Der Kondensator

Fragen zum Betrieb von alten Radios und zum Anschluss von externen Geräten.
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Phalos Southpaw
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Der Kondensator

Beitrag von Phalos Southpaw »

Gerade mal mit einem in Röhrengeräten vielverwendetem Kondensator ein Experiment gemacht.
Originalaufdruck besagt: 0,1µF 250V~/500V-
Messtechnisch mit einem Farattester (1kHz und 120kHz Messfrequenz) und ESR-Tester war er anscheinend noch okay. Ich habe ihn dann 250V~ ausgesetzt und abgewartet.
Nach 3 Minuten war er handwarm. Nach 7 Minuten ist dann das hier passiert:

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Fazit (wie vielen schon bekannt): Auch wenn die alten Dinger auf dem Messgerät noch okay sind, im Betrieb nicht mehr!
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röhrenradiofreak
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Re: Der Kondensator

Beitrag von röhrenradiofreak »

Hast Du vorher mal den Leckstrom gemessen? Ich denke, der wird nicht mehr ok gewesen sein.

Lutz
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Re: Der Kondensator

Beitrag von Phalos Southpaw »

Der Leckstrom war bei 9V Prüfspannung, wie es viele machen beim Messen, noch okay.
Nur eben bei Betriebsspannung nicht mehr.
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Re: Der Kondensator

Beitrag von röhrenradiofreak »

Na ja, eine Leckstrommessung bei 9 V sagt aus zwei Gründen nicht viel aus.

Erstens, weil der Leckstrom dann u.U. so klein ist, dass man ihn nicht mit einem Multimeter, sondern nur mit speziellen Messgeräten messen kann.

Zweitens, weil der Leckstrom von Papierkondensatoren mit steigender Spannung oft stark zunimmt.

Lutz
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Re: Der Kondensator

Beitrag von Phalos Southpaw »

No sh*t Sherlock :mrgreen:
Und trotzdem verlassen sich einige auf diese Messgeräte.
rettigsmerb
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Re: Der Kondensator

Beitrag von rettigsmerb »

Servus zusammen,

genau aus diesem Grunde habe ich mir einen Isolationstester entwickelt und gebaut. Mit den gebräuchlichen, abgestuften Prüfspannungen von 50 Volt bis zu 2 Kilovolt kann man gefahrlos dem Probanden "auf den Zahn fühlen".

So manchen Kondensator habe ich mittlerweile damit entlarvt, wie erst neulich bei der Reparatur eines Dreiröhren-Farbfernsehprojektors. Hier waren es unschuldig ausschauende Keramikscheibenkondensatoren, die gleich zu Hauf durch die Prüfung fielen. Am "normalen" Multimeter waren die meisten davon auch noch unauffällig.

Andererseits habe ich auch schon z.B. WIMA MKS-4 Kondensatoren mit mehr als dem Dreifachen der angegebenen Nennspannung malträtiert, ohne dass sie durchschlugen.
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Re: Der Kondensator

Beitrag von amiga3000 »

Und da heißt es immer,die Keramiktypen halten Ewig :roll:
Mfg.
Mario
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Re: Der Kondensator

Beitrag von röhrenradiofreak »

Bei Papierkondensatoren ist es absehbar, dass sie irgendwann unbrauchbar werden. Wie lange das dauert, hängt von den Umgebungsbedingungen und von der Aufgabe, die sie im Gerät erfüllen, ab.

Bei den keramischen Kondensatoren ist das etwas anders. Sie können im Prinzip "ewig" halten, aber natürlich gibt es auch bei diesen, wie bei allen Bauteilen, zufällige Ausfälle. Bei höherer Belastung (Spannung, Temperatur) werden diese häufiger. Bei machen Typen scheint es Herstellungsfehler gegeben zu haben. Denn nur so ist es zu erklären, dass es Geräte gibt, bei denen nach einer gewissen Zeit, mitunter schon nach wenigen Jahren, alle keramischen Kondensatoren eines bestimmten Typs ausfallen.

Lutz
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deltamike55
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Re: Der Kondensator

Beitrag von deltamike55 »

Ich lese gerade ein wenig quer Beet und verstehe hier den Eingangspost des TO nicht.
Der Fleck auf der Werkbank ist ja schon da als der Kondensator noch heile war oder wie muß ich den Ablauf verstehen ?

Gruß, Dieter
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BugleBoy
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Re: Der Kondensator

Beitrag von BugleBoy »

alte Beiträge ausgegraben :roll:

Nun gut, dass Fleck unglücklich ist, er bezieht eher auf Wachsklecks (ist klein und 2x vorhandet)

Grgüss
Matt
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Phalos Southpaw
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Re: Der Kondensator

Beitrag von Phalos Southpaw »

Nein, der Fleck ist vom C.
Die Bilder sind entstanden nachdem der C aufgegeben hatte.
TKOFreak61
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Re: Der Kondensator

Beitrag von TKOFreak61 »

Hallo Herbert,

Die Prüfung von Cs mit höheren Spannungen ist gut und richtig. Leider hat nicht jeder ein solches Prüfgerät.

Wenn ich mich richtig erinnere, hast Du im Beitrag zu Deinem selbst entwickelten Isotester geschrieben, dass die Bauanleitung hier mal veröffentlicht wird, wenn das Gerät endgültig fertig ist.

Ich warte schon sehnsüchtig darauf. Denn warum soll das Fahrrad nochmals erfunden werden, wenn eine bewährte Lösung vorliegt, zumal Du keine Spezialbauteile verwendet hast.

Also bitte, lass uns an Deinen Erfahrungen teilhaben, danke.

Beste Grüße
Jürgen
frank8
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Re: Der Kondensator

Beitrag von frank8 »

Hallo Jürgen (und Herby)

Daran hätte ich auch großes Interesse.
Ist doch was ganz anderes einen Kondensator mit den richtigen Spannungen zu testen.

Viele Grüße
Franz
Wird erstmal der Qualm aufsteigen, wird sich auch der Fehler zeigen
rettigsmerb
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Re: Der Kondensator

Beitrag von rettigsmerb »

Liebe Leut',

im Moment habe ich in der Werkstatt Projekte bis unter die Decke. Ist eins fertig geworden, stehen zwei neue vor der Türe. Versprochen ist und bleibt versprochen: Sobald Zeit dafür da ist, nehme ich die Schaltung zu Papier und veröffentliche sie hier! Bis dahin bitte etwas Geduld - en aale Mann is ka D-Zug... :mrgreen: