in Ordnung zu bringen.

Deshalb ist es wichtig, beim Kondensatortausch sehr sorgfältig vorzugehen. Nicht alle zu tauschenden Kondensatoren auf einmal ausbauen, sondern einen nach dem anderen tauschen. Vor dem Ausbau möglichst viele Skizzen und Fotos machen, denn spätestens nachdem man bei der Arbeit unterbrochen wurde, weiß man nicht mehr genau, wo der Kondensator angeschlossen war.

Ich würde aber erst einmal nur den Koppelkondensator C83 erneuern, da dessen Defekt die größten und häufigsten Auswirkungen hat. Er hat 10 nF / 500 V und ist zwischen der Steckfassung für das Klangregister, Stift 6, und der Röhre EABC80, Stift 9, eingebaut. Danach könntest Du probieren, ob das Radio schon einmal in Stellung TA spielt, wenn Du ein Signal über die Plattenspielerbuchse einspeist.

Wenn Dir das im letzten Absatz alles nichts sagt, solltest Du besser fachkundige Hilfe in Deiner Nähe in Anspruch nehmen. Nicht nur, weil nur dann eine reelle Chance besteht, das Radio wieder hinzubekommen, sondern auch wegen der Gefahren der lebensgefährlichen Spannungen in einem Röhrenradio, die unter Umständen auch noch nach dem Ausschalten anliegen.

Röhren pauschal zu tauschen, ist relativ teuer und meist unnötig, denn so oft, wie manchmal angenommen wird, sind sie gar nicht defekt. Röhren testet man mit einem Röhrenprüfgerät oder durch einen Funktionstest und einige Spannungsmessungen in dem Radio.
Binser hat geschrieben:5. Vielleicht ist es Dir möglich, mal leihweise eine ECH81 und eine EF85 zu bekommen.
Die EF85 auf Verdacht zu tauschen, halte ich für unnötig, denn diese ist so gut wie nie defekt.

Lutz
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Re: Reparatur eines Nordmende Fidelio 58

Beitrag von Binser »

Hallo Lutz,

alles richtig... Bei meinem Carmen 57 und Fidelio 57 waren jeweils die EF85 defekt :hello:
Und wenn das Ding wirklich nichtmal rauscht...

Also Finn, los gehts :wink:

Grüße,

Jörg
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Re: Reparatur eines Nordmende Fidelio 58

Beitrag von hf500 »

Binser hat geschrieben: Und wenn das Ding wirklich nichtmal rauscht...
Moin,
...dann macht man sich mit Schaltbild und Multimeter auf die Suche, zunaechst alle Betriebsspannungen nachmessen.

Die ganzen Papierkondensatoren, egal, welche Inkarnation, gehoeren getauscht. Die von ERO mit der Papierbanderole und dem Bitumenverguss sind auf jeden Fall dran. An der EF85 gibt es sogar einen, bei dem quillt die Vergussmasse heraus. Da hier wenig Waerme von aussen eingetragen wird, scheint es wohl innere Beheizung zu sein, die hier fuer die notwendigen Temperaturen sorgt. Veraendert dieser Kondensator auch noch eine Betriebsspannung der EF85, dann weiss man auch, warum kein Empfang da ist.
Auch die anderen Papierkondensatoren in der braunen Umhuellung und sogar die weissen "Neokons" ziehen Wasser aus der Luftfeuchtigkeit, verlieren an Isolation und aendern ihre Werte. Das Radio ist fuer 10 Jahre Lebensduer konzipiert und wird demnaechst 60, man kann nicht davon ausgehen, dass noch alles frisch ist.

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Re: Reparatur eines Nordmende Fidelio 58

Beitrag von snippy »

Hallo zusammen, danke für das zahlreiche Input :)

@ Jörg:

1) Schaltpläne sollten kein Problem sein.
2) Fingerprobe positiv ;)
3) Das magische Auge leuchtet
4) Werde ich machen! Welche Pins meinst du beim Klangschalter-Panel? Der Wellenschalter ist der herausziehbare Knopf?
5) Müsste ich mich schlau machen, aber so ohne weiteres erst einmal nicht

@ Lutz:

Deine Ausführung zu C83 ist mir soweit klar, sollte also passen. Sollte ich diesen trotz der positiven Brummprobe dennoch austauschen? Bzw. reicht die Brummprobe für die Diagnose oder ist der Anschluss eines TA unerlässlich? Was für einen Spannungspegel brauche ich da in etwa? Ich habe noch einen kleinen Signalgenerator hier stehen, eventuell ließe sich das damit ja bewerkstelligen.

@ Peter:

Danke für die Erklärungen. Dann weiß ich ja schon einmal, welche Kandidaten ich in's Auge nehmen muss. Ich würde mir das Unterfangen dann allerdings erst einmal für nach der ersten Fehlereingrenzung aufsparen, bzw. im besten Fall dann durchführen, wenn das Radio wieder rudimentär funktioniert.
Auch hier nochmal die Frage: Sollten die Papierkondensatoren auch wieder durch Papierkondensatoren ersetzt werden, oder welche Bauarten eignen sich? Hast du/habt ihr eine bevorzugte Bezugsquelle für die Teile?

Beste Grüße
Finn
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Re: Reparatur eines Nordmende Fidelio 58

Beitrag von Grundig97 »

Hi Finn,
snippy hat geschrieben: Auch hier nochmal die Frage: Sollten die Papierkondensatoren auch wieder durch Papierkondensatoren ersetzt werden, oder welche Bauarten eignen sich? Hast du/habt ihr eine bevorzugte Bezugsquelle für die Teile?
http://shop.antikradio-restored.de

Das ist eigentlich die beste Quelle für Kondensatoren fürs Röhrenradio. Die Folienkondensatoren kannst Du bedenkenlos gegen die alten Papierdinger tauschen und durch die axiale Bauform fällt das auch ziemlich leicht und sieht gut aus :D

Viele Grüße, Oliver :hello:
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Re: Reparatur eines Nordmende Fidelio 58

Beitrag von hf500 »

Moin,
die Papierkondensatoren waren damals die Standardbauform fuer Kondensatoren in Unterhaltungsgeraeten. Fuer die projektierte Zeit von ca. 10 Jahren lieferten sie den besten Kompromiss zwischen Zuverlaessigkeit und Preis. Etwa um 1965 sind die Papierkondensatoren dann ausgestorben, es gibt sie inzwischen nur noch fuer Spezialanwendungen (vorzugsweise Entstoerkondensatoren, die ein definietes Ausfallverhalten zeigen muessen. Wenn die hochgehen, dann mit einer spektakulaeren Wolke, die nach verbranntem Papier riecht ;-), aber ohne unerwuenschte Begleiterscheinungen wie Schluss etc.)
Abgeloest wurden sie durch Kondensatoren mit Kunststoffolien als Dielektrikum, die sind stabil und feuchtigkeitssicher.

Die ueblichen Papierkondensatoren lassen sich also problemlos gegen die genannten Kunstfolienkondensatoren. Obwohl als Spannungsfestigkeit 400V eigentlich ausreicht, sollte man doch 630V nehmen, das ist nur unbedeutend teurer. Wenn es von der Anode der Endroehre einen Kondensator nach Masse gibt, dafuer einen 1000V Typ, der hat genuegend Reserven fuer die an der Anode auftretenden Spannungen, die das Doppelte der Betriebsspannung erreichen koennen.
Nordmende hat keine Entstoerkondensatoren im Netzeingang. Bei Geraeten, die sowas haben, probieren, ob es auch ohne geht, ansonsten nur geeignete und gepruefte Entstoerkondensatoren dafuer verwenden. Damals nahm man einfach nur Kondensatoren mit hoher Spannungsfestigkeit (1000-1500V).

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Re: Reparatur eines Nordmende Fidelio 58

Beitrag von snippy »

Danke für die Erklärung und den Shop-Tipp!

Beste Grüße
Finn
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Re: Reparatur eines Nordmende Fidelio 58

Beitrag von röhrenradiofreak »

snippy hat geschrieben:Deine Ausführung zu C83 ist mir soweit klar, sollte also passen. Sollte ich diesen trotz der positiven Brummprobe dennoch austauschen? Bzw. reicht die Brummprobe für die Diagnose oder ist der Anschluss eines TA unerlässlich?
Du solltest ihn aus folgendem Grund trotzdem austauschen:

Die alten Papierkondensatoren haben im Laufe der Jahrzehnte Feuchtigkeit aufgenommen und dadurch keine einwandfreie Isolation mehr. Speziell bei diesem Kondensator hat das zur Folge, dass positive Gleichspannung an das Steuergitter der Endröhre EL84 gelangt. Diese zieht dadurch übermäßigen Anodenstrom, was nicht nur die Röhre selbst, sondern auch das Netzteil und den Ausgangsübertrager stärker belastet bzw. überlastet. An der Funktion des Radios merkt man das oft nicht unbedingt, bzw. erst dann, wenn Folgeschäden entstanden sind.

Lutz
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Re: Reparatur eines Nordmende Fidelio 58

Beitrag von snippy »

Alles klar, nehme ich mir zu Herzen und führe es aus :)

Beste Grüße
Finn
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Re: Reparatur eines Nordmende Fidelio 58

Beitrag von snippy »

Hallo zusammen,

also, C83 ist getauscht und die Kontakte der Klangschalter sehen wieder aus wie neu :) Jedoch war ich mir unsicher was der Wellenschalter ist. Kann jemand dazu etwas sagen?
Eine Änderung des Verhaltens konnte ich nicht feststellen. Ich bilde mir allerdings ein, dass man zuvor kein Knistern beim Drehen des Höhenschaltes gehört hat - was jetzt der Fall ist. Aber da kann ich mich wirklich täuschen.

Wie geht es jetzt am Besten weiter?

Beste Grüße
Finn